Offener Brief an das kath. Pfarramt Münnerstadt: Ku-Klux-Klan in Reichenbach?

Lesezeit: ~ 2 Min.

Offener Brief an das

Kath. Pfarramt
z.Hd. Herr Pater Markus Reis
Kirchplatz 5
97702 Münnerstadt

Sehr geehrter Herr Reis,

bei meinem Besuch der Kirche in Reichenbach vor einigen Tagen ist mir eine Statue aufgefallen. Sie befindet sich gut sichtbar vorne links, direkt vor den Bänken.

Wahrscheinlich hat diese Darstellung eines weißen Mannes mit Helm, Harnisch, Schwert, goldenen Flügeln und einem Schild mit der zynischen Aufschrift „Wer ist wie Gott?“, der auf einem offenbar im Todeskampf gekrümmten, Menschen mit schwarzer Hautfarbe steht, in Ihrer religiösen Phantasiewelt eine bestimmte Bedeutung, sonst würden Sie diese Statue ja nicht öffentlich zugänglich zur Schau stellen.

Ich frage mich und hiermit auch Sie, wie diese Szene wohl auf Sie wirken würde, wenn Sie damit außerhalb eines religiösen Zusammenhangs konfrontiert würden? Würden Sie die Darstellung dann auch als einen widerwärtigen, abstoßenden Ausdruck grenzenloser Arroganz und Überheblichkeit, verbunden mit einer unmissverständlich zur Schau gestellten Diskriminierung empfinden?

Wie würden Sie eine Institution einschätzen, die eine solche Darstellung für jedermann und auch für Kinder öffentlich zugänglich aufstellt? Würden Sie die „Erklärung“ akzeptieren, dass der bewaffnete, weißhäutige Engel eben „das Gute“ und der schwarze Mensch „das Böse“ darstellen soll?

Stellen Sie sich mal vor, ein Mensch mit dunkler Hautfarbe verirrt sich in Ihre Kirche – wie, denken Sie, wird er diese Darstellung empfinden, selbst dann, wenn er vielleicht sogar Ihre christliche Scheinwirklichkeit teilt?

Diese Statue passt perfekt in einen Versammlungsraum des Ku-Klux-Klans, aber wieso wird sie von einer Institution zur Schau gestellt, die von sich behauptet, eine „Frohe Botschaft“ zu verkünden?

Und abschließend noch eine Frage: Herr Reis, ist Ihnen bisher wirklich noch nie in den Sinn gekommen, dass es allerhöchste Zeit ist, diese Statue zu entsorgen oder sie mit irgendetwas zu ersetzen, was Ihnen zumindest nicht den Vorwurf von offen zur Schau gestellter, brutaler Diskriminierung und abstoßender Überheblichkeit einbringt?

Ihre Antwort veröffentliche ich gerne auf meiner Webseite, wenn Sie dies wünschen.

 

 

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