Kommentar zu NACHGEDACHT (56): „Im Fitnessstudio der Lebensweisheiten“

Lesezeit: ~ 2 Min.

Kommentar zu NACHGEDACHT (56): „Im Fitnessstudio der Lebensweisheiten“, Originalartikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 26.01.14 von Osthessennews

[…] Früher suchten das die Menschen fast ausschließlich in ihren Religionen, heute gehen die Menschen an einen „Wühltisch“ – gefüllt mit Theologie, Esoterik, Philosophie und Psychologie – und picken sich dort das Beste raus und erklären es zu ihrem Lebensmotto.*

Philosophie und Psychologie in einem Atemzug, also gleichwertig mit Religion, Theologie und Esoterik zu nennen, zeugt von einem tiefen Unverständnis dessen, was wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse von Fiktionen und Illusionen unterscheidet.

Religionen, Theologie und Esoterik können auch für Lebensmottos nicht mehr bieten als Illusionen, weil sie die natürliche Wirklichkeit um fiktive Größen wie Götter, Feen oder sonstige übernatürliche Einflüsse beliebig erweitern. Das kann man natürlich machen, wenn es einen nicht stört, dass ein solches Motto dann auf meist ziemlich absurden, aber auf jeden Fall irrealen Phantastereien (oder auch Kokolores, Humbug, Firlefanz, Quatsch, Hokuspokus, Alfanzerei…) und nicht auf unserer realen Wirklichkeit basiert.

Anders sieht es aus, wenn man sich mit wissenschaftlichen Disziplinen wie Philosophie und Psychologie befasst. Diese gehen von der natürlichen Wirklichkeit aus und verzichten auf nicht belegbare, von Menschen erfundene übernatürliche Einflüsse.

Das bedeutet natürlich nicht, dass sie „der Weisheit letzten Schluss“ schon gefunden haben, aber sie sind auf jeden Fall näher an der tatsächlichen Wirklichkeit dran als alle anderen Hypothesen, die sich nicht an die Naturgesetze halten.

Warum wissenschaftliche Methoden generell die besseren, weil wahreren Ergebnisse liefern, lässt sich recht einfach an Beispielen wie Ockhams Rasiermesser oder Russells Teekanne erkennen.

Aber man verzeihe es einem Fitnessanbieter, wenn er nur das zu Geld macht, was die Menschen hören und suchen wollen.*

Das verzeihe man ihm. Aber man verzeihe es nicht den Religionsanbietern, wenn sie zu Geld machen, was sie den Menschen suggerieren, was diese hören und suchen wollen sollen.

Der einfachste, direkteste Wegweiser zur (Selbst-)erkenntnis ist das einfache Lebensmotto:

„Wer Wissenschaft, Philosophie und Kunst hat, braucht keine Religion mehr.“

*Unter der Rubrik „NACHGEDACHT“ fordert Osthessennews jede Woche zum Nachdenken auf. Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Original-Artikel von Christina Leinweber.

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