Adventliches Warten ist kein träges Abwarten – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 8 Min.

Adventliches Warten ist kein träges Abwarten – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Pfarrer Wolfgang Beck, veröffentlicht am 27.11.21 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Vier Minuten geistige Armseligkeit auf Staatskosten: Mit einem Kirchenlied möchte Pfarrer Beck sein Publikum zu mehr Klimaschutz aufwecken und fragt: What would Paulus do?

„Wachet auf, ruft uns die Stimme“ – so beginnt ein altes Kirchenlied, das am Übergang von dem November zum Advent gesungen wird. Es verbindet die Trauer im November mit der Erwartung des Advents. Das Lied wurde am Ende des 16. Jahrhunderts gedichtet und es spiegelt die Erfahrungen der Pest wider. Da ruft ein Mensch, weil sich alles um ihn herum dramatisch entwickelt.

(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Adventliches Warten ist kein träges Abwarten – Wort zum Sonntag, verkündigt von Pfarrer Wolfgang Beck, veröffentlicht am .11.21 von ARD/daserste.de)

Auch wenn das Lied während der Pest entstanden war, erschließt sich mir auf den ersten Blick nicht wirklich, inwiefern es speziell „die Erfahrungen der Pest“ widerspiegeln soll.

Der Text ist ein Mashup von Bibelstellen, die die Einlösung des biblisch-christlichen Heilsversprechens metaphorisch umschreiben. Von Leid und Elend als „Erfahrungen der Pest“ ist da jedenfalls keine Rede.

Rosinenpicken im Mittelalter

Im Gegenteil: Bei der Auswahl der Stellen hatte der Verfasser Philipp Nicolai alles weggelassen, was die Freudenillusion irgendwie trüben könnte.

Der Liedtext dokumentiert, dass Rosinenpicken auch schon im Mittelalter in Mode war:

Die törichten Jungfrauen etwa, die vergessen hatten, Öl für ihre Lampen zu kaufen, damit ihr Bräutigam sie bei seiner nächtlichen Rückkehr gleich finden würde (Mt 25) kommen im Lied gar nicht mehr vor. Nur ihre klugen Kolleginnen. Die mit ordentlich Öl in der Lampe, als Umschreibung für Glauben im Kopf.

Der Schreiber des Liedes will Menschen wachrütteln, um sich mit dem eigenen Leben auf Gott auszurichten.

Ich komme zu einer leicht anderen Interpretation: Es geht weniger um ein Wachrütteln. Sondern darum, den unter der Pest leidenden Menschen zu suggerieren, sie seien quasi schon so gut wie gerettet, weil sie ja an den „richtigen“ Gott glauben. Mehr als das können und brauchen sie nicht zu tun.

Erwachet!

Das ist insofern von Bedeutung, weil Pfarrer Beck diesen Text ja gerade nicht als Religions-Placebo für Menschen in einer hoffnungslosen Situation darstellt. Sondern als „Weckruf“:

„Wacht endlich auf.“ Es geht ihm nicht nur um ein bisschen Romantik bei Kerzenschein. Dieses „Wachet auf“ klingt herausfordernd: Bedeutet es, dass ich, obwohl ich äußerlich wach bin, die wichtigen Dinge nicht realisiere? Dass mich das Alltägliche so blockiert, dass ich gar nicht zum Wesentlichen komme? Den Kopf nicht frei bekomme, falsche Prioritäten setze.

Vorab: Der Text beginnt mit „Wacht auf, ruft uns die Stimme.“ Und nicht mit „Wacht endlich auf.“

Das „endlich“ hat Herr Beck dazugedichtet, um das Thema in die von ihm gewünschte Richtung zu biegen.

Die wichtigen Dinge realisieren

Wachet auf

Wer noch an magisch-esoterischen Wunschvorstellungen festhält und Bronzezeit-Mythologie für wahr hält, sollte sich tatsächlich mal fragen, ob er die wichtigen Dinge nicht realisiert. Ob er von seinen offenkundig falschen Wunschvorstellungen so blockiert ist, dass er gar nicht zum Wesentlichen kommt. Und ob er den Kopf nicht frei bekommt, falsche Prioritäten setzt.

Immer wieder erstaunlich, mit welcher Präzission Berufschristen Denkfehler diagnostizieren können – außer ihre eigenen.

Um ein bisschen Romantik bei Kerzenschein geht es nicht, richtig. Vielmehr, um im biblischen Bild zu bleiben, um ein bisschen Romantik bei Öllampenschein.

Genauer: Es geht um die Erfüllung des biblisch-christlichen Heilsversprechens. Im Lied metaphorisch mit den Vorgängen während einer Hochzeitsnacht umschrieben. Im Schein der Öllampen der Frauen, die in dieser Nacht von klugen Jungfrauen vermutlich zu Ehe- oder Hausfrauen wurden.

Wobei nicht überliefert ist, ob der himmlische Bräutigam das Verlangen aller fünf klugen Jungfrauen in einer Nacht hatte stillen können…

Um metaphorische Hochzeitsnächte mit göttlichen Bräutigamen gehts bei Herrn Beck freilich nicht.

Es geht allerdings auch nicht darum, sich mit dem eigenen Leben auf Gott auszurichten:

Das Lied setzt inhaltlich dort an, wo das schon alles längst geschehen ist und wo Christen endlich für ihren Glauben belohnt werden.

Also eben nicht: „Wachet auf und tut endlich was!“, wie von Pfarrer Beck sinngemäß suggeriert.

Sondern sinngemäß: „Wachet auf, ihr habts überstanden und jetzt wird euer Glauben endlich belohnt!“

Auferweckungserlebnisse

Für Herrn Becks nun folgenden Überlegungen spielen weder Götter, noch Vermählungen mit Göttern, ja noch nicht mal der Glaube an Götter irgendeine Rolle:

Es gibt sie, die Menschen, die schon „aufgewacht“, die „Aufgeweckten“, die Sie und mich aufwecken wollen. Menschen, die an den richtigen Stellen unbequeme Fragen stellen. Es sind Typen, aufgeweckte Menschen, die derzeit mit großer Vehemenz zum Handeln drängeln und die richtigen, schnellen Entscheidungen einfordern. Das sind nicht nur die Jugendlichen bei „Fridays for Future“, es sind auch einzelne Aktivist*innen.

Es sind Menschen, die in der Politik eine radikale Umstellung der Prioritäten einfordern, weil sie wissen: „Die Zeit drängt – wir sind ungeduldig!“ Wer heute noch meint, es sei doch nebensächlich, wenn die Durchschnittstemperatur auf der Erde um einen oder um zwei Grad ansteigt, hat noch nicht verstanden, welche gesellschaftlichen Umwälzungen und welche Not aus diesem Unterschied entstehen werden. Wer heute noch meint, man könne sich ruhig ein bisschen Zeit lassen mit der Energiewende, mit der Umstellung der Wirtschaft und mit wirklich einschneidenden Entscheidungen, der dürfte sich aufgrund dieser Trägheit schon in wenigen Jahren fragen: haben wir geschlafen?

Die einzige Schnittmenge zwischen der einleitenden religiösen Fiktion und der irdischen Wirklichkeit im heutigen „Wort zum Sonntag:“ In beiden Fällen möchte irgendwer irgendwen zu irgendwas aufwecken.

Abgesehen davon gibts keine Zusammenhänge: Der „richtige“ Glaube an den „richtigen“ Gott ist für die Energiepolitik irrelevant. Und umgekehrt war das Weltklima im Mittelalter natürlich noch kein Thema.

Doch, genau darum geht es

Es gibt eine Trägheit und Faulheit im Denken und im Handeln, die gefährlich ist. Hier wird deutlich: Bei der Zeit des Advents geht es nicht um ein lethargisches Abwarten bis zum Weihnachtsfest. Es geht nicht darum, dass schon irgendetwas kommen und passieren wird. Die biblischen Texte, die das Warten ansprechen, sind davon geprägt, hellhörig für das Notwendige zu sein und aktiv Entscheidungen zu treffen.

Die biblischen Texte sind davon geprägt, schlichten Gemütern möglichst eindrücklich klar zu machen, dass der „richtige“ Glaube an den einzig „richtigen“ Gott der einzig mögliche Weg ist, vor dem verschont zu bleiben, was einem dieser Gott androht, wenn man sich ihm zu Lebzeiten nicht oder nicht ausreichend unterworfen haben sollte.

Sie sind davon geprägt, hellhörig für den Glauben als einzige und unbedingte Notwendigkeit zu sein und aktiv die Entscheidung zu treffen, sich diesem Gott unterzuordnen. Und dann wird schon alles gut werden.

Die Flucht in religiöse Phantasievorstellungen unterstützt und ermöglicht genau die hier genannte Trägheit und Faulheit im Denken und Handeln (auch bekannt als Gottvertrauen), die tatsächlich gefährlich sein kann.

Allen irdischen Verpflichtungen, die das Diesseits betreffen können ausreichend bibelfeste Christen zudem problemlos mit einem Verweis auf Matthäus 6,19-34 entgehen.

Paulus und sein Wissen um das Ende der Welt

Womöglich war es auch Herrn Beck bewusst, dass der religiöse Anteil seiner heutigen Fernsehpredigt bis hierher für sein eigentliches Thema eigentlich völlig entbehrlich war.

Deshalb kommt schnell noch Paulus, quasi als Booster hinterher:

Paulus etwa beschreibt das Erwarten als ein sehr aktives und bewusstes Gestalten des Lebens. Zwar geht Paulus noch davon aus, dass das Ende der Welt zu seinen Lebzeiten kommt – und hat sich darin geirrt. Trotzdem: Das Wissen um das Ende der Welt bewegt ihn, die Menschen wachzurütteln. Er will, dass alle sich aktiv vorbereiten, dass sie ihre Art zu leben ändern. Denn er hat klar: Es muss sich etwas ändern.

Bei Paulus besteht das sehr aktive und bewusste Gestalten des Lebens darin, das Leben so zu gestalten, wie er es sich als maximal gottgefällig vorstellte.

Und diese Vorstellungen haben weder mit einem klimafreundlichen und verantwortungsbewussten Lebensstil, noch mit der Lebenswirklichkeit der Menschen im 21. Jahrhundert zu tun.

Frauen: Einfach mal die Klappe halten, wie es sich gehört

Geht es nach Paulus, dann scheint es mit seinem Wissen um das Ende der Welt zum Beispiel besonders wichtig zu sein, dass Frauen sich den Männern unterordnen und endlich mal die Klappe halten:

  • Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz; die Frau aber ist des Mannes Abglanz. Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau von dem Mann. Und der Mann wurde nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen. (1. Korinther 11, 7-10 LUT)
  • Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich’s gebührt in dem Herrn. (Kolosser 3,18 LUT)
  • Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in den Gemeindeversammlungen; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen. Es steht einer Frau schlecht an, in der Gemeindeversammlung zu reden. Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist’s allein zu euch gekommen? (1. Korinther 14, 34-36 LUT)

Lifestyletipps für Sklaven

Für Sklaven bedeutet bei Paulus die „aktive und bewusste Gestaltung des Lebens“, ihr Schicksal als gottgegeben freudig anzunehmen und klaglos auszuhalten:

  • Ihr Sklaven, seid gehorsam in allen Dingen euren irdischen Herren; dient nicht allein vor ihren Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern in Einfalt des Herzens und in der Furcht des Herrn. (Kolosser 3,22 LUT)

Und ganz generell gehts bei Paulus eben nicht um das menschliche Wohlbefinden.

Sondern um die Befindlichkeiten eines rach- und eifersüchtigen Gottes. Und um die eigenen Chancen, dessen Bestrafung durch ein gottgefälliges Leben nach Möglichkeit zu entgehen:

  • Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, denn ihr wisst, dass ihr von dem Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet. Dient dem Herrn Christus! (Kolosser 3,23-24 LUT)

Wiedermal gehts in der Bibel um etwas ganz anderes als das, was Herr Beck hier versucht, wenig überzeugend (um es höflich auszudrücken) zusammenzukonstruieren.

What would Paulus do?

Genausogut (und genauso wenig überzeugend) hätte man irgendeinen beliebigen anderen Text verwenden können, in dem irgendwer irgendwen zu irgendetwas auffordert. Egal, was genau der oder die dann klar hat.

Brot

Wie wärs zum Beispiel mit den Broten im Backofen bei „Frau Holle“?

  • „Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich: ich bin schon längst ausgebacken.“
    (Quelle)

Frau Holle würde perfekt zur Jahreszeit passen. Und das Brot, das zu verbrennen droht als Metapher für die Klimaerwärmung…

Denn die Brote haben klar: Es muss sich etwas ändern.

Aber nein, Paulus muss es sein:

Erst noch mal ganz in Ruhe ein paar Wälder für den Kohleabbau abholzen? Erst noch mal ein paar Autobahnen planen und viele kleine Flughäfen? Paulus würde sich heute vermutlich an den Kopf fassen und feststellen, dass es längst andere Entscheidungen bräuchte. Er hätte nicht nur träge abgewartet, sondern wäre sehr aktiv geworden – und konfrontativ. Klar, der Advent ist eine Gelegenheit zum Erwarten, aber nicht zum trägen Abwarten. Wer erwartet, der ist wirklich wach und nimmt wahr, was kommt und wird aktiv.

Wenn die Armseligkeit und Inhaltsleere religiöser Mainstreamverkündigung so heftig zum Vorschein kommt wie in diesen Zeilen, wenn das wirklich alles ist, dann erübrigt sich hierzu jeder weitere Kommentar.

Intellektueller Offenbarungseid

Sollte das Thema „Erhalt der Erde als geeigneter Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen“ tatsächlich das eigentliche Anliegen von Herrn Beck sein, dann erweist er diesem Anliegen durch seine religiöse Vereinnahmung einen Bärendienst.

Schließlich gäbe es doch so viel bessere, plausiblere und überzeugendere als ausgerechnet religiöse Gründe, um zu einem klimaschonenden, fairen und gesunden Lebensstil aufzurufen…

Umgekehrt kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendjemand das biblisch-christliche Glaubenskonstrukt nach dieser Fernsehpredigt für relevanter hält als vorher.

Mit einer Ausnahme natürlich: Christen, zudem solche, die durch regelmäßige Gottesdienstbesuche gut trainiert sind, was das selektive (Weg-)hören angeht, genügen ein paar zusammenhanglose Schlagworte, um sich in ihrem Glauben – einmal mehr – bestärkt zu fühlen: „Wachet auf … Klimaschutz … Paulus … wirklich wach … aktiv … gesegneten Advent“

Extrawurst für Christen

Solange Christen noch einen religiösen Kontext benötigen, um in Sachen Klimaschutz aktiv zu werden, mögen sich die Kirchen bitte auf eigene und nicht auf Kosten der Allgemeinheit darum kümmern, ihre Schäfchen zu einem fairen und nachhaltigen Verhalten zu bewegen, indem sie ihnen heiße Hochzeitsnächte mit ihrem Heiland in Aussicht stellen (ausreichend Öl in der Lampe vorausgesetzt natürlich).

Religiöse Bonusprogramme bergen trotzdem auch für die Allgemeinheit eine nicht zu unterschätzende Gefahr: Man kann Menschen damit zu praktisch jedem beliebigen Verhalten motivieren.

Ein Bolsonaro, der sich einen Scheiß um Naturschutz kümmert oder christlich verseuchte Regierungen, die zum Besipiel Homosexualität unter Strafe stellen argumentieren mit dem selben christlichen Heilsversprechen wie Pfarrer Beck.

Wachet auf!

„Wachet auf!“, wenn ihr Angst vor unbequemen Einsichten und Entscheidungen habt. Es gibt angesichts der Trägheit und der müden Scheu vor dem Handeln auch eine heilige Ungeduld, ein notwendiges Drängeln. Danke denen, die drängeln: „Wachet auf!“ – einen guten Advent!

Meme Wahrheit suchen

Heilige Ungeduld – ist das sowas wie heiliger Zorn? Oder eher heilige Einfalt?

Wie oben schon angedeutet verblüfft mich auch hier die schlafwandlerische Selbstsicherheit, mit der Herr Beck Leute mit „Angst vor unbequemen Einsichten und Entscheidungen“ aufwecken möchte.

Wobei er ja längst nicht der einzige Verkünder ist, der meint, dass Menschen, die seine religiösen Hirngespinste nicht teilen erst noch erwachen müssten, um seine ultimative „Wahrheit“ erkennen zu können…

Vielleicht sollte er sich erstmal selbst den Wecker stellen? Und zunächst seine religiös erweiterte Weltanschauung mit der Wirklichkeit abgleichen, bevor er sich um die Trägheit und müde Scheu vor dem Handeln anderer Menschen Gedanken macht?

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3 Gedanken zu „Adventliches Warten ist kein träges Abwarten – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Äh, Herr Beck, kleiner Denkfehler: Paulus und Jesus haben beide als Apokalyptiker felsenfest an das unmittelbar bevorstehende Ende der Welt mit Jüngstem Gericht, Wiederauferstehung der Toten etc. geglaubt. Und da wollen Sie uns weismachen, die hätten sich um so irrelevante Nichtigkeiten wie Prognosen zur Erderwärmung, das Abholzen von Wäldern oder andere langfristig zu erwartende Umweltveränderungen geschert? Echt jetzt?

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    • …das räumt Herr Beck ja ein, Zitat:

      „Zwar geht Paulus noch davon aus, dass das Ende der Welt zu seinen Lebzeiten kommt – und hat sich darin geirrt. Trotzdem: Das Wissen um das Ende der Welt bewegt ihn, die Menschen wachzurütteln. Er will, dass alle sich aktiv vorbereiten, dass sie ihre Art zu leben ändern. Denn er hat klar: Es muss sich etwas ändern.“

      …was Paulus glaubte oder predigte, spielt für Herrn Beck gar keine Rolle; im genügt Paulus als Beispiel dafür, dass es auch in der Geschichte des Christentums mal jemand gab, der auch irgendwas wollte.

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      • Genau – 👍 – und darum sind Analogien zu Apokalyptikern in diesem Zusammenhang völlig ungeeignet bzw. irreführend: Ihnen ging es nicht um ein „Handeln nach außen“, um die Welt zu verändern – sondern um eine „innere Vorbereitung auf das Ende der Welt“, deren Weg in die Apokalypse vorgezeichnet und aufgrund göttlicher Fügung unvermeidbar ist. „Geirrt“ haben er und Jesus sich nach christlicher Lehre lediglich im Zeitpunkt, nicht in der Sache. Das sollte er mal Greta und FfF so vermitteln …

        Aber – und das ist awq`s Adlerauge natürlich nicht entgangen – Herrn Beck sind solche Feinheiten in der Argumentation völlig wurscht: Hauptsache, es lässt sich irgendetwas Christliches mit irgendetwas sonst in irgendeine Verbindung bringen … irgendwie … oder so … Das scheint ja auch der Kern des redaktionellen Konzepts für das WzS zu sein. 😁

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