„Alles wird gut, oder?“ – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Stefanie Schardien, Fürth, veröffentlicht am 05.10.2024 von ARD/daserste.de
Darum geht es
Die Selbstverständlichkeit, mit der Religion im Allgemeinen und die wirre biblische Apokalypse-Phantasie im Besonderen und dann noch ausgerechnet im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt als offenbar einzige ernsthafte Friedenshoffnung propagiert wird, hat meines Erachtens eine neue Qualität an heuchlerischer Verlogenheit, Dreistigkeit, Ignoranz und Arroganz erreicht, was das „Wort zum Sonntag“ und ihre Sprecher angeht.Mit Blick auf das Kriegsgeschehen in Nahost stellt sich Pfarrerin Schardien die besorgte Frage, ob denn wenigstens am Ende alles gut werden wird:
Am Ende wird doch alles gut, oder? Da sitzen wir in diesen Tagen vor den Fernsehern und Handys und Zeitungen – und können es kaum ertragen. Alle diese grauenvollen Bilder und Nachrichten aus dem Nahen Osten. Wie schrecklich das eskaliert, ein Jahr nach dem furchtbaren Überfall der Hamas auf Israel: mit allen Schlägen, Gegenschlägen, diese nicht endende Tirade von Vergeltung für Vergeltung für Vergeltung… So viele, unzählige (!) Opfer auf beiden Seiten, mit denen wir nur mitleiden und mitbangen können. Mit den Eltern, die ihre Kinder verletzt oder tot auf dem Arm tragen, und mit denen, die noch immer nichts von den Geiseln wissen, von verschleppten Vätern und Freunden. Wie können da manche jubeln und tanzen, wenn hier wie dort Raketen töten? Was für eine Niederlage jeglicher Menschlichkeit. Nein, das ist leider kein Film. Alles echt. Zum Verzweifeln. Wie sollen wir, vor allem die Menschen dort, das aushalten?
(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: „Alles wird gut, oder?“ – Wort zum Sonntag, verkündigt von Stefanie Schardien, Fürth, veröffentlicht am 05.10.2024 von ARD/daserste.de)
Ach, Frau Schardien, tun Sie doch nicht schon wieder so scheinheilig.
Sie wissen ganz genau, was es braucht, damit Menschen jubeln und tanzen, wenn ihre Raketen Menschen töten. Dazu braucht es – Religion.
Als für solche Zwecke besonders gut geeignet haben sich monotheistische Buchreligionen erwiesen. Wie zum Beispiel die, die Sie und Ihre Berufskollegen allsamstaglich im „Wort zum Sonntag“ bewerben.
Hier nur drei von praktisch beliebig vermehrbaren Beispielen aus Ihrer „Heiligen Schrift“, für die Sie offenbar #bibelblind sind:
Damals sangen Mose und die Israeliten zum Preise des HERRN folgendes Lied: Singen will ich dem HERRN, denn hocherhaben ist er; Rosse und Reiter hat er ins Meer gestürzt. Meine Stärke und mein Lobgesang ist der HERR, der mir Rettung geschafft hat; er ist mein Gott: ihn will ich preisen, meiner Väter Gott: ihn will ich erheben! Der HERR ist ein Kriegsheld, HERR ist sein Name. Die Wagen des Pharaos und seine Macht hat er ins Meer gestürzt, seine auserlesenen Krieger sind im Schilfmeer versunken. Die Fluten haben sie bedeckt, wie Steine sind sie in die Tiefen gefahren. Deine Rechte, o HERR, ist herrlich durch Kraft; deine Rechte, o HERR, zerschmettert den Feind. Durch die Fülle deiner Hoheit vernichtest du deine Gegner; du lässt deine Zornglut ausgehn: die verzehrt sie wie Spreu.
Exodus 15, Verse 1-7
Drum will ich dich preisen, HERR…
Ich verfolgte meine Feinde, holte sie ein und kehrte nicht um, bis ich sie vernichtet; ich zerschmetterte sie, dass sie nicht wieder aufstehn konnten: sie sanken unter meine Füße nieder. Und du gürtetest mich mit Kraft zum Streit, beugtest unter mich alle, die sich gegen mich erhoben; du triebst meine Feinde vor mir in die Flucht, und alle, die mich hassten, vernichtete ich: sie schrien um Hilfe – doch da war kein Helfer –zum HERRN – doch er hörte sie nicht; ich zermalmte sie wie Staub vor dem Winde, wie Kot auf den Gassen schüttete ich sie hin. Du hast mich aus den Kämpfen für (mein) Volk errettet, mich zum Oberhaupt von Völkern (oder: der Heiden) eingesetzt: Völker, die ich nicht kannte, dienen mir; aufs bloße Wort gehorchen sie mir, die Söhne des Auslands huldigen mir; die Söhne des Auslands sinken mutlos hin und kommen zitternd hervor aus ihren Schlössern. Der HERR lebt: gepriesen sei mein Hort! und erhaben ist der Gott meines Heils, der Gott, der mir Rache verliehen und die Völker unter meine Herrschaft gezwungen, der von meinen grimmen Feinden mich gerettet und über meine Widersacher mich erhöht, von dem Mann der Gewalttat mich befreit hat! Drum will ich dich preisen, HERR, unter den Völkern und deinem Namen lobsingen (vgl. Röm 15,9), dir, der seinem Könige großes Heil verleiht und Gnade an seinem Gesalbten übt, an David und seinem Hause ewiglich!
Psalmen 18, Verse 38-51
…singend und tanzend, mit Handpauken, Jubelgeschrei und Zimbeln…
Es begab sich aber bei der Heimkehr Sauls und des Heeres, als David nach der Erschlagung des Philisters (oder: aus der Philisterschlacht) zurückkehrte: da zogen die Frauen aus allen Ortschaften Israels singend und tanzend, mit Handpauken, Jubelgeschrei und Zimbeln dem König Saul entgegen; und die Frauen hoben im Wechselgesang an: »Saul hat seine Tausende geschlagen, David aber seine Zehntausende!« Da geriet Saul in heftigen Zorn, weil dieses Lied ihm durchaus missfiel, und er sagte: »Dem David weisen sie zehntausend zu, mir aber nur tausend; nun fehlt ihm nur noch das Königtum!«
1 Samuel 18, Verse 6-8
So, Frau Schardien. So erschreckend einfach bringt man Menschen dazu, zum Tod anderer, nämlich zum Tod derer, die man gerade im vermeintlichen Auftrag und Namen seines Gottes getötet hat zu tanzen.
Ihre heuchlerisch-gespielte Ratlosigkeit, vor allem aber Ihr ganz selbstverständliches Verschweigen der Tatsache, welche Rolle die abrahamitischen Buchreligionen gerade im Nahost-Konflikt spielen zählen zu den Gründen, die mir Sie so unsympathisch machen.
Die große christliche Hoffnung!?
Früher habe ich bei den ganz furchtbaren Geschichten eins gemacht: Ich habe mir das Ende schon vorher erzählen lassen. Damit ich meine Angst aushalten konnte. Ich musste schon etwas hören vom guten Ende, bei dem die Liebe siegt und die Gerechtigkeit, das Gute.
Ob das jetzt hilft? Wo so vielen Menschen diese Kriege und Grausamkeiten Angst machen? Ich erzähle Ihnen jetzt das Ende, auf das ich hoffe. Das, was ich glaube für unser Leben und unsere ganze Welt. Blätter ich ans Ende der Bibel, dann steht da: „Gott wird abwischen alle Tränen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid, keine Klage und keine Schmerzen; denn was einmal war, ist für immer vorbei.“ Das ist das große Hoffnungsfinale des Glaubens fürs Leben: Am Ende wird alles gut. Schluss mit allem Elend. Mit allem Hassen und Streiten und Morden. Keine Sorgen mehr. Weil das Gute siegt und die Liebe. Weil das Trösten siegt, das Heilen, alles, was Menschen zusammenbringt. Alles, was Freude schenkt, Hunger stillt, Tränen trocknet, andere zum Lachen bringt. Das ist die große christliche Hoffnung.
Auch wenn Sie das, was der „Johannes-Offenbarung“ Ihrer infantilen Endzeit-Erlösungsfiktion vorausgeht hier komplett verschweigen, wissen Sie als Theologin natürlich, dass der liebe Gott zunächst die schlimmsten Massaker veranlassen muss, die sich ein krankes Hirn auf Droge damals hatte zusammenspinnen können.
Hier wird nicht einfach so alles gut – und schon gar nicht für alle. Da muss erstmal gründlich gerächt und gequält werden, bis der liebe Gott seinen Zorn über seine eigene Unfähigkeit, manifestiert in seiner verpfuschten Schöpfung an eben dieser ausgelassen hat.
„Gott wird abwischen alle Tränen“, dann gehts direkt weiter mit der Vernichtung Ungläubiger
Direkt nach Ihrer herausgepickten gefühlsduseligen abwischen-alle-Tränen-Aktion gehts erstmal allen Andersdenkenden an den Kragen:
Dagegen den Feigen (= den Verzagten) und Ungläubigen (oder: Treulosen), den Unreinen und Mördern, den Unzüchtigen und Zauberern (oder: Giftmischern), den Götzendienern und allen Lügnern soll ihr Teil in dem See werden, der mit Feuer und Schwefel brennt: dies ist der zweite Tod.«
Offenbarung 21, Vers 8
Frau Schardien, damit Sie dann dereinst Ihr großes Hoffnungsfinale, den Sieg über die Hure Babylon, die Vermählung mit einem Lamm oder was auch immer mit Tanz, Gesang oder mit einer endlosen „Wort zum Sonntag“-Brennpunkt-Sondersendung feiern können, müssen zunächst also alle, die Ihren bronzezeitlichen Wüstenglauben zu Lebzeiten nicht geteilt haben deswegen in den ewig brennenden Feuer- und Schwefelsee geworfen werden. So steht’s geschrieben, so hat’s Ihr Gott geoffenbart. Und den Rest halten Sie ja offenbar auch für wahr.
Ist Ihnen wirklich nicht bewusst, dass hier die Siegesfeier Ihres Gottes beschrieben wird, nachdem er alle Ihre Feinde, die auch seine Feinde sind (bzw. umgekehrt) gnadenlos vernichtet hat?[1]Oder, durch das Konzept der Hölle, einer noch schlimmeren, weil endlosen physischen und psychischen Dauerbestrafung bei vollem Bewusstsein und ohne Aussicht auf Begnadigung zugeführt hat.
Hatten Sie nicht gerade noch Menschen kritisiert, die den Tod ihrer Feinde tanzend bejubeln? Was stimmt mit Ihnen nicht?
Das Schicksal Ihrer Mitmenschen, die Ihren abrahamitischen Aberglauben nicht teilen, muss Ihnen ja schon jetzt zu Lebzeiten völlig egal sein. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, auch nur einmal von Ihnen davor gewarnt worden zu sein, was Ihr Gott mir androht, wenn ich mich ihm nicht unterwerfe.
Na, da kann man nur hoffen, dass Ihr Gott uns wenigstens dereinst im Schwefel vor Ihrem Geschwafel bewahren möge (SCNR).
Religiöser Glaube kann schwerste psychische Schäden verursachen
Nebenbei bemerkt: Während die biblischen Horrorszenarien für sich genommen so lächerlich wie die berühmtem SchleFaZ-Horrorfilme sind, haben Menschen in unbekannter Anzahl ganz reale und teils schwerste psychische Schäden durch die direkte oder indirekte Androhung solcher göttlichen Gewalt und durch den weiteren kranken Irr- und Schwachsinn speziell der Johannes-Offenbarung erlitten.
Ausgerechnet am Beispiel der „Offenbarung“ lässt sich sehr gut darstellen, dass man sich nicht immer darauf verlassen sollte, dass am Ende schon alles gut werden würde.
Denn wer hier das Kleingedruckte (das in Wirklichkeit gar nicht klein, sondern detailliert über mehr als 20 Kapitel hinweg gedruckt ist) überliest, könnte glatt zum selben Fehlschluss kommen wie Frau Schardien. Und denken, die biblische Mythologie habe für alle Menschen ein unbedingtes Happy End zu bieten.
Worauf wollten wir denn ernsthaft sonst hoffen?
Zwei Ihrer Aussagen, wegen denen ich Sie unsympathisch finde, hatte ich weiter oben schon genannt. Und trotzdem gelingt es Ihnen, noch eins draufzusetzen:
Und so superkitschig und unrealistisch das erscheinen mag: Worauf wollten wir denn ernsthaft sonst hoffen? Glauben wir, der Friede käme von Menschen, die zum Tod anderer tanzen?
Vorab: Ihr zurechtgepfriemelter Bibel-Schluss mit nicht enden wollender Glückseligkeit für alle Menschen erscheint sogar Ihnen deshalb superkitschig und unrealistisch, weil er superkitschig und unrealistisch ist. Er stimmt weder mit der biblischen Binnenlogik (genauer: Märchenwelt), und mit der irdischen Realität sowieso nicht überein.
Wie unredlich und unehrlich Sie mit dem angeblichen Wort Ihres angeblichen Gottes umgehen, ist freilich Ihre Sache. Und ein christliches Publikum erwartet ja sowieso, belogen zu werden.
Bis hierher also: Unangenehm, eine Schande für einen öffentlich-rechtlichen Sender mit Bildungsauftrag – aber im Grunde auch egal.
Allen Grund zum Schämen, Frau Schardien.
Anders sieht es aus, wenn Sie sich einen Strohmann zurechtkonstruieren, um so Ihre superkitschige und unrealistische Gotteshoffnung in Stellung bringen zu können.
Friede kommt weder von Ihrem fiktiven Wetter-Berge-Wüsten-Kriegs-Stammesgott, den sich eine Priesterkaste zur einfacheren Führung eines halbnomadischen Wüstenstammes in der ausgehenden Bronzezeit aus früheren Gottesbildern zusammengebastelt hatte.
Noch ist Friede von Menschen zu erwarten, die – nicht nur, aber gerade auch ganz besonders im Nahostkonflikt – religiös ideologisiert, motiviert und radikalisiert sind.
Die felsenfest davon überzeugt sind, dass die Bekehrung zum einzig wahren, nämlich zu dem von ihnen geglaubten Gott unbedingte Voraussetzung für den Weltfrieden sei. Wie das ja offenbar auch bei Frau Schardien der Fall ist, auch wenn sie diesen Zusammenhang geflissentlich und wissentlich unterschlägt.
Friede kommt von Menschen, die Frieden schaffen, Frau Schardien.
Mit Ihrer Darstellung verhöhnen Sie in Ihrer selbstgerechten christlichen Arroganz und Ignoranz jeden einzelnen Menschen, der sich jemals auf diesem Planeten zur Beilegung eines Streits, zur Beendigung von Kriegen oder ganz allgemein für Friede, Freiheit und Fairness eingesetzt hat.
Inwieweit Sie das nicht wahr haben wollen oder inwieweit Ihnen das wirklich nicht bewusst ist, kann ich nicht sagen.
Was ich Ihnen aber sagen und auch täglich belegen kann: Religion ist Teil des Problems. Und nicht Teil der Lösung. Weder in der Fundamental-, noch in Ihrer Wischiwaschi-Version.
Wenn religiöser Fanatismus Menschen dazu bringt, zum Tod anderer zu tanzen, dann ist Religion genauso wenig förderlich für den Frieden, als wenn eine evangelische Pfarrerin im öffentlich-rechtlichen Rundfunk die biblische Aussage (als Theologin: bewusst, also absichtlich, wissentlich) falsch, weil massiv Sinn- und Bedeutungsverändernd gekürzt wiedergibt.
Um ihrem Publikum zu suggerieren, die Bibel sei zwar – hihihi, ja, ja, ich weiß ja, – superkitschig und unrealistisch, aber trotzdem ja wohl das einzige Happy End, auf das die Menschheit ernsthaft (!) hoffen könne.
2x ins eigene Knie- und dann noch den Vogel abgeschossen

Mit Ihrem leeren Hoffnungs-Werbeversprechen in Gestalt Ihres Gottes, der sich, sollte es ihn geben, exakt so verhält, als gäbe es ihn nicht und der trotz angeblicher Allmacht und Allgüte nicht in der Lage oder willens war, das Diesseits nur ein kleines bisschen friedlicher zu schöpfen haben Sie sich gerade ins eine sprichwörtliche Knie geschossen.
Und mit Ihrer Kritik an Menschen, die zweifelsohne religiös motiviert zum Tod ihrer Feinde tanzen in das andere Knie: Das biblische Happy End beschreibt exakt den Triumpf göttlicher Rache, die gnadenlose Vernichtung (oder noch schlimmer: Bestrafung durch endlose Höllenfolter) seiner Feinde.
Den sprichwörtlichen Vogel abgeschossen haben Sie meines Erachtens diesmal jedoch mit der Konstruktion eines falschen Dilemmas. Das besteht aus diesen beiden Aussagen:
- Von Menschen, die zum Tod ihrer Feinde tanzen auf der einen Seite, ist kein Friede zu erwarten.
- Bleibt auf der anderen Seite Ihrer Darstellung zufolge nur noch Ihre private Selektion und Interpretation des biblischen Heilsversprechens als ernsthafte (!) Friedenshoffnung.
Dass die einzige Friedenshoffnung der Menschen – trotz derer, die auch heute noch den Tod ihrer Feinde nach alter Sitte ihrer Glaubens-Väter bejubeln – die Menschen selbst sind, blenden Sie einfach aus, um Ihre infantile göttliche Endzeit-Fiktion als ernsthafte (!) und offenbar einzige Option überhaupt ins Spiel bringen zu können.
Beten ist eine Ausrede, nichts Wirksames getan zu haben
Wie es am Ende sein soll und eigentlich auch schon sein könnte in dieser Welt – das können wir uns gerade nicht oft genug erzählen. Damit wir nicht an dem Fürchterlichen verzweifeln. Und noch mehr: Damit auch jetzt schon etwas geschieht: Denn Hoffnung ragt schon ins Jetzt. Wenn ich auf etwas hoffe, kann ich ja kaum anders, als schon irgendwie damit anzufangen.
Ich bete für alle Menschen, die in diesen Tagen und Stunden all das Fürchterliche erleben, die sich fürchten und leiden. Und für alle, die ihnen beistehen und schon etwas wahrmachen von der Hoffnung auf das gute Ende.
Friedensnarrative gut und schön – ausgerechnet mit Bibelfragmenten brauchen Sie da aber wahrlich nicht mehr um die Ecke zu kommen.
Heute können sich alle Menschen – und entgegen biblischer Anordnung (1. Korinther 14,33-36) sogar Frauen – zum Beispiel mal die völlig durchgeknallte „Offenbarung des Johannes“ zu Gemüte führen. Und zwar bitteschön komplett und nicht in Form einzelner, dem Kontext entnommener Wortfetzen und Textfragmente.
Warum nur tut man sich sowas freiwillig an?!
Frau Schardien, das biblisch-christliche Heilsversprechen beruht darauf, dass der Gott aus dieser Mythologie die Menschen, die sich ihm zu Lebzeiten unterworfen haben vielleicht vor dem verschont, was er ihnen antut, wenn sie es nicht (bzw. nicht ausreichend überzeugend) getan haben.
Das heißt für Sie als Berufschristin: Während Ihnen Ihr lieber Gott bis in alle Ewigkeit Ihre Tränchen trocknet, muss Ihnen bewusst sein, dass der selbe liebe Gott zeitgleich Ihre nicht-christlichen Freunde und Bekannte im ewigen Schwefelsee über offener Flamme dauerröstet. Und das muss Ihnen dann genauso egal sein wie es Ihnen jetzt schon egal zu sein scheint.
Darin sehe ich kein Heil, auf das man (zumindest als erwachsener, geistig gesunder Mensch mit Schulbildung im 21. Jahrhundert) ernsthaft hoffen soll und kann. Sondern eine perfide Erpressung.
Wenn Sie wirklich und nicht nur aus PR-Zwecken irgendwie damit anfangen möchten, die Welt friedlicher zu machen, dann hören Sie als erstes auf, Ihre Lebenszeit und Ihre Energie mit sinnlosen, weil monologen Gebeten an magische Phantasiewesen zu vergeuden.
Fangen Sie mit dem wahrmachen bei sich selber an und hinterfragen Sie Ihre Glaubensgewissheiten und auch Ihre öffentlich getätigten Glaubensbehauptungen kritisch und ehrlich.
Das clergyproject.de hilft Ihnen gerne beim Ausstieg.
Zum Abschluss hier wieder eine KI-erzeugte Kurzzusammenfassung, die einige Anregungen zum Selberdenken ergänzt:
ChatGPT: Kritische Betrachtung: „Alles wird gut, oder?“
Die Botschaft von Stefanie Schardien ist eine gefühlvolle, optimistische christliche Hoffnung auf das Gute – eine Aussicht, die Menschen in schweren Zeiten Trost und Hoffnung schenken soll. Doch aus säkularer, humanistischer und naturalistischer Sicht sind solche religiösen Verkündigungen problematisch, weil sie die Realität komplexer menschlicher Krisen oft vereinfachen und verdrängen, was letztlich kontraproduktiv sein kann.
Säkularer Standpunkt
Aus einer säkularen Perspektive wird die Idee, dass „am Ende alles gut wird“, kritisch betrachtet, da sie sich auf religiöse Prophezeiungen stützt, die keinen empirischen Beweis oder rationale Grundlage haben. In einem säkularen Weltbild wird der Fortschritt der Menschheit und die Lösung von Problemen durch menschliches Handeln und Vernunft erreicht, nicht durch göttliche Eingriffe oder kosmische Erlösung. Die Vorstellung, dass Gott „alle Tränen abwischen“ wird, mag tröstlich sein, lenkt jedoch davon ab, dass Menschen in der Verantwortung stehen, die Konflikte dieser Welt aktiv und realistisch zu lösen. Eine vertröstende Hoffnung auf eine göttliche Erlösung kann sogar als Entschuldigung dienen, sich nicht ausreichend für eine bessere Welt einzusetzen.
Humanistischer Standpunkt
Der Humanismus betont den Wert des individuellen Menschen und die Bedeutung menschlichen Handelns, um moralische und ethische Probleme zu lösen. Die Vorstellung eines „guten Endes“, das von einem höheren Wesen geschenkt wird, läuft der humanistischen Sichtweise zuwider, dass der Mensch selbst Verantwortung für seine Handlungen und die Schaffung einer besseren Zukunft trägt. Diese Haltung lässt zudem die Frage offen, welche Rolle persönliche Verantwortung und kollektives Handeln spielen, wenn alles „gut“ wird, weil es von einer höheren Macht bestimmt ist. In einer Welt, in der Konflikte und Leiden real sind, bedarf es konkreter, praktischer Lösungen, nicht einer Hoffnung, die lediglich im metaphysischen Bereich verbleibt.
Naturalistischer Standpunkt
Der Naturalismus sieht die Welt und ihre Vorgänge durch die Linse natürlicher Ursachen und Wirkungen. Die religiöse Idee, dass Gott am Ende „alles gut machen“ wird, passt nicht zu einem naturalistischen Verständnis von Realität, in dem Ereignisse durch physikalische Gesetze, menschliche Handlungen und soziale Strukturen beeinflusst werden. Probleme wie Kriege, Naturkatastrophen und soziale Ungerechtigkeit sind Produkte von natürlichen Prozessen und menschlichen Entscheidungen. Die Vorstellung, dass eine göttliche Intervention das Leiden eines Tages beenden wird, ignoriert die wissenschaftlichen und natürlichen Mechanismen, die hinter diesen Ereignissen stehen, und fördert möglicherweise ein passives Abwarten anstelle von aktivem Handeln.
Religiöser Trost vs. Handeln in der Realität
Während Stefanie Schardien dazu aufruft, sich nicht von negativen Nachrichten erdrücken zu lassen und den Glauben an das Gute zu bewahren, birgt ihre Botschaft das Risiko, dass Menschen zu stark auf eine übernatürliche Lösung hoffen und dabei ihre eigene Verantwortung für die Welt vernachlässigen. Die Vorstellung, dass „alles gut wird“, kann als Trostpflaster dienen, aber es lenkt von der Dringlichkeit konkreter, praktischer Maßnahmen zur Verbesserung der Welt ab. So wird es für manche zu einfach, auf göttlichen Beistand zu hoffen, anstatt sich für reale Veränderungen in sozialen, politischen und ökologischen Fragen einzusetzen.
Fazit: Der Weg zu einer besseren Welt
Ein säkularer, humanistischer und naturalistischer Standpunkt plädiert dafür, die Realität nicht zu idealisieren oder zu vertrösten. Der Fokus sollte darauf liegen, menschliches Leiden durch rationale Lösungen, Empathie und kollektives Handeln zu lindern, anstatt auf eine göttliche Intervention zu warten. Anstatt zu sagen „alles wird gut“, wäre es aus dieser Perspektive sinnvoller zu fragen: „Was können wir tun, damit es besser wird?“ Denn die Hoffnung auf das Gute sollte aus konkreten Handlungen und menschlicher Solidarität entstehen – nicht aus einem abstrakten Glauben an ein gutes Ende.
Nachwort
Wer schon einige meiner Beiträge gelesen hat weiß, dass ich mich üblicherweise um Sachlichkeit und Höflichkeit bemühe. Ich räume ein, dass mir das diesmal nicht wirklich gut gelungen ist.
Die Selbstverständlichkeit, mit der Religion im Allgemeinen und die wirre Apokalypse-Phantasie aus der Johannesoffenbarung im Besonderen und dann noch ausgerechnet im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt als offenbar einzige ernsthafte Friedenshoffnung propagiert wird, hat meines Erachtens eine neue Qualität an heuchlerischer Verlogenheit, Dreistigkeit, Ignoranz und Arroganz erreicht, was das „Wort zum Sonntag“ und ihre Sprecher angeht.

Fußnoten
↑1 | Oder, durch das Konzept der Hölle, einer noch schlimmeren, weil endlosen physischen und psychischen Dauerbestrafung bei vollem Bewusstsein und ohne Aussicht auf Begnadigung zugeführt hat. |
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Ich neige ja dazu auch beim Schmidt nachzulesen, nicht nur beim Schmidtchen. Selbstverständlich lässt sich auch der Papst die Gelegenheit nicht entgehen, seinen Kitsch unters Volk zu bringen.
So hat er am Vorabend seine Synodalen um sich versammelt und eine bombastische Rosenkranz-Show veranstaltet. Siehe
https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2024-10/rosenkranz-frieden-papst-franziskus-maria-maggiore-nahost-maria.html
»Die „Königin des Friedens“ solle „den Lärm der Waffen zum Schweigen bringen“ und „die Gewalt auslöschen“, die in den Herzen der Menschen schwele.«
Am Tag darauf fordert er (Papst Franziskus). dazu auf, »die Waffen der Liebe – Gebet und Fasten – gegen das Böse einzusetzen und dem Frieden den Vorrang zu geben.«
»Mit einem Segen und dem Aufruf, auf die Gottesmutter Maria, die Königin des Friedens, zu vertrauen, schließt Papst Franziskus seinen Brief und umarmt die Gläubigen im Nahen Osten „von Herzen“.«
Sollte die „Königin des Friedens“ (was für ein Titel) tatsächlich nun endlich diesem Aufruf folgen ???
Ach sorry, die war ja gar nicht aufgerufen, DER MENSCH soll ja auf sie vertrauen !!!
Wie redlich sie sich doch in den letzten 2000 Jahren dieses Vertrauen verdient hat.
Sarkasmus Ende.
Offener Brief an Frau Dr. Schardien
Guten Tag Frau Dr. Schardien,
Guten Tag den unter cc: angeschriebenen Stellen/Personen,
Frau Schardien, in Ihrem letzten „Wort zum Sonntag“ kritisieren Sie im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt Menschen, die den Tod ihrer Feinde mit Tanz und Jubel feiern. Von diesen Menschen sei kein Friede zu erwarten.
Ihre rhetorische Frage, worauf wir denn sonst ernsthaft (!) in Sachen Frieden hoffen wollen, hatten Sie vorher schon mit einigen, laut Ihrer Aussage „superkitschigen und unrealistischen“, vor allem aber völlig einseitig aus der „Johannes-Offenbarung“ herausgepickten Fragmenten der biblisch-christlichen Apokalypse-Mythologie beantwortet.
Als Theologin wissen Sie natürlich, dass der versprochenen ewigen himmlischen Herrlichkeit für das auserwählte Volk die göttlich veranlasste Qual, gefolgt von der vollständigen Vernichtung (oder, noch schlimmer: die Überstellung in den ewig brennenden Feuer- und Schwefelsee) aller „Ungläubigen“ vorausgeht.
Gemäß den Schilderungen in der Offenbarung handelt es sich letztlich um eine nicht enden wollende Jubelfeier des göttlichen Endsieges über den „Unglauben“ derer, die seine Anhänger für Gottes (eigentlich: ihre eigenen) Feinde halten.
Abgesehen davon, dass Sie diesen Umstand einfach komplett verschweigen, unterscheidet sich die von Ihnen propagierte biblisch-christliche Endzeit-Hoffnung aus meiner Sicht deshalb nicht erkennbar von dem Jubel derer, die sie dafür kritisieren, dass sie zum Tod ihrer Feinde tanzen. Zumindest muss Ihnen das Schicksal Ihrer glaubensfreien Mitmenschen dann auf ewig so egal sein, wie es heute schon der Fall zu sein scheint. Oder haben Sie jemals ein Wort darüber verloren, was der Gott aus der biblisch-christlichen Mythologie allen androht, die sich ihm zu Lebzeiten nicht unterworfen haben?
Ihre Ausführungen gipfeln in einem falschen Dilemma in Form dieser rhetorischen Fragestellung, Zitat:
„Und so superkitschig und unrealistisch das erscheinen mag: Worauf wollten wir denn ernsthaft sonst hoffen? Glauben wir, der Friede käme von Menschen, die zum Tod anderer tanzen?“
Ausgerechnet im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt, bei dem noch viel unmittelbarer als bei anderen vergangenen und gegenwärtigen Konflikten offensichtlich ist, dass Religion fundamentaler Teil des Problems und nicht der Lösung ist, besitzen Sie die Überheblichkeit, den Sieg Ihres Gottes über den Unglauben in der Welt als offenbar einzige ernsthafte Hoffnungsquelle zu benennen.
Damit verhöhnen Sie alle Menschen, die sich jemals – nicht mit niemals erhörten und deshalb nutzlosen Gebeten, sondern tatsächlich wirksam für die Beilegung von Konflikten und eine möglichst friedliche Beendigung von Kriegen verdient gemacht haben.
Ja, es gibt auch heute noch Menschen, die, nicht selten nach alter Sitte ihrer Glaubensväter, zum Tod ihrer Feinde tanzen. Gerade die abrahamitischen Buchreligionen liefern passgenaue Vorlagen dafür.
Und trotzdem ist die einzige ernst zu nehmende, weil zumindest potentiell realistische Hoffnung für Frieden die „Hoffnung Mensch.“
Wie immer interessieren mich Ihre Gedanken zu diesen Überlegungen.
Abschließend noch drei Fragen an alle Adressaten mit der Bitte um Beantwortung:
1. Gibt es im ganzen „Wort-zum-Sonntag“-Team, beim br oder in der ARD wirklich niemanden, der nochmal kurz drüber schaut, bevor ein Sprecher oder eine Sprecherin im reichweitenstärksten Kirchenformat im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf Sendung geht? Jemand, der oder die vielleicht nicht ganz so tief drinsteckt und noch mitbekommt, dass zum Beispiel ausgerechnet der Nahost-Konflikt zu den Themen zählt, die sich beim besten Willen nicht für überzeugende Religionsreklame eignen, was Frau Schardien gerade eindrucksvoll, aber offenbar ohne es selbst bemerkt zu haben demonstriert hat?
2. Was meinen Sie: Brauchen wir generell mehr Religion oder weniger Religion, um die Konflikte dieser Welt zu lösen?
3. Auf welchen ungefähren Betrag belaufen sich die durchschnittlichen Produktions- und Sendekosten für eine Ausgabe „Wort zum Sonntag“?
Vielen Dank für Ihre Antworten.
„Die Wagen des Pharaos und seine Macht hat er ins Meer gestürzt, seine auserlesenen Krieger sind im Schilfmeer versunken“
Ist schon echt interressant, wie in der englischen Bibelübersetzung aus „sea of reeds (Schilfmeer)“, plötzlich „red sea (Rotes Meer)“ wurde…
Wahrscheinlich hat Moses (falls jemals existent), nur ein paar Schilfhalme zur Seite gebogen, um aus seinem Versteck nachzusehen ob seine Verfolger noch da sind. Als die Halme dann wieder zurück klappten, sind seine Häscher natürlich im Schilfmeer aus seinen Augen verschwunden/versanken sprichwörtlich im Schilf…
Daraus wurde dann die Teilung des Roten Meesres gemacht, und der „Untergang“ einer ganzen Armee. Aus den Augen, aus dem Sinn, sozusagen!
Und dieses, von Übersetzungs-, Logik- und Kompilierungsfehlern nur so strotzende Buch soll also das -!unveränderliche!-, absolute Wort Gottes sein?!
Wenns nicht so schrecklich traurig wäre, dass Menschen so einen Mumpitz glauben, müsste man sich vor Lachen auf dem Boden wälzen!!!
Früher habe ich mich immer darüber geärgert, dass dem WzS oder auch der „Morgenandacht“ im Radio ein solch unverdienter Resonanzboden und Multiplikator wie das öffentlich-rechtliche FS zur Verfügung stand, um dessen verlogene Weltsicht zum Markte tragen zu können.
Die Zeiten haben sich aber geändert. Ich sehe das heute entspannter.
Heute wird dieses Format eher als willkommene Pinkelpause geschätzt.
Erbauen oder einschüchtern lassen sich nur noch die Allerwenigsten davon.
Das ist auch ein Trost, der aber nicht auf Mythen und Wunschdenken beruht, sondern auf realer Wahrnehmung.
Das heisst aber nicht, dass Entwarnung gegeben werden könnte. Dafür ist es noch viel zu früh. Vor allem, wenn man in andere Weltgegenden schaut wie z. B. in den Nahen Osten.
Dort wird noch viel Blut fliessen, bis das Elend ein Ende hat. Und es wird nur dann zu einem guten Ende kommen, wenn die Geissel des religiösen Fanatismus als solche von allen Menschen erkannt wird, leider wohl nur durch die „normative Kraft des Faktischen“ – umgangssprachlich: Wer nicht hören will, muss fühlen.
Wenn die Welt nicht in einem atomaren „Armageddon“ untergeht (im Unterschied zum biblischen Armageddon lässt das atomare, vom Menschen ausgelöste Armageddon keine Erretteten übrig), dann besteht die Hoffnung, dass auf den Leichenbergen neues menschliches Zusammenleben möglich wird.
Dem Dreissigjährigen Krieg folgte ja schliesslich auch die Aufklärung.
Durch Rosenkranzbeten, Frau Schardien, ist noch kein Krieg beendet worden.
Auch nicht die Seeschlacht von Lepanto.
Und selbst im Märchen muss der Prinz um seine Prinzessin kämpfen und Abenteuer bestehen, bevor es zum happy end kommt.
Ihr Deus ex machina, der zu guter Letzt alles zum Guten wendet, widerspricht nebenbei auch noch dem Dogma ihrer Religion vom unbedingten freien Willen.
Noch ein Grund, ein WzS wie dieses eher entspannt zu betrachten: Durch derart offensichtlich wirre, haltlose und beschämende Ausführungen demaskieren und blamieren die Christen sich doch selbst. Und das zu einer ziemlich guten Sendezeit.
Genau.
In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als das WzS aus der Taufe gehoben wurde, haben viele Menschen noch mit grossen Kulleraugen vor der Mattscheibe gesessen und den ganzen Blödsinn für bare Münze genommen.
Je mehr aber die Säkularisierung um sich griff und erst recht nach 2010 wurde das WzS zu einer Lachnummer oder eher zu einer „Nummer zum Weinen“.
Leicht beieinander wohnen die Gedanken. Doch hart im Raume stossen sich die Sachen, wusste schon Schiller.
Oder noch ein passendes Zitat von Schiller: Hier wendet sich der Gast mit Grausen.
😉
Sorry, Aber das Problem daran ist:
Sie demaskieren und blamieren sich vor aufgeklärten Menschen, die teilweise schmerzhaft gelernt haben, kritisch zu denken und nach langem Ringen diesem indoktrinierten Wahn entkommen konnten…
Der Rest der Herde blökt fröhlich vor sich hin, fühlt sich in seinem Endzeitglauben um so mehr bestätigt, und reicht den Irrsinn, unter Staatlich subventioniertem Zwang, an seine Kinder weiter!
Warum so pessimistisch?
Es gibt sicherlich viele Dinge, die sich derzeit auf unserem Globus abspielen, die nicht optimistisch stimmen, dazu gehört aber nicht der Zustand der christlichen Religion in Europa, und ich wage zu behaupten, dass es in den anderen Erdteilen auch nicht viel anders aussieht ausser vielleicht in Afrika.
Aber beim genaueren Hinschauen stellt man auch in Afrika fest, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Zum Beispiel stelle ich die kühne Behauptung auf, dass Afrika nur deshalb nicht unter Priestermangel leidet, weil der Pfarrerberuf im Sumpf des Elends und der Armut eine halbwegs gesicherte Einkommensposition bedeutet.
Und was das christliche, vor allem das katholische, Sittengesetz angeht, so gehe ich davon aus, dass sich in Afrika da noch weniger dran halten als z. B. in Europa (Beispiel Polygamie).
Also auch da bewegen sich die christlichen Kirchen auf sehr dünnem Eis.
Wahrscheinlich werden wir es nicht mehr erleben, aber auch in anderen Teilen der Welt wird letztlich nicht nur die christliche, sondern auch jede andere religiöse Ideologie an ihren inneren Widersprüchen und durch die Kraft der materiellen Realität untergehen.
Hey Udo,
Ich denke, du hast mich hier etwas falsch verstanden, das war lediglich meine Art, den „Status-Quo“ zu beschreiben.
Klar sehe ich mit Freuden, wie die organisierte Religion hier immer mehr an Boden verliert.
Jedoch könnte dies weitaus schneller gehen, wenn endlich der offizielle Religionsunterricht an den Schulen und die frühkindliche Indoktrination , bereits im Kindergarten, kein Thema mehr wären.
Eben DAS ist der Punkt, den es gilt, mit aller Vehemenz anzugehen.
Die Wurzel des Übels!
Ein Desaster. Ich stimme Marc Niedermeier völlig zu, dass diese Episode des »Wort zum Sonntag« scharf zurück gewiesen werden musste, und dass man Frau Schardien diesmal auch persönliche Vorwürfe nicht ersparen konnte. Sie hat ja alle Möglichkeiten, auf die Kritik zu reagieren.
Der Artikel bringt es auf den Punkt: Wie kann die »Hoffnung« oder die Zukunft der Menschen darin bestehen, dass ein Gott einfach alles beiseite wischt: Tränen und Leid; aber eben auch den Menschen, wie er nunmal ist; und unsere Welt, die zu gestalten wir uns so sehr bemühen? Wenn es am Ende einfach nur weggewischt und weggeschüttet wird — was soll dann das ganze Leid heute? Warum sollte man sich dann überhaupt noch um Frieden bemühen?
Und falls Frau Schardien darin eine Hoffnung erblickt — warum verschweigt sie dann die restlichen Verse, die sehr deutlich machen, dass es hier nicht um Frieden geht, sondern um einen Siegesrausch der Stärkeren? Man kann den Leuten keine Hoffnung machen, indem man sie dauernd anlügt.
Die Kriege im Nahen Osten lassen uns vor allem deswegen verzweifeln, weil wir sehen, dass die Kriegstreiber unbelehrbar und unbeirrbar sind. Sie rasen auf einen Abgrund zu, den jeder sehen kann, nur sie selber nicht. Oder es ist ihnen egal. Denn Jahwe oder Allah wird am Ende »alle Tränen abwischen« — vor allem die Tränen der Märtyrer. Und am Ende reißen diese Leute uns noch alle in den Abgrund.
Frau Schardien kommt mir genau so vor. Sie hat sich beide Zeigefinger in die Ohren gesteckt und hört seitdem nicht mehr, was man ihr an Einwänden entgegen hält. Es spielt alles keine Rolle, sie plappert immer weiter, wie ein Mähdrescher, der reden kann. Unbeirrt zieht sie ihre Bahnen, egal welches Thema, egal ob Tag oder Nacht, sie plappert immer weiter.
Danke für den guten Artikel.
Servus Flo,
stimmt: Genau deshalb plädieren wir in „Dossier Verschwörungstheorie“ (Band 2) dafür, das Fach RDEH ab Klasse 1 einzuführen: Rational Denken, Entscheiden, Handeln. Das umfasst weit mehr als bloß Ethik. Es vermittelt von der Pike auf und in vollem Umfang all das, was man braucht, um solide argumentative Kompetenz aufzubauen: Im Bereich des Deskriptiven (Was ist der Fall?) und Normativen (Was soll ich tun?). Wenn man das von Kindesbeinen an trainiert, geht es hoffentlich so stark in „Fleisch und Blut“ über, dass man weniger leicht auf Unsinn jeder (!) Art reinfällt.
Anmerkung 2: Leider ist es ja nicht so, dass Leute, die sich vom Christentum abwenden über Nacht schlau(er) werden: Viele landen irgendwo im weiten Bereich der Esoterik oder bei einer ähnlich krausen Ideologie oder „säkularen Religion“. Hier brauchen wir Geduld und Beharrlichkeit. Langfristig werden die Aufklärung, ihr Weltbild und ihre Werte sich durchsetzen, aber das ist ein zäher Prozess, der auch immer wieder Rückschläge bringen wird. Unser Motto sollte sein: „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Ein exzellentes Beispiel dafür ist ja Marc mit seiner beharrlichen Arbeit.
@FLO
Es ist natürlich richtig, dass die Indoktrination durch den Religionsunterricht ein absolutes Ärgernis ist, und es bei der Entchristlichung hin zum Ethikunterricht oder anderer Aufklärungsformate schneller gehen könnte.
Aber auch da bin ich optimistisch.
Schau dir mal die Statistiken auf fowid an, indem du das Suchwort „Religionsunterricht“ eingibst.
Es geht voran.
Entweder ist diese Frau eine dreiste Lügnerin oder sie hat den Bezug zur Realität vollkommen verloren. Ausgerechnet eine kriegerische Wüstenreligion mit einem Kriegsgott als Friedensbotschaft für Religionskriege zu verkaufen, das grenzt ja schon an Wahnsinn.