Pechsträhnen – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 8 Min.

Pechsträhnen – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Pfarrer Alexander Höner, Berlin, veröffentlicht am 07.09.2024 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Pechsträhnen? „Es gibt eine Macht, die nicht alles Unglück abwendet, aber die einen nicht im Stich lässt, auch wenn es sich manchmal so anfühlt.“

Pfarrer Höner verrät seinem Publikum heute, was sein christliches Glaubensportfolio für Gläubige zu bieten hat, die vom Pech verfolgt sind.

Um die Zuschauer auf seine Seite zu bekommen, plaudert Herr Höner zum Einstieg erstmal über seine eigene gerade durchlebte Pechsträhne: Irgendwas mit einem Getriebeschaden und einer daraus resultierenden Folge von weiteren, vergleichsweise lächerlich läppischen KFZ-Problemchen.

So’ne Eigendynamik, so’n Sog, so’ne Selbstprogrammierung

Ok, im Vergleich zu schweren Schicksalsschlägen, mit denen ich in der Seelsorge zu tun habe, ist ja bei mir nicht wirklich etwas Dramatisches passiert. Aber es macht was mit mir: Wenn morgens die Zahnpasta von der Bürste fällt, und ich das Gefühl hab‘, es geht alles nur noch schief. Das kriegt so’ne Eigendynamik, so‘n Sog, so’ne Selbstprogrammierung: Mir gelingt nichts mehr. Ein Kumpel aus Hamburg sagt dazu: „Hast’e Scheiße am Schuh, hast’e Scheiße am Schuh!“

(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Pechsträhnen – Wort zum Sonntag, verkündigt von Pfarrer Alexander Höner, Berlin, veröffentlicht am 07.09.2024 von ARD/daserste.de)

So weit, so trivial. Wohl jeder hatte schon mal Pech. Oder auch eine Pechsträhne. Da kann sich sicher der größte Teil seiner Zuschauer mit identifizieren.

Und der ist jetzt bestimmt schon gespannt, was Pfarrer Höner für die vom Pech Verfolgten wohl als Trost oder gar Lösung anzubieten hat.

Bei einem, der vorgibt, einen direkten Draht zum allmächtigen, allgütigen Gott zu haben, der das Leben, das Universum und den ganzen Rest geschaffen haben soll, darf man da ja wohl einiges erwarten…

Welche Mächte?

In meinem Umfeld zum Beispiel sind Anfang der 2000er viele gestorben und damals habe ich mir fest vorgenommen, Gott etwas zu fragen, wenn ich einst vor ihm stehen werde: Warum mutest du mir das zu? Warum kommen schwere Erlebnisse im Paket? Welche Mächte wollen, dass ich das erleiden muss?

Während man als glaubensfreier Mensch „nur“ den Verlust von geliebten oder geschätzten Menschen verkraften muss, müssen Gottesgläubige (zumindest die, die noch nicht völlig religiös verstrahlt sind) zusätzlich noch irgendwie die Diskrepanz zwischen erlebter irdischer Realität und ihrer Wunschvorstellung vom „Lieben Gott“ bewältigen.

Wer als religiös Gläubiger bei einer persönlichen Pechsträhne die Schuld beim besten Willen nicht auf sich nehmen kann, zum Beispiel, weil diese definitiv nicht selbst verschuldet ist, der sucht die Schuld für gewöhnlich nicht bei dem Gott, an den er glaubt. Sondern lieber zum Beispiel erstmal bei irgendwelchen obskuren „Mächten.“ Oder bei sich selbst:

Pechsträhnen: Was habe ich falsch gemacht?

Ich habe auch Menschen begleitet, bei denen die Unglückszeit überhaupt nicht aufhören wollte. Und dann stellt man sich selbst noch viel existentieller infrage: Was habe ich falsch gemacht? Womit habe ich das verdient?

Genau so funktioniert Religion: Alles Positive wird ganz selbstverständlich dem Wirken des jeweils geglaubten Gottes zugeschrieben. Dem dafür natürlich Dank, Verehrung und Unterwerfung gebührt.

Für alles Negative bietet der christliche Glaube verschiedene Ausreden: Zu wenig gebetet, zu wenig geopfert, zu viel „gesündigt“ – oder „vom Bösen verführt.“

Selbst wenn Gott doch als Verursacher behauptet oder angenommen wird, so hat der es natürlich auch immer nur gut gemeint. Das wirst du schon so verdient haben!

Je nach Epoche und/oder Region konnten bzw. können dann ein paar Opfergaben nicht schaden. Als Dank – oder zur Bestechnung, damit es nächstes Mal nicht mehr ganz so schlimm werden möge. Erpressung durch psychische Abhängigkeit.

Dass auch einfach mal so, also zufällig eine Verkettung von Ereignissen auftreten kann, die vom Betroffenen in Summe dann als Pechsträhne empfunden werden, ist für fromm Gläubige mit überaktivem Agenten-Detektionssystem praktisch unvorstellbar.

Was genau soll daran tröstend sein?

Einige versuchen dann zu trösten: „Im Rückblick wirst Du es schon verstehen. Gott gibt dir nicht mehr zu tragen, als du tragen kannst.“

Die Formulierung von Herrn Höner lässt vermuten, dass nicht mal er solche typisch christlichen Floskeln besonders überzeugend findet. Dabei basiert diese Vorstellung auf einer Bibelstelle, in der der biblische Paulus über Versuchungen und Prüfungen schreibt:

  1. Es hat euch (bisher) noch keine andere als menschliche Versuchung betroffen; und Gott ist treu: er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen hinaus versucht werdet, sondern wird zugleich mit der Versuchung auch einen solchen Ausgang schaffen, daß ihr sie bestehen könnt.

(Quelle: 1. Korinther 10,13 MENG)

Wer diese Ansicht vertritt, muss davon ausgehen, dass Pechsträhnen (oder allgemeiner: mit Leid verbundene Erfahrungen) etwas sind, was der liebe Gott seinen Anhängern aufbürdet. Das wirft die grundsätzlichen Fragen auf, mit welcher Begründung ein Gott seinen eigenen Anhängern Leid zufügt. Und wer oder was ihm überhaupt das Recht dazu gibt. Zumindest sollte es diese Fragen aufwerfen. Denn dann könnte man schnell herausfinden, dass hier etwas faul ist:

Nach dieser Logik wäre ein solcher Gott wäre wie ein Folterknecht, der immer genau aufpasst, dass seine Opfer während der Folter so lange wie möglich gerade noch so am Leben und bei Bewusstsein bleiben.

Religiös verursachte Duldungsstarre

Die Behauptung, dass auch das furchtbarste Leid dem ewigen göttlichen Plan entspräche und somit einen (wenngleich für Menschen nicht erkennbaren Sinn) habe, wird nicht nur als (wertloser) Trost, sondern auch dazu verwendet, die Schäfchen dazu zu bringen, ihr noch so schlimmes Leid klag- und tatenlos hinzunehmen und auszuhalten. Statt wenigstens zu versuchen, etwas dagegen zu unternehmen. Wenn sie ihr Gott schon im Stich lässt.

Dieses schicksalsergebene Erleiden ist freilich ganz im Sinne der Religionsverkäufer. Deren Geschäftsmodell darin besteht, eine vermeintliche Befreiung vom Leid denen in Aussicht zu stellen, die sich ihrem Gott, vertretungsweise ihnen selbst bzw. ihrer Kirche unterwerfen.

Der tiefere bzw. höhere Sinn, den Religion ihren Anhängern angeblich – gar exklusiv – bieten kann, erweist sich einmal mehr als Un- oder genauer: Als Menschen verachtender Widersinn.

Und widersinnig geht es auch bei Herrn Höner weiter, denn jetzt wirds religiös:

Pfarrer Höners Gott will das Leben und dass es uns gelingt

Aber: Ich habe Menschen begleitet, die sind zerbrochen an ihrer Last. Es waren lebenslustige, wunderbare Menschen. Ich kann das einfach nicht glauben, dass Gott uns extra etwas Schweres zu tragen gibt. Um uns zu bestrafen, zu testen, herauszufordern oder welchen Zweck auch immer. Mein Glaube ist: Gott will das Leben und dass es uns gelingt.

Vorab: Die perfide und zynische Wahnvorstellung vom Leid als „göttlicher Test“ ist keineswegs längst überholt, sondern als Glaubensgewissheit auch heute noch weit verbreitet.

Ein ganz aktuelles Beispiel aus der katholischen Abteilung (Hervorhebung von mir):

Papst Franziskus hat dem früher von Indonesien besetzten Pazifikstaat Osttimor zu seiner Unabhängigkeit gratuliert.

In einer Rede an Vertreter aus Politik, Diplomatie und Zivilgesellschaft sagte er am Montagabend (Ortszeit), das Land habe „die Erschütterungen und die Gewalt erlebt, die oft auftreten, wenn ein Volk vor der vollen Unabhängigkeit steht und sein Streben nach Selbstständigkeit nicht anerkannt oder behindert wird.“ Nach dieser Zeit der Prüfung sei nun „endlich eine Morgendämmerung des Friedens und der Freiheit angebrochen.“

(Quelle: https://www.domradio.de/artikel/papst-beglueckwuenscht-osttimor-zur-unabhaengigkeit)

Und auch in der Bibel wird natürlich bestraft, herausgefordert und getestet auf Teufel komm raus[1]Im wahrsten Sinn des Wortes, siehe Hiob!.

Test Test, eins zwo…

Als Beispiel für einen göttlichen Test sei neben der psychopathischen Abraham-Isaak-Opferungsgeschichte die Hiob-Legende erwähnt:

  1. Da antwortete der HERR dem Satan: »Gut! alles, was ihm [Hiob, Anm. v. mir] gehört, soll in deine Gewalt gegeben sein! Nur an ihn selbst darfst du die Hand nicht legen!« Da ging der Satan vom Angesicht des HERRN hinweg.

(Quelle: 1. Hiob 1,12 MENG)

Das hat Methode in der christlichen Mainstream-Verküdigung: Potentiell problematische Bibelstellen bzw. ganze Themenkomplexe wie etwa auch das Konzept „Hölle“ werden einfach komplett weggelassen.

Irgendwoher muss Herr Höner wissen, was er zitiert und was er lieber weglässt vom „Wort Gottes.“ Aus der Bibel kann er’s nicht haben – da steht das ja genauso drin wie die wenigen unverfänglich klingenden Textfragmente, die er für sein Publikum mit spitzen Fingern herauspickt.

Eine solche verzerrte, irreführende Darstellung der eigenen „heiligen Schrift“ ist bestenfalls als Unredlichkeit, oder – entsprechende Absicht vorausgesetzt – als Betrug zu bezeichnen.

Und damit zurück zu Herrn Höners persönlichem Glaubensverständnis.

Glaube halt bitte wenigstens noch irgendwas

Das ist das Praktische am Glauben: Wenn Herr Pfarrer etwas einfach nicht glauben kann, dann glaubt er halt irgendwas anderes. Etwas, das ihm besser in den Kram passt und weniger mit seinem Wissen, seiner Vernunft und seinem Anstand kollidiert. Faktisch ändert sich dadurch ja nichts.

Zumindest im christlichen Mainstream können Berufschristen heute offenbar sowieso glauben, was und wie es ihnen gefällt. Hauptsache, sie glauben wenigstens noch irgendetwas und füllen damit den Platzhalter „Gott.“

Das war freilich nicht immer so.

Ich fände es mal interessant herauszufinden, wie weit zurück man in der Zeit reisen müsste, bis die zeitgenössischen „Wort zum Sonntag“-Verkündigerinnen und Verkünder noch für ihre heutigen Aussagen wegen Häresie und Ketzerei von ihren Kirchen ihres Dienstes enthoben, angeprangert, gefoltert oder gleich verbrannt worden wären.

Diese Beliebigkeit macht religiösen Glauben freilich leichter konsumier- und verdaubar. Allerdings macht sie religiösen Glauben auch bedeutungslos.

Psalm 23 – what else…

Das darf bei Herrn Höner freilich nicht passieren. Und deshalb liefert er noch einen grotesken Rettungsversuch:

Was ist aber mit denjenigen, die endlos ein dunkles Tal durchwandern? Was tröstet die noch?

„Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, (…) Du bist bei mir.“ Psalm 23. Die im Tal wandern, sind nicht allein unterwegs. Wie kann ich das behaupten? Weil ich an einen Gott glaube, der Pechsträhnen kennt, der weiß, wie es sich anfühlt, wenn sich die ganze Welt gegen einen verschwört und nichts mehr geht. Er hing am Kreuz. Das war aber nicht das Ende.

Die Kreuzigung von Gottes unehelichem Sohn war eine Pechsträhne?! War er es nicht, der sich gegen die ganze Welt verschwört hatte und behauptete, dass bald nichts mehr geht?

Und wenn Jesus bei seiner von seinem eigenen Vater verursachten (Johannes 3,16 MENG) und inszenierten Hinrichtung als Menschenopfer zu dessen Befriedigung nicht allein unterwegs war, warum fragte er dann vor seinem vorübergehenden Foltertod:

  1. Um die neunte Stunde aber rief Jesus mit lauter Stimme aus: »Eli, Eli, lema sabachthani?«, das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« (Ps 22,2).

(Quelle: Matthäus 27,46 MENG)

Ach so – pardon: Das „Alte Testament“, aus dem der Psalm 23 stammt, war ja durch das „Neue Testament“ aufgehoben worden, wie viele Christen nicht müde werden zu behaupten. Also natürlich nur immer dann, wenn es um Stellen im AT geht, die ihnen nicht in den Kram passen.

In diesem Fall müssten sie diese Argumentation wohl umkehren…

Einbildung ist keine Bildung

Was ist aber mit denjenigen, die endlos ein dunkles Tal durchwandern? Was tröstet die noch?

Es gibt eine Macht, die nicht alles Unglück abwendet, aber die einen nicht im Stich lässt, auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Ich geh‘ nicht allein. Wir gehen nicht allein. Auch in dieser Nacht nicht. Kommen Sie behütet in den Sonntag.

Gottvertrauen

Das gleiche sagen sich auch Drogen- oder Alkoholabhängige Menschen über ihren Stoff. Anders als die obskure „Macht“, deren Existenz Herr Höner hier behauptet, existieren und wirken Drogen und Alkohol aber tatsächlich.

Welche Macht meinen Sie denn, Herr Höner? Den Gott aus der biblisch-christlichen Mythologie? Falls ja, wieso nennen Sie ihn nicht beim Namen, sondern vernebeln den Begriff mit „eine Macht“?

Dieser Gott wendet nicht nur nicht alles, sondern überhaupt kein Unglück ab. Denn Ihr Gott existiert, wie die vielen tausend anderen Götter, an die Sie genausowenig glauben wie ich, bis zum Beweis des Gegenteils nur als Wunschvorstellung in Ihrer Phantasie.

Ein allmächtiger allgütiger Gott müsste selbstverständlich alles Unglück abwenden – wenigstens das seiner Anhänger. Andernfalls ist er nicht als allmächtig und/oder allgütig zu bezeichnen. Und – puff! – weg isser.

Götter haben keine Wirkung, die über einen Placebo-Effekt („Gott lässt mich nicht im Stich!“) bzw. einen Nocebo-Effekt („Gott lässt mich im Stich!“) hinausgeht.

Doch, Herr Höner. Du gehst allein. Dein Gott begleitet dich nur in Form einer tradierten und antrainierten chronischen Wunschphantasie, als Gedanke in deinem Kopf.

Bei Pechsträhnen auf Menschen hoffen statt auf Götter

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in Ihrem Leben – nicht nur, aber auch während Pechsträhen – von echten Menschen begleitet werden.

Die können zwar tatsächlich nicht immer alles Unglück abwenden (die sind ja auch nicht allmächtig). Aber die sind, anders als Ihre Gotteseinbildung, real. Und können Sie vielleicht trotzdem im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit Empathie oder auch Professionalität dabei unterstützen, Ihre Krisen zu überstehen.

Ob KFZ-Mechaniker, Partner/in, der/die beste Freund/in, Geschwister, Psychotherapeut, Suchtberater, Chirurg, Frisör oder Kneipenwirt: Wer Ihnen am besten helfen kann, kommt natürlich immer auf die jeweilige Situation an.

Deshalb ist man gut beraten, zumindest zu versuchen, den Ursachen evon iner Pechsträhnen auf den Grund zu gehen. Statt darauf zu vertrauen, dank eingebildeter göttlicher Begleitung von selbst wieder aus dem finsteren Tal herauszukommen, wenn man das Gefühl hat, es nicht selbst zu schaffen.

Ein Aufruf zur Realitätsverweigerung ist kein sinnvolles Mittel zur Krisenintervention. In diesem Fall dient ein solcher Aufruf nur dem Zweck, Menschen an die angebotene Religion zu binden. Und je aussichtsloser Menschen ihre eigene Situation erleben, umso empfänglicher werden sie für Heilsversprechen aller Art.

Es geht nicht um Menschen, sondern um Glaubensreklame

Wenn Sie die Vorstellung, dass andere Menschen ja auch Pech haben, als tröstlich empfinden, braucht auch dafür niemand am Kreuz zu Tode gefoltert worden zu sein, weil ein Gott keine weniger leidvolle Option hatte, sich mit den Menschen zu versöhnen, die er zudem ja persönlich so fehlerhaft geschaffen und dafür auch gleich auf ewigt verflucht haben soll.

Herr Höner, wie schon so oft beim „Wort zum Sonntag“ werfe ich diesmal auch Ihnen vor, dass es Ihnen gar nicht um die Menschen geht, die gerade eine Pechsträhne durchleben. Sondern primär darum, auf deren Kosten Ihren Gott als bedeutsam und relevant, als menschlich und mitfühlend zu verkaufen.

Als einen, der seine Anhänger nicht im Stich lässt. Obwohl er sich, sollte es ihn geben, exakt so verhält als gäbe es ihn nicht – oder als sei ihm das Leid empfindungsfähiger Lebewesen völlig egal.

Wäre es Ihnen tatsächlich um Menschen gegangen, hätten Sie Ihre Glaubwürdigkeit enorm steigern können, indem Sie die religiösen Aspekte – mal wieder – einfach komplett weggelassen hätten.

Aber es geht nicht um Menschen. Es geht – wie immer – um leicht durchschaubare Glaubensreklame.

Fußnoten

Fußnoten
1 Im wahrsten Sinn des Wortes, siehe Hiob!

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17 Gedanken zu „Pechsträhnen – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Leute, gebt mir irgendein Stichwort aus dem Duden und ich mache euch eine blitzsaubere katholische, evangelische, orthodoxe, altkatholische, tibetanische, islamische, hinduistische, jüdische oder pastafarische Predigt draus – wie`s beliebt, ohne KI, versprochen.

    Im Übrigen:
    Wenn das so weitergeht mit dem WzS, habe ich bald keine Haare mehr auf dem Kopf, weil ich sie mir alle ausgerauft habe.

    Antworten
      • Hier schon mal eine evangelische Version (aus Zeitgründen von ChatGPT generiert), ich bin gespannt was andere Glaubensrichtungen zu bieten haben!

        ### Predigt zum Thema: **Die Zahnbürste des Glaubens**

        Liebe Gemeinde,

        es gibt Gegenstände in unserem Leben, die uns so selbstverständlich erscheinen, dass wir sie kaum beachten. Einer dieser Gegenstände ist die Zahnbürste. Sie begleitet uns jeden Tag, mehrmals täglich, ohne dass wir groß darüber nachdenken. Aber heute möchte ich die Zahnbürste in den Mittelpunkt unserer Überlegungen stellen – nicht nur als Symbol für unsere körperliche Gesundheit, sondern als ein Bild für unser geistliches Leben.

        #### 1. **Regelmäßigkeit: Ein tägliches Ritual**
        Die Zahnbürste ist eines der Werkzeuge, die uns Disziplin lehren. Jeden Tag – am besten morgens und abends – greifen wir zur Zahnbürste. Es ist eine kleine, alltägliche Handlung, die einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit hat.

        Genauso ist es auch mit dem Gebet und dem Lesen der Bibel. Sie sind die „Zahnbürsten“ unseres geistlichen Lebens. Vielleicht erscheinen sie uns manchmal klein oder unbedeutend im Vergleich zu den großen Herausforderungen des Lebens. Aber durch ihre Regelmäßigkeit reinigen und stärken sie unsere Seele. In **Psalm 119,105** heißt es: *„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“* Das tägliche Gebet und die Beschäftigung mit Gottes Wort geben uns Orientierung, halten uns im Glauben und reinigen uns von den „Ablagerungen“ der Sorgen und Sünden.

        #### 2. **Die richtige Pflege: Vorsicht und Achtsamkeit**
        Wenn wir unsere Zähne nicht pflegen, leiden wir früher oder später an Schmerzen und Problemen. Auch unser Glaube braucht Pflege und Achtsamkeit. Jesus spricht im **Johannesevangelium (15,5)**: *„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“*

        So wie wir uns um unsere Zähne kümmern, müssen wir uns auch um unsere Beziehung zu Gott kümmern. Wenn wir unseren Glauben vernachlässigen, können „Karies“ – Zweifel, Egoismus oder die Versuchungen der Welt – in unsere Herzen eindringen. Doch wenn wir unseren Glauben pflegen, können wir in der Verbindung zu Gott bleiben und „Frucht“ bringen, indem wir seine Liebe in die Welt tragen.

        #### 3. **Manchmal reicht das Zähneputzen nicht aus: Die Gemeinschaft als Unterstützung**
        Manchmal haben wir das Gefühl, dass Zähneputzen allein nicht genug ist – vielleicht brauchen wir eine professionelle Reinigung oder eine Zahnspange, um unsere Zähne in die richtige Richtung zu lenken. Ähnlich ist es im Glauben. Es gibt Momente, in denen wir das Gefühl haben, dass unsere persönliche Frömmigkeit nicht ausreicht, um den Herausforderungen des Lebens zu begegnen. In solchen Zeiten brauchen wir die Unterstützung der Gemeinschaft, der „Zahnärzte“ des Glaubens – unserer Geschwister im Glauben, die uns helfen, den rechten Weg zu gehen.

        In **Hebräer 10,24-25** heißt es: *„Lasst uns aufeinander achthaben und uns anspornen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen.“* Die Gemeinschaft erinnert uns daran, dass wir nicht allein sind. So wie wir regelmäßig zum Zahnarzt gehen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist, sollten wir auch regelmäßig in der Gemeinschaft Gottes zusammenkommen, um uns gegenseitig zu stärken und zu ermutigen.

        #### 4. **Gnade: Die Zahnbürste der Vergebung**
        Auch bei größter Sorgfalt kann es passieren, dass wir uns eine Zahnplombe oder eine Füllung einfangen. Wir machen Fehler – auch im Glauben. Doch das Wunderbare ist: Gott schenkt uns immer wieder Gnade. So wie der Zahnarzt uns hilft, unsere Zähne zu reparieren, hilft Gott uns, unsere Fehler zu überwinden und neu anzufangen.

        In **1. Johannes 1,9** heißt es: *„Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“* Gott reinigt uns von der Sünde, wenn wir zu ihm kommen und um Vergebung bitten. Diese Gnade ist wie die Zahnbürste, die uns Tag für Tag hilft, neu anzufangen.

        #### Fazit: Die tägliche Pflege des Glaubens
        Liebe Gemeinde, lasst uns unsere Zahnbürsten nicht nur als Werkzeuge für die Zahnpflege sehen, sondern als Erinnerung daran, wie wichtig es ist, auch unseren Glauben zu pflegen. Durch regelmäßige Gebete, das Lesen der Bibel und die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen bleiben wir im Glauben gesund. Und wenn wir Fehler machen, dürfen wir sicher sein, dass Gott uns mit seiner Gnade reinigt.

        So wie wir unseren Zähnen durch tägliche Pflege ein Lächeln schenken, können wir auch unsere Seele mit dem Licht Gottes zum Leuchten bringen.

        **Amen.**

        Antworten
        • Ich werf mich weg.
          Das ist m.M.n. ja richtig subversiv.

          Und für den frommen Gläubigen, der sich bisher nie die Zähne geputzt hat, hat es auch was Gutes. Vielleicht fängt er ja jetzt damit an.

          Antworten
          • Besonders interessant finde ich, dass die KI offenbar noch nicht bemerkt hat, dass es in den Verkündigungen im christlichen Mainstream à la Wort zum Sonntag inzwischen längst nicht mehr so konkret wird und dass die religiösen Aspekte da nur noch ganz verschämt und bis zur Bedeutungslosigkeit vernebelt eingestreut werden.

            Man hütet sich davor, Menschen noch erklären zu wollen, wie sie ihren Glauben zu leben haben und versucht stattdessen, das Produkt so niederschwellig zu gestalten, dass es ohne irgendwelchen Aufwand konsumierbar ist.

            Sinngemäß: „Es ist völlig egal, ob oder was ihr glaubt, Hauptsache, ihr tretet nicht aus der Kirche aus.“

      • Zitat: …
        ich habe mir fest vorgenommen, Gott etwas zu fragen, wenn ich einst vor ihm stehen werde: Warum mutest du mir das zu? Warum kommen schwere Erlebnisse im Paket? Welche Mächte wollen, dass ich das erleiden muss?
        Zitat Ende.
        Häää 🤔 wieso muss dieser Religionsverkäufer der tagtäglich mit seinen Gott stundenlang spricht so lange warten? Frag ihn doch gleich, mich interessiert das auch und frag doch gleich auch für einen Freund warum Gott mich gestern in Hundescheiße treten ließ.
        Zitat:
        …ich habe Menschen begleitet, die sind zerbrochen an ihrer Last.
        Zitat Ende
        Häää 🤔 kann doch gar nicht sein, der Religionsverkäufer hat doch vorher gesagt: …Gott gibt dir nicht mehr zu tragen, als du tragen kannst.
        Ja wat denn nu?
        🤔 Warum habe ich bloß immer den Verdacht, das ich hier angelogen werde?

        Antworten
  2. Hey Leute,
    gerade bei Seth Andrews (The Thinking Atheist) auf Youtube gesehen:
    „Confessions of an Ex-Pastor“.
    Nix neues für uns, aber dennoch ungemein starke Aussagen, absolut ehrlich und aufrichtig!
    Diesen Link sollte Marc mal an alle „Wort-zum Sonntags-Pfaffen“ senden und deren, sagen wir mal „so ehrlich wie möglichen“, Erwiderungen darauf erfragen.

    Bin mir zwar ziemlich sicher, dass so gut wie keiner darauf antworten wird; und die spärlichen Antworten eher ausweichender Natur sein werden bzw. einer Veröffentlichung nicht zustimmen…
    ABER:
    Immerhin, wäre dies mal ein handfester Beweis für die Un- oder auch tatsächliche Aufrichtigkeit der heiligen Moralwächter…

    Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=X95_yGi7LlM

    Antworten
    • Sehr sympathisch und eloquent, der Mann!
      Die Reaktion unserer WzS-Vorbeter auf so ein Video ist – wie du schon vermutest – vorhersehbar.
      Aber entscheidend ist ja, dass man sie dazu zwingt, den Spiegel, den man ihnen vorhält, zumindest zur Kenntnis zu nehmen.
      So kommt Aufklärung zustande: die Blase anzustechen, in der jemand gefangen ist.
      So ist ja auch die geistige Wende bei dem ehemaligen Pastor zustande gekommen: durch Anstösse von aussen.

      Früher war das viel schwieriger, aus dem hineingeborenen Umfeld auszubrechen. Heute sind die Möglichkeiten vielfältiger.
      Und m. E. ist es den sozialen Medien zu verdanken, dass per Saldo – trotz fakenews und Hetze – die widerspruchsfreie Wahrheit den Sieg davon tragen wird.
      In der Beziehung bin ich Optimist.

      Antworten
  3. @AWQ
    Aus gutem Grund bleiben die Prediger des WzS meist im Unbestimmten, Nebulösen, was ihre religiöse Botschaft betrifft, weil sie erkannt haben, dass eine solche Predigt, wie sie die KI hier erzeugt hat, nur noch lächerlich wirkt.
    Man könnte diesen KI-Sermon glatt für eine gelungene Satire halten. So kommt er jedenfalls für mich und bestimmt auch für viele andere rüber. Und dass dies so wirkt, davor fürchten sich die Sonntagsredner. Das überlassen sie lieber den Fundamentalisten.
    Und weil die „Weichgespülten“ ja nicht dumm sind, wird der eine oder andere von ihnen den Spagat zwischen der Pflicht, den Glauben verkünden zu müssen und der Realität irgendwann nicht mehr mitmachen. Denen geht es dann vielleicht wie dem ehemaligen amerikanischen Pfarrer, auf dessen Geschichte FLO aufmerksam gemacht hat.

    Antworten
  4. Zum Glück hat keiner das Stichwort „Klobürste“ verwendet!

    Jetzt mal ohne Scheiss:
    Wir steuern auf gruselige Zeiten zu, irgendwann kann kein Mensch mehr unterscheiden, was noch echt ist und was KI-generiert.
    Nicht mehr lange bis sich 1984 und der Terminator/Skynet die Hand reichen werden…

    Antworten

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