Kommentar zu NACHGEDACHT 114: Stärken stärken, Originalartikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 15.3.2015 von osthessen-news.de
[…] Die Fastenaktion der evangelischen Kirche bricht in diesen unsäglichen Sog aus „kleinmachender“ und eben nicht konstruktiver Kritik: 7 Wochen ohne…! Schaffen wir es, mal nicht Kritik zu bekommen und Kritik auszuteilen? Ich finde die Idee sehr gut, aber zweifle daran, dass wir uns daran halten können.*
Ich finde die Idee eher lächerlich. Wenn wir Kritik bekommen, hat der Kritisierende einen Grund dafür (ob der Grund tatsächlich ich bin oder vielleicht er selbst und ob ich die Kritik als konstruktiv empfinde oder nicht ist eine andere Sache). Wir sollten, statt „keine Kritik zu bekommen“ versuchen, mit Kritik (konstruktiver, aber auch nicht gerechtfertigter) umgehen und offen dafür sein.
Andersherum leben ja genau Kirchen davon, dass Menschen „kritiklos“ sind, was sie ja auch sein müssen, um die Dogmen und Fiktionen glauben zu können. Deshalb ist es dann doch nachvollziehbar, dass eine Kirche ihre Anhänger zu Kritiklosigkeit aufruft – in ihrem eigenen Interesse.
Kritik ist so tief in uns verwurzelt.*
Zum Glück – nur durch Kritik und Infragestellung von Dogmen und Ideologien ist eine Weiterentwicklung möglich.
Menschen können sich ja sogar selbst ganz gut ganz klein machen.*
Zum Beispiel, wenn sie glauben, dass es einen ihnen übergeordneten Gott gäbe. Wer sowas zum Beispiel schon während seiner Kindheit immer wieder eingeredet bekommen hat, der wird sich sehr wahrscheinlich auch später „gut ganz klein machen“ („Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will“).
Also kommen wir da nicht mehr raus?*
Doch natürlich, ganz einfach: http://www.kirchenaustritt.de/**
Doch! Ändern können wir nicht die Anderen. Aber uns! Die Kritik wird weiter kommen.*
Das stimmt! Jedem Menschen steht es frei, seinen eigenen Standpunkt jederzeit kritisch zu hinterfragen.
Sie lässt sich nicht so einfach abstellen. Aber man sollte den Umgang damit üben.*
Das wäre schön, weil ich mich sehr freuen würde, Antworten auf meine Fragen von Ihnen zu bekommen.
Es gehört zu uns, andere zu bewerten und von anderen bewertet zu werden.*
Nicht zwangsläufig, wir können auch einfach etwas so annehmen wie es ist. Andererseits können wir uns auch einmischen, wenn wir ers für erforderlich halten.
Wenn wir das Machtspiel, das dahinter steckt, erkannt haben, kann man damit viel besser umgehen.*
Wenn Sie diesen Satz auf Ihre Religion beziehen, kann ich Ihnen nur uneingeschränkt zustimmen!
*Das Online-Portal Osthessennews fordert jede Woche unter der Rubrik „NACHGEDACHT“ mit „liberal-theologischen“ Gedanken zum Nachdenken auf. Alle als Zitat gekennzeichnete Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Original-Artikel von Christina Leinweber.
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