Immer wieder tauchen in der Diskussion mit Gläubigen Punkte auf, die man unter der Überschrift „Wissenschaft vs Glaube“ zusammenfassen kann.
Das heutige Fundstück stellt zwei Methoden der Erkenntnisgewinnung gegenüber:
Methoden der Erkenntnisgewinnung, Wissenschaft vs Glaube
In dieser Gegenüberstellung geht es nicht um die Inhalte. Sondern um die Art und Weise, wie Menschen zu Erkenntnissen gelangen. Oder zu Überzeugungen. Bei der wissenschaftlichen Methode handelt es sich um eine bewährte Form einer ergebnisoffenen Annäherung.
Die so gewonnenen Erkenntnisse werden nicht dogmatisch als absolut, unumstößlich und für alle Zeiten wahr behauptet. Sie gelten stets nur bis zum Beweis des Gegenteils.
Hypothesen, also noch nicht hinreichend belegte oder belegbare Behauptungen, werden auch als solche behandelt. Sie können wiederum verwendet werden, um sich ein noch genaueres, noch besser zutreffendes Bild des Universums zu machen. Auch wenn eine Erkenntnis als gesichert gilt, besteht sie aus einer Wahrscheinlichkeit.
Anders sieht es in der Glaubensabteilung aus: Gläubige ignorieren geflissentlich die Tatsache, dass ihr ganzes religiöses Gedankengebilde auf der bislang unbewiesenen Behauptung beruht, es gäbe nicht nur einen, sondern sogar einen bestimmten Gott. Der genau die Eigenschaften besitzt, die man ihm zuschreibt. Ausgerechnet in einem so wichtigen Bereich wie dem der eigenen Weltsicht sind Gläubige bereit, ihre in allen anderen Bereichen meist anzutreffende kritische und skeptische Haltung aufzugeben.
Tun so, als ob
Und einfach so zu tun, als gäbe es Gott tatsächlich. Obwohl mit dem heutigen Erkenntnisstand und dem Level an sozio-kultureller Entwicklung der Menschheit nun wahrlich nicht mehr davon auszugehen ist, dass es Götter gibt. Das kann man sich natürlich ausdenken, allerdings scheitert diese Vorstellung, sobald man versucht, sie mit der realen Wirklichkeit in Einklang zu bringen.
Genau deshalb hat die Kirche gar keine andere Wahl, als die unbelegbaren, unplausiblen und oft auch ganz offensichtlich frei erfundenen Behauptungen, die sie für ihr religiöses Gebilde benötigt, in Form von Dogmen festzulegen. Sie schreibt damit ihren Untertanen vor, woran diese zu glauben, also was diese für wahr zu halten haben. Und zwar gegen jede Vernunft, Logik, intellektuelle Redlichkeit und gegen besseres Wissen.
Je unkritischer jemand auch die absurdesten Dogmen als wahr anerkennt, umso tugendhafter, frommer gilt er aus Sicht der christlichen Lehre.
Bewertet man die Gegenüberstellung Wissenschaft vs Glaube nach dem, was mit diesen beiden Methoden bisher erreicht werden konnte, so erübrigen sich weitere Ausführungen.
Aha - Frau Kiess redet sich ein, Ihr Gott meine es gut mit "uns". Schon mal was von der Theodizee-Problematik…