Vom Glück gebraucht zu werden – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 2 Min.

Vom Glück gebraucht zu werden – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Pfarrer Conrad Krannich (evangelisch), veröffentlicht am 2.8.25 von ARD/daserste.de

Die heutige Verkündigung lässt sich kurz und knapp zusammenfassen:

  • Menschen neigen dazu, sich hilfsbereit zu verhalten.
  • Für die Ursache dieses Verhaltens hält Pfarrer Krannich den Umstand, dass der von ihm geglaubte Gott, Zitat: „…uns mit einem weiten Herzen geschaffen“ hat. „Eigentlich.
  • Altruismus fällt leichter, wenn man nicht nur abstrakt, sondern konkret mit der Not von Mitmenschen konfrontiert wird.
  • Er schließt mit dem Wunsch, dass man einen der Platz finden möge, an dem man gebraucht wird. Den richtigen Platz könne man daran erkennen, „dass es wirklich um Menschen geht.“

Tja, Herr Krannich. Dann müssen Sie wohl noch ein bisschen weitersuchen.

Denn bei Ihnen geht es heute – wie immer – mal wieder nur zum Schein wirklich um Menschen.

Indem Sie göttliche Schöpfung zur Ursache von Mitmenschlichkeit erklären, vereinnahmen Sie den Altruismus für Ihre Religion.

Damit verleugnen Sie einerseits den Umstand, dass sich die Bereitschaft, Anderen in Not zu helfen für Individuen, die in sozialen Verbänden leben evolutionär bewährt hatte:

Wer hilfsbereit ist, kann damit rechnen, auch selbst in einer Notlage Hilfe von anderen zu erhalten. Stichwort: Reziproker Altruismus.

Und das lässt sich nicht nur bei uns menschlichen Trockennasenprimaten beobachten: Beispielsweise auch Ratten zeigen ein solches Verhalten. Altruismus haben wir keinem Schöpfergott, sondern der Evolution zu verdanken.

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Und andererseits verleugnen Sie den Umstand, dass dem biblisch-christlichen Schöpfungsmythos zufolge der Gott aus dieser Mythologie seine geschöpften Menschen und alle ihre Nachkommen (also alle Menschen) dafür verflucht haben soll, dass sie gelernt hatten, selbst zwischen Richtig (z. B. Hilfsbereitschaft und Solidarität) und Falsch (z. B. Ignoranz und Egoismus) zu unterscheiden.

Gott hat nicht das Glück, gebraucht zu werden

Auch in diesem Zusammenhang ist die Annahme eines Schöpfergottes wieder völlig überflüssig. Eine solche Behauptung nutzt bestenfalls denen, die mit dem Vertrieb des Glaubens an diesen Gott ihr Geld verdienen.

Deshalb erscheint Ihr ganzes Palaver über Hilfsbereitschaft und Notsituationen, von denen man sich finden lassen solle bei Licht betrachtet als Heuchelei.

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3 Gedanken zu „Vom Glück gebraucht zu werden – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Das mit dem Baum der Erkenntnis ist derartig abstrus, wenn man mal drüber nachdenkt:

    Da ist also ein Gott, der mit allen Mitteln verhindern will, dass wir Menschen zwischen GUT und BÖSE bzw. Falsch u. Richtig unterscheiden können.

    Und dann kommt ein Werk wie die Bibel daher, voll bis zum Rande mit unmoralischem Wahnsinn, Mord, Rassismus, Genozid, Frauenfeindlichkeit, Inzest, etc..
    Angeblich ist sie das wahre Wort dieses Gottes (kompletter Schwachsinn triffts eher).

    An diesem Punkt sollten sich die wenigen Christen, die dieses Buch tatsächlich gelesen haben mal fragen, ob es sich dabei eventuell um einen Test ihres „lieben Gottes“ handelt und dieser alle Menschen verdammt, die das für bare Münze genommen haben.

    Nach dem Motto: „So, dann wollen wir doch mal sehen, wer von euch tatsächlich moralisch gehandelt hat, und wer nur aus Selbstsucht und Angst bereit war, die schrecklichsten Dinge zu rechtfertigen!“

    Antworten
  2. Was mus man doch so dankbar sein, wenn ein Unglück passiert oder gar eine Katastrophe. Dann kann sich das „weite Herz“ so richtig voll entfalten.
    Mit „der Not da draußen in der Welt“ (außerhalb der Arche Noah ?) tut man sich schon schwerer. Was WIR da tun können ist begrenzt. Die „Kraft liegt im Konkreten“. Das ist nicht falsch aber unvollständig. Es mangelt auch an den Mitteln und Möglichkeiten auf diese Not wirklich nachhaltig einzuwirken. Für DEN MENSCHEN jedenfalls. Seltsam, anscheinend haben die Berufschristen, die das WzS verkünden, alle vergessen, dass nach ihrer Lehre, der ALLMÄCHTIGE schon fähig wäre, diese Not zu beenden. Offenbar wird sie aber vom Heilsplan gebraucht, damit man z.B. eine Mutter Teresa heilig sprechen kann.

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  3. Was „zum Teufel“ hat Mitmenschlichkeit mit Religion zu tun?
    Das ist ein veritabler Widerspruch, widersprüchlicher geht es gar nicht.

    Eigentlich müsste Herr Krannich vor Scham im Boden versinken angesichts der aktuellen Situation im Nahen Osten: Dort begehen fanatische Anhänger zweier abrahamitischer Religionen gerade die grössten Greueltaten, und das alles im Namen ihrer Religion und mit voller Überzeugung, das jeweils Richtige zu tun.
    Und was tun die Berufschristen? Immerhin haben sie keine Bataillone mehr, um dort höchstselbst mitzumischen. Das besorgt dann aber schon ein evangelikaler Potentat aus Übersee für sie. Protest wurde nur einmal richtig laut, als eine Kirche in Gaza von der IDF bomardiert wurde. Das war`s dann schon. Ansonsten sind wie immer Beten und wohlfeile Friedensappelle angesagt.

    Und da will uns der Herr Krannich seinen Bibelgott als Nonplusultra der Nächstenliebe schmackhaft machen?
    Für wie dumm muss er uns wohl halten?

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