Was ist bloß los mit den Menschen? – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Anke Prumbaum, veröffentlicht am 24.08.2024 von ARD/daserste.de
Darum geht es
Frau Prumbaum bringt religiösen Glauben in Sicherheit, indem sie die Ursache für IS-Terror in Deutschland nicht bei dem religiös motivierten Attentäter, sondern bei „den Menschen“ verortet.Religionsrettung statt Tiersegnung
Statt der schon fertig produzierten Wort zum Sonntag-Sendung zum Thema Tiersegnung spricht Frau Prumbaum aus aktuellem Anlass heute über den gerade auf dem Solinger Stadtfest verübten Messerangriff mit drei Mordopfern und 8 Verletzten (4 davon lebensgefährlich, Quelle) eines IS-Terroristen.
Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, sich dem IS angeschlossen zu haben. Wegen seiner radikal-islamistischen Überzeugungen habe er den Entschluss gefasst, auf dem Solinger Stadtfest eine möglichst große Anzahl aus seiner Sicht ungläubiger Menschen zu töten.
(Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/messerattacke-mit-drei-toten-in-solingen-haftbefehl-gegen-tatverdachtigen-erlassen-12249854.html)
Somit steht außer Frage, dass diese Tat etwas mit Religion zu tun hat. Genau das könnte Frau Prumbaum freilich in Schwierigkeiten bringen. Deshalb lässt sie lieber eine Freundin die verallgemeinernde rhetorische Frage stellen, die sie an ihr Publikum weitergibt:
Gute Frage? Falsche Frage!
Was ist bloß los mit den Menschen? Fragte meine Freundin heute Mittag. Tote und Schwer- und Schwerstverletzte in Solingen. Was ist bloß los mit den Menschen? Gute Frage. Hilflose Frage. Aber richtige Frage. Was ist bloß los mit den Menschen.
(Quelle der so als zitierten Abschnitte: Was ist bloß los mit den Menschen? – Wort zum Sonntag, verkündigt von Anke Prumbaum, veröffentlicht am 24.08.2024 von ARD/daserste.de)
Weniger hilflos, dafür ehrlich und richtig gestellt lautet die Frage:
Was ist bloß los mit dem Menschen, der drei Besucher beim Solinger Stadtfest erstochen und weitere 8 verletzt hat?
Allerdings führt die Beantwortung dieser Frage in eine Richtung, die für eine Glaubens- und Religionsreklamesendung wie das „Wort zum Sonntag“ schnell problematisch werden könnte.
Fest steht, dass die Terrororganisation „Islamischer Staat“ das Attentat für sich reklamiert:
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat den Anschlag im nordrhein-westfälischen Solingen für sich beansprucht. Ein „Soldat“ des IS habe den Angriff „auf eine Versammlung von Christen in der Stadt Solingen in Deutschland“ am Freitag verübt, teilte das IS-Propaganda-Organ Amak im Onlinedienst Telegram rund 24 Stunden nach der Tat mit. Der Angriff sei „als Rache für Muslime in Palästina und überall“ verübt worden.
(Quelle: https://www.tagesschau.de/eilmeldung/solingen-islamischer-staat-100.html am 24.8.24)
Verbindung zum IS
Und in einer weiteren Meldung vom 26.8.24 heißt es:
Die ermittelnde Bundesanwaltschaft zeigte sich gestern am Nachmittag bereits überzeugt, dass Issa al H. die Ideologie des IS teile und „sich der Vereinigung zu einem derzeit nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt vor dem 23. August“ angeschlossen habe. Dass die Ermittler zu diesem Zeitpunkt schon so überzeugt davon waren, könnte daran liegen, dass es offenbar auch nachrichtendienstliche Hinweise aus dem Ausland auf eine Verbindung von Issa al H. zum IS gibt.
(Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/solingen-anschlag-is-100.html)
Wir können bzw. müssen also schon jetzt davon ausgehen, dass diese Tat ein Terrorakt war und im Zusammenhang mit dem IS steht.
Wie das sein kann..?!
Wie kann das sein, dass ein harmloses Stadtfest zum 650- jährigen Jubiläum von Solingen, zu dem man hingeht mit Freundinnen und Freunden und Familie, zu einem Ort des brutalen Schreckens wird.
Ja, Frau Prumbaum! Wie kann das sein! Wie kann DAS nur sein! Ihre heuchlerische Frage kann ich Ihnen gerne beantworten:
Das kann sein, wenn Menschen die Freiheit und Toleranz unserer Gesellschaft missbrauchen, um ganz im Sinne des religiösen Fundaments einer radikal-religiösen Terrorgruppe ihre Bestimmung darin sehen, so viele anders- und damit aus ihrer Sicht ungläubige Menschen wie möglich zu ermorden und die dieses dann in die Tat umsetzen.
Programmänderung
Und heute, am Tag danach, an dem die Sonne über NRW scheint und eigentlich ein perfekter Sommertag angesagt war, sind Menschen wie erstarrt vor Schrecken und vor Trauer. Auch ich hatte eigentlich ein anderes Wort zum Sonntag aufgenommen.
Sollte Ihnen etwa tatsächlich die Banalität Ihrer läppischen Tiersegnungs-Sendung bewusst geworden sein? Oder geht es eher um Schadensbegrenzung in der Form, dass Sie mit Ihrem heutigen „Wort zum Sonntag“ versuchen, vom religiösen Hintergrund des Dreifachmordes abzulenken?
Bitte kein Hass jetzt…
So ist das mit dieser Brutalität. Sie wirft sich dazwischen und ändert alle Vorzeichen, lässt alles anders wahrnehmen und, auch das geschieht, befeuert den Hass. Das ist zumindest die Gefahr – und zugleich ist es die Herausforderung. Hier nicht mitzumachen. Hier besonnen zu bleiben. Hier innezuhalten, in Respekt vor den Opfern von Gewalt – Respekt vor den Opfern von Solingen und überall in unserem Land und auf dieser Welt, und zwar tagtäglich immer wieder.
Neben Zurückhaltung, Besonnenheit, Innehalten und Respekt vor den Opfern halte ich es genauso für erforderlich, die Ursachen und Hintergründe dieser Tat zunächst mal klar zu benennen. Und da landen wir unweigerlich bei der menschenverachtenden Ideologie einer abrahamitischen Monogott-Religion.
Und im Wissen darum, dass aus Gewalt, die Gegengewalt gebiert, immer nur noch mehr Gewalt wird. Und deshalb: so nahe der Gedanke der Rache auch liegt – wir müssen auf das Leben schauen und das geht nur, wenn wir zusammenstehen für eine menschenfreundliche Gesellschaft. Das ist unser Auftrag gegen die, die nur den Tod als Botschaft haben.
Befürchten Sie, dass Christen jetzt mit Messern auf Islamisten los gehen, um sich zu rächen?
Klar, solange das Christentum noch die Macht dazu hatte, wäre eine solche Form der Rache selbstverständlich gewesen. Das jahrhundertelange konsequente Missachtung des biblischen Gebotes, sich nicht selbst zu rächen, sondern die Rache dem lieben Gott zu überlassen (Römer 12,19) hat unzähligen Menschen das Leben gekostet.
Toleranz für Intoleranz?
Statt nur „auf das Leben schauen“ und „zusammenstehen für eine menschenfreundliche Gesellschaft“ sehe ich unseren, besonders aber natürlich auch den Auftrag der Politik[1]und zwar nicht den Parteien, die Themen wie diese für ihre populistischen Zwecke instrumentalisieren, ohne tatsächlich Lösungen im Sinne einer freien und offenen Gesellschaft anbieten zu wollen … Continue reading darin, unsere freiheitlich-demokratischen Werte zu schützen und zu verteidigen. Und den Auftrag der Schulen, diese Werte, ihre Ursprünge und Grundlagen, auf denen sie basieren zu lehren, statt Kinder zum religiösen Denkverzicht anzustiften.
Allgemeiner gefasst geht es um die Frage, wie eine tolerante Gesellschaft damit umgeht, wenn (aus religiösen oder welchen Gründen auch immer) intolerante Menschen diese Toleranz mit ihrer eigenen Intoleranz aushöhlen.
Karl Popper formulierte das Toleranz-Paradoxon wie folgt:
„Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
(Quelle: Karl Popper Zit. n. https://de.wikipedia.org/wiki/Toleranz-Paradoxon)
Was schlagen Sie vor, Frau Prumbaum? Wie lautet der christliche Lösungsvorschlag für dieses Dilemma?
Anekdote statt Argumente
Diese Frage beantwortet Frau Prumbaum in gewohnter theologischer Manier mit einer Anekdote:
Ich war mal auf einer Fortbildung in Solingen.
Im Zentrum mit dem wichtigen Namen „Frieden“. Ein Tagungshaus, schon etwas in die Jahre gekommen, wie ja der gute alte christliche Gedanke der Friedfertigkeit auch. Im großen Plenumsraum dieses Tagungshauses gibt es ein Holzboden. Wenn man da sitzt, in der Runde, schaut man da immer wieder hin. Der Boden ist an vielen Stellen ausgebessert und man sieht das. Es ist neues Holz eingesetzt, es hat eine andere Farbe, es fügt sich nicht so rein. Klareres Holz mitten in dem abgenutzten, an manchen Stellen fast schwarz getretenem Parkett. Es sieht nicht schön aus, zugleich sieht man: da wollte man etwas reparieren. Etwas besser machen. Man hat sich mit dem Beschädigten nicht abgeben wollten.
Ah, auch in Solingen. Das passt ja. Was Frau Prumbaum damit ausdrücken möchte, beschreibt sie so:
Ich wünsche mir für Solingen und die ganzen anderen Orte der Gewalt eigentlich genau das: Dass wir es besser machen wollen, aus dem Gedanken des Friedens, und des Miteinanders und der Unterstützung heraus. Aus dem Geist Gottes heraus. Es wird immer sichtbar sein, dass es geflickt ist, und wir kriegen es nicht schön und glatt hin, das ist die bittere Erkenntnis an einem Tag wie diesem.
Was genau wollen wir denn besser machen, Frau Prumbaum? Und vor allem: Wie müssen wir es denn machen, damit es besser wird?
Ausgerechnet der Geist des biblischen Rachegottes…
Und was zur Hölle soll der Geist ausgerechnet des Gottes aus der biblisch-christlichen Religion Positives dazu beitragen können?
Eines Gottes, der laut detaillierter und ausufernder biblischer Beschreibung alle Menschen, die zu Lebzeiten nicht an ihn glauben, zur Strafe für dieses „Vergehen“ mit psychischer und physischer Höllenfolter bei vollem Bewusstsein und ohne Aussicht auf Begnadigung endlos (!) dauerquält?
Und der damit noch unvorstellbar viel brutaler und rachsüchtiger wäre als ein Mensch, der Menschen ermordet und verletzt, weil sie sich nicht seinem Gott unterwerfen wollen? Wenn es ihn gäbe?
Und das ist keine böswillige Interpretierung meinerseits, um den Bibelgott in einem unverdient schlechten Licht darzustellen. Nein – das ist die Kernaussage der biblischen Textsammlung. Einschließlich der Jesus-Gleichnisse, in denen alle „Ungläubigen“ vom lieben Gott wie Unkraut ausgerissen und im ewigen Feuerofen verbrannt werden.
Und aus dem Geist ausgerechnet dieses Gottes heraus wollen Sie also die Welt friedlicher machen, Frau Prumbaum? Das hat noch nie geklappt und wird auch nie klappen. Im Gegenteil.
Die einzige Hoffnung kann darin bestehen, dass auch dieser Gott den tausenden Göttern, die sich Menschen schon vor ihm ausgedacht hatten in die endgültige und flächendeckende Bedeutungslosigkeit folgt.
Hoffnung leben und hineinsetzen in unser großes Ganzes
Heute beten wir mit den Menschen, für die Menschen. Wir verbinden uns mit denen, die erstarrt sind in Trauer und Schock, und mit denen, die geholfen haben und immer noch helfen. Und Stück für Stück, jeweils für uns, lasst uns stückchenweise Friedfertigkeit, Hoffnung leben und hineinsetzen in unser großes Ganzes.
Ist denn unsere mangelnde Friedfertigkeit die Ursache des Problems? Welche Hoffnung wollen Sie denn leben und hineinsetzen, in welches „großes Ganzes“?
Und wie genau stellen Sie sich die Wirkungsweise Ihrer Gebete vor? Wäre es nicht viel sinnvoller, den Menschen direkt Anteilnahme und Solidarität zu signalisieren, statt den eifersüchtigen und dauerbeleidigten Rachegott aus der biblisch-christlichen Mythologie anzurufen, der sich, sollte er existieren, exakt so verhält, als gäbe es ihn nicht?
In Anbetracht des realen Leides realer Menschen halte es es für verachtenswert, hier mit magisch-mythologischen Götterfiktionen um die Ecke zu kommen. Besonders dann, wenn, wie in diesem Fall, radikal-fundamentalistischer Glaube an eben jenen Gott (!) in ursächlichem Zusammenhang mit dem Terroranschlag steht.
Das mag nicht viel sein. Aber wir geben uns nicht zufrieden mit der Zerstörung.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag.
Überlebenden Opfern und Hinterbliebenen Solidarität und Anteilnahme zu bekunden ist menschlich.
Aber beten und segnen? Das ist weniger als nichts. Zynischer geht’s kaum.
Fußnoten
↑1 | und zwar nicht den Parteien, die Themen wie diese für ihre populistischen Zwecke instrumentalisieren, ohne tatsächlich Lösungen im Sinne einer freien und offenen Gesellschaft anbieten zu wollen oder zu können. |
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!!! „Und den Auftrag der Schulen, diese Werte, ihre Ursprünge und Grundlagen, auf denen sie basieren zu lehren, statt Kinder zum religiösen Denkverzicht anzustiften.“ !!!
Verzicht auf religiöses Denken wäre hilfreich. Theologen, Priester und Religionslehrer lehren es aber immer wieder z.B. in Form von großkotzig behaupteten Pauschalverurteilungen. Es ist ihnen geradzu eigentümlich und notwendig, dass sie über möglichst große Menschengruppen den Stab brechen, vorzugsweise über DEN MENSCHEN oder über DIE MENSCHHEIT. Weil es im ausgefallenen WzWzS von Fr. Prumbaum so lobend erwähnt wurde, „Die Sintflut“ bzw. die „Arche Noah“ im Kindergottesdienst der EKD (https://www.derkindergottesdienst.de/index.htm): „ … Doch die Menschen waren ganz schlecht….Keiner war gut, nur Noah glaubte an Gott“ d.h. wie kürzlich schon mal erwähnt: Kinder im Mutterleib, an der Nabelschnur und am Rockzipfel waren „ganz schlecht“, waren „Mörder, Diebe und Lügner“ und das konnte (!) der Liebe Gott ja nicht zulassen. Nur den Noah hat er „gerettet“. Und dann hat er noch einen schönen Regenbogen drübergemacht. So lehrt es dieser Kindergottesdienst.
Genau so klingt es ja auch aus dem Munde von Fr. Prumbaum. GOTT hat UNS damals gerettet und „RETTET“ uns heute noch. Warum spricht sie eigentlich nicht von den tausenden, die unverletzt davonkamen ? Wurden die nicht auch „gerettet“ ? Ach soo jaa ! Wenn ein Attentäter eine verheerende Bombe auf dem Festplatz gezündet hätte, und ein paar wenige Besucher mit dem Schrecken davon gekommen wären, dann, ja dann hätte Fr. Prumbaum davon gesprochen, dass Gott ein paar, (die an ihn glaubten (?), gerettet hätte.
Ich kann einfach nicht oft genug den „Personal-Jesus“ beschwören.
Jedoch frage ich mich ernsthaft, wie viele dieser Verblender, diesen ganzen Stuss wirklich selbst glauben.
Oder begann die tiefe Kognitive Dissonanz erst mit dem Theologiestudium.
Soweit ich von einer Bekannten weiss, die sich das angetan hat, wird selbst im Studium nicht verlangt, die Bibel komplett zu lesen, sondern nur ausgewählte Passagen und wie man diese ins „rechte“ Licht rückt.
Welch Wissenschaft! Welch Erkenntnis! ….NICHT!!!
Was für eine Heuchelei Frau Prunbaums! Seit es Religionen und deren Wahnideen gibt, vergiften sie das Miteinander der Menschen, sind sie Ursache für unermessliches Leid, Gewalt, Brutalität, Unterdrückung, Vertreibung, Terror, Völkermord …
Und dann diese scheinheilige Pseudofrage, was denn los sei, mit den Menschen! Ein weiterer moralischer und geistiger Tiefpunkt im WzS.
Was ist bloß mit den Leuten los? Da sticht jemand mehrere Leute ab und schreit »Allah ist groß!« — und eine bekannte TV-Predigerin erwähnt mit keiner Silbe seine wichtigste Motivation: Religion!
Denn wenn sie es täte, dann käme sie schnell dahinter, dass Religion nur ein Deckmantel ist für zahlreiche schädliche Denkfehler, die in Islam und Christentum identisch sind. Der Unterschied ist vor allem, dass das Christentum unfreiwillig entmilitarisiert wurde, während Gewalt und Terror im Islam immer noch als ehrenwerte Option gilt.
Beide Religionen bejubeln die Gewalt in ihren ältesten Schriften, dem Alten Testament. Frau Prumbaum wird niemals zugeben, dass diese Schriften abscheulich sind, und dass sie von abscheulichen Menschen erfunden wurden. Deswegen erzählt sie lieber von einem Parkettboden und dessen Farben.
Wenn Frau Prumbaum wirklich wissen wollte, was mit den Leuten los ist: Dann könnte sie sich einfach in einen beliebigen Religionsunterricht ihrer eigenen Konfession setzen. Dort werden die Kinder angelogen und in die Irre geführt, genau wie man den Täter von Solingen angelogen hat.
Natürlich wird man im Religionsunterricht nicht angestiftet, ein Attentat zu begehen. Aber das kritische Denken wird den Kindern aberzogen, und stattdessen wird ihnen für wahr erklärt, was im direkten Widerspruch zu praktisch jeder wissenschaftlichen Erkenntnis steht, die darin besteht, dass es in unserer Welt mit rechten Dingen zu geht und es weder Magie noch Geister gibt. Wenn ein Kind im Religionsunterricht auf dieser unbestreitbaren Tatsache besteht, bekommt es nicht eine Eins, sondern eine Sechs.
Am Ende empfiehlt Frau Prumbaum, die Menschen in Solingen sollten »stückchenweise Friedfertigkeit, Hoffnung leben«. Aber die Menschen in Solingen WAREN friedfertig. Friedfertigkeit war nicht das Problem! Sondern Religion ist das Problem, solange es als Tabu gilt, Predigern öffentlich zu widersprechen.
Sie sagt, die Menschen in Solingen sollten »Hoffnung leben«. Aber auf was sollten sie hoffen? Dass Gott sich nicht für sie interessiert, ist mit dem Attentat von Solingen bewiesen. Es ist genau diese Scharlatanerie, gegen die man sich wehren müsste.
Danke, Frau Prumbaum, dass Sie das Thema Gewalt thematisieren. Ich sehe Sie hier als Sachverständige in dieser Frage, denn Ihre Organisation hat jahrhundertelange Erfahrung mit der Anwendung von Gewalt übelster Sorte.
Auch Ihr Leitfaden, also Ihr heiliges Buch, hat ja mit Gewalt gegenüber anderen Völkern oder Anders- und Nichtgläubigen überhaupt kein Problem.
Also wer sollte sich da auch sonst des Themas annehmen?
Zitat KH Deschner:
Es fließt ein Blutstrom durch Europa und an dem Ufern wohnt das Christentum.
😱 Wie? Das hat gar nichts mit Religion zu tun? Oh, ich Dummerle, wie bin ich nur darauf gekommen?