9 Wahrheiten über Gottes Liebe, die du wissen solltest – Gedanken zu einem Artikel von Danny Fröse

Lesezeit: ~ 6 Min.

9 Wahrheiten über Gottes Liebe, die du wissen solltest – Gedanken zu einem Artikel von Danny Fröse, veröffentlicht am 11/12/2012 auf nachfolgen.de

Weißt du eigentlich dass Gott dich liebt? Weißt du, dass dies die großartigste Wahrheit überhaupt ist?

Da „Gott“ eine völlig beliebig definierbare Größe ist, kann man Gott auch alle beliebigen Eigenschaften andichten. Das hat mit Wahrheit in dem Sinne, dass es der natürlichen, irdischen Wirklichkeit entspricht, nichts zu tun. Es handelt sich also nicht um die großartigste, sondern um eine erfundene, behauptete Wahrheit.

Leider wissen die meisten Christen nicht, was das bedeutet. Vielleicht gehörst du zu denen.

Nein, denn ich weiß was das bedeuet. Siehe oben.

Dabei gibt es so viele wichtige Dinge, die du wissen solltest, wenn du an Gottes Liebe denkst. Ich habe hier neun sehr wichtige Wahrheiten zusammengefasst.

Und ich habe hier die biblische Belegung des jeweiligen Gegenteils zusammengefasst. Da die Bibel die einzige schriftliche Grundlage des christlichen Glaubens ist und als „Wort Gottes“ gilt, werde ich Bibelstellen wie Argumente verwenden. Natürlich handelt es sich bei der gesamten Bibel nur um Behauptungen, die sich Menschen ausgedacht haben. Aber das stört Gläubige ja meist auch nicht.

Aus rationaler Sicht sind Überlegungen über angebliche Eigenschaften eines fiktiven Wesens unsinnig.

1. Gott liebt dich bedingungslos.

Nein, ist sie nicht:

  • Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. (Mk16,16 EU)

Die Mindestbedingung ist also, zu glauben und sich taufen zu lassen. Auch die biblische Gesamtaussage lässt keinen Zweifel daran, dass der Option auf die Liebe Gottes immer die Androhung zeitlich unbegrenzter Bestrafung durch physische und psychische Höllenqualen gegenübersteht.

Danny Fröse, die naive Vorstellung, Gott schenke den Menschen seine Liebe einfach so, lässt sich zumindest biblisch nicht begründen.

2. Er liebt dich, wie ein Vater sein Kind.

Mag sein. Allerdings wäre das dann ein Vater mit katastrophalen moralischen Defiziten. Der Umgang Gottes mit Kindern allgemein lässt auch für das Verhalten den eigenen Kindern gegenüber Schlimmstes befürchten:

  • [Gott spricht:] Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn hat, der nicht auf die Stimme seines Vaters und seiner Mutter hört, und wenn sie ihn züchtigen und er trotzdem nicht auf sie hört, dann sollen Vater und Mutter ihn packen, vor die Ältesten der Stadt und die Torversammlung des Ortes führen und zu den Ältesten der Stadt sagen: Unser Sohn hier ist störrisch und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein Verschwender und Trinker. Dann sollen alle Männer der Stadt ihn steinigen und er soll sterben. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Ganz Israel soll davon hören, damit sie sich fürchten. (5 Mo 21, 18-21 EU)
  • Dann werden mitten in dir (Jerusalem) Väter ihre Kinder essen und Kinder ihre Väter. Ich werde ein Strafgericht über dich abhalten und werde die Menschen, die in dir noch übrig sind, in alle Winde zerstreuen. (Hes 5,10 EU)
  • Vor ihren Augen werden ihre Kinder zerschmettert, ihre Häuser geplündert, ihre Frauen geschändet. […]  Ihre Bogen strecken die jungen Männer nieder; mit der Leibesfrucht haben sie kein Erbarmen, mit den Kindern kein Mitleid. (Jes 13,16 ff EU)

3. Er hat seinen eigenen Sohn als Zeichen seiner Liebe gegeben.

Wenn sich die Liebe dieses Vaters zu seinem eigenen Kind darin äußert, dass er sich eben dieses im Interesse der Menschen, die sich ihm unterwerfen auf die grausamste Art und Weise als Menschenopfer zu Tode foltern zu lassen, dann kann man nur froh sein, dass das alles nur ein krankes Märchen ist. Auch wenn Menschen wie Danny Fröse versuchen, diese Todesfolterung als Liebesbeweis darzustellen.

4. Du kannst dir diese Liebe nicht verdienen.

We Gott mich tatsächlich immer gleich lieben würde, egal was ich leiste oder wie oft ich versage, dann gäbe es keinen Grund, irgendetwas zu leisten oder zu erreichen. Dies käme einer fatalen Lebenseinstellung gleich.

5. Gott liebt nicht jeden, so wie er dich liebt.

Dies widerspricht der in Punkt 4 getroffenen Behauptung. Denn entweder, Gott liebt alle Menschen unabhängig von deren Verhalten. Oder eben nicht. Es ist kaum vorstellbar, dass dem Verfasser dieser „Wahrheiten“ ein solch krasser Widerspruch nicht auffällt.

6. Du kannst andere lieben, weil Gott dich liebt.

Nicht weil Götter uns dazu befähigen, können wir andere lieben. Sondern weil die Evolution dafür gesorgt hat, dass Menschen Liebe geben und empfangen können. Denn auch Menschen, die frei von jeglichen Gottesvorstellungen sind oder auch solche, die ganz andere Götter für wahr halten, sind zur Liebe fähig. Dass ausgerechnet ein bestimmter Wetter-Berge-Wüsten-Kriegs-Lieber-Gott, den sich die Menschen in der Bronzezeit ausgedacht hatten die Voraussetzung für menschliche Liebe sein soll, ist eine absurde Behauptung.

7. Wenn du nicht liebst, hast du Gottes Liebe nicht verstanden.

Sowohl Menschen, die vorgeben, Gottes Liebe „verstanden“ zu haben, als auch alle anderen können lieben – oder eben auch nicht. Ein Mangel an Liebe kann alle möglichen Ursachen haben. Zum Beispiel psychologische, gesellschaftliche oder biologische Ursachen.  Zwischen dem „Verstehen“ eines religiösen Mythos und menschlicher Liebe besteht kein Kausalzusammenhang.

8. Du wirst diese Liebe nie vollständig begreifen.

Wenn Voraussetzung für die Fähigkeit zu lieben das Verstehen von Gottes Liebe sein soll und dann aber behauptet wird, dass ich diese Liebe nie vollständig begreifen werde, dann würde das ja bedeuten, dass ich nie „richtig“ lieben kann.

Andererseits eröffnet dieses Gedankenkonstrukt ein bequemes Hintertürchen für menschliches Fehlverhalten. Wer nicht liebt, hat die Liebe Gottes eben noch nicht vollständig begriffen. Was er ja laut dieser Definition gar nicht kann.

9. Du kannst in deinem Verständnis der Liebe wachsen.

Das kannst du tatsächlich. Am besten, indem du dich zunächst von religiösen Wahngedanken und widersinnigen Gedankenkonstrukten wie der eines liebenden Gottes befreist.

Wenn sich die Liebe eines angeblich allmächtigen, allgütigen überirdischen Wesens darin zeigt, dass er eine Welt mit unvorstellbar viel Leid und Elend erschaffen hat, dann hat dieser Gott augenscheinlich eine andere Vorstellung davon, was mit „Liebe“ gemeinhin gemeint ist.

Danke Gott immer wieder für seine Liebe. Wenn du ihm auch nichts zurückgeben brauchst, so bist du ihm das schuldig.

Danny Fröse, wenn ich Gott für seine Liebe etwas schuldig bin, dann ist diese Liebe nicht bedingungslos. Ihr Punkt 1 ist damit hinfällig.

Danke ihm allgemein für seine Liebe, seine Versorgung, aber vor allem für Jesus Christus, seinen Sohn und das was, er für dich getan hat.

Dass Gott etwas für mich getan hat lässt sich natürlich behaupten. Aber behaupten kann man alles Beliebige. Und das genaue Gegenteil. Falls irgendein überirdisches, unsichtbares Wesen tatsächlich irgendetwas für mich getan haben sollte, dann ist es nicht mal erkennbar, ob es sich dabei tatsächlich um das von mir angenommene Wesen gehandelt hat. Denn vielleicht war es ja auch eine andere Gottheit? Oder Superman©™?

Gott möchte dich in tiefere Erkenntnis führen. Bitte ihn, dies zu tun.

Wieso? Als allmächtiges Wesen hätte Gott jede Möglichkeit, mir (oder gleich der gesamten Menschheit) die Erkenntnis zuteil werden zu lassen, die er für richtig hält. Oder eben auch nicht.

Also wird er seine Gründe haben, dass seine einzige angebliche Kontaktaufnahme in einer von unbekannten Menschen verfassten, höchst widersprüchlichen, unklaren und beliebig auslegbaren Mythen- und Legendensammlung und aus „persönlichen Empfindungen“ von Menschen mit Anfälligkeit für Denkfehler und schwach ausgeprägtem Sinn für die Realität besteht.

Gott möchte nicht erkannt werden

Danny Fröse, ganz offensichtlich möchte Gott eben nicht erkannt werden. Verständlich, schaut man sich seine angebliche Schöpfung und seine offensichtliche permanente Abwesendheit trotz Allmacht und Allgüte an. Und wenn man bedenkt, dass er diese seine Schöpfung ja schon mal praktisch komplett vernichten musste, nachdem er sie erschaffen hatte.

Frage: Was denkst du über Gottes Liebe? Gibt es Aspekte die dir noch wichtig sind? Ich würde mich freuen von dir zu hören, welche Gedanken dir bei diesem Thema einfallen.

Meine Antwort auf die Frage von Danny Fröse

Ich denke über die Liebe Gottes, dass diese nichts weiter als eine reichlich naive Wunschprojektion ist. Zudem eine gezielte Umbiegung der biblischen Gesamtaussage, wie sie in Mk16,16 zusammengefasst zu finden ist. Um das Bild eines liebenden Gottes zu erhalten, das man sich so sehr wünscht.

Und das ja, oberflächlich betrachtet, erstmal auch viel sympathischer erscheint als das furchtbare Bild des zornigen, eifersüchtigen Rachegottes mit gravierender Persönlichkeitsstörung. Also das Bild, das sich eben genauso im angeblich von Gott persönlich geoffenbarten Wort findet. Selbst wenn sich die Erfinder des „Neuen Testaments“ die Version ihrer Götterphantasie schon mal nicht mehr ganz so hitzköpfig und zornig vorstellten wie die Kollegen aus der Bronzezeit, so besteht auch der neutestamentarische Teil aus einem inhumanen, absurden Belohnungs-Bestrafungskonzept.

Wer wie Danny Fröse irgendwelche Behauptungen als „Wahrheiten“ verbreitet, der führt Menschen gezielt in die Irre. Er erniedrigt Menschen. Weil er ihnen die Fähigkeit abspricht, von sich aus und eben ganz ohne angeblich göttliches Zutun zur Liebe fähig zu sein.

Gleichzeitig überhöht er ein Wesen, das nur in der Phantasie von Menschen existiert. Indem er es mit Eigenschaften wie „bedingungsloser Liebe“ ausstattet. Er pervertiert die Bedeutung des Begriffes „Liebe“, indem er ein unvorstellbar grausames Menschenopfer als größten Liebesbeweis überhaupt darstellt.

*Die Überschriften (1-9) und die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen von der eingangs genannten und verlinkten Webseite von Danny Fröse, abgerufen am 20.1.2017
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