Die biblischen Vorschriften in Bezug auf Frauen sind äußerst widersprüchlich. Und haben mit unseren heutigen ethischen Standards nichts zu tun. Kein Wunder – Gleichberechtigung von Mann und Frau war zu dieser Zeit noch kein Thema.
Die Bibel schreibt vor, dass dich ein Mann heiraten muss, wenn er dich vergewaltigt hat.
(5. Mose 22,28-29)
Allerdings wirst du dann an deinem Hochzeitstag zu Tode gesteinigt, weil du keine Jungfrau mehr bist.
(5. Mose 22,21)
Die Bibel, die laut Dogma der katholischen Kirche vollumfänglich als das von Gott geoffenbarte Wort Gottes gilt, enthält tausende von Widersprüchen.
Das biblische Frauen-Bild
Ob es sich bei diesem Beispiel um ein Versehen oder um Absicht handelt, ist schwer zu sagen. Denn beides ist denkbar. Vielleicht haben die unbekannten Verfasser einfach nicht bemerkt, dass eine Befolgung dieser beiden Anweisungen den sicheren Tod für eine Frau bedeuten würde, wenn diese vergewaltigt wurde.
Genauso denkbar ist aber auch, dass diese Anweisungen ganz absichtlich so formuliert wurden. Denn das biblische Bild der Frau konnte natürlich nur auf dem Stand der Zeit sein, zu der diese Geschichten aufgeschrieben worden waren. Oder letztmalig verändert.
Das Alte Testament: Bei Bedarf nichtig
Der häufig geäußerte Einwand, das Alte Testament sei ja sowieso nichtig, ist so lange ein Scheinargument, wie das Alte Testament noch Teil der Bibel ist. Und die Stellen des Alten Testaments, die man noch als Bestätigung von Aussagen im Neuen Testament benötigt, werden natürlich keineswegs als nichtig angesehen.
Denn ohne Schöpfungsgeschichte, Paradies und Vertreibung würde der ganze Erlösungsmythos im Neuen Testament nicht funktionieren. Auch die 10 Gebote werden immer gerne als gültig und bedeutsam angesehen.
Und was wäre ein Kindergottesdienst ohne szenische Darstellung von Noah und seiner Arche? Mit vielen Tieren, aber ohne näher darauf einzugehen, dass nicht nur der Auftrag zum Bau der Arche, sondern auch der Grund dafür von ein und demselben Gott stammen?
Gläubige, die das Alte Testament als nichtig erklären (unter Berufung auf eine entsprechende Textstelle im Neuen Testament), versuchen damit, die widersprüchlichen, inhumanen und absurden Geschichten des Alten Testaments zu bewältigen.
Diese Texte stammen aus der Bronzezeit. Und lassen sich beim besten Willen nicht mehr mit unseren heutigen ethischen Standards in Einklang bringen. Wie das Beispiel in diesem Artikel beweist.
!!! „Und den Auftrag der Schulen, diese Werte, ihre Ursprünge und Grundlagen, auf denen sie basieren zu lehren, statt Kinder…