Kommentar zu NACHGEDACHT 145: Nach mir die Sintflut?

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Kommentar zu NACHGEDACHT 145: Nach mir die Sintflut? …. Gedanken von Christina LEINWEBER
Original-Artikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 18.10.2015 von osthessen-news.de

Sie fragen sich, ob Menschen nur moderner statt besser und glücklicher geworden sind im Laufe dieser Jahre?
Ob sie „besser“ werden, hängt davon ab, was nach Ihrem Wertesystem „Gut“ und was „Schlecht“ ist. Glücklicher werden sie, wenn sie ihre religiöse Indoktrination überwinden und anfangen, selbst zu denken. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Moderner und auch schlauer sind sie zweifellos auch geworden, auch wenn gerade Religionen sich vehement dagegen wehren.

Ob Gott noch Gefallen an unserer Erde hat?
Diese Frage ist, selbst wenn sie rethorisch gestellt ist, nicht von Bedeutung, weil es Gott mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht gibt und auch sonst nichts bzw. niemanden, der Gefallen oder auch nur ein Interesse an unserer Erde haben könnte (ausgenommen die Bewohner dieser Erde). Und selbst wenn es die Menschheit schaffen sollte, sich und alles Leben auf dem Planeten auszulöschen, dann wäre dieser Planet auch nicht traurig deswegen.

Sie schließen eine erneute Sintflut nicht aus, weil Sie meinen, dass Gott das Böse im Menschen nicht mehr sehen könne?
Es ist sogar sicher so, dass Gott das Böse im Menschen nicht sehen kann, erstens, weil er nicht existiert und zweitens, weil es „das Böse“ nur in einem (religiösen) Dualismus überhaupt erst gibt. Meinen Sie ernsthaft, dass eine (wie auch immer geartete) Sintflut von einem uns übergeordneten Wesen „geschickt“ werden könnte, weil er mit dem Verhalten einer bestimmten Menschenaffenart nicht mehr zufrieden ist? Also so richtig ernsthaft?

Sie suchen einen „neuen Noah“, einen oder mehrere Menschen, die Neuanfänge möglich machen?
Dieser „Noah“ ist schon längst gefunden, der dringend erforderliche Neuanfang hat schon längst begonnen. Allerdings basiert dieser Neuanfang nicht mehr auf dem archaischen Mythos eines göttlichen Genozides, sondern auf den Erkenntnissen und Errungenschaften von Wissenschaft, Philosophie und Kunst.

Ihrer Meinung nach sollten wir dafür sorgen, dass Gott wieder Gefallen an seiner Schöpfung habe?
Nicht, damit Gott wieder Gefallen an seiner Schöpfung hat, sondern aus viel einfacheren und logischeren Motiven heraus sollte sich der Mensch sorgen: Nämlich aus dem Prinzip Eigennutz, das allen Lebewesen innewohnt: Mehrung von „Wohl“ und Minderung von „Wehe.“

Das Online-Portal osthessennews.de fordert jede Woche unter der Rubrik „NACHGEDACHT“ mit „liberal-theologischen“ Gedanken zum Nachdenken auf.

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