Kommentar zu NACHGEDACHT 119: Geschwisterliebe, Originalartikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 19.4.2015 von osthessen-news.de
Anders, als die Überschrift vielleicht vermuten lassen könnte, geht es in diesem Artikel nicht um Inzest, sondern um ein gutes Verhältnis zwischen Geschwistern.
Ich bin froh, eine Schwester zu haben. Ohne sie wäre ich nicht ganz.*
Diese Aussage legt die Vermutung nahe, dass hier ein wichtiger Ablösungsprozess offenbar noch nicht stattgefunden hat. Natürlich kann man sehr froh sein, eine Schwester zu haben, wenn sie einem viel bedeutet. Selbst eine tiefe Geschwisterliebe sollte aber nicht Voraussetzung dafür sein, dasss sich die Geschwister „ganz“ fühlen können.
Egal ob Geschwister, Eltern oder Partner: Es ist sinnvoll, dafür zu sorgen, sich selbst als „ganz“ wahrzunehmen, nämlich „ganz man selbst“, statt sein „Ganzsein“ von jemand anderem, zum Beispiel einer „besseren Hälfte“, ohne die man nicht „sein“ kann abhängig zu machen.
*Das Onlineportal Osthessennews fordert jede Woche in der Rubrik „NACHGEDACHT“ mit „liberal-theologischen“ Gedanken zum Nachdenken auf. Alle als Zitat gekennzeichnete Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Originalartikel von Christina Leinweber.
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