Wer sich erinnert, ist dankbar für die Meinung der Anderen! – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 8 Min.

Wer sich erinnert, ist dankbar für die Meinung der Anderen! – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Pfarrer Wolfgang Beck, veröffentlicht am .11.24 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Pfarrer Beck tut so, als seien Demokratie und Mitbestimmung christliche Werte, die nur in Vergessenheit geraten sind.

Sporadisch, Demenzbedingt, kollektiv, geschichtlich: Zur Einleitung plaudert Pfarrer Beck diesmal über verschiedene Aspekte des Vergessens. Und dann kommt auch schon der religiöse Werbeblock, eingeleitet durch ein vorweggenommenes Eingeständnis:

Ein bedauerliches Vergessen

[…] Auch in meiner Kirche und ihren katholischen Traditionen gibt es ein Vergessen. – Ich sehe schon viele Freunde lachen. Da werden einige jetzt einwenden: Was? Die katholische Kirche? Die kannst Du vielleicht vergessen. Aber ansonsten heben die doch alles auf und bauen Tradition auf Tradition. Denen täte es mal ganz gut, wenn sie auch mal Dinge verabschieden und vergessen könnten! – Klar, ich weiß schon. Aber auch in der Kirche gibt es tatsächlich ein bedauerliches Vergessen.

(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Wer sich erinnert, ist dankbar für die Meinung der Anderen! – Wort zum Sonntag, verkündigt von Pfarrer Wolfgang Beck, veröffentlicht am .11.24 von ARD/daserste.de)
Knochen
Makabre Tradition: Schaukasten mit einem Sortiment menschlicher Knochen, aufgenommen beim Kirchenkunstreport 2016 in einer katholischen Kirche in Nordbayern

Die Tradition, alles Mögliche aufzuheben, zur Schau zu stellen, unterwürfigst anzubeten und mit pompösem Getue zu verehren zählt zu den besonders verstörenden und abstoßenden katholischen Marotten.

Selbst in kleinen Dorfkirchen auf dem Land ist man zum Beispiel nicht davor gefeit, plötzlich vor einem Schaukasten zu stehen, in dem gleich ein ganzes Sortiment an Rippen- und sonstigen menschlichen Knochen von irgendwelchen, vermutlich ganz besonders katholischen Menschen zur Schau gestellt werden.

Zurück zum Wort zum Sonntag, in dem es ja vermutlich weniger um Knochen, angebliche Kreuzsplitter und echte Vorhäute, sondern um Inhalte geht:

Wer so argumentiert wie die lachenden Freunde von Herrn Beck, verkennt den Umstand, dass zumindest im katholischen Mainstream von den biblisch-christlichen Glaubensinhalten so gut wie nichts mehr übriggeblieben ist von dem, was die katholische Kirche dereinst unterscheidbar machte.

Jene katholischen Abteilungen, die heute noch so unmenschliche Absurditäten wie etwa das Konzept der Höllendrohung (ohne die das Konzept der Erlösung keinen Sinn ergibt) propagieren, sind selbst ihren eigenen (gemäßigten) Glaubensbrüdern suspekt.

Das grundlegende Problem ist – das Fundament

Konfrontiert man Wischiwaschi-Katholiken mit den Aussagen ihrer fundamentalistischen Glaubensbrüder, dann bekommt man nicht selten ein „Du hörst dich ja an wie die Fundamentalisten!“ als empörte Erwiderung. Auf die Idee, dass möglicherweise etwas mit dem Fundament nicht stimmt, kommen sie nicht – um ja nicht ihren sorgsam bis zur völligen Beliebigkeit kastrierten Wohlfühl-Glauben zu gefährden.

Wer jetzt erwartet, dass Herr Beck auf die Kriminalgeschichte des Christentums im Allgemeinen und auf jene des Katholizismus im Speziellen, auf das Vergessen (oder genauer: Verschweigen) der Rolle der katholischen Kirche während der Nazidiktatur oder auf die systematische Vertuschung der tausendfachen Fälle von Vergewaltigungen von Kindern durch katholische Berufschristen eingeht, wird – wen wundert es – enttäuscht.

Das unvorstellbare Unrecht und Leid, das die katholische Kirche seit ihrem Bestehen verursacht hat, hat Pfarrer Beck offensichtlich genauso vergessen wie die Ermordung unzähliger Menschen aus niederen Beweggründen, die die katholische Kirche auf dem Gewissen hätte, wenn sie eins hätte.

Mitbestimmung?

Nicht aus der biblischen Textsammlung, sondern aus der Geschichte pickt Herr Beck stattdessen Beispiele heraus, wo seiner Meinung nach wertvolle Aspekte seines Glaubens in Vergessenheit geraten sind:

Das gilt z.B. für lange bewährte, vielfältige Formen, in denen die Gemeinden der ersten Jahrhunderte gemeinsam beraten und die Belange der Gemeinschaft entschieden haben. Das gilt für Formen des gemeinsamen Beratens und Entscheidens in Klöstern. Das gilt auch für das Bewusstsein dafür, dass alle Menschen mit ihren Gaben und ihrer Würde Wichtiges beizutragen haben – nicht nur Priester und Bischöfe.

All dies sind eben gerade nicht genuin christliche oder religiöse Aspekte und Werte. Im Gegenteil.

Die vergleichsweise kurze und praktisch undokumentierte Epoche des „Urchristentums“ lässt viel Spielraum für Geschichtsklitterung nach persönlichem Gusto.

In dieser Zeit war das Christentum nichts weiter als eine von zahlreichen weiteren Weltuntergangssekten, die genauso wie diese längst wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwunden wäre, wenn sie niemand wegen ihrer perfekten Eignung zur Staatsreligion eines absolutistischen Regimes erwählt und erklärt hätte.

Dieser Zusammenschluss erwies sich schon bald als bestens geeignet, um die gemeinsamen, sehr profanen Ziele von Staat und Kirche zu erreichen: Macht und Geld.

Miteinander von Menschen in der katholischen Kirche?

Im Miteinander von Menschen gibt es auch in der katholischen Kirche viele Dinge, die leider in Vergessenheit geraten sind. Sie müssen derzeit mühselig wieder ins Gedächtnis gerufen und neu gelernt werden.

Die sind deshalb in Vergessenheit geraten, weil sie im krassen Widerspruch zu sämtlichen klerikalen Interessen stehen. Q.e.d.

Welches Szenario erscheint wahrscheinlicher: Dass es Herrn Beck und seinen Mitstreitern doch noch gelingt, die patriarchalisch-theokratisch-absolutistische Wahlmonarchie des Katholizismus in einen basisdemokratischen, ethisch vertretbaren Glaubensverein mit humanistischen Werten umzubauen:

Auf diesen Weg hat sich die katholische Kirche in den letzten Wochen bei ihrer Weltversammlung, der „Weltsynode“, eingelassen und sie sucht nach den Formen gemeinsamen Beratens – und Entscheidens! –, Formen, die leider als Kultur des Miteinanders in Vergessenheit geraten sind. Fertig ist sie mit dieser Suche sicher noch nicht.

…oder, dass alles beim Alten bleibt, egal, was das Fußvolk bei seinen „Weltversammlungen“ so alles fordert, wenn der Tag lang ist:

Basta.

Im Artikel der FAZ kommt auch der Theologe Thomas Schüller zu Wort, der seine Enttäuschung nicht verbergen kann:

„Die Synode habe ‚im Grunde nichts‘ gebracht, sagte der Kirchenrechtler Thomas Schüller aus Münster der Deutschen Presse-Agentur. In vielen strittigen Themen habe Franziskus nach der Maxime gehandelt: ‚Ich, der Papst, bin die Kirche. Basta.'“

(Quelle: https://hpd.de/artikel/mediale-echo-weltsynode-22593)

Ich bin mir ziemlich sicher, mit der Prognose richtig zu liegen, dass das zweite Szenario auch in Zukunft das wahrscheinlichere bleiben wird.

Gerade mit Blick auf die weltweite Entwicklung seiner Kirche wäre der Papst schön blöd, auch nur einen Millimeter von den etablierten und über Jahrhunderte bestens bewährten Machtstrukturen abzurücken. Die sich nach wie vor überall dort bestens bewähren, wo die Kirche Zuwächse vorzuweisen hat.

Sowas lässt man sich doch nicht von ein paar sowieso schon so gut wie vom katholischen Glauben abgefallenen Hanseln kaputt machen, die plötzlich ihre Kirche nötigen wollen, endlich mal, wen schon nicht in der Gegenwart, dann aber doch wenigstens mal im 20. Jahrhundert anzukommen.

Ausgerechnet das, wodurch der Katholizismus heute noch von anderen Glaubensgemeinschaften unterscheidbar ist, steht diametral dem entgegen, was sich Herr Beck offenbar von seiner Kirche erhofft. Und dort, wo die katholische Kirche heute noch Zuwächse zu verzeichnen hat, spielen ausgerechnet diese Werte, die Herr Beck gerne wieder in Erinnerung rufen möchte, keine Rolle.

Ich frage mich, wieviel Zeit und Energie Katholikinnen und Katholiken wohl noch in den aussichtslosen Kampf gegen die päpstlichen Windmühlen stecken werden, bis sie einsehen, dass dieser Kampf genau das ist: aussichtslos.

Prognose: Beliebigkeit und Fundamentalismus

Das Dilemma, vor dem die katholische Kirche steht, hatte ich schon mehrfach beschrieben, deshalb diesmal nur kurz:

Wenn die katholische Kirche ihre vergessenswerten katholischen Alleinstellungsmerkmale dem, wie sie es ausdrücken würde, „Zeitgeist“ opfert, verschwindet der Katholizismus genauso schnell in der Bedeutungslosigkeit wie der Protestantismus hierzulande.

Und umgekehrt ereilt die katholische Kirche das gleiche Schicksal, wenn sie an ihren Strukturen und Inhalten festhält: Weil dann immer mehr Schäfchen bewusst wird, dass man sich inzwischen schämen muss, Katholik zu sein. Und darauf haben zumindest hierzulande immer weniger Leute noch Bock.

Ob so oder so:

Übrig bleibt in beiden Fällen ein (hoffentlich vernachlässigbar kleiner) fundamentalistischer Rest. Der allerdings auch in Zukunft das enorme Risikopotential an kommende Generationen weiterreicht, das vielen monotheistischen Religionen im Allgemeinen und den Abrahamitischen im Besonderen untrennbar innewohnt.

Auch der christlichen bzw. katholischen Lobby-Maschine traue ich es zu, viele Jahre auch dann noch weiter wie geschmiert zu laufen, wenn sich die Herde der Schäfchen noch weiter dezimiert haben wird als jetzt schon.

Solange man noch die Macht dazu hat, sorgt man dafür, dass etwa mit dem Modell der Fremdfinanzierung durch den Staat oder auch durch die beispiellose Sonderprivilegierung eine üppige und nie versiegende Palliativversorgung der Kirchen auch in Zukunft gewährleistet bleibt. Als aktuelles Beispiel sei nur an das Thema „Ablösung der Staatsleistungen“ erinnert.

Bei Herrn Beck gehts nun weiter mit einem Scheinargument der Kategorie:

Tu quoque: Die anderen sind auch nicht besser

Ich kann schon verstehen, wenn viele auf diese Kirche mit ihren Traditionen auf der einen und mit ihrer Vergesslichkeit auf der anderen Seite mit Skepsis schauen. Aber ich sage auch: Täuschen Sie sich nicht darüber, wie schnell auch in anderen Bereichen grundlegende Errungenschaften einfach vergessen werden: Wenn etwa in vielen westlichen Ländern der große Wert demokratischer Strukturen vergessen wird. Wenn auch in unserem Land vergessen wird, wie miserabel und beengend das Leben in den Diktaturen unserer jüngeren Geschichte war. Wenn vergessen wird, wie schnell der Schutz von Minderheiten und Andersdenkenden in unserem Land weggewischt wurde – von denen, die behaupten, sie wären die Stimme der einfachen Leute.

Hier schießt sich Herr Beck in gleich zweifacher Hinsicht ein Eigentor.

Erstens, weil es sich bei dem Verweis auf die im Passiv beschuldigten „andere Bereiche“ um ein Scheinargument handelt.

Und zweitens, weil Herr Beck offenbar ganz vergessen hat, dass gerade das biblisch-christliche Glaubenskonstrukt die perfekte Grundlage zur „Legitimierung“ genau dessen bietet, was Herr Beck hier kritisiert.

Demokratie, persönliche Freiheit, Schutz von Minderheiten und Andersdenkenden – All diese Errungenschaften mussten gegen den erbitterten Widerstand der Kirche erkämpft werden.

Populismus vs. Freiheit, Demokratie und Gleichberechtigung

Die katholische Kirche hatte üppig davon profitiert, dass das Leben in einer Diktatur unserer jüngeren Geschichte miserabel und beengend war. Denn: Je miserabler und beengender ihre Situation, desto empfänglicher werden Menschen für Heilsversprechen aller Art.

Auch heute noch ist religiöser Populismus genau dort anzutreffen, wo er sich zur Untermauerung von politischem Populismus vereinnahmen lässt. Und das ist genau dort, wo es mit persönlicher Freiheit, Demokratie und Gleichberechtigung bekanntermaßen zappenduster aussieht.

Wie schon geschrieben: Das eigentliche Problem ist im religiösen Fundament zu suchen; durch die Fundamentalisten wird einfach nur das sichtbar, was der Mainstream am liebsten Vergessen machen möchte.

Synodale Strukturen in der katholischen Kirche? Abgelehnt.

Was meine Kirche derzeit erst wieder allmählich lernen und wiederentdecken muss, in dem Bemühen um Mitgestaltung durch alle Menschen, in einer Kultur des Miteinanders und in synodalen Strukturen, das findet sich als Herausforderung auch in anderen Teilen des gesellschaftlichen Lebens.

Haben Sie schon mal über einen Anbieterwechsel nachgedacht, Herr Beck?

Wenn Sie sich nicht schon gleich ganz von Glaube und Religion befreien möchten oder können, was hält Sie dann davon ab, zum Beispiel zur EKD zu wechseln? Zumindest die Zeit und Energie, die Sie und Ihre gleichgesinnten Mitstreiter jetzt noch in einen offensichtlich aussichtslosen Kampf stecken, könnten Sie dann schon mal anderweitig und sicher auch sinnvoller einsetzen.

Oder andersherum: Was bietet Ihnen die katholische Kirche, das Ihnen andere christliche Ausprägungen nicht bieten können?

Kultur der Mitbestimmung? Nicht in der katholischen Kirche.

Zu dieser Kultur der Mitbestimmung gehört nicht nur, dass jeder und jede die Möglichkeit bekommt, seine und ihre Position einzubringen.

Im Zusammenhang mit der katholischen Kirche von einer Kultur der Mitbestimmung zu sprechen, zeugt von beachtlicher Realitätsverweigerung.

Andererseits: Natürlich kann man sich ja auch schon mal dafür loben, dass man inzwischen notgedrungen davon absieht, Menschen, die die Möglichkeit nutzen, sich mit seiner und ihrer anderen als der dogmatisch vorgegebenen Position einzubringen zu verbrennen.

Dankbar für die Meinung der Anderen?

Es gehört auch dazu, dass ich es für möglich halte, dass andere Menschen mir etwas zu sagen haben könnten. Wer sich erinnert, der ist dankbar für die Meinung der Anderen! Denn auch das wäre eine Erinnerung wert: dass jeder und jede von uns schon häufiger falsch gelegen hat. Dass ich kleinlaut eingestehen musste: Da hast du selbst falsch gelegen!

An dieser Stelle erinnere ich mich an die Meinung von Herrn Beck, die er mir in ungefähr zwei E-Mails als Antwort auf meine Anfragen zu seinen Verkündigungen mal mitgeteilt hatte.

Seine Antworten auf meine, also auf die jetzt von ihm so gelobte Meinung der Anderen war alles andere als dankbar. Sondern vielmehr arrogant bis feindselig. Also wie gewohnt, wenn bessere, gute oder wenigstens gültige Argumente fehlen und wenn die kognitive Dissonanz kickt…

Natürlich kann es ja sein, dass sich Herr Beck inzwischen weiterentwickelt hat, was seinen Umgang mit der Meinung der Anderen (oder einfach nur mit der Realität) angeht. Für wahrscheinlicher halte ich jedoch die Annahme, dass es sich dabei um Heuchelei handelt.

Denn irgendein noch so kleinlautes Eingeständnis, mal selbst falsch gelegen zu haben, habe ich noch in keinem „Wort zum Sonntag“ und genauso wenig in den E-Mail-Antworten von Herrn Beck entdecken können. Vielleicht sind religiöse Themen aber von dieser zur Schau gestellten Offenheit und Selbstkritik auch per se ausgenommen.

Something to remember

So ein Gedächtnis, so eine Erinnerung wünsche ich uns. Denn wer sich erinnert, auch schon falsch gelegen zu haben, der schreit nicht rum und ist froh, wenn möglichst viele gemeinsam überlegen.

Und warum sind Sie dann Mitglied und Angestellter einer Glaubensgemeinschaft, deren Anführer immer und ungeachtet irgendwelcher Meinungen irgendwelcher seiner Schäfchen und Unterhirten das letzte und entscheidende Wort hat?

Der eben jene Schäfchen regelmäßig spüren lässt, wie wurscht es ihm ist, wenn möglichst viele gemeinsam überlegen? Und der sich wegen seiner berufsbedingten und dogmatisch verbrieften Unfehlbarkeit gar nicht erinnern kann, auch schon falsch gelegen zu haben?

Herr Beck, ich erinnere Sie hiermit daran, dass Ihr Gott genauso ein rein menschliches Phantasieprodukt ist wie die vielen tausend anderen Götter auch, an die Sie alle nicht glauben. Wenn Sie so tun, als sei Ihr Gott etwas anderes, liegen Sie bis zum Beweis des Gegenteils falsch.

Jetzt haben Sie – wie gewünscht – etwas, an das Sie sich irgendwann mal erinnern können, wo Sie falsch gelegen haben und womit Sie die Glaubwürdigkeit Ihrer heutigen Verkündigung überprüfen können.

Nichts zu danken.

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4 Gedanken zu „Wer sich erinnert, ist dankbar für die Meinung der Anderen! – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Ich finds immer zum brüllen komisch, wenn sich Christen über die ach so gruseligen Satanisten aufregen…
    Dabei erkennen sie nicht, dass der Satan(-ismus) schon immer der (Eulen-)spiegel des christlichen Glaubens und Rituals war und ist!

    Dann kommts zu Aussagen wie:

    „Ih, die tragen alle schwarz, wie unheimlich…“ – Hallo, Priesterkutte!
    „Die opfern Tiere…“ – Tun wir zwar gemeinhin nicht, jedoch das Urchristen-/Judentum!
    „Die beten finstere Symbole an…“ – Und ihr die Knochen eurer Toten!
    „Unser Gott symbolisiert die Liebe…“ – Mein (nicht vohandener) symbolisiert Freiheit!
    “ Wir sind die Religion des Lichtes“ – Nein, der geistigen Umnachtung! Und nebenbei, unserer heist sogar Lucifer… Sagt mal gehts noch?!

    HEIL DEM ERLEUCHTETEN, der begriffen hat, dass Religion Bullshit ist!
    HEIL DEM STARKEN, der nach Wissen strebt und sich nicht unterwirft!
    HEIL SATAN!!! 😉

    Antworten
  2. Bitte nicht wundern, dass ich grade über Satanismus schreibe, obwohl das mit dem eingentlichen Thema nicht viel zu tun hat.
    Aber die Nummer mit der christlichen KADAVERVEREHRUNG/RELIQUIENKULT triggert mich immer wieder…AAARRRGGGHHH!

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  3. „Die vergleichsweise kurze und praktisch undokumentierte Epoche des „Urchristentums“ …“
    Wie recht Sie haben ! Dagegen muss man sich vor Augen führen, wie unverfroren H. Beck von „lange bewährten“ und “vielfältigen“ Formen faselt.
    „Oder andersherum: Was bietet Ihnen die katholische Kirche, …“
    Das erinnert mich an die Aussage von Bergoglio alias Papst Franziskus, dass es in Deutschland eine „sehr gute evangelische Kirche“ gebe. Das könnte sich Herr Beck doch mal als Anregung und Aufforderung vor Augen führen.

    Einen Irrtum hat die katholische Kirche immerhin eingestanden: die Spezialhölle für ungetaufte Kinder gebe es nicht. Diese Erkenntnis hat die Kirche ja bekanntermaßen dem Großen Theologen J. A. Ratzinger zu verdanken. Seitdem hofft man, dass diese jetzt auf einem „Heilsweg“ unterwegs sind. Mit Loriot muss man da fragen: „Ja wo laufen sie denn ? Ja wo laufen sie denn ?„

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  4. Willkür, dein Name ist Religion.

    Das Urchristentum als Vorbild zu idealisieren, zeugt von bewusster Geschichtsfälschung. Die Urchristen haben sich von Anfang an gezofft wie die Kesselflicker (angefangen mit dem Streit um Judenchristen oder Heidenchristen), bis sich dann Paulus als unbestrittener Oberguru und Proto-Papst durchsetzte.
    Von demokratischen Strukturen oder gar Geschlechtergleichberechtigung war da weit und breit nichts zu erkennen.
    Und als dann das Urchristentum zur Staatsreligion mutierte, war es endgültig vorbei mit Toleranz, Demut, Barmherzigkeit etc. Das sind Tugenden, deren sich der Plebs, die frommen Schäfchen, gefälligst zu befleissigen hatten, nicht der Klerus und seine Oberhirten.
    Als staatlich geschützte Ideologie konnte sich das wahre Wesen der Religion erst so richtig entfalten und austoben, besonders ihre ihr innewohnende Gewaltaffinität.

    Auf das nie existierende basisdemokratische, „urkommunistische“ Urchristentum haben sich die gutmeinenden Befreiungstheologen berufen, was von der Amtskirche vehement und in diesem Punkt mit Recht bestritten wurde. Die Folge war die Ächtung dieser Exegese der Bibel mitsamt ihren Exegeten.

    Herr Beck, Ihre Kirche hat nichts vergessen. Was sie angeblich vergessen hat, hat so nie existiert. Eine Glorifizierung oder Idealisierung der guten, alten Zeit des Urchristentums ist völlig fehl am Platze. Es ist vielmehr so, dass das Unheilvolle, das Schändliche, das Betrügerische, das Blutrünstige, das Ausgrenzende, das Scheinheilige, das Ihre Religion ausmacht, nie vergessen wurde.
    Es ist nur vorübergehend dem „Zeitgeist“ geopfert worden und versteckt sich im Schrank, um bei günstiger Gelegenheit wieder hervorzukriechen, so hofft jedenfalls der eine oder andere Kleriker, Stichwort „Neuevangelisierung“.
    Um nochmal Bert Brecht zu zitieren: „Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch.“
    Zeitnahes Beispiel gefällig: Das „Aufblühen“ der russisch-orthodoxen Denomination in Teilen der ehemaligen Sowjetunion nach der Wende.

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