Gedanken zu: Pontifikalamt an Allerheiligen – Weihbischof Karlheinz DIEZ: „Jesus ist der Mittelpunkt der Welt“

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Gedanken zu: Pontifikalamt an Allerheiligen – Weihbischof Karlheinz DIEZ: „Jesus ist der Mittelpunkt der Welt“, Originalartikel verfasst von Toni Spangenberg, veröffentlicht am 02.11.16 von Osthessennews

Er forderte die Gottesdienstbesucher auf die Heiligen der Kirche als Fürsprecher und Helfer anzurufen, da sie selbst noch auf dem Weg des Lebens sind.

Diese auf den ersten Blick harmlose Aufforderung entpuppt sich schnell als reichlich absurd. Und zwar schon dann, wenn man nur mal überlegt, welche Voraussetzungen überhaupt gegeben sein müssten, dass diese Aufforderung wenigstens theoretisch sinnvoll sein könnte.

Absurde Prämissen

Es müsste also erstmal eine wie auch immer geartete, aber funktionierende Möglichkeit geben, mit bestimmten Menschen, die schon gestorben sind, zu kommunizieren. Wohl kaum jemand, der geistig gesund, halbwegs aufgeklärt und frei von esoterischen Anwandlungen ist, wird im 21. Jahrhundert noch ernsthaft behaupten wollen, dass dies tatsächlich möglich ist.

Doch damit nicht genug: Diese Verstorbenen müssten nicht nur in der Lage sein, Anrufe von lebenden Menschen entgegenzunehmen. Sie müssten darüberhinaus auch in der Lage und willens sein, für Menschen fürzusprechen und ihnen zu helfen, wenn sie darum gebeten werden.

Um für Menschen fürsprechen zu können, müsste zudem jemand oder etwas existieren, was wiederum diese Fürsprache entgegen nimmt. Und von dem/der man annehmen kann dass er/sie/es seine/ihre allmächtigen Pläne auf diese Fürsprache hin ändern würde.

Dieses groteske Szenario muss Herr Prof. Dr. Karlheinz Diez als gegeben voraussetzen. Was einmal mehr arge Zweifel daran weckt, dass ein Titel wie „Prof. Dr.“ etwas über ein gesundes Verhältnis des Titelträgers zur natürlichen, realen Wirklichkeit aussagt.

Der Mittelpunkt der Welt

[…] „Die Baumeister wollten das Himmelsgewölbe nachbauen, mit der Sonne im Mittelpunkt.“

Kein Wunder, ist das Christentum doch im Kern einfach nur eine Kopie früherer Sonnenkulte. Ersetzt man Gott durch Sonne, den heiligen Geist durch Licht, Jesus durch Leben und Maria durch Erde, so ergeben die biblischen Schriften sogar einen Sinn.

Auch Jesus sei das Licht der Welt, ihr Mittelpunkt. Die Heiligen spiegelten sein göttliches Licht wider.

Sollten diese Behauptungen wörtlich gemeint sein, so entsprechen sie nicht der natürlichen, irdischen Realität. Das Licht der Welt kommt nicht von Gott. Sondern von der Sonne.

Religionen beanspruchen gerne irgendetwas als „Mittelpunkt der Welt“ für sich. Im Islam ist das zum Beispiel Mekka, im Christentum offenbar Jesus. Der tatsächliche Mittelpunkt der Erde ist der ínnere Erdkern: Der feste innere Kern der Erde reicht vom Erdmittelpunkt bis 5100 km unter die Erdoberfläche. Der Druck beträgt hier bis zu 3,64 Millionen Bar und die Temperatur wird bei rund 6000 K vermutet. (Quelle: Wikipedia)

Auf der Erdoberfläche kann man jeden beliebigen Punkt zum „Mittelpunkt der Welt“ definieren.

Jesus oder Gott?

Sollte die Aussage nur metaphorisch, also im übertragenen Sinne gemeint sein, so zeugt sie von reichlich Arroganz. Mag sein, dass Jesus der Mittelpunkt der christlichen Scheinwirklichkeit ist. Wobei sich Gläubige dann eigentlich fragen müssten, was sein Vater wohl dazu sagt, wenn seine Anhänger einfach seinen Sohn als Mittelpunkt der Welt bezeichnen. Statt ihn, den Wetter-Berge-Wüsten-Kriegsgott Jahwe, den sich die Menschen schon lang vor Jesus Christus ausgedacht hatten.

In diesem Fall nutzen Gläubige gern die praktische Dreifaltigkeit, also die Behauptung, Jesus sei gleichzeitig Sohn und ein Drittel Gottes – je nachdem, wie es gerade besser passt. Auch vor solchen Logikproblemen bleiben Menschen verschont, die sich nicht in religiösen Phantasiewelten, sondern in der irdischen Wirklichkeit aufhalten.

[…] Die Christen seien Teil der Schöpfung.

Wer oder was ist nach christlicher Auffassung denn nicht Teil der Schöpfung?

[…] In seiner Predigt appellierte Diez an die Gläubigen. „Verliert nicht den Mut. Vollendet euren Lebensweg als Glaubende, Hoffende und Liebende.“

Natürlich spricht nichts dagegen, Menschen Mut zuzusprechen. Mutig und hoffnungsvoll kann sein, wer sich von seinem Aberglauben an Götter, Geister und Gottessöhne befreit. Und wer beginnt, „seines Glückes Schmied“ zu sein, statt auf die Hilfe von imaginären Götzen zu hoffen.

[…] Das Sinnbild des heiligen Geistes, die Taube schwebe über allem. „Von seiner Kraft leben wir alle. Wir dürfen immer auf seine Macht vertrauen, besonders heute.“

Es wäre mal interessant zu erfahren, in welchen Situationen Herr Prof. Dr. Dietz tatsächlich bereit ist, selbst auf die Macht von Geistern zu vertrauen. Und natürlich auch, woran Herr Prof. Dr. Dietz erkennen kann, dass es tatsächlich der von ihm angenommene Geist ist, von dessen Kraft er meint zu leben.

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