Wertewende – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 7 Min.

Wertewende – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Pastorin Annette Behnken, veröffentlicht am 01.02.2025 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Frau Behnken beklagt in Bezug auf Politik, dass es faktenbasierte Argumente schwer haben gegen Symbolpolitik und Scheinlösungen. Sie hingegen glaubt, dass der Mensch in seinem Kampf um Gerechtigkeit überirdischen Beistand genießt.

Nach einer Anekdote aus ihrem Berufsalltag, wo sie es mit Menschen aus vielen verschiedenen Nationen zu tun hat und bei denen sie sich für die aktuell geäußerten Pläne in Sachen Migrationspolitik entschuldigt, geht es bei Frau Behnken politisch weiter:

[…] In diesen Tagen scheiden sich die Geister. Es wird offenbar, wer wo steht. Und wer Haltung hat und Rückgrat.

(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Wertewende – Wort zum Sonntag, verkündigt von Pastorin Annette Behnken, veröffentlicht am 01.02.2025 von ARD/daserste.de)

Die Politiker, auf die sich Frau Behnkens Kritik vermutlich bezieht, sind ihrerseits sicher felsenfest davon überzeugt, mit ihren Äußerungen und Handlungen Haltung und Rückgrat bewiesen zu haben.

Great again – natürlich mit Gottes Hilfe!

In diesen Tagen merke ich so deutlich wie lange nicht, dass mein christlicher Glaube im Kern total politisch ist. Ich glaube an Sanftmut, Friedfertigkeit, Barmherzigkeit. Und an Geschwisterlichkeit. Das ist für mich eigentlich das Stärkste dabei: Die Geschwisterlichkeit. Die stark ist in ihrer Schwäche für andere. Und machtvoll in ihrem Verzicht auf Macht. Das ist Gegenteil von irgendeinem „great again“.

Vorab: Wenn man politisch ganz allgemein als etwas definiert, das sich auf die Allgemeinheit auswirken kann, dann sind natürlich auch institutionalisierte Glaubenskonstrukte politisch.

Wichtig ist hier anzumerken, dass es sich bei den von Frau Behnken aufgezählten Inhalten um, wie sie es richtig bemerkt, ihren christlichen Glauben handelt. Also um ihre ganz persönliche, individuelle Interpretation dessen, was die Bibel an Glaubensgrundlagen zu bieten hat.

Sanftmut, Friedfertigkeit, Barmherzigkeit, Geschwisterlichkeit…?

Wenn jemand die biblischen Appelle zu Sanftmut, Friedfertigkeit, Barmherzigkeit und Geschwisterlichkeit als den Kern des christlichen Glaubens präsentiert, dann muss natürlich jedes Mal darauf hingewiesen werden, dass

  • …diese Appelle lediglich für das Verhältnis der Glaubensbrüder und -schwestern innerhalb der eigenen Glaubensgemeinschaft gegolten hatten, um hier für Ruhe zu sorgen,
  • …diese Appelle auf dem felsenfesten Vertrauen darauf erfolgten, dass der liebe Gott dereinst selbst eine „ausgleichende Gerechtigkeit“ herstellen würde, indem er Glaubensfreie und Andersgläubige (denn nur um dieses Kriterium geht es letztendlich) mit ewiger psychischer und physischer Höllenfolter bei vollem Bewusstsein und ohne Aussicht auf Begnadigung dauerbestrafen würde (vgl. 5. Mose 32,35 und Römer 12,19).
  • …für diese Darstellung sowohl das komplette Alte Testament, als auch weite Teile des Neuen Testaments (wie z.B. die Johannes-Offenbarung) komplett weggelassen oder bis ins Gegenteil verbogen und bis zur Unkenntlichkeit beschnitten werden müssen.
  • …es die Leute, die ihre aus heutiger Sicht ethisch frag- und kritikwürdigen Ansichten und Ideen biblisch untermauern viel einfacher haben als eine Frau Behnken mit ihrer einseitig zurechtgestutzten und herausgepickten Friede-Freude-Eierkuchen-Version.
  • …die biblische Textsammlung viel zu unspezifisch, widersprüchlich und irrational ist, als dass man sie als brauchbare Grundlage für moderne ethische Standards verwenden könnte, die von allen Menschen eingefordert bzw. zum Gesetz erhoben werden könnten.

Wertewende: Vom Allmächtigen zum Looser-Gott

Aber all das wird pervertiert, wo sich – wer auch immer – darauf beruft, durch Gottes Willen zu herrschen. Der Gott der Bibel steht nicht an den Thronen der Mächtigen. Der ist da, wo das Kreuz ist. Auf der Seite der Verletzlichsten unter uns. Der Looser und Zerbrochenen und Entrechteten.

Tja, Frau Behnken. Der Gott aus der biblisch-christlichen Mythologie erfüllt die unterschiedlichsten und widersprüchlichsten, ja sogar komplett gegensätzliche Anforderungen, die Menschen an ihn stellen.

Und er hat sich, wie ausnahmslos alle seine Götterkollegen auch noch niemals darüber beschwert, was in seinem angeblichen Namen und Auftrag so alles während der Jahrhunderte verbrochen wurde, seit dieser Glaube existiert und seine Anhänger die Macht dazu hatten bzw. haben.

Hätte das biblisch-christliche Glaubenskonstrukt nicht die Option geboten, aus angeblich göttlichem Willen weltliche Machtansprüche ableiten zu können, wäre auch diese Religion schon längst wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwunden – und der Menschheit eine Menge Leid und Ärger erspart geblieben.

Aber ausgerechnet diese, von Frau Behnken hier als Perversion dargestellte Eignung war und ist es, die dem Christentum das Überleben sicherte und bis heute sichert.

Zerbrochen und entrechtet? Oder doch nur größenwahnsinnig…

Wie immer, wenn jemand den Bibelgott als „Looser und Zerbrochenen und Entrechteten“ zu verkaufen versucht, sei auch diesmal wieder daran erinnert, dass diese Interpretation völlig hanebüchen ist. Laut biblischer Legende hatte sich Jesus als Gottessohn ausgegeben.

Der von sich behauptete, nicht weniger zu sein als der Weg, die Wahrheit und das Leben. Und dass niemand zum Vater kommen könne als durch ihn.

Der Umstand, dass sich Jesus in den biblischen Legenden mit gesellschaftlichen Außenseitern abgegeben hatte, lässt sich ganz einfach damit erklären, dass er nur in diesem gesellschaftlichen Spektrum potentielle Anhänger für seine neu gegründete Weltuntergangssekte gewinnen konnte.

Dass der Bibelgott der sei, der da ist, wo das Kreuz ist, ist an Zynismus kaum zu überbieten.

Wessen Ego war denn so gekränkt bzw. wer war denn so vollgestört, dass ein qualvolles Menschenopfer in Form einer (wenn auch nur vorübergehenden) Todesfolterung des eigenen Stiefsohns zur eigenen Befriedigung bzw. als Ausdruck grenzenloser Liebe der bevorzugten Trockennasenaffenart gegenüber unumgänglich war?

Wie zur Hölle schafft man es, einen so offensichtlichen Widerspruch einfach zu ignorieren?

Verraten und vereinnahmt

Und ich sehe, wie dieser Glaube verraten und vereinnahmt wird und nicht nur der, auch die grundlegenden Werte unserer Verfassung.

Wo Politik unbarmherzig, menschenverachtend und menschenrechtswidrig agiert, hat das Wort christlich nichts zu suchen.

Wenns nicht so traurig wäre, könnte man hier lauthals loslachen.

Wie schon gerade geschrieben: Ohne unbarmherzig, menschenverachtend und menschenrechtswidrig agierende Politik hätte das Christentum niemals die Ausbreitung erfahren, von der es bis heute noch zehrt und wo es heute noch bzw. wieder von exakt dieser Politik profitiert.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es für Frau Behnken mit ihrem Wischiwaschi-Weichspülglauben nur schwer erträglich ist, dass sich auch Demagogen, Populisten und andere verachtenswerte Gestalten aus Politik und Religion den selben Gott unter den Nagel reißen, den die Pastorin doch so gerne als Projektionsfläche für ihre eigenen ethischen und humanistischen Vorstellungen verwenden möchte.

Bitte nicht ständig verwechseln!
Cartoon (c) J. Tilly

Wertewende

Frau Behnken, eine Wertewende, wie Sie sie – weg von den christlichen Werten Gehorsam, Glaubenszwang und Zucht hin zu Fairness, Menschlichkeit und Toleranz – vollzogen zu haben scheinen, können Sie beim Christentum auch in Zukunft nicht erwarten.

Vielleicht ist das ja jetzt der Moment, in dem Sie feststellen, dass das eigentliche Problem nicht bei den Fundamentalisten, sondern beim Fundament zu suchen ist.

Während eine religiös begründete Weltanschauung auf dem Fürwahrhalten von Phantasievorstellungen beruht, wie etwa im Fall des Christentums auf der Existenz eines Gottes, den sich ein vergleichsweise primitives Wüstenvölkchen in der ausgehenden Bronzezeit aus früheren Gottesbildern zurechtgebastelt hatte, versuchen eine naturalistische Weltanschauung und ein ethisch-humanistisches Wertekonzept, der irdischen Wirklichkeit und den darin lebenden Lebewesen so gut wie möglich gerecht zu werden.

Alle Argumente, in denen keine Götter, Geister, Gottessöhne und vergleichbare Phantasiewesen vorkommen, sind immer stärker als solche, in denen diese nicht nur als wahr und existent, sondern auch als moralisch absolut vollkommen anerkannt werden müssen.

Gott sei Dank?

Es wird offenbar in diesen Tagen, wer wo steht. Und Gott sei Dank gehen Viele auf die Straßen und zeigen ihre Haltung. Das ist ein starkes Zeichen, das Hoffnung macht, Kräfte mobilisiert. Das können wir auf langer Strecke nicht alleine, dafür braucht`s Gemeinschaft. Geschwisterlichkeit. Und einen langen Atem.

Sie danken Gott dafür, dass Viele auf die Straßen gehen und ihre Haltung zeigen? Und dann auch noch ausgerechnet dem Gott aus der biblisch-christlichen Mythologie?

Stimmt, für die „lange Strecke“ braucht es Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit.

Die den monotheistischen Religionen grundlegend innewohnenden spaltenden und trennenden Elemente, die mit ihrer Aufwertung der ingroup und der Abwertung der outgroup diese Religionen so attraktiv auch für weltliche Demagogen und Populisten machen, gehören zu den Einflüssen, die es dabei erst noch zu überwinden gilt.

Faktenbasierte Argumente haben es schwer gegen Symbolpolitik und Scheinlösungen

In diesen Tagen. In denen es faktenbasierte Argumente schwer haben gegen Symbolpolitik und Scheinlösungen. Weil gemeinsames Aushandeln eben dauert. Sanftmut und Friedfertigkeit kommen langsamer und stiller daher.

Frau Behnken, Sie, ausgerechnet SIE plädieren für faktenbasierte Argumente anstelle von Symbolpolitik und Scheinlösungen!?

Haben Sie mal eine Sekunde darüber nachgedacht, was mit Ihrem christlichen Religionskartenhaus passiert, wenn Sie genau diese Maßstäbe auch mal hier anlegen?

Religiöse Argumente basieren nicht auf Fakten, sondern auf magisch-esoterischen Mythen und Legenden. Alles, was Sie im Gottesdienst Religiöses tun und sagen, ist nichts weiter als Symbolismus. Und alle Lösungen, in denen Götter, Geister oder Gottessöhne irgendeine tragende Rolle spielen, sind nichts weiter als Scheinlösungen.

Halten Sie Ihr Publikum eigentlich für total bescheuert!?

Gemeinsames Aushandeln? Das gibt es in Demokratien.

Im biblisch-christlichen Glaubenskonstrukt wird nichts gemeinsam ausgehandelt. Da wird erst gesündigt, dann am Kreuz zu Tode gequält, dadurch erlöst und dann irgendwann von einem magischen Himmelswesen abhängig vom Grad der Unterwürfigkeit unter es von ihm ge- oder verurteilt.

Kranker Sch***? Ja, könnte man so sagen. Aber das habe nicht ich mir ausgedacht – das ist die Kurzfassung der biblisch-christlichen „Heilslehre.“

Man verzeihe mir die verbalen Entgleisungen, aber diese völlige Ignoranz Frau Behnkens der Tatsache gegenüber, dass sie sich mit ihrer Kritik ein Eigentor schießt kann die Contenance schon mal erschüttern…

Wenn wir das wollen

Aber nur so kommen wir zu einer geschwisterlichen Welt. Wenn wir das wollen.

Und für eine geschwisterliche Welt brauchen wir ganz sicher kein Glaubenskonstrukt, dessen hauptsächlicher, ursprünglicher Zweck die einfachere Führung eines kleinen Wüstenstammes war.

Und das bis heute überall dort erstarkt, wo sich genau die Dinge entwickeln, gegen die Menschen gerade auf die Straßen gehen, um für Demokratie und freiheitlich-humanistische Werte einzustehen. Werte, die nebenbei bemerkt, nicht auf Bäumen wachsen.

Kaum erträgliche evangelische Scheinheiligkeit

Vor 80 Jahren hat die evangelische Kirche ein Bekenntnis voller Reue verfasst. Und Worte gefunden, die so aktuell sind, wie lange nicht. Die lauten: „Wir klagen uns an, dass wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.“

Was für eine bitterböse, scheinheilige und heuchlerische Farce. Wohl niemand hatte während der Nazidiktatur mutiger bekannt, treuer gebetet, fröhlicher (naja, zumindest frommer) geglaubt und brennender (den Führer) geliebt als die Funktionäre der evangelischen Kirche in Deutschland.

Das tatsächliche Verschulden der evangelischen Kirche lag jedenfalls in keinem der genannten Punkte.

Sondern darin, dass auch die evangelische Kirche, abgesehen von einer marginalen Anzahl von Abweichlern, die Nazidiktatur mit vollstem religiösen Eifer, mit allem verfügbaren Einfluss und selbstverständlich umfassend und schlüssig biblisch-christlich untermauert unterstützt hatte, wo sie nur konnte.

Wer daran irgendwelche Zweifel hat, möge sich selbst mit der sehr gut dokumentierten Rolle der christlichen Kirchen im 3. Reich befassen.

Einen Einstieg ins Thema bietet zum Beispiel die Webseite https://reimbibel.de/kirche-im-dritten-reich/ mit zahlreichen Original-Zitaten, die den christlichen Ungeist der damaligen Zeit erschreckend anschaulich zum Ausdruck bringen.

Faktenbasierte Argumente à la Behnken

Diese brennende Liebe brauchen wir. Und Ausdauer auf der Strecke. Und dabei hilft mir der Glaube. Oder mit Worten von Martin Luther King, dass „Liebe über dem Weltall wacht und dass der Mensch in seinem Kampf um Gerechtigkeit überirdischen Beistand genießt.“

Kommen Sie gut durch die Nacht.

Und kommen Sie gut in die Realität!

Gerade eben haben Sie doch noch von faktenbasierten Argumenten gefaselt, die nur schwer ankommen gegen Symbolpolitik und Scheinlösungen? Und jetzt kommen Sie mit überirdischem Beistand um die Ecke?

Merken Sie selber, oder? …Nein, offensichtlich merken Sie’s nicht.

Wenn Sie sich für die Werte einsetzen möchten, auf denen offene und freie Gesellschaften entstehen können, dann nutzen Sie Ihre Sendezeit, um diese Werte zu bewerben, statt sich selbst und Ihr Publikum mit absurden Einbildungen wie einer über dem Weltall wachenden Liebe und einem überirdischen Beistand zu verarschen in die Irre zu führen.

Alles, was Sie dafür benötigen, finden Sie nicht in Ihrer „Heiligen Schrift“, sondern zum Beispiel hier.

Die 6 Europäischen Werte
Die 6 Europäischen Werte. (c) TeamFreiheit.info – Humanistischer Verein für Demokratie und Menschenrechte

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5 Gedanken zu „Wertewende – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Aber ihre Geschwisterlichkeit und ihre Barmherzigkeit gilt ja nicht allen. Nicht denen, die diese Werte bedrohen. Also nicht Trump oder der AfD, oder wen auch immer sie mit ihrer Predigt gemeint hat.

    Geschwisterlichkeit ist eben nur die halbe Wahrheit. Man muss auch sagen, wem sie gilt, und warum. Wenn sie allen gilt, dann kann man Trump oder die AfD nicht ausnehmen. Hier hat ihre Logik einen Knick.

    Im selben Dilemma befindet sich die christliche Kirche. Man möchte ihr Geschwisterlichkeit gewähren, aber zugleich bedroht die Kirche fundamentale Grundwerte, unter anderem den Grundwert der Redlichkeit. Deswegen wird den Kirchen von ihren Kritikern mitunter diese Geschwisterlichkeit verwehrt. Nicht aus Prinzip, sondern nach ungezählten Gesprächen, Diskussionen und schlechten Erfahrungen.

    Wie einigt man sich nun? Wie findet man wieder zueinander?

    Hier hat es sich als hilfreich erwiesen, nachvollziehbare Argumente und prüfbare Argumente vorzutragen, die zu logischen Schlussfolgerungen führen. Das Argument der Kirche lautet, ein Herr J. (der Name ist der Redaktion bekannt) wäre damals auf einem Esel durch Jerusalem geritten.

    Als nun die Jünger hingegangen waren und den Auftrag Jesu ausgerichtet hatten, führten sie die Eselin mit dem Füllen herbei, legten ihre Mäntel auf sie, und er setzte sich darauf. […] Als er dann in Jerusalem eingezogen war, geriet die ganze Stadt in Bewegung, und zwar fragte man: »Wer ist dieser?« Da sagte die Volksmenge: »Dies ist der Prophet Jesus aus Nazareth in Galiläa!« Matthäus 21, Verse 6-7, 10-11

    Nun ist dieses Argument aber weder nachvollziehbar, noch prüfbar, noch lassen sich davon logische Schlussfolgerungen ableiten. Es ist auch kein Zusammenhang mit irgendeiner Fragestellung erkennbar. Es ist, näher besehen, in seiner Plumpheit eine echte Zumutung. Es macht jede Bemühung zunichte.

    Und an dieser Stelle hängt die Debatte schon recht lange fest. Die Gesellschaft muss sich entscheiden, ob sie dort hängen bleiben will, oder ob sie die Kirchen hängen lässt und ohne sie voranschreitet.

    Danke für den guten Artikel!

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  2. „Es wird offenbar in diesen Tagen, wer wo steht. Und Gott sei Dank gehen Viele auf die Straßen und zeigen ihre Haltung. Das ist ein starkes Zeichen, das Hoffnung macht, Kräfte mobilisiert. Das können wir auf langer Strecke nicht alleine, dafür braucht`s Gemeinschaft. Geschwisterlichkeit. Und einen langen Atem.“

    Genau, Frau Behnken – in München habene wir seit vielen Jahren jede Woche eine Großdemo von Kirchenmitgliedern – alle randvoll mit Geschwisterlichkeit, Reue etc. – gegen den skandalösen Umgang ihrer Kirchen mit dem Thema Kindesmissbrauch.

    Scherz!

    Antworten
  3. Nun mal zu den angeblichen Fakten ihrer Bibel

    Anette Behnken:
    „Ich glaube an Sanftmut, Friedfertigkeit, Barmherzigkeit. Und an Geschwisterlichkeit.“

    Ihr Gott laut Bibel:
    Verkörpert Härte, Völkermord, Unbarmherzigkeit. Und das zerreissen von Familien.

    Anette Behnken:
    „Aber all das wird pervertiert, wo sich – wer auch immer – darauf beruft, durch Gottes Willen zu herrschen.“

    Ich:
    Ja, genau das was in der Bibel steht wird von „Lollipop-Kuschel-Christen“ wie IHNEN pervertiert! SIE behaupten, für diesen Gott zu sprechen!
    Da wird das schlimmste Monster, welches Menschen sich je erdacht haben plötzlich zur Quelle der ultimativen Liebe verklärt!!!

    Da ich davon ausgehe, dass Sie des Lesens mächtig sind, meine „liebe Frau Behnken“,
    sollten Sie vielleicht zusammen mit Ihren Kollegen ne eigene Sekte gründen.

    Das was Sie hier verzapfen, hat rein garnichts mit dem Buch zu tun auf dass Sie sich die ganze Zeit berufen.
    Verdammt nochmal, ich lege doch auch nicht die Gebrauchsanleitung für ne Wasserpistole auf ne geladene 9mm-Pistole und behaupte dann, die echte Waffe wäre komplett harmlos!!!

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  4. „brennende Liebe“ – der war gut.
    Davon könnte Giordano Bruno ein Lied singen.

    Sarkasmus beiseite!

    Der „heilige Zorn“ von Marc ist absolut nachvollziehbar und hat auch mich ergriffen.

    Soviel Scheinheiligkeit, Ignoranz und dreiste, faktenlose Geschwätzigkeit auf einem Haufen gab es selbst beim WzS selten.
    Ich konstatiere, dass der zunehmend exzessive Gebrauch dieser Eigenschaften bei der Missionierung mit der zunehmenden Bedeutungskosigkeit und zunehmend erkannten Absurdität der christlichen Ideologie zu tun haben muss.

    Tröstlich:
    Diese Widersinnigkeit ist dermassen offenkundig, dass sich Leute vom Schlage der Frau Behnken damit selbst bei schlichten Gemütern um Kopf und Kragen schwadronieren.

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  5. „Kirche ist machtvoll in ihrem Verzicht auf Macht. Das ist das Gegenteil von irgendeinem „great again“?
    Kirche und Macht haben so oft miteinander geschlafen das sie die Kinder Gewalt, Mord, Totschlag und Genozid geboren haben.

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