Warum sich die katholische Kirche so schnell nicht ändern wird

Lesezeit: ~ 2 Min.

In der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ vom 22.09.2011 erklärte der Philosoph und Schriftsteller Richard David Precht, warum sich die katholische Kirche tiefgreifende Reformen keinesfalls leisten kann.

Laut Umfragen würden sich 80% der Katholiken in Deutschland Veränderungen in ihrer Kirche wünschen. Allerdings besteht die katholische Kirche nur zu 2% aus Katholiken aus Deutschland.

In den Ländern, in denen die katholische Kirche noch einen stärkeren Einfluss habe, sei gerade die „harte Schiene“ des Katholizismus der entscheidende Erfolgsfaktor.

Würde die katholische Kirche in Deutschland nun anfangen, ihre weltfremden und unmenschlichen Standpunkte und Dogmen aufzugeben, dann drohe ihr das gleiche Schicksal, das schon die protestantische Kirche ereilt hat: Sie würde verwechselbar werden.

Diese Beliebigkeit wiederum würde den Mitgliederschwund noch weiter verstärken.

Katholische Kirche: Große Gefahr, dass der ganze Laden wegrutscht

Precht vergleicht dieses Szenario mit dem Zusammenbruch des Sozialismus in den 80er Jahren:

In dem Moment, wo man ein auf Dogmen basierendes System, [ein] auf Glaubensgrundsätzen und auf autoritären Führungsstrukturen basierendes System demokratisiert, ist die Gefahr sehr sehr groß, dass der ganze Laden wegrutscht. (Richard David Precht)

Keine andere Wahl

Somit habe auch der Papst, den Precht als sehr intelligent einschätzt, gar keine andere Wahl, als an der Grundstruktur seines Kirchenkonzerns festzuhalten.

Dass der Papst keine Reformen anstreben könne, liege nicht daran, dass er ein „Betonkopf“ sei. Sondern an machtpolitischen Gründen.

Dem Papst sei das „enorme Risiko“ bewusst, welches er eingehen würde, „wenn er hier den Glauben gegenüber dem traditionellen Glauben in einer Weise, die wir vielleicht positiv finden, die aber eben gefährlich ist, verwässert“, so Precht.

Mein Fazit

Und so stellt sich wohl auch noch in Zukunft die Frage, welchen Platz eine von Grund auf undemokratische, höchst undurchsichtige Wahlmonarchie, die mit einem quasipolitischen Machtanspruch auftritt und die meint, mit ihrer längst überholten, absurden und unmenschlichen zurechtgebogenen Wüstenmythologie als übergeordnete Wahrheit und überlegene Moralquelle mit milliardenschwerer staatlicher Subventionierung und einzigartiger Sonderprivilegierung in die Lebenswirklichkeit aller Menschen eingreifen zu dürfen…  – welchen Platz also eine solche Instituition in der offenen und freien Gesellschaft eines Säkularstaates noch einnehmen kann.

Als Vorbilder und zur Orientierung für die Zukunft können die Länder der offenen und freien Gesellschaften dienen, die in Sachen Säkularismus und Laizismus schon weiter sind als wir hierzulande. Und zwar als positive Beispiel sowohl für den Staat, als auch für die Kirchen.

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10 Gedanken zu „Warum sich die katholische Kirche so schnell nicht ändern wird“

  1. Das ist ja das Dilemma der Kirchen (beider Kirchen): entweder rückwärtsgewandt, fundamentalistisch und traditionsgebunden oder offen, demokratisch und tolerant.
    Im ersten Fall verlassen alle die Kirche, die es lieber liberal und tolerant mögen, im zweiten Fall wird immer deutlicher, dass für einen Wischi-Waschi-Gott (der bei manchen ev. Theologen sogar schon nur noch eine Idee ist) keine instititionelle Kirche benötigt wird.
    Die Katholen versuchen den ertsen Weg zu gehen und sind demnächst die Kirche eines kleinen fundamentalistischen Grüppchens, die Evangelen gehen ein bisschen richtung zweitem Weg udn werden verschwinden, weil sie sich überflüssig machen.
    Alles in allem eine tolle Perspektive!

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  2. Ich halte die Römisch-Katolische-Kirche, für die Kirche des Antichristen. Die oben stehenden Kommentare , sind Reden um den „Heißen Brei“. Die Wiederkunft unseres HERRN JESUS CHRISTUS steht bevor, dann wird das Urteil über diese „Babylonische Kirche“ von GOTT gesprochen. AMEN. <<<

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      • Lieber AWQ Du stellst die Frage „Woher weiß du das?“ Schlage die Bibel auf und ließ Offenbarung Kap.: 13, Noch besser bete und bitte JESUS CHRISTUS , das Du von IHM Erkenntnis geschenkt bekommst , das gelesene zu verstehen. AMEN. <<< Viel Erfolg Bernd Dannigkeit. <<<

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  3. Lieber Bruder Andreas Edmüller, danke für Deinen Kommentar. Ich möchte dazu sagen das die zweite Wiederkunft unsres HERRN JESUS CHRISTU , nur GOTT allein wissen kann. Nicht einmal sein SOHN CHRISTUS kennt den Zeitpunkt der Wiederkunft ; AMEN.<<<

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    • Aha – Danke für die Klarstellung. Dann kann ich die diversen Untergangspropheten ja vorerst einfach mal ignorieren.
      Problem: Da gemäß dem Konzept der Heiligen Dreifaltigkeit Gott Vater und Gott Sohn eins sind – wie kann der bekanntlich allwissende Vater etwas wissen, das der Sohn nicht weiß? Und: Warum sagt er es ihm nicht einfach? Und: Was weiß der Heilige Geist?

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