Das ist in Kommentaren auf evangelisch.de verboten!

Lesezeit: ~ 11 Min.

Auf der Webseite evangelisch.de gibt es eine Kommentarfunktion. Das ist erstmal insofern bemerkenswert, als dass viele von Kirchen betriebene Seiten offenbar keinen Wert auf Kommentare legen. Und deshalb auch keine Kommentarfunktion anbieten.

Auch auf Facebookgruppen und Seiten von kirchlichen Betreibern sind kritische Beiträge meist nicht gern gesehen. Und führen nicht selten zur Sperrung von Leuten, die unangenehme Fragen stellen. Ein, wie ich finde fragwürdiges Verhalten für eine Einrichtung, die sich im Besitz der einzigen, übergeordneten Wahrheit wähnt.

Interessant ist der Hinweis auf evangelisch.de, was in Kommentaren nicht gestattet ist:

Wir lassen unter anderem folgende Inhalte nicht zu: Beleidigungen, nicht belegbare Behauptungen, Extremismus jeder Art, Propaganda, Verleumdungen, persönliche Angriffe, Drohungen, Diffamierung und Herabsetzung, Diskriminierungen (wegen Herkunft, Nationalität, Religion, sexueller Orientierung, Alter, Geschlecht, etc), Hetze, Gewaltverherrlichungen, Pornographie und groben Unsinn. Gerade für fremden- und homosexuellenfeindliche Äußerungen gilt das auch, wenn sie nur angedeutet oder indirekt geäußert werden.*

Na, da wollen wir doch mal schauen, was die gerade neu herausgegebene Lutherbibel 2017 diesbezüglich zu bieten hat.

Achtung! Dieser Beitrag enthält Bibelstellen, die nicht religiös indoktrinierte Menschen für verstörend (oder gestört) halten dürften. Wegen expliziter biblischer Gewaltdarstellungen ist die Lektüre für Menschen unter 18 Jahren nicht geeignet.

Beleidigungen

In der Bibel werden in erster Linie Un- und Andersgläubige beleidigt:

  • Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich heimsuchen werde alle, die Beschnittenen mit den Unbeschnittenen: nämlich Ägypten, Juda, Edom, die Ammoniter, Moab und alle, die sich das Haar stutzen, die in der Wüste wohnen. Denn alle Völker sind unbeschnitten, und ganz Israel hat ein unbeschnittenes Herz.(Jer 9, 24-25 LUT)
  • Und wer überwindet und meine Werke bewahrt bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Völker, und er soll sie weiden mit eisernem Stabe – wie die tönernen Gefäße werden sie zerschmissen –, (Offb 2,26-27 LUT)
  • Und ich will mit Grimm und Zorn Vergeltung üben an den Völkern, die nicht gehorcht haben.(Micha 5,14 LUT)
  • HERR, wenn ich auch mit dir rechten wollte, so behältst du doch recht; dennoch muss ich vom Recht mit dir reden. Warum geht’s doch den Gottlosen so gut, und die Abtrünnigen haben alles in Fülle? Du pflanzt sie ein, sie schlagen Wurzeln und wachsen und bringen Frucht. Nahe bist du ihrem Munde, aber ferne von ihrem Herzen. Mich aber, HERR, kennst du und siehst mich und prüfst mein Herz vor dir. Reiß sie weg wie Schafe zum Schlachten, und sondere sie aus, dass sie getötet werden! (Jer 12, 1-3 LUT)

Nicht belegbare Behauptungen

Diesen Punkt finde ich ganz besonders amüsant. Eine Einrichtung, deren Ideologie zu 100% auf nicht belegbaren Behauptungen basiert, verbietet Kommentatoren das Aufstellen von nicht belegbaren Behauptungen.

Würde man alle nicht belegbaren Behauptungen aus der Bibel hier auflisten, wäre dieser Artikel viele hundert Seiten lang.  Deshalb gibts hier einfach den direkten Link zur Bibel und vier zufällig ausgwählte Beispiele:

  • Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. (1. Mose 1 LUT)
  • Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gerudert waren, sahen sie Jesus auf dem Meer gehen und nahe an das Boot kommen; und sie fürchteten sich. (Joh 6, 19 LUT)
  • Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und lasst ihn gehen! (Joh 11, 44 LUT)
  • Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. (Mk 16,9 LUT)

Extremismus jeder Art

Hier hat die Bibel ein erschreckend breites Spektrum zu bieten. Das allerdings nicht den Kommentarregeln auf evangelisch.de entsprechen dürfte:

  •  Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem Tor zum andern und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten. Die Söhne Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und es fielen an jenem Tage vom Volk dreitausend Mann. (2. Mo 32, 27-28 LUT)
  • So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die schon einen Mann erkannt und bei ihm gelegen haben; aber alle Mädchen, die noch nicht bei einem Mann gelegen haben, die lasst für euch leben. (4. Mo 31, 17-18 LUT)
  •  Er, der HERR, dein Gott, wird diese Völker ausrotten vor dir, einzeln nacheinander. Du kannst sie nicht auf einmal vertilgen, damit sich nicht die wilden Tiere wider dich vermehren. (5. Mo 7,22 LUT)
  • Denn siehe, ich will eine Sintflut kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darin Odem des Lebens ist, unter dem Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen. (1. Mo 6,17 LUT)

Propaganda

Die Bibel ist voller Propaganda. Denn schließlich propagiert sie ja die Existenz eines bestimmten Gottes aus der Bronzezeit.

  •  Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; (Joh 11,25 LUT)
  • Denn du wirst meine Seele nicht dem Reich des Todes überlassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung sehe. (ApG 2,27 LUT)
  • Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn. (Joh 1,51 Lut)
  • Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten. (Joh 6, 10-11 LUT)

Verleumdungen

Obwohl Verleumdung in manchen Bibelstellen kritisiert wird, finden sich auch etliche Stellen, in denen alle möglichen Gruppen verleumdet werden, zum Beispiel:

  • Alle [Juden und Griechen] sind sie abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer (Psalm 14,1-3). (Röm 3,12 LUT)
  • Aber sie [falsche Propheten und Gottlose] sind wie unvernünftige Tiere, die von Natur dazu geboren sind, dass sie gefangen und getötet werden; sie lästern, wovon sie nichts verstehen, und wie jene werden sie getötet werden und als Ungerechte Lohn des Unrechts empfangen. (2. Petr 2, 12-13 LUT)
  • Der Libanon wäre zu wenig zum Feuer und seine Tiere zu wenig zum Brandopfer. Alle Völker sind vor ihm wie nichts und gelten ihm als nichtig und eitel. (Jes 40, 16-17 LUT)
  • Wenn jemand anders lehrt und bleibt nicht bei den heilsamen Worten unseres Herrn Jesus Christus und bei der Lehre, die der Frömmigkeit gemäß ist, der ist aufgeblasen und weiß nichts, sondern ist süchtig nach Fragen und Wortgefechten. Daraus entspringen Neid, Hader, Lästerung, böser Argwohn, Schulgezänk solcher Menschen, die zerrüttete Sinne haben und der Wahrheit beraubt sind, die meinen, Frömmigkeit diene dem Gewinn. (1. Tim 6,3-5 LUT)

Persönliche Angriffe

Als Un- oder Andersgläubiger sieht man sich in der Bibel permanent persönlichen Angriffen ausgesetzt:

  • Auf, HERR, und hilf mir, mein Gott! / Denn du schlägst alle meine Feinde auf die Backe und zerschmetterst der Frevler Zähne. (Psalm 3,8 LUT)
  • Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrsche, bringt her und macht sie vor mir nieder. (Lk 19,27 LUT)
  • Ihr Schlangen, ihr Otterngezücht! Wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen? (Mt 23,33 LUT)
  • Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. (Joh 15,6 LUT)

Drohungen

Auch hier wäre einfach ein Link zur Bibel eigentlich ausreichend. Denn sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament sind Drohungen allgegenwärtig.

  • Denn der HERR ist zornig über alle Völker und ergrimmt über all ihre Heere. Er hat sie mit dem Bann belegt und zur Schlachtung dahingegeben. Und ihre Erschlagenen werden hingeworfen werden, dass der Gestank von ihren Leichnamen aufsteigen wird und die Berge von ihrem Blut fließen. (Jes 34, 2-3 LUT)
  • Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. (Mk 16,16 LUT)
  • Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet viel mehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. (Mt 10,28 LUT)
  • Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!  (Mt 25,41 LUT)

Diffamierung und Herabsetzung

Herabgesetzt werden in der Bibel bevorzugt Un- und Andersgläubige. Aber auch Sklaven und Afrikaner (in der neuen Lutherbibel als „die hochgewachsenen Leute von Seba“ bezeichnet) kriegen ihr Fett weg.

  • Die Frevler [=Un- und Andersgläubige] sollen zu den Toten fahren, alle Völker, die Gott vergessen! (Psalm 9,18 LUT)
  • Der Knecht aber, der den Willen seines Herrn kennt und hat nichts vorbereitet noch nach seinem Willen getan, der wird viel Schläge erleiden. (Lk 12,47 LUT)
  • Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin schlägt mit einem Stock, dass sie unter seinen Händen sterben, muss er bestraft werden. Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht bestraft werden; denn es ist sein Geld. (2. Mo 21,20-21 LUT)
  • So spricht der HERR: Der Ägypter Erwerb und der Kuschiter Gewinn und die hochgewachsenen Leute von Seba werden zu dir kommen und dein Eigen sein. Sie werden dir folgen, in Fesseln werden sie gehen und werden zu dir kommen und niederfallen und zu dir flehen: Nur bei dir ist Gott, und sonst ist kein Gott mehr. (Jes 45,14 LUT)

Diskriminierungen

  • wegen Herkunft: Und ein starker Engel hob einen Stein auf, groß wie ein Mühlstein, warf ihn ins Meer und sprach: So wird mit Sturmgewalt niedergeworfen die große Stadt Babylon und nicht mehr gefunden werden. (Offb 18, 21 LUT)
  • Nationalität: Zorn und Grimm aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit; Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die das Böse tun, zuerst der Juden und auch der Griechen; (Röm 2,8-9 LUT)
  • Religion: Denn der HERR ist zornig über alle Völker [in der Lutherbibel 1984 ist noch von Heiden, also von Andersgläubigen die Rede] und ergrimmt über all ihre Heere. Er hat sie mit dem Bann belegt und zur Schlachtung dahingegeben. Und ihre Erschlagenen werden hingeworfen werden, dass der Gestank von ihren Leichnamen aufsteigen wird und die Berge von ihrem Blut fließen. (Jes 34, 2-3 LUT)
  • sexueller Orientierung: Wenn jemand bei einem Manne schläft wie bei einer Frau, so haben sie beide getan, was ein Gräuel ist, und sollen des Todes sterben; ihre Blutschuld komme über sie. Wenn jemand eine Frau nimmt und ihre Mutter dazu, der hat eine Schandtat begangen; man soll ihn mit Feuer verbrennen und die beiden Frauen auch, damit keine Schandtat unter euch sei. (3. Mose 20, 13-14 LUT)
  • Alter: Erschlagt Alte, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Frauen, schlagt alle tot; aber die das Zeichen an sich haben, von denen sollt ihr keinen anrühren. Fangt aber an bei meinem Heiligtum! Und sie fingen an bei den Ältesten, die vor dem Tempel waren. (Hes 9,6 LUT)
  • Geschlecht: Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist – er hat sie als seinen Leib gerettet. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen. (Eph 5,22-24 LUT)
  • etc: Siehe Bibel!

Hetze

Die Bibel ist voll von Hetze. Aber nicht nur im Alten, sondern auch im Neuen Testament wird gehetzt, was das Zeug hält:

  • Es wird aber ein Bruder den andern zum Tod überantworten und der Vater das Kind, und die Kinder werden sich empören gegen ihre Eltern und werden sie zu Tode bringen. Und ihr werdet gehasst werden von jedermann um meines Namens willen. Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig.(Mt 10,21-22 LUT)
  • Wiederum gleicht das Himmelreich einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und Fische aller Art fing. Als es voll war, zogen sie es heraus an das Ufer, setzten sich und lasen die guten in Gefäße zusammen, aber die schlechten warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt gehen: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird sein Heulen und Zähneklappern.  (Mt 13,47-50 LUT)
  • Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist. (Mt 18,6 LUT)
  • Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte! (Lk 12, 49 LUT)

Gewaltverherrlichungen

Das Alte Testament ist quasi eine einzige Auflistung von Gewaltverherrlichung. Aber auch im NT findet man Gewalt als probates Mittel, mehr oder weniger subtiler verpackt.

  • Und ich will dich richten, wie man Ehebrecherinnen und Mörderinnen richtet; ich lasse Grimm und Eifer über dich kommen. Und ich will dich in ihre Hände geben, dass sie deinen Hurenaltar abbrechen und dein Lager einreißen und dir deine Kleider ausziehen und dein schönes Geschmeide dir nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen. Und sie sollen eine Versammlung gegen dich einberufen und dich steinigen und mit ihren Schwertern zerhauen und deine Häuser mit Feuer verbrennen und an dir das Gericht vollstrecken vor den Augen vieler Frauen. […]  (Hes 16,38-40 LUT)
  • Da nahm Jaël, die Frau Hebers, einen Pflock von dem Zelt und einen Hammer in ihre Hand und ging leise zu ihm hinein und schlug ihm den Pflock durch seine Schläfe, dass er in die Erde drang. Er aber war ermattet in einen tiefen Schlaf gesunken. So starb er. (Ri 4,21 LUT)
  • Man muss dem Bösen wehren mit harter Strafe und mit ernsten Schlägen, die man fühlt.(Spr 20,30 LUT)
  • Saul sprach: So sagt zu David: Der König begehrt keinen andern Brautpreis als hundert Vorhäute von den Philistern, um an den Feinden des Königs Rache zu üben. Denn Saul trachtete danach, David umzubringen durch die Hand der Philister. Da sagten seine Knechte David diese Worte, und es war David recht, des Königs Schwiegersohn zu werden. Die Zeit aber war noch nicht um. Da machte sich David auf und zog hin mit seinen Männern und erschlug unter den Philistern zweihundert Mann. Und David brachte ihre Vorhäute dem König in voller Zahl, um des Königs Schwiegersohn zu werden. Da gab ihm Saul seine Tochter Michal zur Frau.(1. Sam 18, 25-27 LUT)

Pornographie

Na, das wäre doch gelacht, wenn die Bibel nicht auch Stellen zu bieten hätte, die man unter Pornographie abheften kann. Natürlich muss man das alles im zeitlichen Kontext sehen und ein bisschen Phantasie kann auch nicht schaden um erahnen zu können, was mit dem Büschel Myrrhen des Freundes gemeint sein könnte, das zwischen meinen Brüsten ruht…

  • Solange der König beim Mahle war, gab meine Narde ihren Duft. Mein Freund ist mir ein Büschel Myrrhen, das zwischen meinen Brüsten ruht. (Hoheslied 1, 12-13 LUT)
  • Bis es Tag wird und die Schatten schwinden, wende dich her gleich einer Gazelle, mein Freund, oder gleich einem jungen Hirsch auf den Balsambergen. (Hoheslied 2, 17 LUT)
  • Deine beiden Brüste sind wie zwei Kitze, Zwillinge einer Gazelle, die unter den Lotosblüten weiden. (Hoheslied 4,5 LUT)
  • Und Lot zog weg von Zoar und blieb auf dem Gebirge mit seinen beiden Töchtern; denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben; und so blieb er in einer Höhle mit seinen beiden Töchtern. Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt und kein Mann ist mehr im Lande, der zu uns eingehen könnte nach aller Welt Weise. So komm, lass uns unserm Vater Wein zu trinken geben und bei ihm schlafen, dass wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater. Da gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und er ward’s nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand. Am Morgen sprach die ältere zu der jüngeren: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Lass uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, dass du hineingehst und dich zu ihm legst, damit wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater. Da gaben sie ihrem Vater auch diese Nacht Wein zu trinken. Und die jüngere machte sich auch auf und legte sich zu ihm; und er ward’s nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand. So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. (1. Mo 19, 30-36 LUT)

…bleibt nur noch eine Kategorie, die man in Kommentaren auf evangelisch.de nicht verwenden darf.

Grober Unsinn

Selbst wenn man die biblischen Aussagen über die absurde Götterwelt weglässt, findet man in der Bibel zahlreiche Stellen, die sachlich falsch sind und deshalb in die Kategorie „grober Unsinn“ fallen. Auch hier wieder nur vier Beispiele von vielen, die man in Kommentaren auf evangelisch.de wahrscheinlich nicht bringen dürfte:

  • den Hasen, denn er ist auch ein Wiederkäuer, hat aber keine durchgespaltenen Klauen; darum soll er euch unrein sein; (3. Mo 11, 6 LUT) (Hasen sind keine Widerkäuer und haben keine Klauen)
  • Auch alles kleine Getier, das Flügel hat und auf vier Füßen geht, soll euch ein Gräuel sein. (3. Mose 11,20 LUT) (Welches Tier soll das sein?)
  • Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht. Sie seien Zeichen für Zeiten, Tage und Jahre und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf die Erde. (1. Mo 1, 14-15 LUT) (Woher kam das Licht, wenn die Sonne erst am 3. Tag geschaffen worden sein soll?)
  • Er war aber sechshundert Jahre alt, als die Sintflut auf Erden kam. Und er ging in die Arche mit seinen Söhnen, seiner Frau und den Frauen seiner Söhne vor den Wassern der Sintflut. Von den reinen Tieren und von den unreinen, von den Vögeln und von allem Gewürm auf Erden gingen sie zu ihm in die Arche paarweise, je ein Männchen und Weibchen, wie ihm Gott geboten hatte. (1. Mo 7,6-9 LUT) (Die ganze Arche-Geschichte ist, rational betrachtet, grober Unsinn.)

Liebes Team von evangelisch.de,

die „Heilige Schrift“ liefert zu allen Bereichen, die für Kommentare auf eurer Webseite verboten sind, jede Menge Beispiele.  Ich habe mich hier nur auf jeweils vier Textstellen beschränkt, die sich aber problemlos erweitern lassen. Besonders was Themen wie Gewaltverherrlichung, Hetze, Diskriminierung und natürlich allem voran nicht belegbare Aussagen angeht, ist die Bibel ein sprudelnder Quell aller erdenklicher Varianten.

Gibt es euch nicht zu denken, dass die wichtigste (und einzige übergeordnete) Grundlage der von euch vertretenen Lehre ein Buch ist, das prall gefüllt ist ausgerechnet mit den Themen, die ihr in den Kommentaren auf eurer Webseite untersagt?

*Der als Zitat gekennzeichnete Abschnitt stammt von der Webseite evangelisch.de -> Disclaimer zur Kommentarfunktion, abgerufen am 3.3.2017 um 21 Uhr.
**Die Bibelzitate stammen aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

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