Kommentar zu NACHGEDACHT 161 – Helau und Alaaf!

Lesezeit: ~ 2 Min.

Kommentar zu NACHGEDACHT 161 Helau und Alaaf!, Originalartikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 07.02.16 von Osthessennews

[…] Dennoch: Diese „wilde“, intensive Partyzeit vieler Jecken gehört quasi zu meiner Religion, auch wenn die Ursprünglichkeit des Festes dem Kommerz wohl weichen musste.*

Diese Ausssage erweckt die falsche Vermutung, es handle sich bei Fasching um ein ursprünglich christliches Fest. Dass die christliche Kirche den Karneval erst relativ spät (frühestens ab dem 12. Jahrhundert und zunächst wohl auch eher notgedrungen, da erstmal nur inoffiziell) nach und nach für ihre eigenen Zwecke umfunktionierte, hatte ich hier schon mal ausführlich beschrieben.

Die Karnevalsbräuche gehen auf kultische Riten zurück, die wesentlich älter (bis zu 5000 Jahre v.u.Z.) sind als der christliche Glaube.

Wir feiern demnach immer noch ein Fest mit langer Tradition, auch wenn es vielerorts und auch persönlich einmal übertrieben wird.
Hinzu kommt aber noch die Tradition, sich zu verkleiden.

Wie schon geschrieben: Die Tradition der zu Fasching noch heute üblichen Verhaltensweisen (dazu gehört durchaus auch das Übertreiben, aber auch das Verkleiden, die vorübergehende Gleichheit unabhängig vom gesellschaftlichen Stand oder das Konfettiwerfen) ist sogar noch viel älter als die kirchliche Adaption dieser „heidnischen“ Bräuche.

[…] Eine vierzigtägige Pause ist dann vielleicht genau das, was der Mensch braucht, um sich wieder „einzunorden“ und wieder auf Kurs zu sich selbst und vielleicht auch zu Gott zu kommen, der nach den 40 Tagen im Osterfest in besonderer Weise auf uns wartet.

Wer diese Zeit wirklich nutzt, um in sich zu gehen, der kann (nicht nur 2x vielleicht, sondern tatsächlich) sogar zu der Erkenntnis gelangen, dass die ‚besondere Weise‘, in der Gott angeblich im Osterfest auf uns wartet, darin besteht, dass es sich dabei nicht um eine reale Tatsache, sondern lediglich um einen rein menschlichen Wunsch, eine Vorstellung, bestenfalls um eine Hoffnung handelt – allerdings um eine falsche Hoffnung, weil sie auf falschen Versprechen beruht.

Dieses kleine, aber nicht unwichtige Detail sollte verpflichtend bei allen Gottesbehauptungen genannt werden:

  • „Achtung: Diese Aussage dient lediglich der Unterhaltung. Zu religiösen Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie einen Atheisten oder Ihren gesunden Menschenverstand.“

Alle Vorstellungen, die wir von Göttern haben, beruhen ausschließlich auf menschlicher Fantasie, weil noch niemals auch nur ein Gott je seriös belegbar in Erscheinung getreten ist. Egal, wie sehr wir es uns auch wünschen, dass irgendeiner der vielen Götter irgendwann irgendwie irgendwo auf uns wartet: Es spielt für unsere natürliche, reale Wirklichkeit nicht die geringste Rolle.

Nichts spricht dafür, dass sich das irgendwann mal ändert, allerdings spricht praktisch täglich mehr dafür, dass es keinen Gott gibt, noch nie gegeben hat und voraussichtlich auch nie geben wird. Das gilt zum Glück auch für den Gott, den die Christen verehren und wegen dessen angeblicher Existenz der Menschheit schon unvorstellbar großes Leid angetan wurde.

*Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Originalartikel, verfasst von Christina Leinweber und veröffentlicht von Osthessennews.

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