Auf der Facebookseite von katholisch.de bewirbt der Kirchenkonzern im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie das Vertrauen auf ein imaginäres magisches Himmelswesen:
…und die glauben das wirklich
Hier einige der Kommentare, die Gläubige zu diesem Meme verfasst haben (Quelle: ebenda):
Katholische Kirche nachweislich mitverantwortlich für menschliches Leid
Mit den Kommentaren zu diesem Meme ist jetzt dokumentiert, dass sich die katholische Kirche mitschuldig macht an lebensbedrohlichem menschlichem Leid, indem sie Menschen gezielt und vorsätzlich mit falschen Versprechen in die Irre führt.
Das Leid entsteht, wenn Menschen keine oder nicht ausreichend wirksame Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung des Virus ergreifen, weil sie irrtümlicherweise tatsächlich auf die rein fiktive göttliche Unterstützung vertrauen, wie es hier tagein, tagaus propagiert wird.
Die Ergänzung, dass Hygienemaßnahmen und Händewaschen natürlich vorgehen, kommt einem Offenbarungseid gleich. Sie entlarvt das biblische Versprechen vom sich kümmernden Gott als reine Wunschvorstellung, Einbildung, oder, wenn als wahr behauptet: Als Lüge.
An dem Punkt, an dem Gesundheit und Leben von Dritten durch religiös motivierte Realitätsverweigerer gefährdet wird, endet die individuelle Freiheit. Und diejenigen, die Menschen dazu anstiften und sie darin systematisch bestärken, machen sich damit ebenfalls mitverantwortlich.
Weitere Belege religiösen Realitätsverlustes
Mittlerweile haben auch die Kirchen tatsächlich wirksame Maßnahmen ergriffen, die eine Ausbreitung des Corona-Virus zumindest nicht noch begünstigen: Weihwasserbecken werden geleert, Lourdes mit seinen „Heilwasser“-Becken geschlossen, die manuelle Verabreichung von Menschenfleischhäppchen, gemeinsamer Menschenblutkonsum aus dem selben Gefäß und gegenseitige Friedensbekundungen per Handschlag oder Umarmung vorübergehend ausgesetzt…
Diese Maßnahmen stoßen allerdings nicht auf ungeteilte Zustimmung. Und auch kirchlicherseits finden sich Berufschristen, bei denen der Realitätsverlust so weit fortgeschritten zu sein scheint, dass man ihnen wohl nicht zu nahe tritt, wenn man ihren Geisteszustand in Frage stellt:
- tagesanzeiger.ch, 12.03.2020: Bei Corona setzt Bischof Eleganti auf Wunder
Der Churer Weihbischof torpediert die Bekämpfung des Virus. Sein gefährliches Credo: Wer glaubt, kann sich über Hostien und Weihwasser nicht infizieren. - kath.net via Youtube, 12.03.2020: Bischof Marian Eleganti: Kirche & Corona – Wie können wir hier nur vor der übernatürlichen Wirklichkeit kapitulieren?
- katholisch.de, 11.03.2020: Bischof Ipolt: Keine Auflagen wegen Corona für Gottesdienste
„Ich erinnere daran: Wir haben in unserer Kirche viele Heilige, die während der großen Pestzeit beispielhaft Nächstenliebe gezeigt haben. Das sollte uns Orientierung geben.“ - katholisch.de, 12.03.2020: Gebet und Weihwasser schützen nicht vor dem Coronavirus
„Wer im selben Becken wie ein Corona-Patient badet, ist vor Ansteckung sicher, weil Lourdes kein Ort der Sünde, sondern des Glaubens ist“, heißt es in einer Petition an den Rektor der französischen Wallfahrtsstätte, die unter anderem von Erzbischof Carlo Maria Viganò unterstützt wird. - gloria.tv, 11.03.2020: Ukraine: Riesen-Prozession zum Schutz vor Coronaviren
Die Prozession in Winniza (8. März) versammelte 7.000 Menschen. Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats. - churchmilitant.com, 12.03.2020: TYLER, Texas (ChurchMililtant.com) – A Texas bishop is calling for Eucharistic processions to battle the coronavirus, even as fellow bishops are canceling Masses and banning the reception of Holy Communion on the tongue.
- israelnationalnews.com, 15.02.2020: Thousands to pray at Western Wall for end to COVID-19 epidemic
Thousands of Jews to pray at Western Wall, in effort to stop the COVID-19 epidemic. ‚We are committed to every person,‘ Rabbi Eliyahu says.
Hier zeigt sich die geradezu grotesk schizophrene Dissonanz zwischen gefährlicher religiöser Realitätsverweigerung einerseits und dem Eingeständnis der Unbrauchbarkeit religiöser Wunschvorstellungen andererseits.
Also ganz ehrlich: Das ist wirklich…. (Ich verbiete mir an dieser Stelle, unhöflich zu werden.)
Ich sehe in Teilen manches ja ähnlich und bin auch erschrocken über die Verkürzung von Realität bei so manch frommen Menschen. Aber ihr argumentiert genauso realitätsverkürzend wie die, die ihr an den Pranger stellt. Das ist kein anderes Niveau, sondern nur eine andere Perspektive. Aber im Grunde dasselbe intellektuelle Schnittmuster.
Wenn man aber etwas besser machen will, braucht man auch ein anderes Niveau und nicht die gleichen gedanklichen Kurzschlüsse, die ihr ganz untheologisch aber dafür (angeblich) humanistisch herbeiführt. So wird der humanistische Gedanke und die Religionskritik, die man ja betreiben kann, zu einer Seifenoper, die keinem hilft, sondern die gleichen Fehler macht, wie dient die man kritisiert. Und, das nur am Rande, setzt euch Leiber mit Leuten auseinander, die weniger Volksfrömmigkeit verbreiten und dafür eben mal auf intellektuelle Simplifizierungen verzichten.
Echt jetzt? Wir versuchen bei unseren Beiträgen, den besten Mittelweg zwischen Ausführlich und Kompakt zu finden: So ausführlich wie nötig aber auch so kompakt wie möglich. Letzteres ist nicht nur dem Format eines Blogs, sondern auch der wertvollen Zeit unserer Leser*innen geschuldet.
Im vorliegenden Beitrag stellen wir die These auf, dass die katholische Kirche nachweislich mitverantwortlich für menschliches Leid sei. Wir zitieren den Post, um den es geht. Mit einigen der ebenfalls zitierten Kommentare belegen wir unsere These: Solche Veröffentlichungen haben nachweislich zur Folge, dass es Gläubige gibt, die das tatsächlich glauben und daraus Schlüsse ziehen, die für sie, aber eben auch für ihre Mitmenschen lebensgefährlich sein können – von einer ethisch-moralischen Bewertung dieses Verhaltens ganz abgesehen.
Wenn du schon einige unserer Beiträge gelesen haben solltest, dann weißt du sicher, dass wir ständig darauf hinweisen, dass selbstverständlich jede*r glauben möge, was immer ihm oder ihr glaubwürdig erscheinen mag. In diesem Fall kann das religiös motivierte Verhalten allerdings lebensbedrohliche Auswirkungen auf Dritte haben und das ist der Punkt, ab dem Glaube nicht mehr tolerierbar ist. Wer für sich beschließt, sein Leben „in Gottes Hand“ zu legen, der möge das tun. Im Fall einer Pandemie kann ein solches Verhalten allerdings allgemeingefährlich sein.
Wir erwähnen, dass die Kirche inzwischen auch tatsächlich sinnvolle und wirksame Maßnahmen ergriffen hat. Die paar Priester und Pastoren, die noch mehr auf ihren Gott als auf tatsächlich wirksame Schutzmaßnahmen vertraut hatten, hat die Regierung jetzt zum Glück noch die Kirchentür geschlossen.
Die am Ende des Beitrages verlinkten Beispiele zeigen, dass es sich eben nicht nur um einige naive Volksfrömmler handelt, die die biblischen Parolen noch ernst nehmen. Es finden sich auch etliche Berufsgläubige, die mit ihren Äußerungen unsere These bestätigen.
Deine Kritik wäre für uns nachvollziehbar, wenn wir zum Beispiel geschrieben hätten: „Kirche schuld an Corona-Ausbreitung“ oder sowas in der Art. Wir sind der Meinung, dass dieser Artikel sehr wohl und in der erforderlichen Ausführlichkeit darlegt, warum die eingangs aufgestellte These den Tatsachen entspricht.
Dazu kommt, dass wir, anders als praktisch alle religiösen Berufsverkündiger, jederzeit gerne auf Gegenargumente eingehen. Wenn du also Argumente hast, die gegen die von uns genannten Aussagen sprechen, dann immer gerne her damit!
Also ganz ehrlich:
Was ist es konkret, was Du kritisierst? Ich finde nämlich nur +/- Rundumschlag!?
Benenne, zitiere das, was Du bemängelst oder kritisieren willst und *argumentiere*, weshalb. Und leg dar, was für Dich falsch, schräg oder sonstwas ist!?
Konkret!