Kommentar zu NACHGEDACHT (8): Der neue Papst und die Zukunft der Kirche

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Kommentar zu NACHGEDACHT (8): Der neue Papst und die Zukunft der Kirche, Originalartikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 24.02.13 von Osthessennews

[…] Jedoch ist man doch nicht nur ein Staatsbürger, sondern auch ein Christ.*

Sie mögen sich ja gerne als Christ bezeichnen, wenn Sie möchten – eine Verallgemeinerung, dass man nicht nur Staatsbürger, sondern auch noch Christ sei, verbitte ich mir. Ich zum Beispiel bin zum Glück kein Christ und das ist gut so. Und sicher ist Ihnen nicht entgangen, dass die Zahl der Christen stetig abnimmt.

Jede Institution muss sich Kritik stellen und wird kritisiert.

Letzteres stimmt, Ersteres nicht, jedenfalls, was die Kirche angeht. Wer unbewiesene, weil unbeweisbare Fiktionen als reale Wirklichkeit behauptet, entzieht sich schon damit jeder ernsthaften Auseinandersetzung. Meiner Kritik, dass die Kirche die Menschen belügt, wenn sie behauptet, dass es den von ihr erfunden Gott wirklich gibt und dass dieser ins Geschehen eingreifen würde, hat sich die Kirche jedenfalls bis heute noch nicht gestellt.

Er wird viel zu tun haben, wenn er die Hoffnungen vieler Christen auf eine aktuellere und zeitgemäßere Kirchenpolitik erfüllen will.

Wie sehen denn diese Hoffnungen Ihrer Meinung nach aus? Eine christliche Kirchenpolitik kann zwangsläufig weder aktuell noch zeitgemäß sein. Sie basiert schließlich auf hoffnungslos widersprüchlichen, unlogischen und irrelevanten archaischen Märchen und Mythen, die wiederum auf dem Wissensstand, Wertebild und Entwicklungsstand der Menschen aus der Bronzezeit und aus dem Vormittelalter basieren.

Diese Geschichten haben keine Bedeutung mehr für die globale Weltbevölkerung im 21. Jahrhundert. Statt den Moralismen und Märchengeschichten von vormittelalterlichen Hirtenvölkern aus der Wüste irgendeine Bedeutung für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts abringen zu wollen, wäre es viel wichtiger, eine Ethik aufzustellen, die sich für alle Menschen unabhängig von Wohnort, Gruppenzugehörigkeit, Geschlecht und Glaube eignet und die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert, statt an einem erfundenen übernatürlichen Wesen.

Und völlig unabhängig davon, wie zeitgemäß Kirchenpolitik auch gestaltet werden wird – das wird nichts daran ändern, dass die christliche Religion auch weiterhin genauso für die Rechtfertigung von höchst unethischem Verhalten bis hin zum Völkermord verwendet werden kann, wenn sich das Wertebild seiner Anhänger wiedermal verändert. Das wird übrigens schon in weniger als drei Jahren der Fall sein, wenn sich Christen mit Rechtspopulisten zusammentun und umgekehrt.

*Das Online-Portal Osthessennews fordert jede Woche unter der Rubrik „NACHGEDACHT“ mit „liberal-theologischen“ Gedanken von Christina Leinweber zum Nachdenken auf. Alle Zitate stammen aus dem oben genannten und verlinkten Artikel.

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