Was machst Du mit Deinem Leben? – Das Wort zum Wort zum Sonntag gesprochen von Ilka Sobottke, Mannheim, veröffentlicht am 3.5.2019 von ARD/daserste.de
In ihrer heutigen Fernsehpredigt erzählt Frau Sobottke, dass „man auch mal um die halbe Welt“ (genauer: von Deutschland nach Chicago und zurück) fliegen müsse, um sich dort von einer Pfarrerin sagen zu lassen, dass man die Welt verändern müsse, weil man die Welt verändern könne. CO2 hin oder her. Wat mutt, dat mutt.
Ich begrüße jedes Engagement, das die Welt fairer, friedlicher und gesünder macht. Religion brauchts dafür nicht. Im Gegenteil.
Wer die Welt verändern möchte, der ist gut beraten, zunächst erst mal die irdische natürliche Wirklichkeit als solche anzuerkennen. Statt sie durch religiöse Phantasievorstellungen zu erweitern.
Zum Beispiel um die Vorstellung, es sei irgendwie sinnvoll, ein sowieso allmächtiges und allwissendes Wesen um irgendetwas zu bitten oder ihm für irgendetwas zu danken.
Was machst du mit deinem Leben?
Diese Zeit des gedanklichen oder ausgesprochenen Selbstbetruges könnte man beispielsweise schon mal sinnvoller nutzen. Wenn man ein wirklichkeitskompatibles Weltbild sein Eigen nennt.
Glaube allein sagt noch lange nichts darüber aus, ob das, was Menschen aus ihrem Glauben heraus tun oder lassen auch tatsächlich zur Verbesserung der Welt beiträgt:
Aber ich war vor drei Jahren als Pfarrerin dort und habe da Christinnen und Christen kennengelernt, die so voll Mut und Klarheit und Intensität ihren Glauben leben, wie ich es hier noch nie erlebt habe. Diese Erfahrung wollte ich unbedingt mit jungen Leuten aus meiner Kirche teilen.
(Quelle: Was machst Du mit Deinem Leben? – Das Wort zum Wort zum Sonntag gesprochen von Ilka Sobottke, Mannheim, veröffentlicht am 3.5.2019 von ARD/daserste.de)
Auch evangelikale Spinner, die ihre Interpretation der biblisch-christlichen Glaubenslehre rechtspopulistischen Demagogen bereitwillig für einen religiösen Anstrich ihrer Parolen zur Verfügung stellen, leben zweifellos „voll Mut und Klarheit und Intensität ihren Glauben.“ Zumindest würden sie das behaupten, wenn man sie danach fragen würde.
Mehr habe ich zu Frau Sobottkes Plauderstunde diesmal nicht zu sagen.
Schlussmachen.jetzt

Und deshalb, aus aktuellem Anlass, hier noch ein Beispiel, was ein paar andere Leute so mit ihrem Leben machen:
Die fahren gerade mit einem roten Doppelstockbus durch Deutschland. Und machen mit der Buskampagne schlussmachen.jetzt darauf aufmerksam, dass es höchste Zeit ist, die verfassungsgemäße Trennung von Staat und Kirche jetzt aber endlich mal wirklich herzustellen.
Frau Sobottke mag dann ihre Anekdoten gerne weiterhin verkünden, wenn es ihr ein Bedürfnis ist. Dann allerdings bitte auf eigene Kosten.
Diese Erfahrung eines intensiv gelebten Glaubens möchte Donald Trump mit seinen Landsleuten wohl auch teilen. Gerade hat er verkündet, die Kraft des Gebets sei das Mächtigste, das es gebe. Tja, dann kann ja nix mehr schief gehen beim Thema Weltveränderung. Gläubige Christen haben da ja auch eine enorme Erfolgsgeschichte aufzuweisen – siehe: Kriminalgeschichte des Christentums.
Das Gebet ist nur mächtig, wenn es von Flugzeugträgern flankiert wird.
Aber Religioten kann man alles verklickern.