DAS steht nicht in meiner Bibel!

Lesezeit: ~ 2 Min.

Achtung: Dieser Beitrag enthält Original-Bibelzitate, die auf nicht religiös indoktrinierte Menschen verstörend (oder gestört) wirken könnten.

Noch heute kann man gläubige Menschen, die die Bibel als Grundlage ihres Glaubens ansehen, sehr einfach aus der Fassung bringen, wenn man sie mit Bibelsprüchen konfrontiert, die in Predigten und sonstigen christlichen Veröffentlichungen eher selten ausgewählt werden. „Wo soll das stehen? DAS steht nicht in meiner Bibel!“, heißt es dann mitunter.

Diese Menschen können und wollen dann zum Beispiel gar nicht glauben, dass sich der Gott, von dem angeblich die 10 Gebote stammen, selbst nicht nur als sehr eitlen, sondern auch als eifer- und rachsüchtigen Gott beschreibt:

  • Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;
    (Quelle: 2 Moses 20:5, Einheitsübersetzung)

(Dass dieser Gott damit nebenbei indirekt zugibt, dass es offenbar auch noch andere Götter neben ihm gibt, war den meisten auch noch nicht bewusst…)

Oft wird dann argumentiert, dass so etwas ja nur im Alten Testament zu finden sei und dass die wahre Grundlage christlichen Glaubens ja das Neue Testament sei. Umso erstaunter reagieren sie dann meist auf Bibelverse, die aus dem Neuen Testament stammen und keinen Deut humaner oder ethisch bedeutsamer sind.

Dass zum Beispiel Jesus tatsächlich gesagt haben soll:

  • „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.“
    (Quelle: Matthäus 10,34 Lutherbibel 1984)

sorgt regelmäßig für ungläubiges (!) Erstaunen sogar bei Menschen, die angeben, regelmäßig selbst in der Bibel zu lesen. Da sich diese Beispiele ja fast beliebig vermehren lassen, muss jeder, der sich auch nur ansatzweise redlich und sachlich mit den biblischen Texten befasst, zugeben, dass die Bibel eben nicht nur aus Kalenderspruchtauglichen „Weisheiten“, sondern in der Gesamtaussage aus Aussagen besteht, die mit unseren heutigen ethischen Standards (zum Glück!) nichts mehr zu tun haben.

Es ist nicht weiter erstaunlich, dass die Kirche, solange sie noch die Macht dazu hatte, Laien die Lektüre des „Wort Gottes“ per Todesstrafe verboten hatte (Hervorhebung von mir):

  • Unter Bibelverbot versteht man die Zensur der Bibel durch Verbot ihres Gebrauchs, Besitzes, ihrer Lektüre oder ihrer Übersetzung. Verstöße gegen Bibelverbote wurden verschiedentlich bestraft durch Tötung, Freiheitsentzug, Zwangsarbeit oder Verbannung der Person, die gegen ein Bibelverbot verstieß, sowie durch Verbrennung oder Konfiszierung der Bibel(n). (Quelle: Wikipedia)

Und wer sich damit herausreden will, dass das ja alles gar nicht so gemeint sei in der Bibel, der sei auf diese unmissverständliche Aussage aus dem Katechismus der Römisch-Katholischen Kirche (Nr. 105) hingewiesen (Hervorhebung von mir):

  • Denn die heilige Mutter Kirche hält aufgrund apostolischen Glaubens die Bücher sowohl des Alten wie des Neuen Testamentes in ihrer Ganzheit mit allen ihren Teilen für heilig und kanonisch, weil sie, auf Eingebung des Heiligen Geistes geschrieben, Gott zum Urheber [Autor] haben und als solche der Kirche übergeben sind.
    (Quelle: Katechismus der Römisch-Katholischen Kirche, Nr. 105)

Hunderte grausame, unmenschliche, unethische, widerliche, brutale, sadistische und gewalttätige Bibelzitate sind hier nach Themen sortiert* zu finden.

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