Kommentar zu NACHGEDACHT (15): Fallen ist keine Schande

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Kommentar zu NACHGEDACHT (15): Fallen ist keine Schande, Originalartikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 14.04.13 von Osthessennews

[…] Aber es sollte doch lieber heißen: „Fallen ist keine Schande, aber zu lange Liegenbleiben.“*

Ob es sinnvoller ist, nach einem „Fall“ sofort wieder aufzuspringen und weiterzumachen, oder stattdessen erstmal eingehend zu analysieren, was der Grund für den Fall war und wie er sich in Zukunft vermeiden lässt, kommt auf die jeweilige Situation an. Je nachdem, was uns wie zu Fall gebracht hat, kann die Situation ganz unterschiedliches Verhalten erforderlich machen – da gibt es kein Patentrezept. Deshalb spielt diese Unterscheidung auch keine große Rolle für die eigentliche Aussage des Demokrit.

Dem ging es viel mehr darum zu zeigen, dass es zum Beispiel keine Schande ist, wenn man sich mal irrt, aber dass es sehr wohl eine Schande ist, trotz der Erkenntnis des Irrtums an diesem festzuhalten. Damit legte er einen wichtigen Grundstein für wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung: Wissenschaftliche Erkenntnisse gelten nur bis zum Beweis des Gegenteils. Wissenschaft kommt ohne jeglichen Dogmatismus aus.

Anders sieht es bei religiösen Behauptungen aus. Wer zum Beispiel behauptet, dass es einen Gott gibt, der müsste einen seriösen Beweis für diese Behauptung liefern können. Da es bis heute noch keinen einzigen solchen Beweis gibt, wird diese Behauptung einfach als unumstößliches und ewig gültiges Dogma festgelegt, das nicht bewiesen werden muss. Damit entzieht sich jede Gottesbehauptung einer wissenschaftlichen Diskussion – und natürlich auch jeder Glaubwürdigkeit und Redlichkeit.

Insofern sollten sich gerade Menschen, die wider jedes bessere Wissen, gegen jede Vernunft und gegen jede Logik weiterhin die reale Existenz eines Gottes behaupten, diesen Spruch von Demokrit zu Herzen und vor allem zu Hirn nehmen, denn:

  • Zwei Arten Menschen quälen sich umsonst und mühen sich vergebens: wer Geld sammelt und es nicht verzehrt und wer Wissen erwarb und es nicht anwendet.
    (Demokrit, 460 – 370 v. u.Z. , griechischer Naturphilosoph, Hervorhebung von mir
    )

…und an mangelndem Wissen kann es bei aufgeklärten Menschen im 21. Jahrhundert nicht liegen, wenn sie an offensichtlichen Irrtümern festhalten…

*Das Online-Portal Osthessennews fordert jede Woche unter der Rubrik „NACHGEDACHT“ mit „liberal-theologischen“ Gedanken zum Nachdenken auf. Alle als Zitat gekennzeichnete Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Original-Artikel von Christina Leinweber.

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