Jesus: Romanheld oder echter Mensch? – Das sagen die Quellen

Lesezeit: ~ 5 Min.

In einem Facebook-Beitrag aus der Abt. Diskurswerfen beleuchtete Volker Dietmar die Quellen, die über den biblischen Jesus berichten:

Betrachten wir mal alle Quellen über Jesus, die wir haben, im Zusammenhang:

Im 1. Jahrhundert wurden die Paulusbriefe geschrieben, die aber erst um 150 aufgetaucht sind. Da stritt sich Marcion mit der entstehenden katholischen Kirche und zauberte ein paar Briefe von einem 13. Apostel aus dem Ärmel, von dem vorher noch nie jemand gehört hatte. „Zufällig“ bestätigt dieser Paulus in seinen Briefen exakt den Standpunkt von Marcion.

Einige Zeit danach gibt es jede Menge neuer Paulusbriefe, die heute einhellig als Fälschung bezeichnet werden. Und schon Marcion beklagte sich, dass die von der katholischen Kirche verbreiteten Versionen ergänzt/verfälscht worden sind. Möglich, dass Marcion oder einer seiner Schüler Verfasser der Paulusbriefe ist.

Denn obwohl Paulus weit gereist war und Briefe an zig Gemeinden geschrieben hat, kann sich keiner an ihn erinnern, es gibt keine Zeugnisse über ihn, keine Berichte – obwohl er mit bekannten Philosophen gestritten haben soll.

Biblische Quellen: Die Evangelien

Dann sind da die Evangelien: Am Anfang gab es das Markusevangelium, das zwischen 72 und 150 entstanden sein muss. Theologen legen es gerne auf das frühest mögliche Datum – das ist in höchstem Maße wissenschaftlich unseriös.

Als nächstes kommt das Matthäusevangelium, das zu 90% eine Abschrift des Markusevangeliums darstellt. Die 10% Unterschiede kann man als Korrekturen ansehen, denn der anonyme Autor des Matthäusevangeliums kannte die Geographie Palästinas und die jüdischen Gebräuche erheblich besser und stellte in erster Linie sachliche Fehler richtig. Der Rest stellt Jesus vor allem als Juden dar und ändert damit die Theologie.

Dann kam das Lukasevangelium, dass vom selben Autor wie die Apostelgeschichte stammt. Letztere ist die wüsteste Märchengeschichte des gesamten NT und eine Fortsetzung des Evangeliums. Man kann Lukas it Recht als begnadeten Märchenerzähler ansehen. Sieht man sich die Struktur des Evangeliums an, kann man sehen, wieso er nur 50% des Markusevangeliums abgeschrieben hat: Zum einen, weil er die Theologie von „Jesus als Mensch“ auf „Jesus als Superman“ umstellte. Zum anderen, weil er eine strikte Spiegelstruktur im Text einbaute. Damit ist der Text raffiniert, aber ein Kunstwerk im Sinne von „künstlich“.

Noch später finden wir das Johannesevangelium, das eine komplette Neuerzählung ist. Hier hat er die Geschichte der Wunder, die Apollonios von Tyana nachgesagt werden, für Jesus übernommen. Und er hat einen schweren Fehler in den drei zuvor erwähnten (synoptischen) Evangelien korrigiert – die drei Evangelisten erzählen dauernd über Dinge, die sie nicht wissen konnten. Johannes baut in diese Geschichten entweder den „Lieblingsjünger“ ein, der z. B. sowohl geheimen römischen Gerichtsverhandlungen als auch geheimen Beratungen der Hohepriester beiwohnen darf… Wenn das nicht geht, lässt er die Geschichte weg. Denn man wusste schon damals: Wenn der Autor über Dinge erzählt, die er nicht wissen kann, hat er die Geschichte erfunden.

Weitere, nicht biblische Quellen

Jetzt betrachten wir mal alle christlichen Autoren der ersten 150 Jahre außer den Evangelisten: Wer von ihnen schreibt über einen historischen Jesus? Antwort: Niemand, auch Paulus nicht!

Jeder beschreibt einen Christus als himmlisches Wesen, dass im Himmel, fern von der Erde, existierte und dort von Dämonen umgebracht wurde, um als Sühneopfer für die Menschen einen Plan Gottes umzusetzen. Jeder Autor außer den Evangelisten, und allen voran Paulus, ist ein Kronzeuge dafür, dass Jesus keine irdische Person war.

Wir finden bei Paulus einige wenige Ausnahmen. Dabei handelt es sich aber entweder nachweisbar (!) um nachträgliche Einschübe, oder die Stellen sind doppeldeutig.

Alle nichtchristlichen Autoren des 1. Jahrhunderts sind Totalausfall. Vor allem berichten über Jesus weder die zeitgenössischen Geschichtsschreiber, die zwar aus der Zeit und der Gegend viele Details überliefern (teilweise als Augenzeugen), aber nichts über Jesus sagen.

Ebenso die Essener, von denen wir viel Material besitzen, zwar nach einer Person wie Jesus, den „Lehrer der Gerechtigkeit“ suchen, aber nicht fündig geworden sind zu der Zeit an dem Ort. Seltsam. Sie erwähnen zwar jede Menge möglicher Kandidaten, etwa Johannes den Täufer, aber keinen Jesus.

Vom himmlischen Christus zum irdischen Jesus

Wenn man dieses Puzzle zusammensetzt, und dann noch bedenkt, dass es damals ein Trend war, zu behaupten, dass Götter früher mal Könige oder Helden waren (Euhemerisierung nannte man das), dass das Markusevangelium eine Nacherzählung der Odyssee war, dann…

…kommt man zum unausweichlichen Schluss, dass Markus der Alleinerfinder des historischen Jesus war. Und dass es eine solche Person niemals gegeben hat, nicht einmal eine in Ansätzen ähnliche.

Es war eine Person, der anonyme Autor des Markusevangeliums, der auf die Idee kam, den himmlischen Christus zu einem irdischen Jesus umzugestalten.

Als er das schrieb, lebten keine Zeugen mehr, die ihm hätten widersprechen können. Und diese Idee wurde virulent und es gab Nachahmer, die sein Epos zum Teil abgeschrieben haben.

Warum hat keiner der Evangelisten seinen Namen unter das Evangelium geschrieben? Vermutlich, weil sonst jeder gewusst hätte, dass es sich um eine Erfindung handelt. Das war damals absolut unüblich, seinen Namen zu verschweigen.

Buchtipp zum Thema

In diesem Artikel vom 30. September 2011 veröffentlichte der hpd ein Interview mit Hermann Detering, promovierter Theologe und Pfarrer im Ruhestand. Detering ist Autor des Buches: Falsche Zeugen – Außerchristliche Jesuszeugnisse auf dem Prüfstand„**

Jesus von Nazaret gilt heute auch selbst vielen Atheisten als historisch belegte Person. Hermann Detering, promovierter Theologe und Pfarrer im Ruhestand, hingegen ist nicht dieser Auffassung. In seinem neuen Buch „Falsche Zeugen. Außerchristliche Jesuszeugnisse auf dem Prüfstand“ zeigt er, dass auf die als Belege für die Existenz Jesu herangezogenen antiken Quellen kein Verlass ist. (Quelle und Interview: hpd.de)

*Quelle: Volker Dietmar via Facebook  – Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors
**Wir haben keinen materiellen Nutzen von verlinkten oder eingebetteten Inhalten oder von Buchtipps.

Kommentar von Klaus Hoffmann***

Jesus hat nach meiner Meinung nach NICHT gelebt. Er ist ein von Menschen erfundenes Phantasiewesen. Wie kann man das belegen?

Ich betrachte erst mal, was für Jesus spricht. Und da kommt heraus, dass es nichts gibt, was für Jesus spricht. Dann betrachte ich, was gegen Jesus spricht.
Und da kommt heraus, dass sehr viel gegen Jesus spricht.

Was spricht für Jesus? Woher wissen wir von Jesus?

Punkt 1: Außerchristliche Zeugen

Alle außerchristlichen Zeugen können wir vergessen, weil die Schreiber, die viele Jahre nach seinem angeblichen Tod einige Sätze schreiben, NICHT ihre Quellen angeben. Woher wissen denn diese Schreiber von Jesus? Alle Quellenangeben fehlen. Damit können diese Schreiber das von Christen erfahren haben oder man hat die Unterlagen der Schreiber gefälscht.
Fazit: Es gibt keine zuverlässigen außerchristlichen Quellen.

Punkt 2: Bibel

Ist die Bibel ein zuverlässiges Geschichtsbuch? Nein, die Bibel ist absolut unzuverlässig und erst recht kein Geschichtsbuch. Die Bibel soll weltweit das Buch mit den meisten Fehlern, Irrtümern und Widersprüchen sein.

Alle Bibeltexte sind von Menschen geschrieben und erfunden worden; dann sind aus einer Fülle von Texten die heutigen Bibeltexte so zusammengestellt worden, damit sich eine Story ergibt.
Fazit: Die Bibel ist unzuverlässig und kann als Quelle nicht ernst genommen werden.

Mehr ist nicht über Jesus bekannt. Damit gibt es keine gesicherten Aussagen über Jesus.

Was spricht aber gegen Jesus?

Es vier verschiedene Jesusse:

  1. Biblischer Jesus
  2. Historischer Jesus
  3. Mythologischer Jesus
  4. Erfundener Jesus

Zu 1: Biblischer Jesus

Da die Bibel wegen der vielen Fehler, Irrtümer und Widersprüche absolut unglaubwürdig ist, ist der biblische Jesus ebenfalls unglaubwürdig.

Zu 2: Historischer Jesus

Historischer Jesus = Biblischer Jesus minus unglaubwürdige Eigenschaften
Das ist die Subtraktionsmethode. Man zieht von biblischen Jesus alle physikalisch unmöglichen Dinge ab (Wundergeburt, Wunder von Jesus, Auferstehung, Himmelfahrt).

Es bleibt ein jüdischer Wanderprediger übrig. Ja und? Was bringt das? Manche denken, dass wegen diesem Wanderprediger die Legenden für die Bibel entstanden sind.

Zu 3: Mythologischer Jesus

Jesus hat laut Bibel bestimmte Eigenschaften:

  1. Wundergeburt
  2. Vollbrachte Wunder
  3. Drei Tage tot und wieder Auferstehung.

In der Menschheitsgeschichte sind bisher über 3000 Götter von falschen Propheten erfunden worden. Und einige davon haben dieselben Eigenschaften von Jesus. Wie ist das möglich?

Hier liegt nahe, dass Jesus nur eine Raub-Kopie alter Götter ist. Jesus hat auch einige Eigenschaften, die mit Julius Cäsar übereinstimmen. Das alles müsste von Profis und von Universitäten weiter untersucht werden. Komischerweise werden dafür keine Forschungsgelder zur Verfügung gestellt. Warum wohl???

Zu 4: Erfundener Jesus

Hier gibt es zwei Buchautoren, die behaupten, dass das Neue Testament eine Raubkopie bzw. eine Verfälschung anderer Schriften darstellt. Damit ist Jesus nur ein erfundenes Phantasiewesen und kann nie existiert haben. Beide Bücher sind bisher NICHT von Profis fachlich widerlegt worden und daher könnten sie wahr sein. Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Entdeckungen.

  • Buch 1: „Geheimnisse um Jesus Christus“ 2005 Prof. Dr. Christian Lindtner
    These: Jesus ist eine Raubkopie aus dem Buddhismus.
  • Buch 2: „Das Geheimnis des wahren Evangeliums“ 2015 J.T.G. Joan
    These: Jesus ist eine Raubkopie aus dem Essener Evangelium

Beide Entdeckungen müssten ebenfalls von Profis und von Universitäten weiter untersucht werden. Komischerweise werden dafür keine Forschungsgelder zur Verfügung gestellt.  Warum wohl???

Fazit: Es spricht alles dafür, dass Jesus ein von Menschen erfundenes Phantasiewesen ist. Er hat nie tatsächlich gelebt. Damit ist das Christentum widerlegt.

***Quelle: Klaus Hoffmann via Facebook. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Verfassers

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