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REGION NACHGEDACHT 104

Ein neuer Neujahrsvorsatz - Gedanken von Christina LEINWEBER

04.01.15 - Abnehmen, mit dem Rauchen aufhören, gesünder ernähren, mehr Sport treiben, häufiger mit Freunden treffen, weniger TV schauen, öfter mal das Handy weglassen, weniger im Internet shoppen, Eier von glücklichen Hühnern und Fleisch vom Metzger kaufen – das sind doch ganz tolle Neujahrsvorsätze. Und die meisten sind so alt wie das Silvesterfeiern und so langweilig wie zehn Mal „Dinner for one“ zu schauen. Trotzdem, ich möchte den alten Brauch der Neujahrvorsätze von seinem Staub befreien und ihn wieder salonfähig machen.

Auch ich bin ein großer Fan von Internet und Co., von Sahnesoßen und Pommes, deswegen weiß ich aus eigener verlässlicher Quelle, dass aus diesen Bereichen kein tragfähiger Neujahrvorsatz entwachsen wird. Aber ich bin auch ein großer Verfechter von Psychologie und Theologie. Wie wäre es also mit Meditation? Das soll ja ganz wirksam sein, um sich zu entspannen – Stress hat man ja wahrscheinlich ganz oft im neuen Jahr. Nur leider habe ich dies bereits als vierzehnjähriges Mädchen kläglich versucht. Der extra gekaufte Meditationssitz hat auch nicht groß weiter geholfen; er steht allerdings immer noch sehr dekorativ in meinem Kinderzimmer bei meinen Eltern.

Und weil das Lernen des Meditierens etwas ist, das man nicht in einem Jahr lernen kann, möchte ich es auf meine ganz eigene Weise versuchen, umzusetzen. Meditieren bedeutet einfach übersetzt „denken“. Beim Meditieren werden Gedanken gesammelt und geordnet. Meditieren ist die Fähigkeit, die Gedanken lenken zu können. Und in einem Leben, in dem ich oft nichts lenken kann, in dem so viel Schicksalhaftes passiert, möchte ich aber wenigstens lernen, meine Gedanken zu lenken.

Wie oft merke ich, dass sich in meinem Kopf dunkle, traurige Schatten breit machen, die mein Glücksempfinden überlagern. Wie oft besiegen traurige Gedanken die optimistischen. Also werde ich von nun an Tag für Tag einüben, mich für meine Gedanken zu entscheiden. Genau so, wie ich mich für mein tägliches Essen und für meine tägliche Kleidung entscheide, entscheide ich mich von nun an für meine Gedanken. Ich schiebe die negativen sofort weg, falls sie sich von hinten anschleichen. Das wird nicht einfach. Ganz oft wird mir das nicht gelingen. Aber ein Versuch ist es doch wert. Besonders, da es auf lange Zeit lohnenswert für das eigene Wohlbefinden ist, diese Fähigkeit zu kultivieren.  (Christina Leinweber) +++

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ZUR PERSON: Christina Leinweber, 1988 geboren in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestudium für sie vorbestimmt und beschlossen. Es ging dann für vier Jahre Studium in die nächste Bischofsstadt Paderborn - hat inzwischen ihr 1. Staatsexamen in der Tasche und ist seit Anfang November 2013 im Schuldienst des Landes Hessen. Ihre Tätigkeit als Kolumnistin bei osthessen-news.de möchte sie auch in Zukunft fortsetzen. Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert (seit 104 Wochen) in der Serie "NACHGEDACHT" Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht. +++


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