Teil 2 aus der kleinen Bibel-Serie „Gott ist Liebe?“ heute die Stelle Lk19,27 aus dem „Lukasevangelium“. Da heißt es:
- [Jesus sagt:] Doch jene meine Feinde,
die nicht wollten, daß ich
über sie herrschen sollte, bringet her
und erwürget sie vor mir. .
Aus irgendwelchen Gründen taucht dieser Satz so gut wie nie in religiösen Verkündigungen auf. Dabei befindet er sich in einem Teil der Bibel, aus dem sonst schon sehr gerne mal zitiert wird.
Wird meistens weggelassen: Lk19,27
Die Legende vom gottessöhnlichen Besuch beim zwergenwüchsigen Zöllner Zachäus bekommt man zum Beispiel öfter mal zu hören. Oder natürlich auch die Legende vom Einzug in Jerusalem. Direkt im Anschluss an den oben zitierten Satz Lk19,27 zu finden. Wer meint, der Satz sei aus einem Zusammenhang gerissen, in dem er eine andere Bedeutung hätte, möge selbst nachschauen. Und seine Einschätzung gerne mitteilen.
Die viel gerühmte, angeblich von Jesus gepredigte Feindesliebe lässt sich also mit der Bibel selbst problemlos widerlegen. Natürlich werden Theologen auch hier salbungsvolle, vernebelnde Worte gefunden haben, um diese Aussage irgendwie zu bewältigen. Die, wie manch andere auch, so gar nicht ins gewünschte Jesusbild passt.
Aha - Frau Kiess redet sich ein, Ihr Gott meine es gut mit "uns". Schon mal was von der Theodizee-Problematik…