Kommentar zu: Die Angst, nicht ge“likt“ zu werden

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Kommentar zu: Die Angst, nicht ge“likt“ zu werden, Originalartikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 12.06.16 von Osthessennews

[…] Die Angst, nicht mehr gesehen zu werden, wird dann im Internet kompensiert: Jeder „Like“ bringt scheinbar die Erfüllung.*

Noch illusorischer als diese virtuell geäußerte Anerkennung in so genannten sozialen Netzwerken ist die Anerkennung, die Religionen ihren Anhängern vorgaukeln.

Stecken hinter den virtuellen Likes immerhin echte Menschen, handelt es sich bei der Anerkennung aufgrund eines bestimmten Glaubensbekenntnisses um eine rein fiktive Illusion.

Gerade in monotheistischen Religionen wie dem Christentum wird den Anhängern suggeriert, sie dürften sich zurecht als „auserwähltes Volk“ und schon allein deshalb den Un- und Andersgläubigen überlegen fühlen. Nicht, weil sie sich in irgendeiner Form tatsächlich besser oder fairer verhalten, sondern einfach nur, weil sie sich einem bestimmten, erfundenen Gott unterordnen.

Auch wenn es freilich keinen einzigen realen Grund für diese erfundene, künstliche Überhöhung gab und gibt, reichte sie doch für ein Überlegenheits- und Zusammengehörigkeitsgefühl des vermeintlich „auserwählten Volkes“ aus, das sich so von Gott geliked fühlte, dass es seine Ansichten ebenfalls ausgiebig teilte – allerdings in unzähligen Fällen mit dem Schwert und nicht per Selfie oder Status-Update.

Bei Religionen kommt noch ein weiterer Punkt dazu: Die sorgen nämlich nicht nur für eine fiktive Überhöhung, sondern gleichzeitig auch für eine genauso fiktive Erniedrigung ihrer Anhänger. Das Christentum ist somit vergleichbar mit der Firma, die sowohl Bonbons, als auch Zahncreme verkauft.

Sämtliche religiösen Heilsversprechen gelten nur für die Schafe der eigenen Herde und selbst für die nur bei vollständiger, bedingungsloser Unterwerfung: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach. Aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ Bedingungslose, aufrichtige Anerkennung oder gar Liebe sieht anders aus…

[…] Das kann aber nur ein Blick schenken, der nicht nur direkt in die Augen geht, sondern in die Tiefen des Herzens vordringen kann.
Und nur solche liebevollen, wertschätzenden Blicke haben ein „Like“ verdient.

Das heißt, blinde Menschen können Anerkennung weder geben noch empfangen?

*Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Originalartikel.

 

 

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