Das Rezensionsexemplar von „Wie ich Jesus Star Wars zeigte“ (vielen Dank dafür!) hatte ich als Sommerlektüre recht schnell durchgelesen.
ACHTUNG! Diese Buchbesprechung enthält Spoiler!
Wie ich Jesus Star Wars zeigte
Schon der Titel deutet darauf hin, dass es hier um ein spannendes Gedankenexperiment gehen würde.
Und tatsächlich hatte mich schon der Titel so neugierig gemacht, dass ich direkt versuchte, mir mögliche Konsequenzen dieser im Titel angeteaserten Handlung vorzustellen.
Der Einstieg in die Geschichte war flüssig und es fiel mir wirklich schwer, das Buch zwischendurch wieder wegzulegen.
Zeitreise per App
Dass die Schilderung einer Zeitreise einer kritischen Überprüfung nicht stand hält, spielt in einem Roman keine Rolle, ich fand die Vorstellung, per Handy-App durch die Zeit zu reisen pfiffig gelöst 🙂
Der weitere Verlauf der Geschichte war für mich soweit nachvollziehbar, bis zu dem Punkt, an dem der Protagonist, nachdem er Jesus Star Wars gezeigt hatte damit beginnt, seine bzw. die Anhänger von Jesus zu einem „Heiligen Krieg“ aufzurüsten.
Abgesehen davon, dass ich diese Wendung nicht erwartet hätte, hätte ich es gut gefunden, hier mehr über die Gedanken des Protagonisten zu erfahren, die ihn zu diesem Schritt bewegt haben könnten.
Star Wars ist nicht Star Peace
Für mich kam dieser Verlauf jedenfalls etwas überraschend; ich hätte von Florian ein anderes, friedliches Verhalten erwartet. Aber das mag auch damit zusammenhängen, dass ich von Star Wars keine Ahnung habe und es Star Wars-Fans vielleicht ganz selbstverständlich klar ist, dass es so kommen musste (schließlich heißt es ja auch Star Wars und nicht Star Peace).
Immerhin hatte Fabian ja Baupläne für Waffen vorbereitet, was dagegen spricht, dass er sich erst vor Ort dafür entschieden hatte, den kriegerischen Aufstand gegen das Imperium aktiv anzuzetteln.
Wie wäre die Geschichte wohl weitergegangen, hätte es Fabian dabei belassen, Jesus tatsächlich nur Star Wars zu zeigen und wieder zu verschwinden?
Auch wenn es ihm letztlich sein Leben gekostet hatte, war dem Protagonisten doch der Beweis gelungen, dass die Wirkungsweise von religiösen Glaubenskonstrukten unabhängig von den jeweils behaupteten Göttern funktioniert.
Mein Fazit:
Gut zu lesender, unterhaltsamer Roman mit nachdenkenswerter Message und spannendem Plot, der für meinen Geschmack hie und da noch ein bisschen mehr Continuity hätte vertragen können.
Auf jeden Fall war ich bis zum Schluss gespannt wie’s weiter- und ausgehen würde – und ich wurde nicht enttäuscht!
Kurzbeschreibung
Wie sähe die Welt aus, wenn sich anstatt des Christentums die Jedi-Religion durchgesetzt hätte?
Der Skeptiker Florian Schneider hat eine Zeitmaschinen-App programmiert. Damit reist er in die Antike, um Jesus die Star-Wars-Filme zu zeigen.
Das Ziel: Florian will beweisen, dass Religionsgeschichte austauschbar ist und Heilige Schriften keine absolute Wahrheit darstellen. Er gibt sich dem bis dato noch unbekannten Prediger Jesus gegenüber als Götterbote aus, der die Lehre der Jedi-Ritter verkündet. Jesus beißt an, die Dinge nehmen ihren Lauf und verändern die Geschichte des Christentums grundlegend.
Nach seiner Rückkehr in die Gegenwart erwartet Florian allerdings eine böse Überraschung…
(Quelle: Alibri-Verlag)
Wie ich Jesus Star Wars zeigte
Autor: Joachim Sohn
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Alibri; Auflage: 1 (14. Dezember 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3865692966
ISBN-13: 978-3865692962
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