Wie sich die Muster gleichen

Lesezeit: ~ 2 Min.

Anlässlich der Terroranschläge in Paris am 13.11.2015 schrieb das domradio auf Facebook:

Wir sind in Gedanken bei unseren französischen Freunden. Voll Sorge beten wir für die Opfer und alle, die gerade in Ängsten und Sorgen sind:

„Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt!
Herr, lass mich trachten, nicht dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwachet zum ewigen Leben.“ (JPII)

Kommentar: 

Auszug aus Ihrem „Gebet“: „Herr, mach mich zu einem Werkzeug  deines Friedens […] und wer stirbt, der erwachet zum ewigen Leben.“  – genau dasselbe könnten auch die Attentäter zu ihrem (bzw. Ihrem) (von Menschen ausgedachten) Gott gebetet haben, bevor sie sich und ihre Opfer in die Luft gesprengt haben, restlos überzeugt, das Richtige zu tun. Religionen mit ihrem dualistischem Weltbild, das auf vormittelalterlichen Mythen und Werten basiert, waren und sind die „Legitimation“ für ungezählte Tote, unabhängig davon, wie der jeweilige Gott hieß oder heißt.

Dass sich die christliche Kirche nach und nach die Werte, die der Humanismus in jahrhundertelanger Schwerstarbeit gegen den Einfluss eben dieser Kirche durchgesetzt hat und die sie heute als die „Werte des Christlichen Abendlandes“ (also quasi unter falschem Namen) „verkauft“, macht sie keinen Deut besser.

Institutionen, die sich im Besitz der „Wahrheit“ wähnen, waren und sind schon immer suspekt.

Bleibt zu hoffen, dass die Menschheit auch die aktuellen Götter überlebt, wie sie schon Thor, Zeus und Anubis überlebt hat. Und dass die Menschen begreifen, dass sie eben keine „Werkzeuge“ eines erfundenen Schöpfers, sondern selbst denkende Individuen sind, die keiner jenseitigen Erlösung bedürfen und die für ihr Denken und Handeln selbst verantwortlich sind.

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