Segen tut gut – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 7 Min.

Segen tut gut – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Benedikt Welter, veröffentlicht am 6.1.24 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Pfarrer Welter demonstriert diesmal am Beispiel eines "Sternsingers" die Folgen religiöser Indoktrinierung von Kindern.

Der kleine König stampft entschieden mit dem Gummistiefel auf. „Das ist doof!“ Den umstehenden Majestäten ist klar: Das wird jetzt ein bisschen dauern hier.

(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Segen tut gut – Wort zum Sonntag, verkündigt von Benedikt Welter, veröffentlicht am 6.1.24 von ARD/daserste.de)

Vermutlich um sich die Aufmerksamkeit seines Publikums zu erschleichen, startet Herr Welter seine diesjährige Sternsinger-Reklamesendung mit einer Einleitung, die den Eindruck erweckt, es handle sich um eine Geschichte aus der bekannten Reihe „Der kleine König„, einem Kinderbuch-, Zeichentrick- und Hörspielhelden der Autorin Hedwig Munck.

Ja, natürlich kann die Formulierung auch Zufall gewesen sein. Was hat ein katholischer Priester schon mit Kinderliteratur zu tun…

Kein Segen? Doof!

„Was ist doof?“, fragt die Mutter den kleinen König: „Dass der Mann so unfreundlich aus dem Lautsprecher kam?“ Sie meint die Gegensprechanlage. „Nein,“ sagt der kleine König, „doof ist, dass der Mann den Segen nicht will. Segen ist doch gut!“

Eine Szene beim Sternsingen oder Dreikönigssingen. Heute ist der 6. Januar; Dreikönigstag.

Klar: Wenn man als Kind von seinen für die Erziehung zuständigen Erwachsenen erzählt bekommt, dass irgendetwas etwas Gutes sei, dann kann man als Kind natürlich nicht nachvollziehen, wenn das jemand ausdrücklich trotzdem nicht bekommen möchte. Nicht mal geschenkt.

Jetzt wäre es natürlich interessant zu erfahren, was sie dem Kind aus Herrn Welters Ankedote denn erzählt hatten, dass es einen Segen für so wertvoll hält, dass es es die Ablehnung eines Segens doof findet.

Spoiler: Eine sinnvolle, konkrete Erklärung, wie sich Herr Welter persönlich, oder gar die Katholiken allgemein den Ablauf und Wirkweise eines Segens konkret vorstellen, gibts auch heute – wie nicht anders zu erwarten – nicht.

Segen by proxy

Erstmal klärt der Pfarrer jetzt sein Publikum auf, was es mit der Sternsingerei auf sich hat:

Vornehm heißt der Tag „Epiphanie“ – „Erscheinung des Herrn“: Das erzählt von den Sterndeutern im Osten; die haben einen besonderen Stern entdeckt und machen sich auf eine lange Reise bis zur Krippe von Bethlehem, bis zum Jesuskind. Das verehren sie als neugeborenen König und als Licht der Welt. Diese Weihnachtsgeschichte erzählen die Kinder und Jugendlichen. Als Königinnen und Könige verkleidet tragen sie einen Stern mit sich und ziehen singend von Haus zu Haus. Das Wichtigste dabei: wer ihnen die Tür öffnet, für die oder den bringen sie den Segen mit: Christus segne dieses Haus. Das schreiben sie auch noch mal mit Kreide an die Tür – oder sie kleben es auf einem bedruckten Streifen an die Wand.

Die Kinder verteilen also gar nicht selbst irgendwelche Segen. Ihre „Dienstleistung“ besteht darin, im Interesse irgendwelcher Leute den Gottessohn aus der biblisch-christlichen Mythologie um dessen Segen für deren Häuser zu bitten.

Katholiken sind offenbar der Meinung, dass es nicht schaden kann, wenn man das zweite Drittel des allmächtigen Schöpfers des Himmels und der Erde nochmal mit einer kleinen Kreidebotschaft über der Haustür daran erinnert, dass für dieses Haus eine jährlich erneuerte mündliche Segensanforderung vorliegt. So ähnlich wie bei einer TÜV-Plakette. Nur ohne TÜV.

Bei Menschen, die zum Beispiel auch Knoblauchzehen an ihre Eingangstür hängen, um so Vampire fern zu halten, wäre es durchaus folgerichtig und nachvollziehbar, den Schutzzauber für das traute Heim sicherheitshalber auch noch mit einer lateinischen Abkürzung über der Tür zu verstärken.

Aus irgendwelchen Gründen sieht man heutzutage nur noch sehr selten Knoblauchzehen an Haustüren, dafür aber noch erstaunlich oft C+M+B-Schriftzüge. Das erstaunt umso mehr, wenn man bedenkt, dass beide Rituale auf gleich absurden Vorstellungen beruhen und deshalb auch gleich zuverlässig funktionieren….

Kein Geld für Sternsinger!

Und dann bitten die Sternsinger um eine Spende. Damit wollen sie vor allem Kinder im globalen Süden unterstützen.

Sternsinger Atheisten Oesterreich

Wer immer noch meint, es sei eine gute Idee, den „Sternsingern“ Geld zu geben, möge sich bitte umgehend die Folge 44 des MGEN-Podcasts anhören:

MGEN-Podcast, Folge 44: Wenn die reichste Organisation der Welt Kinder betteln schickt

Katholisch korrumpierter königlicher Kindskopf

Bevor Herr Welter zumindest so tut, als ob er näher auf die Bedeutung des Begriffes „Segen“ eingehen würde, lässt er das als „kleinen König“ verkleidete Kind nochmal bekräftigen, dass ein Segen etwas so Gutes sei, dass man es unmöglich ablehnen könne, sich „segnen“ zu lassen:

Aber. Manche Tür bleibt zu; manchmal gibt es einen barschen Kommentar über die Sprechanlage. Was unseren kleinen König aufregt: „Doof ist, dass der Mann den Segen nicht will. Segen ist doch gut!“ Davon ist er fest überzeugt, dass Segen doch was Gutes ist. Wie kann jemand den ablehnen? Das will nicht in seinen königlichen Kopf. Und er hat ja Recht: Segen ist gut!

Was vermutlich auch nicht in seinen königlichen, (in Wirklichkeit freilich kindlichen und katholisch verkleisterten) Kopf hinein will (bzw. darf):

Egal, was sie dir erzählt haben – ein Segen im religiösen Sinn ist bestenfalls ein harmloser Irrtum und schlimmstenfalls ein potentiell lebensgefährlicher Betrug. Abgesehen davon ist dein Segen völlig bedeutungslos für Menschen, die den Aberglauben nicht teilen, den sie dir eingetrichtert haben.

Frieden durch die Geburt dieses Kindes?

Die Sternsinger und ihre erwachsenen Begleiterinnen und Begleiter wissen, was in der Welt los ist. Sie spüren, dass sie ihre Lieder vom Stern und vom Frieden durch die Geburt eines Kindes in eine friedlose Welt hineinsingen.

Bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen, die noch an Götter glauben, habe ich gewisse Zweifel, was deren Wissen darüber angeht, was in der Welt los ist. Ganz sicher aber Zweifel am Wissen darüber, wie die Welt beschaffen ist.

Nicht nur die Vorstellung, unsere Welt sei – trotz allen Unfriedens – eine pauschal friedlose, sondern auch die Vorstellung, die biblisch-christliche Gottessohn-Geburtslegende habe etwas mit Frieden zu tun zeugen von Wissensdefiziten – bezüglich der irdischen Wirklichkeit in Vergangenheit und Gegenwart einerseits – und bezüglich der biblisch-christlichen Mythologie andererseits.

Pudding bei die Fische!

So, Herr Welter, jetzt aber mal endlich Butter bei die Fische! Was bedeutet denn nun „Segen“ konkret?

Und dennoch: der Segen, den die Kinder verkünden, ist gut. Der Segen sagt: es gibt das Gute und das Heile; Friede ist möglich. Mitten in allen kleinen und großen Erschütterungen steht etwas oder steht Einer für einen guten und heilen Kern des Lebens. Und etwas in jeder und jedem von Ihnen und mir ist genau für diesen Segen empfänglich.

Statt Butter gibts – wie nicht anders zu erwarten – so viel glibberigen Pudding, dass man gar nicht weiß, wo man mit dem Aufwischen anfangen soll…

Es gibt nicht „das Gute und das Heile“. Gut und heil sind Eigenschaften, mit denen Menschen nach bestimmten Maßstäben Handlungen, Zustände oder Eigenschaften bewerten.

Gerade war die Welt noch pauschal friedlos. Jetzt ist Friede auf einmal zumindest möglich – und zwar, weil der Segen das sagt? Was für eine arrogante und zum eigenen Vorteil verzerrte Darstellung. Wohl kaum eine Ideologie hat für so viel Unfriede und Leid gesorgt (und tut es bis heute) wie die der Anhänger von Monogöttern.

„…steht etwas oder steht Einer für einen guten und heilen Kern des Lebens.“ Herr Welter, was auch immer Sie hier bis zur Sinnlosigkeit verschwurbelt umschreiben, offenbar, weil Sie sich schämen, ihn/sie/es beim Namen zu nennen (oder weil sie selbst gar nicht wissen, was Sie damit überhaupt meinen oder zumindest, wie sie das in irgendeinen halbwegs sinnvoll erscheinenden Zusammenhang mit der irdischen Wirklichkeit bringen könnten) und wie sehr sie sich auch wünschen mögen, damit „jede und jeden“ zu erreichen: Genau für diesen Segen bin zum Beispiel ich nicht empfänglich. Damit ist Ihre Behauptung widerlegt.

Sofort unterschreiben könnte ich eine Aussage wie etwa: „Die gute Nachricht des Tages: Menschen sind nicht nur in der Lage, den Planeten Erde unbewohnbar zu machen, sondern auch, sich ethisch richtig zu verhalten und die Welt friedlicher, gesünder und gerechter zu machen. Wissen statt Glauben – machen Sie mit!“

Das alles hat aber nichts mit Göttern, Gottessöhnen oder mit als Königen verkleideten Kindern, die Sterndeuter darstellen zu tun. Sondern mit Aufklärung, Rationalität, Humanismus und Ethik.

Segen: A guats G’fuihl…

Es ist ein gutes Gefühl, gesegnet zu sein. Thomas Mann hat das einmal „Segenszutraulichkeit“ genannt. Segenszutraulichkeit…

Nicht das „gesegnet zu sein“ verschafft Gläubigen ein gutes Gefühl. Vielmehr ist es die Einbildung, gesegnet zu sein, mit der sich Gläubige selbst befriedigen.

Die Segenszutraulichkeit eines Gläubigen ist nichts anderes als zum Beispiel die Alkoholzutraulichkeit eines Alkoholkranken.

Das gute Gefühl hält nur so lange an, wie es den Betroffenen gelingt, ihren Glauben (bzw. den Rausch) aufrecht zu erhalten und ihr Wohlgefühle gegen Einflüsse seitens der irdischen Realität nach Möglichkeit zu immunisieren.

Lektion in christlicher Übergriffigkeit

Zurück zum enttäuschten kleinen König. „Und wenn wir dem Mann den Klebestreifen mit dem Segen in den Briefkasten werfen? Dann kann er doch entscheiden, ob er den Segen vielleicht doch haben will“, schlägt die Mutter vor. Da hat der kleine König noch eine Idee: „Und wir legen paar Süßigkeiten dazu. Dann muss er doch erkennen, dass Segen was Gutes ist!“ Eine königliche Weisheit; niemand widerspricht.

Der Mann hatte doch schon entschieden und unmissverständlich mitgeteilt, dass er keinen „Segen“ haben möchte.

Statt diesen Wunsch, nicht mit Segnungen behelligt zu werden zu respektieren und dem Kind an diesem praktischen Beispiel vielleicht sogar gleich mal Toleranz gegenüber Menschen mit anderen Weltanschauungen zu lehren, verpasst die Mutter ihrem Sohn eine Lektion in typisch christlich-religiöser Übergriffigkeit und Arroganz.

Natürlich widerspricht hier niemand, wenn das Kind zur Bestechung noch Süßigkeiten in den Briefkasten wirft. Der Trick, Menschen mit Süßigkeiten zu ködern und zu bestechen soll ja schließlich auch bei den Kindern auch weiterhin noch funktionieren.

Das ist allerdings keine königliche Weisheit. Sondern die „Weisheit“ eines religiös indoktrinierten und vermutlich selbst mit Süßigkeiten bestochenen Kindes.

Haustürgeschäfte wider Willen

Taschen werden geöffnet, und mit dem Segens-Streifen findet die eine und andere Leckerei ihren Weg in den Briefkasten am Haus. „Segen ist eben doch gut“, sagt der kleine König feierlich. Dann zieht die Schar weiter.

Menschen gegen ihren ausdrücklichen Willen Süßkram und Kirchenreklame in den Briefkasten zu werfen ist nicht „eben doch gut“, sondern nervig.

Fazit

Pfarrer Welter liefert mit seiner Anekdote – egal, ob real oder selbst ausgedacht – ein Musterbeispiel dafür, wie Kinder religiöser Eltern dazu gebracht werden, das Glaubenskonstrukt ihrer Eltern für uneingeschränkt „gut“ zu halten. Und das so einseitig, dass sie es gleich mehrfach „doof“ finden, wenn jemand trotzdem mit nichts behelligt werden möchte, das mit diesem Glauben zu tun hat.

Zum Beispiel, weil er sich näher und objektiver mit diesem Glauben, seinen Inhalten und Auswirkungen beschäftigt hatte. Oder weil ihm das enorme Gefahrenpotential bekannt und bewusst ist, das gerade monotheistische Religionen bis heute tagtäglich unter Beweis stellen.

Vielleicht auch, weil man es seinerseits „doof“ (oder eher albern, naiv, infantil) finden würde, sich einzubilden, die Anrufung eines Gottessohns sei eine sinnvolle Sache, um ein Haus und seine Bewohner vor Schaden zu bewahren oder Menschen an der Göttlichkeit eines Gottes teilhaben zu lassen.

Wobei es freilich auch schon genügt, einfach nur nicht an den Gott aus der biblisch-christlichen Mythologie zu glauben. Und schon ist ein christlicher Segen so absurd und irrelevant, wie es für einen Christ absurd und irrelevant wäre, zum Beispiel von einem Pastafari mit Nudelwasser besprenkelt zu werden und von der Relevanz der Legende von den „Eiligen drei Köchen“ überzeugt zu werden.

Einen – in diesem Sinne – gesegneten Sonntag wünsche ich Ihnen.

Welcher Sinn, Herr Welter!?

Und wenn dieser Tage Sternsinger bei Ihnen vorbeikommen: lassen Sie den Segen ruhig zu; ist ja was Gutes!

Menschen vorzugaukeln, ein Aufkleber an der Haustüre könne dazu führen, dass Personen oder Sachen Anteil an göttlicher Kraft oder Gnade bekommen (Quelle: Wikipedia: Segen), ist nicht generell „was Gutes.“ Sondern in erster Linie „was frei Erfundenes und Irreführendes, aus Sicht der Berufschristen Zweckdienliches.“

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9 Gedanken zu „Segen tut gut – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Man kann in der Tat anzweifeln, ob diese Anekdote auf Tatsachen beruht, ist es doch typisch für Prediger, dass sie sich derartiges nach eigenem Wunschdenken gerne zusammenträumen.
    Ernsthaft habe ich mich aber gefragt, schon im aktuellenZusammenhang mit dem Segen für homosexuelle Partner (nicht PartnerSCHAFTEN !) laut „Fiducia supplicans“ was so ein Segen theologisch eigentlich bedeutet.

    Kathpedia: Ein Segen, eine Segnung (auch Benediktion, lat. benedictio, von bene dicere „Gutes zusagen“) ist ein von der Kirche festgelegtes Bittgebet, das der Bevollmächtigte Kleriker (KB: u.U. auch Laie; KKK 1669 Die Sakramentalien fallen unter die Zuständigkeit des Priestertums aller Getauften: Jeder Getaufte ist dazu berufen, ein „Segen“ zu sein [Vgl. Gen 12,2] und zu segnen [Vgl. Lk 6,28; Röm 12,14: 1 Petr 3,9]. Daher können Laien gewissen Segnungen vorstehen [Vgl. SC 79; CIC, can, 1168]. …) in ihrem Namen spricht, um Gottes Schutz auf Personen, Gegenstände, Orte oder auf diejenigen, die sie gebrauchen herabzurufen.

    Was heißt das ?
    1. Gott gewährt diesen Schutz nicht allen Gläubigen (Atheisten selbstredend sowieso nicht) automatisch und von sich aus, sondern quasi nur auf Anforderung.
    2. Es wird damit eine ZUSAGE erwirkt; kraft eines Segens verspricht also Gott, im Fall dieses C+M+B-Haussegens, dieses Haus zu beschützen. Wozu braucht man dann bitteschön noch eine Gebäude- oder Hausratversicherung ? Nun ja, wir wissen ja, dass Worte wie Liebe, Treue, Zärtlichkeit, Schutz … im theologischen Kontext eine ganz andere Bedeutung haben als im normalen Sprachgebrauch. Eher gar keine bzw. eine verquaste transzendente, die mit der Realität nichts zu tun hat.
    3. Im Fall der Segnung zweier gläubiger homosexueller Menschen wird diesen zuteil, was nach den sonstigen Versprechungen der Kirche für den Lieben, Zärtlichen, Treuen … Gott sowieso selbstverständlich ist.

    Gemäß KKK 1668 ist „Fiducia supplicans“ übrigens vollkommen überflüssig:
    1668 … Gemäß den pastoralen Entscheiden der Bischöfe dürfen sie (KB: die Sakramentalien) auch den besonderen Bedürfnissen und der besonderen Kultur und Geschichte des christlichen Volkes einer Region oder Zeit angepaßt werden.

    In den Verlautbarungen zu Fiducia supplicans wird ausdrücklich verlangt, dass diese Zeremonien keinesfalls der Spendung von Sakramenten ähneln dürfen. Dies widerspricht aber
    KKK: ARTIKEL 8
    DIE SAKRAMENTALIEN (KB: Segnungen sind per Definition des KKK eine Untermenge der Sakramentalien)
    1667 „Außerdem hat die heilige Mutter Kirche Sakramentalien eingesetzt. Diese sind heilige Zeichen, durch die IN EINER GEWISSEN NACHAHMUNG DER SAKRAMENTE Wirkungen, besonders geistlicher Art, bezeichnet und kraft der Fürbitte der Kirche erlangt werden. …

    Antworten
  2. Segen:
    Niederer, klerikaler Schutzzauber der Stufe 0,5.
    Man nimmt einen unsichtbaren 3-Seitigen Würfel, würfelt man eine 0 gelingt der Zauber.
    Einschränkung: Zauber wird bereits durch tragen eines einfachen Alu-Hutes abgelenkt!

    Christliche Arroganz:
    Seit an meinem Briefkasten steht: „Bitte keine Werbung und kein religiöser Bullshit“;
    Seitdem erhalte ich immer gleich 2 Ausgaben vom Wachturm und vom evangelischen Gemeindeblatt…

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  3. Dieser Mummenschanz mit dem Segnen und Drei-Königs-Singen ist doch nichts anderes als das Klinkenputzen einer Drückerkolonne für Versicherungen.

    Früher hat man sich als vernunftbegabter Mensch mit Recht empört, dass die reiche Kirche nie satt wird und jede Gelegenheit nutzt, um Kohle zu kassieren.
    Heute sieht die Sache – zumindest in Europa – schon etwas anders aus. Seit dem epochalen Mitgliederschwund und den damit verbundenen mittel- bis langfristigen Einnahmeverlusten wird das Sternsingen zu einer lebensnotwendigen Einnahmequelle.
    Die Eintreibungsmethoden könnten rauer werden. 😉

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    • Man sollte sich hier wirklich die Größenverhältnisse vor Augen führen: Die Spendensumme, die bei der Sternsingeraktion durch Kinder, die im Auftrag der Kirche Betteln geschickt werden zusammenkommt, erscheint mit etwa 50 Millionen Euro jährlich erstmal ganz ordentlich. Den meisten Menschen dürfte dabei nicht bewusst sein, dass dies in etwa den Zinsgewinnen entsprechen dürfte, die sich die katholische Kirche an nicht mal einem Tag durch ihr Kapital erwirtschaften lässt. Jeden Tag. Jahrein, Jahraus.

      Antworten
      • Darum ist die Empörung über die unstillbare Raffgier der RKK umso mehr gerechtfertigt.
        Es ist schon schlimm genug, von diesem Drei-Königs-Zirkus behelligt zu werden, aber dann auch noch die Hand aufhalten, ist nur noch dreist zu nennen.

        Dem unermüdlichen Carsten Frerk ist es zu verdanken, dass in die dunklen Finanzstrukturen der Kirchen mittlerweile etwas mehr Transparenz gekommen ist; aber der heidnische Gott Mammon geniesst nach wie vor hohes Ansehen beim Klerus.
        Und das gesamte Ausmass des kirchlichen Vermögens ist noch längst nicht vollständig erschlossen.

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  4. Laut vaticannews hat uns der Papst weitere kostbare Worte zum Thema Segen geschenkt:
    »„Der Herr segnet alle, alle, alle, die kommen“, erläuterte der Papst in dem Interview das Anliegen.«
    Nun sind diese Worte so kostbar wie kryptisch, denn es ist jetzt „der Herr“ der segnet und nicht der Pfarrer. Und weder erläutert er, wer diejenigen sind „die kommen“ – das sind dann wohl doch nicht alle, alle, alle – , noch wohin sie kommen sollen.
    Noch kryptischer wird es mit »Danach müssten die betreffenden Menschen freilich „mit dem Segen des Herrn ins Gespräch kommen und sehen, was der Weg ist, den der Herr ihnen vorschlägt“.«
    Ein Gespräch mit einem Segen ? Wie geht das ? Offenbar mischt sich aber „der Herr“ ein in das Gespräch mit seinem Segen und schlägt dem, der gekommen ist einen Weg vor. Man könnte da ja auf den Gedanken kommen, man geht einfach mal hin, wird gesegnet, und schaut bzw. hört sich mal an, was einem da so vorgeschlagen wird. Dann könnte man sagen, JA, den Weg gehe ich, oder auch NEIN, DEN Weg gehe ich nicht. So funktioniert DER HERR aber nicht; bei ihm sind Vorschläge gleichzusetzen mit Anweisungen, die man zu befolgen hat, sonst gehts ab in die Hölle. Und was der Herr den Homosexuellen für einen Weg vorschlägt, wissen die Kirchenfürsten ja schon längst: Keuschheit, Keuschheit, Keuschheit, NULL SEX, NULL SEX dazu seid ihr gerufen !!! Basta und Amen !!!

    Antworten
  5. Winfried Pilz, von 2000 bis 2010 Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘, wurde durch das Erzbistum Köln als Missbrauchstäter identifiziert!

    Ein multimilliarden Konzern, dem massenweise Vergewaltigung von Kindern nachgewiesen ist, schickt Kinder zum betteln.
    Wie widerlich ist das denn.

    Antworten
    • Das ist zwar widerlich, aber konsequent.
      Unzucht mit und Ausbeutung von Abhängigen ist gängige Praxis in autoritären/diktatorischen Systemen, besonders in Sekten – ob die gross oder klein sind, spielt keine Rolle.

      Antworten

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