Urlaubszeit – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 3 Min.

Urlaubszeit – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Julia Enxing, veröffentlicht am 30.07.2022 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Im heutigen Wort zum Sonntag kann man Jesus durch einen sprechenden Elefanten ersetzen, ohne dass sich etwas ändert. Den Rest zum Thema Urlaubszeit und Religion erledigt eine KI.

Diesmal ist Frau Enxing an der Reihe, das öffentlich-rechtliche Fernsehpublikum anlässlich der alljährlichen und gerade wieder mal beginnenden Urlaubszeit an den überaus wichtigen Umstand zu erinnern, dass Urlaub ok ist, weil wir die Freizeit ja im Grunde ihrem Gott zu verdanken haben.

Also dem Gott aus der biblisch-christlichen Mythologie. Der nach seinem Schöpfungsakt ja sogar selbst auch ein Päuschen eingelegt haben soll. Der war da ja auch schon etwas älter, vermutlich. Und so ein ganzes Universum ist ja schließlich auch kein Pappenstiel.

[…] Gott hat uns einen Ruhetag verordnet – den Sonntag. In der Bibel ist`s der Sabbat, wir haben heute den Sonntag. Im Ergebnis kommt‘ s auf gleiche raus. Symbolisch einen Tag in der Woche.

(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Urlaubszeit – Wort zum Sonntag, verkündigt von Julia Enxing, veröffentlicht am 30.07.2022 von ARD/daserste.de)

Fairerweise sollte Frau Enxing in diesem Zusammenhang noch darauf hinweisen, dass der Sabbat keineswegs als „Tag zur freien Verfügung“ zu verstehen ist, wenn es nach der Bibel geht.

Da eine diesbezügliche Warnung bei ihr komplett fehlt, ergänzen wir hier folgenden

Sicherheitshinweis!

Besonders allergisch reagiert der liebe Gott der Christen, wenn jemand am heiligen Sabbat Stöckchen im Wald aufsammelt. Statt ihn, also den lieben Gott zu verehren (Hervorhebung von mir):

  1. Der HERR sprach zu Mose: Der Mann hat den Tod verdient [weil er am Sabbat beim Stöckchensammeln im Wald erwischt worden war, Anm. v. mir]. Die ganze Gemeinde soll ihn draußen vor dem Lager steinigen.
  2. Da führte die ganze Gemeinde den Mann vor das Lager hinaus und steinigte ihn zu Tode, wie der HERR es Mose geboten hatte.
    (4. Mose 15, 35-36 EU)

Zackbumm, dumm gelaufen. Wer unter Christen lebt, die die Bibel noch wörtlich nehmen, sollte sich also sicherheitshalber schlau machen, bevor er am Samstag (oder Sonntag?) zum Brennholzsammeln in den Wald geht.

Jesus: Ein Chiller vor dem Herren – außer, wenns drauf ankommt

Müßiggang scheint in der biblischen Patchwork-Familie Tradition zu haben.

Wie wir von Frau Prof. Enxing erfahren, hatte auch der uneheliche Gottessohn ein Faible für Freizeit und Erholung:

[…] Auch von Jesus wissen wir: er zog sich immer mal wieder zurück – mal alleine, mal mit Freunden, um nachzudenken und etwas Abstand zu gewinnen. Er ging in die Wüste, kletterte auf Berge, lief dann auch mal übers Wasser, wenn er mit dem Erholen fertig war und seine Jünger ihn brauchten. Wir können nicht immer durchpowern. Jesus konnte das nicht und wir können es auch nicht.

Genauso überzeugend hätte Frau Prof. Enxing hier stattdessen zum Beispiel auch von Benjamin Blümchen [1]Benjamin Blümchen ist eine Marke der KIDDINX Media GmbH erzählen können.

Urlaubszeit mit Benjamin Blümchen

Der freundliche, sprechende und überall bekannte Elefant läuft zwar nicht wie Jesus übers Wasser. Aber auch von ihm ist überliefert, dass er Wert auf Erholung legt („…und liegt gerne in der Sonne, um ihn rum, da schwirren Bienchen…“).

Und dass Benjamin Blümchen sogar im Urlaub hilft, wenn er gebraucht wird (und zwar nicht nur seinen Jüngern!), ist mindestens genauso glaubwürdig dokumentiert wie die Legenden des biblischen Wasserläufers.

Nachdem Frau Enxing den religiösen Teil ihrer Verkündigung hiermit schon fast komplett abgehandelt hat, fassen wir den Rest ihrer Fernsehpredigt sinngemäß so zusammen:

  • Im Urlaub kanns auch mal zu Stress und Enttäuschung kommen, also stellt euch nicht so an und vertragt euch.

…und wenn es dann klappt mit dem friedlichen Miteinander im Urlaub, dann muss das natürlich schnell noch in einen religiösen Kontext gestellt werden:

Echtes Aufeinander-Zugehen heißt auch, sich an der Freude der anderen freuen zu können – dann kann der Urlaub zum Segen werden. Ich wünsche Ihnen eine möglichst stressarme Urlaubszeit mit dem Geschmack von tatsächlicher Erholung.

Frau Enxing, Ihnen auch ein herzliches (wenn auch nicht gesegnetes) TÖÖÖRÖÖÖÖ – verbunden mit einer abschließenden Frage: Was genau meinen Sie, mit Ihrer heutigen Verkündigung bewirkt zu haben und bei wem?

Nachtrag

Während Frau Enxing noch damit beschäftigt ist, das biblisch-christliche Glaubenskonstrukt auf Kosten der Öffentlichkeit, dafür aber sicher nicht uneigennützig vor dem vollständigen Verschwinden in der Bedeutungslosigkeit zu bewahren, ist eine KI heute schon problemlos in der Lage, Texte zu generieren, die an inhaltlicher Tiefe und Sinnhaftigkeit denen von Frau Enxing in nichts nachstehen.

Eine zum Thema passende Bibelstelle sucht die KI dann selbstständig heraus, wenn man ihr die passenden Stichworte vorgibt (in diesem Beispiel: Gott Jesus Urlaub Erholung Stress Erwartungen Freizeit Segen Bibel):

  • Gott segnet uns, wenn wir unsere Zeit und unsere Talente einsetzen, um anderen zu helfen! Also lasst uns Gott danken, wenn wir uns entspannen und die schönen Seiten des Lebens genießen! Wir können uns erholen und entspannen, wenn wir Jesus vertrauen und unserem Urlaubswunsch nachgehen. Stress und Erwartungen können uns immer wieder aufs Neue überraschen, aber in unserer Freizeit sollten wir uns auf die schönen Seiten des Lebens konzentrieren. Die Bibel sagt: „Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und stütze dich nicht auf dein eigenes Verständnis; sondern auf ihn richte deine Wege, dann führt er dich zum Ziel.“ (Proverbien 3: 5-6)
    (Quelle: KI neuro-flash.com)
FacebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmail

Fußnoten

Fußnoten
1 Benjamin Blümchen ist eine Marke der KIDDINX Media GmbH

Deine Gedanken dazu?

Fragen, Lob, Kritik, Ergänzungen, Korrekturen: Trage mit deinen Gedanken zu diesem Artikel mit einem Kommentar bei!

Wenn dir der Artikel gefallen hat, freuen wir uns über eine kleine Spende in die Kaffeekasse.

Bitte beachte beim Kommentieren:

  • Vermeide bitte vulgäre Ausdrücke und persönliche Beleidigungen (auch wenns manchmal schwer fällt...).
  • Kennzeichne Zitate bitte als solche und gib die Quelle/n an.
  • Wir behalten uns vor, rechtlich bedenkliche oder anstößige Kommentare nicht zu veröffentlichen.

2 Gedanken zu „Urlaubszeit – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Es fällt mir sehr schwer, zu den beiden letzten WzS-Schwurbeleien einen halbwegs sinnvollen Kommentar zu verfassen. Angesichts des jeweils rundum belanglosen Inhalts, einer nicht erkennbaren Aussage und des typisch religiös-burschikos-kindischen Jammervokabulars möchte ich folgenden Vorschlag machen: Geht im WzS doch mal ganz konkret und in Erwachsenensprache auf richtig knackige Bibelempfehlungen wie Steinigen, Ertränken, Massenmord, ewige und unendlich leidvolle Höllenqualen ein – statt darüber zu sinnieren, ob Jesus im Pool geplanscht hat oder einfach über dessen Inhalt gelaufen ist. Ach ja – und zum Kindesmissbrauch in der Geschichte um Hiob würde mich die Expertenmeinung der WzS-Kombo auch interessieren …

    Antworten
  2. Oh, sorry Frau Enxing, ich war gerade bei Ihrem WzS kurz eingenickt.
    🤔 Ich habe mir Ihr Gelaber mal rückwärts angehört, da war richtig Inhalt drin uarF gnixnE.
    Nur beim Vorwärts anhören macht Ihr Geschwätz irgendwie keinen Sinn.
    Ich habe aus Ihrem Geseier mal alles mit Religion rausgelöscht!
    😱 Gut viel bleibt da nicht übrig, aber es klingt plötzlich sinnvoll.
    Wäre doch für Sie mal eine Überlegung wert das auch zu machen, wir könnten was WzS um 3 Minuten und 50 Sekunde kürzen.

    nenöhcS gatnnoS hcon

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Ressourcen

Gastbeiträge geben die Meinung der Gastautoren wieder.

Wikipedia-Zitate werden unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike veröffentlicht.

AWQ unterstützen

Jetzt einfach, schnell und sicher online bezahlen – mit PayPal.

Wir haben, wenn nicht anders angegeben, keinen materiellen Nutzen von verlinkten oder eingebetteten Inhalten oder von Buchtipps.

Neuester Kommentar

  1. In den Kommentaren von Doris Köhler und Udo Schneck und im Beitrag selbst wird schon das meiste gesagt, was ich…