Wer war Jesus? In einer Facebook-Umfrage beantwortete Volker Dittmar* diese Frage wie folgt:
Wer war Jesus?
Eine Romanfigur – der Harry Potter der Antike.
Diese Ansicht ist nicht ganz leicht zu begründen. Man muss dazu eine Fülle von Indizien gewichten und jedes einzelne analysieren. Dann erhält man eine Wahrscheinlichkeitsabwägung (mehr ist bei historischen Ereignissen nicht möglich), bei der sich die Waagschale eher in die Richtung neigt: Jesus hat nie existiert, er ist eine mythische Figur.
Beispiel für ein Indiz: Wir wir wissen, gab es jede Menge jüdischer Wanderprediger. Das wird als Argument angeführt, dass die Existenz eines solchen Wanderprediger wahrscheinlich war. Aber man muss fragen: Woher wissen wir, dass es damals so viele Wanderprediger gab?
Woher wissen wir, was wir wissen?
Aus einer ganzen Reihe von Quellen. Die Juden waren damals auf der Suche nach dem Messias. Die Schriftrollen vom toten Meer berichten von der Suche nach dem „Lehrer der Gerechtigkeit“.
Es gab eine Reihe von Leuten, die alle möglichen Kandidaten untersuchten. Wir haben regelrechte Listen, davon welche von Zeitgenossen von Jesus aus der Gegend, in der er gelehrt haben soll.
Auf diesen Listen finden wir viele mögliche Kandidaten aufgeführt, mit pro- und contra-Abwägungen, wer als Messias oder Lehrer infrage kommt.
Wir finden z. B. auf einigen dieser Listen Johannes den Täufer – der eben eine historische Gestalt war. Wir finden dort Rebellen, Wanderprediger, Lehrer und eben die Suche nach Personen, die annähernd oder grob passen.
Wen wir nicht finden: Jesus.
Wen wir nicht finden: Jesus. Nirgendwo, keine Spur, nicht einmal jemand, der so ähnlich war. Wir finden keinen Wanderprediger, der gekreuzigt wurde.
Warum? Wie soll man das erklären? Laut Evangelien war Jesus bekannt und populär – siehe sein Einzug in Jerusalem. Wie kann, wenn Johannes der Täufer von einigen Quellen genannt wird, ausgerechnet Jesus auf ALLEN Listen fehlen?
Tatsächlich kann das Fehlen von Beweisen als Beweis für Fehlen gedeutet werden, wenn die Beweise da sein müssten, aber nicht vorhanden sind.
Das ist aber nur EINES von vielen Argumenten.
*Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Bitte beachte beim Kommentieren: