Logikulus-Sammlung

Diese Sammlung mit Logikulus-Aphorismen rund um die Themen vernünftiges und logisches Denken, Wahrheit und Argumente stammen von Volker Dittmar (Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Verfassers):

49 Einträge

1.

Die Aussage:
Alle A haben die Eigenschaft B impliziert NICHT:
Alle Nicht-A haben die Eigenschaft Nicht-B.
Das ist ein Trugschluss. »Atheisten sind klug« impliziert NICHT: Alle anderen sind dumm.

– Volker Dittmar

2.

Nicht alle / manche / einige / die Mehrheit / der Durchschnitt heißt genau: NICHT ALLE. Eine solche Aussage lässt sich durch Gegenbeispiele nicht widerlegen.

– Volker Dittmar

3.

Ablehnung von Kritik und Kritikimmunität sind zwei verschiedene Dinge. Man verwechselt nicht ungestraft das eine mit dem anderen.

– Volker Dittmar

4.

Wahrheit ist eine Eigenschaft von Aussagen: Es ist kein Privileg von Personen, sondern besteht UNABHÄNGIG von Personen. Hängt sie von dem ab, der die Aussage trifft, handelt sich offenkundig nicht um die Wahrheit.

– Volker Dittmar

5.

Wahrheit ist ein Ideal, das nicht zu 100% erreicht werden kann. Wer das von einer Aussage erwartet, hat nicht verstanden, um was es sich handelt. Logisches Denken fällt dort schwer, wo man emotional involviert ist.

– Volker Dittmar

6.

Der Vorteil der Logik besteht darin, dass sie von subjektiven Stand- punkten abstrahieren kann. Manche lehnen sie genau deswegen ab. Aus Widersprüchlichem folgt Beliebiges. Aus der Nichtanwendung der Logik folgt, dass Du mir einen Bären aufbinden möchtest.

– Volker Dittmar

7.

Goldene Regel für Diskussionen:
Lege nie höhere Standards an andere Argumente an, als Du gegen Deine zu akzeptieren bereit bist.

– Volker Dittmar

8.

Aussagen, die mit keiner Realität kollidieren können, sagen nichts über die Realität aus.
Der philosophische Fachterminus für solche Aussagen lautet:
BULLSHIT.

– Volker Dittmar

9.

Es gibt nur genau zwei Wege, ein Argument zu kritisieren:
1. Man weist einen Fehler in der logischen Struktur nach.
2. Man weist einen Fehler in einer der Voraussetzungen nach. Alles andere ist irrelevant.

– Volker Dittmar

10.

Die Wahrheit wäre leichter zu finden, wenn nicht so viele Menschen die rein subjektive Stärke ihrer eigenen Überzeugung für einen Indikator für Wahrheit halten würden.

– Volker Dittmar

11.

Die Stärke einer subjektiven Überzeugung ist KEIN Indikator für Wahrheit.

– Volker Dittmar

12.

Ein Argument wird nicht ungültig oder falsch, nur weil Du mit der Schlussfolgerung nicht übereinstimmst.

– Volker Dittmar

13.

Logik und Mathematik sind dasselbe. Wenn ein logisches Argument formal korrekt ist, und man den Prämissen zustimmt, muss ein rationaler Mensch auch der Schlussfolgerung zustimmen. So wie man »1 plus 1 = 2« akzeptiert.

– Volker Dittmar

14.

Logik ist zeitlos gültig, daher kann sie keinen Schöpfer gehabt haben.

– Volker Dittmar

15.

Naturgesetze beschreiben, was der Fall ist, wenn man die Dinge unabhängig von einer zeitlichen oder räumlichen Perspektive betrachtet. Folglich sind Naturgesetze zeitlos gültig, daher können sie keinen Schöpfer haben.

– Volker Dittmar

16.

Logik ist ein Instrument der Kritik, sie deckt Denkfehler auf und bringt keine neuen Erkenntnisse.

– Volker Dittmar

17.

Wenn Gott nicht der Logik unterliegt, dann ist er etwas vollkommen Beliebiges.

– Volker Dittmar

18.

Wenn Nichtexistenz nicht beweisbar wäre – niemand würde die Tür finden.

– Volker Dittmar

19.

Das Dumme an der Wahrheit ist, dass sie sich immer logisch aus den Fakten ergibt.

– Volker Dittmar

20.

Wenn zwei Tatsachen sich logisch widersprechen, sind ein oder zwei davon keine Tatsachen. Die Suche nach Ausnahmen zu dieser Regel verlief bis jetzt ergebnislos.

– Volker Dittmar

21.

Wenn Gott nicht der Logik unterliegt, dann hat er keine interessanten Eigenschaften. Man kann Argumente widerlegen, indem man sie parodiert.

– Volker Dittmar

22.

Argumente werden nicht widerlegt, in dem man einfach das Gegenteil behauptet.

– Volker Dittmar

23.

Wenn man versucht, Argumente aufzustellen, wäre es hilfreich, zu wissen, was das ist.

– Volker Dittmar

24.

Wenn man versucht, Argumente zu widerlegen, wäre es hilfreich, zu wissen, was das ist.

– Volker Dittmar

25.

Ein Argument ist eine Behauptung die durch andere relevante Behauptungen logisch gestützt wird.

– Volker Dittmar

26.

Die meisten Menschen finden Argumente ganz toll – solange sie ihre eigene Meinung stützen.

– Volker Dittmar

27.

Ein Argument wird durch Wiederholung nicht besser. Aber auch nicht schlechter.

– Volker Dittmar

28.

Kritik wird oft als destruktiv, als bloße Meckerei abgetan, dabei ist sie ein Mittel, um nach Verbesserungen zu suchen oder nach Alternativen. Kritik ist eine Anregung zum Lernen.

– Volker Dittmar

29.

Man kann aus seinen Fehlern mehr lernen, als wenn man glaubt, immer alles richtig zu machen.

– Volker Dittmar

30.

Eine Position, die auf einer Letztbegründung (absolute Wahrheit) basiert, ist logisch intern nicht konsistent.

– Volker Dittmar

31.

Ob eine Kritik berechtigt ist oder nicht, hängt nicht von der Position des Kritikers ab.

– Volker Dittmar

32.

Unwiderlegbarkeit ist keine Tugend, sondern ein Laster.

– Volker Dittmar

33.

Ideen, die nicht an der Realität scheiten können, sind schlimmer als »bloß falsch«.

– Volker Dittmar

34.

Die drei logischen Gesetze:
1. Identität: Wenn A wahr ist, ist A wahr.
2. Ausgeschlossene Mitte: Eine Aussage A ist entweder wahr oder unwahr.
3. Widerspruch: Eine Aussage A kann nicht gleichzeitig wahr und unwahr sein.

– Volker Dittmar

35.

Das Gegenteil von Vernunft ist Beliebigkeit.

– Volker Dittmar

36.

Einer der größten antiken Mythen besagt, dass es sichere Erkenntnis nur gibt, wenn man von sicherer Erkenntnis ausgeht. Das ist falsch und logisch unsinnig.

– Volker Dittmar

37.

Wenn Erkenntnis darin besteht, sicheres Wissen vorauszusetzen statt es zu ermitteln, ist die Erkenntnismethode wertlos.

– Volker Dittmar

38.

Die Wahrheit einer Theorie hängt nicht davon ab, dass sie zu den gewünschten Ergebnissen kommt, und sie ist nicht falsch, wenn sich unerwünschte Schlussfolgerungen daraus ergeben.

– Volker Dittmar

39.

Die Überzeugungskraft eines guten Arguments hängt von der Intelligenz desjenigen ab, dem man das Argument präsentiert.

– Volker Dittmar

40.

Wer Wahrheit voraussetzt, statt sie zu ermitteln, kann nicht herausfinden, wo er sich irrt.

– Volker Dittmar

41.

Man kann nicht beweisen, dass etwas falsch oder unsinnig ist, wenn man von korrekten Grundlagen aus richtig vorgeht.

– Volker Dittmar

42.

Je mehr Annahmen man für eine Theorie machen muss, umso wahrscheinlicher ist sie falsch.

– Volker Dittmar

43.

Nichts ist wahr, weil man es nicht widerlegen kann. Unsinn, z. B., kann man niemals widerlegen, das macht ihn nicht wahr.

– Volker Dittmar

44.

Wenn etwas unwiderlegbar ist, ist automatisch auch das logische Gegenteil unwiderlegbar.

– Volker Dittmar

45.

Es kann keinen gemeinsamen Nenner in Diskussionen mit Leuten geben, die nach Belieben die Logik verwerfen.

– Volker Dittmar

46.

Empörung ist kein Argument.

– Volker Dittmar

47.

Eine Aussage, die man ohne Logik formuliert, nennt man »sinnlos«.

– Volker Dittmar

 

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