Finanziell oft abgehängt und ausgebremst – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 6 Min.

Finanziell oft abgehängt und ausgebremst – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Wolfgang Beck, veröffentlicht am 12.8.23 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Zur biblischen Untermauerung seiner Gesellschaftskritik bemüht Pfarrer Beck Prophet Amos; dessen göttliche Strafandrohungen verschweigt er.

Vom Campingurlaub zum Fernlastverkehr

Nachdem sich Pfarrer Beck durch sein Outing als „Warmduscher“ oder „Weichei“ beim Campingurlaub Sympathiepunkte beim Publikum gesichert hat, kommt er auf die problematische Situation der hauptsächlich osteuropäischen unterbezahlten LKW-Fahrer zu sprechen. Weil, die müssen ja bei jedem Wetter in ihren LKW campieren. Und können nicht einfach, wie Pfarrer Beck, bei Schlechtwetter vom Campen in eine Pension wechseln.

Dass sich Fernlastfahrer, wie wir von Herrn Beck erfahren, während ihrer Arbeit in großer Entfernung zu ihren Familien befinden, bringt der Beruf des Fernlastfahrers nun mal mit sich. Wie auch den Umstand, dass sich das Leben auf Achse hauptsächlich im LKW abspielt. Und nicht in Pensionen und Hotels.

Klar: Mit Fernfahrerromantik hat dieser Job sehr wahrscheinlich nur noch für die wenigsten Fahrer etwas zu tun. Wobei ich persönlich auch LKW-Fahrer kennengelernt habe, die trotz des ständigen Termindrucks, trotz der Monotonie der Autobahn und trotz der Tatsache, dass sie ihre Angehörigen nur am Wochenende sehen keinen anderen Job der Welt machen wollen würden.

Erstmal Stimmung schaffen…

Die ganze wortreich-emotionalisierende Camping-Einleitung des Pfarrers erweist sich als vergleichsweise irrelevant, weil die Rahmenbedingungen für den Fernlastverkehr (Stichwort: Lenkzeiten, Ruhezeiten, Lenkzeitunterbrechung) ohnehin gesetzlich geregelt sind.

Laut ADAC gilt beispielsweise auch eine Neuregelung, die besagt, dass „die regulären wöchentlichen Ruhezeiten […] nicht im Fahrzeug oder auf Parkflächen verbracht werden“ dürfen. Und weiter: „Für Ruhezeiten müssen geeignete und geschlechtergerechte Unterkünfte mit angemessenen Schlafgelegenheiten und sanitären Einrichtungen aufgesucht werden. Die Kosten für diese Unterbringung muss der Arbeitgeber tragen.“

Solche Regelungen, die dazu beitragen sollen, die Situation der LKW-Fahrer zu verbessern und auch für mehr Sicherheit auf der Straße zu sorgen, bleiben in Herrn Becks problemzentrierten Schilderungen freilich unerwähnt.

Wobei es natürlich auch sein könnte, dass er sich mit dem später nicht nochmal aufgegriffenen Triggerwort „ausgebremst“ aus dem Titel seiner heutigen Fernsehpredigt auf die gesetzlich vorgeschriebenen „Zwangspausen“ bezieht. Wer weiß.

System zur Ausbeutung Schwacher und Schutzloser

Die eigentliche Problematik, auf die er nun zu sprechen kommt, wird sich einmal mehr als Aufhänger für Religionsreklame erweisen, wie wir gleich noch sehen werden:

Diese Menschen sind sehr oft Opfer eines Systems, das Schwache und Schutzlose ausbeutet. Ein Unterschied zu den osteuropäischen Arbeitern im Baugewerbe oder bei den Subunternehmen in den Schlachthöfen ist bei den Lkw-Fahrern, dass man die Lkw-Fahrer sieht. Man kann sie, wenn man auf Autobahnen unterwegs ist, kaum übersehen und ihre Lage nicht so einfach ignorieren. Ändern tut das allerdings wenig.

Als Vertreter der katholischen Kirche könnte Pfarrer Beck eine praktisch endlose „Wort-zum-Sonntag“-Staffel mit sehr vielen Folgen füllen mit Beispielen, wie seine Kirche systematisch Schwache und Schutzlose Jahrhunderte lang ausgebeutet hat, sobald und solange sie noch die Macht dazu hatte.

Unermesslich sind das Leid und die Ungerechtigkeit, die die katholische Kirche – allein oder als ideologische Erfüllungsgehilfin für weltliche Ausbeuter – zu verantworten hat.

Bis heute zeugt das im wahrsten Wortsinn gewaltige Vermögen der katholischen Kirche davon, wie erfolgreich und umfangreich diese Ausbeutung, verbunden mit Gaunerei, Diebstahl, Raub, Erpressung und Betrug aller Art tatsächlich war.

Die unbändige und unstillbare Gier nach rein irdischen Reichtümern und Schätzen und natürlich genauso auch deren überaus umfangreiche Befriedigung konnten dabei immer problemlos biblisch mit dem angeblichen Willen des Gottes aus der biblisch-christlichen Mythologie begründet und legitimiert werden.

A propos „Opfer eines Systems, das Schwache und Schutzlose ausbeutet“: Da sei neben dem Schicksal der Menschen, an denen sich die Kirche materiell bereichert hatte natürlich auch an die vielen tausend Kinder erinnert, die Opfer eines genau solchen Systems wurden und immer noch werden: Des Systems „Katholische Kirche.“

Hobbyprophet Amos

Statt Parallelen zur Kriminalgeschichte des Christentums zu präsentieren, bedient sich Pfarrer Beck lieber beim Propheten Amos aus dem „Alten Testament.“

Der wird immer gerne genommen, wenn es um Sozialkritik geht:

Der Prophet Amos gehört in der Bibel zu den markanten Menschen, die nicht mehr bereit sind, Strukturen der Ausbeutung einfach achselzuckend hinzunehmen. Er beobachtet auch in seiner Zeit, dass die Wohlhabenden auf Kosten anderer leben. Es sieht ein skandalöses Gefälle zwischen denen, die meinen, ihren Wohlstand für selbstverständlich halten, und denen, die sich abstrampeln und doch nie auf einen grünen Zweig kommen.

(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Finanziell oft abgehängt und ausgebremst – Wort zum Sonntag, verkündigt von Wolfgang Beck, veröffentlicht am 12.8.23 von ARD/daserste.de)

Inwiefern ausgerechnet der Prophet Amos zu den markanten Menschen in der Bibel gehört, liegt wohl im Auge des Betrachters. Was die Bekanntheit dieses Propheten und der ihm zugeschriebenen Geschichten angeht, rangiert der Vieh- und Maulbeerfeigenbaumzüchter vermutlich auch bei vielen Christen eher unter „ferner liefen.“

Was hat Prophet Amos eigentlich prophezeit?

Wer jetzt gespannt darauf wartet zu erfahren, was der Hobbyprophet denn nun so alles prophezeit hatte, wird enttäuscht: Für Herrn Beck genügt es, einen biblischen Protagonisten präsentieren zu können, der laut Überlieferung schon damals, so wie er heute Gesellschaftskritik geübt hatte.

Um die geschätzte Leserschaft jetzt nicht mit ellenlangen Bibelzitaten der von Amos angedrohten göttlichen Straf- und Gewaltexzesse zu langweilen und weil die eigentlichen Aussagen des Propheten ja nicht mal bei Herrn Beck eine Erwähnung wert waren, spare ich mir an dieser Stelle ebenfalls eine nähere Beschreibung und Kommentierung: Das Buch Amos umfasst ohnehin nur ein paar Seiten. Und wen es interessiert, kann es sich ja mal kurz zu Gemüte führen.

Zusammenfassend: Es geht – natürlich, wie immer in der Bibel – nicht primär um die Menschen. Sondern um den Gott aus der biblischen Mythologie. Genauer: Um eine detaillierte Beschreibung dessen angeblicher Rache- und Bestrafungsstrategien.

Verwirklichung von Recht und Gerechtigkeit

Bei Wikipedia liest sich das so:

Die Prophetie des Amosbuches ist die Botschaft vom kommenden Gott, der die von ihm „gegründete“ Gesellschaft retten will – durch Umkehr oder Gericht. Sein Ziel ist, dass die Menschen die Gaben der Erde und den Ertrag ihrer Arbeit in messianischem Frieden gemeinsam genießen können. So entscheidet sich die Wahrheit des biblischen Gottes an der Wahrheit des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Darum hält das Amosbuch in Kritik und Vision die Utopie der biblisch bezeugten Anfänge Israels fest. Denn die Verwirklichung von Recht und Gerechtigkeit ist gelebter Gottesbund.

(Wikipedia: Amos – Theologische Schwerpunkte)

Um herauszufinden, was hier euphemistisch als „Verwirklichung von Recht und Gerechtigkeit“ umschrieben wird, sollte man sich einfach mal das 1. Kapitel aus dem Buch Amos zu Gemüte führen. Laut der Prophezeiung wird der liebe Gott Menschen vertreiben, er wird zahlreiche Dörfer und Städte niederbrennen und auch ganze Völker ausrotten, dass es nur so kracht.

Die Antwort des Propheten auf soziale Ungerechtigkeit und Ausbeutung besteht also in der Androhung brutalster göttlicher Gewalt, Zerstörung und Vernichtung.

Kaum erstaunlich, dass Pfarrer Beck diesen eigentlichen Teil der Geschichte verschweigt. Ihm genügt es, einen Menschen in der Bibel gefunden zu haben, der, wie er, Ungerechtigkeit und Ausbeutung kritisiert.

Von diesem Menschen behauptet Pfarrer Beck, dass er nicht bereit gewesen sei, die Ungerechtigkeit achselzuckend hinzunehmen.

Das, was der Prophet Amos mehr oder weniger genuin in Gestalt seines gewalttätigen Kriegsgottes und dessen prophezeiten Rachefeldzuges zur Lösung sozialer Probleme beizusteuern hätte, deutet er jedoch nicht mal an. Er lässt den Gott, dessen Bestrafung Amos vorhergesagt hatte, einfach komplett weg.

Wie so oft sind es auch diesmal wieder ausgerechnet die christlich-religiösen Aspekte, die sich nicht nur als völlig entbehrlich erweisen. Sondern sogar als hinderlich: Bevor man heute noch mit Gotteszorn und göttlicher Strafe argumentiert, verschweigt man diesen Gott lieber ganz.

Where are the prophets?

Die Parallele zu unserer westlichen, deutschen Gesellschaft heute schmerzt. Klar, so schnell und einfach lässt sich die Ausbeutung von Menschen nicht abstellen.

Tja. Wo sind sie denn, die Propheten? Die sich gegenseitig darin überbieten, die göttliche Bestrafung so brutal und radikal wie nur möglich darzustellen? Um so – ja, was eigentlich? – konkret und effektiv zu bewirken? Wohl kaum, um die Menschheit damit zu ethisch richtigem Verhalten und zu mehr Fairness zu animieren…

Und bevor jetzt jemand mit dem altbekannten Scheinargument „Jaaa, das ist ja auch der Gott aus dem Alten Testament…“ kommt: Diese Gottesvorstellung hat man nun mal an der Backe, wenn man einen Alttestamentarischen Propheten ins Boot holt.

Und: Auch im „Neuen Testament“ wäre es schwierig bis unmöglich, tatsächlich Brauchbares für mehr Gerechtigkeit und Fairness zu finden.

Im Gegenteil: Sowohl für den biblischen Jesus, als auch für Paulus war die Ausbeutung von Sklaven ganz selbstverständliche Realität, was zahlreiche Bibelstellen belegen. Mit bekannt fatalen Folgen.

Der Balken im eigenen Auge

Wer wollte schon mehr für die Waren zahlen, die so günstig durch ganz Europa transportiert werden?! Aber gerade in der Urlaubszeit, in der viele Menschen auch an den campierenden Lkw-Fahrern vorbeikommen, lassen sich das Schicksal der Menschen und häufig die Strukturen der Ausbeutung hinter ihnen, nicht ignorieren. An den scheinbar harmlosen Rastplätzen ergibt sich ein Blick in die Abgründe einer ungerechten Wohlstandsgesellschaft.

…sagt einer, der im Namen und Auftrag der katholischen Kirche vor der Kamera steht.

Die selbst vom Wohlstand dieser Gesellschaft überaus üppig, entgegen biblischer Anordnung sehr irdisch, nämlich rein materiell und mit mehr als fragwürdigem eigenen Beitrag profitiert.

Und die ihrerseits ihren Angestellten vermittels einer eigenen Paralleljustiz zum Beispiel jenes Streikrecht vorenthält, von dem die LKW-Fahrer Gebrauch machen können, um ihre Rechte durchzusetzen, wenn sie finanziell abgehängt werden. Von ihrem, Zitat: „…polnischen Spediteur…“, der „nicht mal die ohnehin geringen Gehälter zahlt“. Dafür kann man bei diesem davon ausgehen, dass er wenigstens seine LKW vom katholischen Priester hatte segnen lassen. Was will man mehr.

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7 Gedanken zu „Finanziell oft abgehängt und ausgebremst – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Guten Tag Herr Professor Dr. Beck,

    Ich erlaube mir, Ihnen mit dem unten angehängten Link diese Analyse Ihre Sendung vom letzten Samstag zur Verfügung zu stellen und bin auf eine Stellungnahme Ihrerseits, insbesondere zum genannten Propheten gespannt.

    Sehr geehrter Herr Opitz,

    ich freue mich immer wieder an den intensiven Beschäftigungen mit dem Wort zum Sonntag bei Ihnen und Ihrem Team.
    Dass die Repliken dann recht stereotyp strukturiert sind, inhaltliche Fokussierrungen (wie hier auf osteurpäische Lkw-Fahrer*innen) ausblenden und zudem ignorieren, in welchem Format und für welchen Kreis von Zuschauer*innen die Sendung gestaltet ist, schmälert die Freude etwas.

    Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude in der eigenen religiösen Suche und verbleibe mit freundlichen Grüßen

    Diese doch sehr karge Antwort des Priesters hat mich etwas enttäuscht… Vielleicht kognitive Dissonanz?

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    • Meines Erachtens zeugt diese Antwort von der gewohnten klerikalen Arroganz und Ignoranz.

      Die Repliken sind nicht mehr oder weniger stereotyp strukturiert als das „Wort zum Sonntag“, das ja praktisch immer nach dem selben Schema aufgebaut ist und bei dem sich die Verkünder der immer selben Scheinargumente, Ablenkungs- und Täuschungsmanöver bedienen.

      Bei den „inhaltlichen Fokussierrungen“ (sic!) hat Herr Beck offenbar nicht verstanden, dass seine eingangs geschilderten Punkte (fern der Heimat, Leben im LKW…) eben nicht nur auf eine bestimmte Personengruppe, sondern auf alle LKW-Fahrer zutreffen.

      Ein Fahrer aus Valencia ist in Zielona Gora genauso weit von seiner Familie entfernt wie umgekehrt ein Fahrer aus Polen in Spanien. Es ist Herr Beck selbst, der hier keine Fokussierung vornimmt, sondern erstmal ein bestimmtes Negativ-Bild erzeugt.

      Wir ignorieren keineswegs, in welchem Format und für welchen Kreis von Zuschauer*innen die Sendung gestaltet ist. Im Gegenteil: Wir fragen uns, was die unmoderierte Dauerwerbesendung einer bestimmten Kirche im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu suchen hat.

      Weiterhin fällt auf, dass Herr Beck trotz gezielter Nachfrage zu seinem Propheten Amos überhaupt nichts mitzuteilen hat. Das lässt vermuten, dass es ihm tatsächlich einfach nur darum ging, irgendwas aus der Bibel in einem gegenwärtigen Thema unterzubringen, um so den Eindruck zu erzeugen, die Bibel hätte irgendetwas Sinnvolles oder Erhellendes zu einem aktuellen Thema wie diesem beizutragen.

      Das scheint nicht mal aus Herrn Becks Sicht der Fall zu sein, was dann allerdings die Sinnhaftigkeit der gesamten Sendung in Frage stellt.

      Die Freudenswünsche „in der eigenen religiösen Suche“ drücken die selbe Überheblichkeit aus wie das alt bekannte „ich bete für Sie.“ Vermutlich denken Menschen wie Pfarrer Beck, dass sich Glaubensfreie besonders gezielt persönlich ärgern können, wenn sie ihre Kritik als religiöse Suche deklarieren.

      Die ganze Antwort des Pfarrers bringt diese typisch christliche ad-hominem-Variante zum Ausdruck, was tatsächlich eine nicht untypische Folge kognitiver Dissonanz sein dürfte.

      Denn sonst hätte Herr Beck ja einfach kurz erklären können, wie er sich das mit der göttlichen Säuberungsaktion konkret vorstellt, von der sein Prophet Amos schwärmte…

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  2. Meine Vermutung: Pfarrer Beck ist entweder moralisch komplett abgebrüht oder mittlerweile völlig abgestumpft. Über LKW-Fahrer fabuliert er, zu den Verbrechen und Schandtaten der eigenen Kirche schweigt er. Ich warte jetzt darauf, dass er ein WzS zum Genozid an den Indigenen in den christlichen Missionsschulen in Kanada macht. Oder sich den ganz ähnlichen Verbrechen seiner Kollegen in Australien widmet.

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  3. Jetzt musste Herr Beck aber schon tief im Heuhaufen biblischer Anekdoten graben, um was Passendes zu seinem Thema „soziale Ungerechtigkeit“ zu finden.
    Und dann kommt dabei sowas wie die kümmerliche Quintessenz der Erzählung vom „Prophet“ Amos heraus. Der hat zwar lt. Bibeltext soziale Missstände in Israel beklagt, aber dabei hat es Herr Beck wohlweisslich unterlassen zu erwähnen, dass die göttliche Lösung dieser Missstände in der Ausrottung nahezu des gesamten jüdischen Volkes bestand, und der Rest in die assyrische Gefangenschaft geführt wurde. (AWQ hat auf die Unterschlagung dieses wesentlichen Sachverhalts richtigerweise hingewiesen.)

    Löst man so die soziale Frage?
    Bei Brechstangen-Jahwe offensichtlich normal!

    Was hilft ein solch hingeschludertes und irreführendes Zitat dem polnischen LKW-Fahrer, Herr Beck?

    Er hätte es doch einfacher haben können, indem er uns die allseits bekannte Bergpredigt als Beweis für die Barmherzigkeit Gottes gegenüber Fernfahrern und allen sonstigen mühselig und beladenen Kreaturen aufgetischt hätte.
    Aber er wollte sicher originell sein und fand die Bergpredigt vielleicht doch zu ausgelutscht. Und im Übrigen verspricht die Bergpredigt ja ohnehin keine Lösung der sozialen Frage im Diesseits, sondern verheisst nur die ewige Gerechtigkeit im Jenseits.
    Allerdings wird das in Predigten nie thematisiert, sondern so getan, als wenn die Bergpredigt der Beweis und Grundpfeiler für die grenzenlose Caritas der RKK im Diesseits sei.
    Das nur nebenbei.

    Also alles wie gehabt nach dem gleichen Rezept beim WzS:
    Eine im Grunde richtige Problematik des realen Lebens wird dazu benutzt, mit fadenscheinigen, an den Haaren herbeigezogenen und zurechtgebogenen Bibelstellen den Eindruck zu erwecken, als hätte einzig und allein die RKK die Qualität und Kompetenz für die Beseitigung aller Probleme dieser Welt.
    Ganz schlechtes Marketing. Es fallen „Gott sei Dank“ immer weniger Menschen drauf rein.

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  4. Es ist immer wieder das Selbe!
    Scheinbar gesellschaftlich-soziale Probleme und Ungerechtigkeiten aus dem Alltag aufzeigen und gleich die absurde, christliche Lösung dazu präsentieren!

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