„Fratelli tutti“! – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 8 Min.

„Fratelli tutti“! – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Lissy Eichert (kath.), veröffentlicht am 17.10.2020 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Frau Eichert konzentriert sich in ihrer christlichen Plauderei über die gerade erschienene Papst-Enzyklika „Fratelli tutti“ auf möglichst unverfängliche Themen wie den allgemeinen Aufruf zur Mitmenschlichkeit.

Wiedermal steht heute Frau Eichert vor der Fernsehkamera. Und missachtet damit einmal mehr das durch den lieben Gott geoffenbarte (oder inspirierte) Wort 1.Timotheus 2,11-12.

Brandaktuell widmet sie ihre heutige Sendung der neuesten Veröffentlichung ihres obersten Chefs: Gerade hat Herr Jorge Mario Bergoglio, auch bekannt als „Papst Franziskus“ eine Sozialenzyklika auf den Buchmarkt gebracht: Fratelli tutti.

Fratelli tutti

Damit sollen freilich nicht nur die Brüder, sondern alle Geschwister gemeint sein. Also eigentlich Tutti i fratelli e sorelle. Ursprünglich waren mit der Formulierung Fratelli tutti, die sich auf Ideen des Franz von Assisi beziehen soll Soldaten gemeint. Das war zu einer Zeit, in der weibliche Geschwister sowieso noch keiner eigenen Erwähnung für Wert gehalten wurden.

[…] Papst Franziskus wendet sich an „fratelli tutti“, an „alle Geschwister“, an die Menschheit. Und spricht dabei ein ganzes Bündel von Krisen an. Auch die Wunden, die Corona schlägt. So vieles steht auf der Kippe, das verunsichert. Sorgt für gesellschaftlichen Zündstoff.

Denn Krisen sind ja auch ein idealer Nährboden für falsche Propheten und Verschwörungstheorien. Oder für Regierungsentscheidungen, die nationalistisch und unsozial sind.
(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: „Fratelli tutti“! – Wort zum Sonntag, verkündigt von Lissy Eichert (kath.), veröffentlicht am 17.10.2020 von ARD/daserste.de)

Falsche Propheten und Verschwörungstheorien

Ich finde es immer wieder interessant, wie selbstverständlich Berufschristen Phänomene wie „falsche Propheten“ und „Verschwörungstheorien“ kritisieren.

Ich frage mich dann immer, ob denen wirklich nicht bewusst ist, dass ihr eigenes Prophetentum mindestens genauso falsch ist wie jedes andere auch? Und dass sie selbst eine, wenn nicht die größte Verschwörungstheorie durch ihre berufliche Tätigkeit (so sie denn ihren Missionierungsauftrag ernst nehmen) immer weiter tradieren und diese künstlich und gewinnbringend am Leben erhalten?

Die wirklich spannende Frage bei jedem „Wort zum Sonntag“ stellt sich auch diesmal:

Welches ist der genuin christlich-religiöse Beitrag zum jeweils gewählten Thema? Welche Rolle spielt die biblisch-christliche Mythologie heute überhaupt noch? Also das, was wirklich nur die abrahamitischen Buchreligionen zu bieten haben? Irgendetwas, was man nicht auch (bzw. nicht sogar viel besser) mit anderen Quellen, Werten und Argumenten untermauern kann als mit dem angeblich geoffenbarten Willen eines ebenso angeblichen Gottes? Der mit den drei Persönlichkeiten und dem mehr als fragwürdigen Charakter?

Mitmenschlichkeit braucht keine Götter

In der Legende, die Herr Bergoglio als biblisch-christliches Fundament seiner Thesen heranzieht, spielt Gott interessangerweise gar keine Rolle:

Papst Franziskus setzt alledem die Haltung einer universalen Geschwisterlichkeit entgegen; er erinnert an die biblische Erzählung vom barmherzigen Samariter: Da wird ein Mann überfallen, liegt ausgeraubt und verletzt im Dreck. Während die Frommen und Wichtigen ihn halbtot liegenlassen, kümmert sich ausgerechnet ein Fremder um ihn. Der Mann aus Samarien zeigt Mitgefühl. Nimmt sich Zeit und hilft. Dieser eine ist ihm nicht egal.

Beispiele für mitmenschliches Handeln finden sich freilich auch in unzähligen anderen Geschichten. Mitmenschlichkeit ist keine genuin christliche Eigenschaft. Und Götter braucht es dafür nicht mal in der Bibel, wie’s scheint…

Immer geht es um Beziehung

So ein zivilgesellschaftlicher Einsatz ist auch in der Politik notwendig. Ob in der Migrationskrise, im Umgang mit politischer Hetze oder mit Corona: Immer geht es um Beziehung.

A propos katholische Kirche und Corona: Mit den Beziehungen im Vatikan scheint es nicht allzu weit her zu sein. Jedenfalls, wenn man die aktuelle Statistik betrachtet:

Quelle: de.statista.com
Quelle: de.statista.com

Ob es jetzt an den Beziehungen untereinander, oder an der Beziehung zum Allmächtigen hapert, lässt sich als Außenstehender nicht wirklich gut einschätzen.

Alle Menschen werden Brüder…?

Sehe ich im anderen eine Schwester, einen Bruder, verändert sich meine Haltung. Der Papst nennt es soziale Freundschaft.

Diese päpstliche Ausweitung der Verbrüderung auf alle Menschen (einschließlich derer, die keine oder andere Gottheiten verehren und sogar auf Frauen) scheint einigen katholischen Kreisen ein arger Dorn im Auge zu sein (Hervorhebung von mir):

  • Obwohl es eine universale Bruderschaft gibt, entdecken wir in Christus eine tiefere Verbundenheit. Wir müssen daher zwischen unserer universalen Bruderschaft als Geschöpfe Gottes und unserer Bruderschaft in Christus als Christen unterscheiden. Erstere wird in der letzteren erfüllt.
    (Quelle: denvercatholic.org: Fratelli Tutti: True fraternity is found in Christ, übersetzt mit deepl.com)

Eines kann man diesen Katholiken aus Denver sicher nicht vorwerfen: Dass sie ihr biblisch-christlich-katholisches Fundament nicht ernst nehmen würden. Was alle Menschen (zumindest die männlichen) hier eint, ist, dass sie die Schöpfung des eigenen Gottes sein sollen. Aber das ist natürlich nichts, verglichen mit der Brüderlichkeit unter christlichen Brüdern.

Toleranz und Weltoffenheit sind keine katholischen Tugenden

Und auch in seinem eigenen Laden hat sich der Pontifex mit seinem „Fratelli tutti“ offenbar sogar massiven Hass eingehandelt (Hervorhebung von mir):

  • Seit dieser Erklärung ist der Papst im Vatikan der meistgehasste Mann unter den Erzkonservativen. Der Vatikan-Kenner und Bestseller-Autor Andreas Englisch („Der Pakt gegen den Papst“) spricht davon, dass seine Feinde im Vatikan ihn stürzen wollen. Sie unterstellten ihm, mit seiner Toleranz und Weltoffenheit nicht mehr katholisch zu sein. Viele dieser Franziskus-Feinde berufen sich dabei auf seinen Vorgänger, den deutschen Papst Benedikt XVI.
    (Quelle: Franz Alt via heise.de: Ist der Papst noch katholisch? 05. Oktober 2020)

Wer ist da jetzt wohl näher dran an der biblisch-christlich-katholischen Lehre?

Und was ist von einer Lehre zu halten, in der man sich augenscheinlich genausogut für und gegen Toleranz und Weltoffenheit einsetzen kann? Zumal diejenigen, die erbittert gegen jeglichen gesellschaftlichen Fortschritt kämpfen, mit eben dieser Lehre ihren Hass auf Glaubensbrüder (bzw. in diesem Fall: auf ihren Chef) schlüssig begründen können?

Magische Theorie

Kritik an den neuesten Papst-Erkenntnissen kommt aber aus anderen katholischen Kreisen:

  • Die Corona-Pandemie habe bewiesen, dass die „magische Theorie“ des Markt-Kapitalismus gescheitert sei, verkündet der fromme Mann aus Argentinien. Müsste der geistliche Führer einer großen Religionsgemeinschaft nicht etwas vorsichtiger damit umgehen, magische Theorien madig zu machen? Zumindest könnten Agnostiker, Atheisten und andere Böswillige den christlichen Glauben an einen Sohn Gottes, der von einer Jungfrau geboren wird, vom Tode aufersteht und anschließend wieder in den Himmel auffährt, ebenfalls für nicht ganz frei von magischen Elementen halten. (Quelle: Rainer Hank via faz.de: Aus der Kirche austreten?)

Der Kontext legt nahe, dass die Formulierung „Agnostiker, Atheisten und andere Böswillige“ vermutlich nicht die Einstellung des Autors ausdrückt. Sondern dass es sich wohl eher um eine Persiflierung eines typisch christlichen Standpunktes handeln dürfte.

Unabhängig davon schneidet dieses Argument ein grundlegendes Problem an: Wie kann ein erwachsener, geistig gesunder Mensch erwarten, in einer Diskussion um gesellschaftspolitische Themen ernst genommen zu werden, wenn er gleichzeitig zum Beispiel Kinder zu einem „Gebetssturm gegen Corona“ aufruft? Wenn er Rosenkranzgebete als „spirituelle Waffe gegen die Pandemie“ empfiehlt? Und wenn er bei allem Pragmatismus (verglichen mit den Fundamentalisten seines Glaubens) trotzdem noch einer magisch-esoterischen und damit bis zum Beweis des Gegenteils falschen Weltanschauung anhängt?

Mitmenschlichkeit im Fokus

„Keiner rettet sich allein“, schreibt Franziskus. Gilt auch für einen möglichen neuen Lockdown. Mir hilft es zu wissen, dass wir als Geschwister zusammen gehören und – wenn’s denn gut läuft – gemeinsam was tun können gegen Angst und Erschöpfung.

Während Frau Eichert in ihrer Fernsehpredigt die vergleichsweise unverfängliche päpstliche Forderung nach Mitmenschlichkeit in den Fokus rückt, geht es bei „Fratelli tutti“ im Kern um eine Kritik am Kapitalismus, Neoliberalismus und an der Globalisierung.

Auch hier stellt sich zunächst wieder die Frage, was denn das christliche Glaubenskonstrukt zu diesen Themen überhaupt beitragen kann. Außer diffuser Kritik offenbar nicht allzu viel:

  • Wer sich die Mühe macht, dieses gewaltige Werk zu lesen, findet wenig Neues und er sucht vergebens nach konkreten, als realistisch zu bezeichnenden politischen Rezepten, wie den existierenden Ungerechtigkeiten dieser Welt zu begegnen wäre. Ausser natürlich der gängigen Forderung nach Umverteilung und Selbstkasteiung, durch Schaffung von Korridoren und Rechten für Migrationswillige. Dass die Bibel, insbesondere das Neue Testament – eine Botschaft an, und Handbuch für die Formation des Einzelnen ist, scheint dieses Lehrschreiben zu übersehen – schade, es verbreitet einen Hauch von Bankrotterklärung in der Kernaufgabe.
    (Quelle: Leserbrief Hans Arnold-Bürgi via luzernerzeitung.ch: Rotkreuz: Fratelli tutti, eine politische Enzyklika)

Die Bibel ist vor allem eins: Eine Sammlung von Mythen und Legenden, die den Wissens- und Erkenntnisstand der Menschen vor rund 1700-3000 Jahren widergibt. Und deren beliebig auslegbaren Inhalte schon zu mehr Leid geführt haben dürften als irgendwelche anderen Geschichten.

Weiß der Papst zu wenig oder zu viel?

  • Es ist gut, dass Papst Franziskus wieder für die Achtung der Menschenrechte eintritt – doch leider nur in der Welt. Denn in seiner Kirche gelten andere Gesetze. Da gibt es Menschenrechte nur in den Schranken einer als angeblich von Gott her unabänderlichen Geschlechterordnung. […] Nichts gewusst hat der Papst selbstredend auch über das Wirken seines China-Emissärs Kardinal Theodore E. McCarrick, über dessen Machenschaften als Päderast und Finanzjongleur der Vatikan doch vor geraumer Zeit Rechenschaft abzulegen versprach. Geschehen ist nichts. Oder weiß der Papst nicht doch zu wenig, sondern zu viel?
    (Quelle: Daniel Deckers via faz.net: Lehrschreiben des Papstes: Spiegel der Welt, nicht der Kirche)

Der Vatikan hat natürlich noch viel mehr zu bieten, was bei Licht betrachtet (so es denn ans Licht kommt) starke Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Papstes weckt.

Und auch abgesehen von den Verdorbenheiten und Verbrechen in den eigenen Reihen ist natürlich auch der Umstand zu nennen, dass die katholische Kirche ein gewinnorientierter Milliardenkonzern ist. Der seinerseits umfassend vom Kapitalismus profitiert. Obwohl sein Kerngeschäft aus dem Vertrieb einer bestenfalls hoffnungsvoll erscheinenden Illusion besteht.

Und wegen des unbändigen Finanzbedarfes und weil man sicher auch im Vatikan weiß, dass erst das Fressen kommt und dann die Moral, wird auch hier gezockt und veruntreut, dass jede päpstliche Kapitalismuskritik zur Farce wird.

Die deutsche Konzerntochter der katholischen Kirche pflegt zudem das überaus erfolgreiche Geschäftsmodell der Fremdfinanzierung. Das hat zur Folge, dass die Kirche am wirtschaftlichen Aufschwung hier kräftig mitverdient. Obwohl die Nachfrage nach dem kirchlichen Angebot kontinuierlich und seit ein paar Jahren rasant abnimmt.

Zweifel an der Glaubwürdigkeit

Die wohl schärfste Kritik, die nicht aus den eigenen katholischen Reihen kommt, stammt  vom Präsident des Münchner ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung. Clemens Fuerst ist

  • […] insgesamt „enttäuscht“ von den wirtschaftlichen Aspekten in der neuen Papst-Enzyklika „Fratelli tuttti“. […] „Das Wettern gegen Märkte und angeblichen Neoliberalismus ist die größte Schwäche des Papiers.“ […] Auch die Aussage von Franziskus, die Globalisierung habe den Schwachen nicht genützt und sie nur in Abhängigkeiten geführt, sei „eine schlichte Unwahrheit. Hier werden Vorurteile vorgetragen, die tatsächliche Entwicklung der Welt wird ignoriert. Solche Fehler sind bedauerlich, weil sie dem gesamten Text Einiges an Glaubwürdigkeit nehmen.“ […] Eine allein auf Nächstenliebe beruhende Gesellschaft funktioniere nicht, ergänzte Fuest: „Niemand will von der selbstlosen Zuwendung oder gar der Barmherzigkeit anderer abhängig sein.“ […] Insgesamt, so der Ökonom weiter, halte er es für falsch, die Marktwirtschaft so an den Pranger zu stellen: „Die weltweite Ausbreitung der Marktwirtschaft und der globale Handel haben in den letzten Jahrzehnten hunderte Millionen von Menschen aus Armut und Elend befreit. Das heißt nicht, dass es keinen Reformbedarf gibt, aber diesen Weg gilt es weiterzugehen.“
    (Quelle:kirche-und-leben.de: Präsident des Münchner ifo-Instituts wirft Franziskus Unwahrheit und Vorurteile vor – Scharfe Kritik an „Fratelli tutti“ von Wirtschafts-Experte Fuest)

Was braucht es für eine bessere Welt?

Mit Egoismus oder Nationalismus ist aber keine bessere Welt zu schaffen. Auch kein globales Übel wie eine Pandemie zu besiegen. „Krise“ heißt auch Wendepunkt. Noch gibt es die Wahl, sich für „Fratelli tutti“ – für alle Geschwister zu entscheiden.

Das, was auf der Welt falsch läuft, nicht zu ignorieren, sondern zu erkennen und auch anzusprechen, ist sicher ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Wer allerdings noch ernsthaft glaubt, die Welt sei die Schöpfung eines Wüstengottes, den sich Menschen in der Bronzezeit ausgedacht hatten, dass es sinnvoll sei, diese (oder irgendeine) Gottheit darum zu bitten, helfend ins irdische Geschehen einzugreifen, wer eine Mythen- und Legendensammlung für eine geeignete Moralquelle hält, wer Anführer einer undemokratisch-patriarchialischen Wahlmonarchie in einem Land ist, das als eines der letzten Länder noch nicht mal die Menschenrechte ratifiziert hat und wer Chef einer Institution ist, die so unverschämt üppig am Kapitalismus mitverdient, der kann kaum erwarten, mit einer solchen Kritik ernst genommen zu werden.

Wenn es Herrn Bergoglio ein Anliegen ist, die Welt tatsächlich besser und fairer zu machen, dann wäre zunächst der Schritt vom magisch-esoterischen zum realistischen, vernunftbasierten Denken angesagt.

Bruder Esel

Übrigens: Franz von Assisi nannte seinen Leib augenzwinkernd „Bruder Esel“. Gönnen wir dem „Esel“ jetzt eine gute Nacht und allen Geschwistern einen guten Morgen.

Mit Francesco Bernardone, besser bekannt unter seinem Pseudonym „Franz von Assisi“ bringen die meisten Menschen vermutlich spontan dessen „Sonnengesang“ in Verbindung. Auch Frau Eichert berichtet von Franzens Vorstellung, sämtliche belebte und unbelebte Natur wie „Geschwister“ zu betrachten und zu behandeln.

Beschäftigt man sich etwas mit Franz von Assisi, dann kann man sich allerdings nur schwer vorstellen, dass der jemals irgendetwas augenzwinkernd gesagt oder gemeint haben könnte.

Heilige Einfalt?

Starke Zweifel an der Eignung dieses „Heiligen“ als Protagonist für eine bessere Zukunft wecken allerdings dessen Ansichten (bzw. die seiner Nachfolger) zum Thema rationaler Umgang mit der irdischen Wirklichkeit (Hervorhebung von mir):

  • Die radikale Selbstunterwerfung in materieller Armut geht außerdem mit einer radikalen geistigen Bescheidung, der Heiligen Einfalt (Sancta Simplicitas) einher. Ausgehend von dem Gedanken, dass materielle Armut äußerlich bleibt, wenn der Mensch innerlich-geistig immer noch ausschweifend lebt – in Franziskus Worten noch „reich“ ist, – verpflichten sich die Brüder in radikaler Demut zum Verzicht auf Bücher und gelehrtes Studium. […] Geeint in der Überzeugung, dass ein gottgefälliges Leben in der Nachfolge Jesu nur im absoluten Gehorsam gegen Gott und daher in völliger Gleichheit der Brüder – dem Beispiel der Jünger Christi folgend – möglich ist, scheint es als ob die Brüder mit den biblischen Verheißungen „Selig sind die Armen“ und „die Letzten werden die Ersten sein“ wirklich ernst machen, indem sie selbst radikal erniedrigen.
    (Quelle: maulwurfsmanuskripte.blogsport.de: Franz von Assisi – Gehorsam als Herrschaftskritik?)

Und während die einen meinen, es sei für eine bessere Welt förderlich, sich selbst radikal zu erniedrigen und auf „Bücher und gelehrtes Studium“ zu verzichten, zeigte die Kirche schon damals, genauso wie heute auch noch, ihr wahres Gesicht:

  • Der Kaufmannssohn Francesco Bernardone gelobte 1207, fortan in Armut und nach dem Wortlaut des Evangeliums zu leben. Beides war der Kirche suspekt, weil es einer Anklage ihrer gar nicht frugalen Sitten gleichkam. […] Dem Vorwurf der Ketzerei entkam er nur, weil er sich der Kirche unterwarf.
    (Quelle: Aureliana Sorrento via swr.de – Gefügsamer Revolutionär: Franz von Assisi und die Kirche)

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Passant oder Samariter? Anmerkungen zur neuen Enzyklika „Fratelli tutti“

 

Die Freitags-Kolumne: Leise Soziallehre

 

Leise Kritik der Schweizer Bischöfe an “Fratelli tutti”

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