Diagnose Tod – Das Wort zum Wort zum Sonntag zum Thema Jenseits

Lesezeit: ~ 9 Min.

Diagnose Tod – Das Wort zum Wort zum Sonntag zum Thema Jenseits, gesprochen von Christian Rommert (ev.), veröffentlicht am 18.11.2017 von ARD/daserste.de

[…] In unserer Kirche werden dann immer die Namen derjenigen verlesen, die im letzten Jahr gestorben sind. Jedes Jahr im November ist das so. Wir erinnern uns an Vergänglichkeit und Tod. Verdrängen ist nicht möglich.*

Der Tod spielt für das christliche Belohnungs-Bestrafungskonzept eine, wenn nicht die zentrale Rolle. Denn schließlich spielt sich die angebliche Erfüllung des Heilsversprechens (genauso wie die angedrohte Dauerbestrafung) wenn überhaupt im Jenseits ab. Also nach dem Tod.

Der eigene Tod ist die größte narzisstische Kränkung. Das christliche Heilsversprechen bietet Gläubigen die Illusion, diese Kränkung zu überwinden.

Ich halte Sterben für eine ganz persönliche Angelegenheit. Und deshalb muss mein Name auch nicht in der Kirche verlesen werden, wenns mal soweit ist.

Christentum: Best of Auferstehungslegenden

Wobei Auferstehungsmythologie keineswegs eine ursprünglich christliche Erfindung ist. Vielmehr handelt es sich bei der christlichen Variante um ein „Best of“ aus früheren Auferstehungslegenden.

Umgekehrt haben selbst tiefgläubige Christen guten Grund, sich vor dem Tod zu fürchten. Denn schließlich glauben sie ja, dass ein Wüstengott mit offensichtlicher narzisstischer Persönlichkeitsstörung dereinst über sie richten wird.

Und dann droht womöglich nicht etwa nur der Tod (tot sind sie dann ja schon). Sondern eine zeitlich unbegrenzte physische und psychische Dauerbestrafung durch Höllenqualen – wenn Gott dann doch andere Vorstellungen davon haben sollte, wie er gerne verehrt worden wäre. Auf klare, eindeutige, unmissverständliche, direkte Auskünfte hat er ja bis heute verzichtet.

Kurzum: Wer ein „ewiges Leben“ gewinnbringend verkaufen möchte, hat allen Grund, den Tod immer wieder ins Bewusstsein seiner Kunden zu bringen.

Und der November ist dafür natürlich der ideale Monat. Wenn viele Menschen sowieso schon Gedanken haben, die so trüb sind wie das Spätherbstwetter. Und so dunkel wie die langen Nächte…

Den Tod ignorieren

[…] Irgendwie ignoriert fast jeder Mensch, den ich kenne, den Gedanken an den Tod.

Auch wenn Christen heute gerne die Auferstehung des Gottessohnes zum Dreh- und Angelpunkt ihrer Lehre erklären, so ist das Symbol des Christentums nach wie vor ein unvorstellbar grausames Todesfolterungsinstrument.

Offenbar kennt Herr Rommert nur wenige Gläubige. Denn die werden spätestens bei jedem Kirchenbesuch mit dem Tod direkt und unübersehbar konfrontiert.

Allerdings dürfte hier auch der religiöse „Blinde Fleck“ eine Rolle spielen, den ich in einem früheren Beitrag schon mal beschrieben hatte: So scheint für Christen der Anblick von Kreuzen so gewöhnlich zu sein, dass sie diese gar nicht mehr mit Qual und Tod in Verbindung bringen.

Und natürlich kann man auch ein diesseitig orientiertes Leben führen, ohne den sowieso unausweichlichen Tod deswegen zu ignorieren. Wer den Tod als etwas völlig Natürliches annehmen kann, der kann auch ein völlig entspanntes Verhältnis zu ihm entwickeln. Und sich statt auf den Tod auf sein Leben konzentrieren.

Leben ist one way – wir sind nicht auf der Durchreise

[…] Wir müssen akzeptieren, was in der Bibel einmal so ausgedrückt wird: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, die zukünftige suchen wir.“ Wir können hier nicht ewig bleiben. Wir sind Durchreisende, Gäste. Das ist eine schwer zu ertragende Tatsache. Aber das ist die Realität: 800.000 Menschen sterben in Deutschland pro Jahr. 800.000 Menschen, um die getrauert wird. Eigentlich müsste es jedem klar sein: „Wir haben hier keine bleibende Stadt!“

YOLOWürde Realität für Herrn Rommert eine Rolle spielen, dann würde er nicht von Durchreisenden sprechen. Wenn wir von Realität und Tatsachen sprechen, dann sind Menschen nicht auf der Durchreise. Vielmehr ist die menschliche Existenz nach allem, was wir heute wissen bis zum Beweis des Gegenteils ein jeweils einmaliges Ereignis.

Die Annahme, menschliche Persönlichkeiten könnten unabhängig von einem funktionierenden Körper bzw. Gehirn existieren, entbehrt jeder rationalen Grundlage. Mit dem endgültigen Tod des Körpers erlischt auch die Persönlichkeit eines Lebewesens. Aus die Maus. Feierabend. Ob uns das gefällt oder nicht.

So sehr ich mein Leben liebe und genieße: Ich persönlich empfinde dies als wesentlich angenehmer und beruhigender als jegliche Fortsetzungsvorstellung. Allein schon die Vorstellung einer Ewigkeit halte ich für schrecklich langweilig. Egal, wie diese auch immer aussehen mag. Und täglich grüßt das heilige Murmeltier…

Und sollte das allen heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz doch anders sein, so lässt sich bis auf Weiteres schlicht nichts darüber sagen. Denn noch niemals hat je ein Lebewesen seinen Tod überlebt. Ein Jenseits existiert bis zum Beweis des Gegenteils nur in der menschlichen Phantasie. Also etwa in Märchen, Mythen und Legenden.

Jenseits vs. Wirklichkeit

Ich genieße die gemeinsame Zeit mit ihm [dem 80jährigen krebskranken Freund]. Wir haben ja nur noch wenig davon. Ob wir beide zusammen beten und ein wenig Trost bei Gott finden? Ja! Denn wir glauben, dass es nach diesem Leben weitergeht, dass wir uns bei Gott wiedersehen. Doch so lange wir uns hier noch haben, so lange wollen wir die Zeit hier auch auskosten.

Herr Rommert, unabhängig von Ihren Jenseits-Phantasien ist es natürlich schön, dass Sie für Ihren todkranken Freund da sind. Im Diesseits. Und in einer Situation, die für ihn freilich existentiell ist.

Was ich nicht verstehe: Wie kriegen Sie die Vorstellung, alle Menschen (oder nur die, die Sie zu Lebzeiten leiden konnten?) dereinst in himmlischer Herrlichkeit wiederzusehen mit ihrem Verstand, Ihrer Vernunft, Ihrem Wissen und Ihrer intellektuellen Redlichkeit in Einklang?

Was genau finden Sie an der Vorstellung einer wie auch immer gearteten Ewigkeit tröstlich? Wie stellen Sie sich das konkret vor? Und worauf baut diese Vorstellung auf? Auf einer Mythen- und Legendensammlung aus der Bronzezeit und aus dem Vormittelalter?

Der Tod: Ein guter Ratgeber?

Manche glauben, der Tod sei ein guter Ratgeber, der uns hilft, das Leben besser zu verstehen. Das mag sein, aber er ist für mich zu allererst eine bittere Erfahrung.

Wenn der Tod einen Rat gibt, dann den: Nutze die paar Jahre, die du als Lebewesen, zusammengesetzt aus Sternenstaub und einer Persönlichkeit mit einem empfindungsfähigen Bewusstsein auf der Erde existierst.

Du kannst die Zeit nutzen, um nach einem glücklichen und erfüllten Leben zu streben. Wie auch immer das für dich individuell aussieht. Kurz: Tue was du willst, ohne dabei gleichberechtigte Interessen Anderer zu verletzen.

Und auch wenn wir beide als Christen von der Hoffnung leben, dass der Tod nicht das Ende ist. Und auch, wenn wir beide daran glauben, einmal bei Gott sein zu können und uns im Himmel wiederzusehen.

Nach allem, was Sie über das Entstehen und Vergehen von Leben bestimmt wissen: Für wie plausibel halten Sie diese Vorstellung wirklich? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass Sie hier einem gtoß angelegten Schwindel aufgesessen sind?

Einer Fiktion, die sich Menschen zu einer Zeit ausgedacht hatten, in der man noch nicht mal ansatzweise über die irdischen Zusammenhänge und Abläufe Bescheid wusste? Wo man jeden Abend einen Menschen als Menschenopfer tötete, um die Sonne darum zu bitten, auch am nächsten Tag wieder aufzugehen über der Erdenscheibe?

Also zu einer Zeit, in der die Menschen offenbar noch kein Problem damit hatten, die noch so absurdesten Dinge für wahr zu halten, wenn sie nur ihre Hoffnungen und Wünsche darin bestätigt sahen?

Was ist eine Hoffnung wert, die lediglich auf einer Illusion basiert?

Zeit auskosten und achtsam sein – trotz Glaube ans Jenseits

Auch wenn das so ist – so lange ich hier auf der Erde bin, will ich die Zeit auskosten und achtsam sein mit den Menschen, die ich liebe.

Tun Sie das!

[…] Und wenn es dann für ihn oder für mich soweit ist, dann wissen wir uns bei Gott gut aufgehoben.

FreundschaftDann wünsche ich Ihnen, dass Sie in die richtige Religion hineingeboren wurden. Also in die, deren Anhänger auch wirklich den richtigen Gott verehren. Denn wie Sie von ihrem eigenen Gott ja sicher wissen, haben viele Götter ein sehr großes Problem mit Un- und Andersgläubigen.

Jetzt ist die Wahrscheinlichkeit, sich von den vielen tausend Göttern, die sich die Menschheit schon ausgedacht hat, tatsächlich dem richtigen unterworfen zu haben, äußerst gering. Statistisch gesehen. Gläubige stellen diese Überlegung so gut wie nie an. Denn schließlich glaubt jeder Gläubige, ganz selbstverständlich den richtigen Gott zu verehren.

Christen argumentieren mitunter damit, dass so viele Gläubige ja nicht irren können. Aber: nur 32% der Weltbevölkerung (Quelle: katholisches.info) hält den christlich definierten für den wahren Gott. Davon sind es 1,2 Milliarden Menschen, die sich die katholische Abteilung als Anhänger zuschreibt.

Das ist wahrlich nicht viel für einen Gott, der nicht nur der einzige, sondern auch noch allmächtig, allwissend und allgütig sein soll. Und auch nicht viel für eine Lehre, die für sich beansprucht, im Besitz einer übergeordneten Wahrheit in Form des „Wort Gottes“ zu sein.

So gehts im Jenseits weiter

Da sämtliche Aussagen über eine jenseitige „Existenz“ frei erfunden sind, könnte Sie mit der gleichen Wahrscheinlichkeit genauso also auch ein ganz anderes Szenario erwarten.

Vielleicht werden Sie als Thetan wiedergeboren und verwenden Ihr nächstes Leben, um Ihre Mitmenschen von der Scientology-Lehre zu überzeugen?

Oder Sie dämmern empfindungs- und zeitlos in der Nähe Allahs vor sich hin (Sure 6,60; 30,55-56; 20,103). Weil Sie ja vermutlich nicht vorhaben, Ihr aktuelles Leben im Kampf für Allah zu verlieren, was Ihnen nach islamischer Auffassung einen direkten Zugang ins Paradies verschaffen würde (Sure 2,154, 47,4-6)?

Wie wäre es mit einer Wiedergeburt im nächsten Bardo des Saṃsāra, weil es bis zum Erreichen des buddhistischen Nirvanas ja vermutlich noch ein bisschen hin sein dürfte?

Möglicherweise könnte es sinnvoll sein, sich auch vorsorglich schon mal mit der hochkomplexen Jenseitslehre des Hinduismus zu befassen. Einer Religion, der immerhin 15% der Weltbevölkerung (Quelle: Wikipedia) angehören.

Vielleicht haben ja auch die Kollegen von der Esoterik-Abteilung die wahre Wahrheit gefunden. Dann geht Ihr feinstofflicher Körper auf Astralreise.

Biervulkan und Stripperfabrik

Jenseits im PastafaritumAls Pastafari könnten Sie sich auf einen Biervulkan und eine Stripperfabrik freuen. Aber Obacht: Das Bier der Un- und Andersgläubigen könnte schal sein. Und die Stripperfabrik möglicherweise nicht ganz frei von Geschlechtskrankheiten. So steht’s geschrieben im Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters.

Anders bei den Rastafari: Als Erleuchteter werden Sie hier wiedergeboren, als gewöhnlicher Mensch sterben Sie einfach.

Falls sich der wahre Gott den Wikingern geoffenbart haben sollte, so wäre postmortal eine Reise nach Wallhall zum Göttervater Odin oder aber nach Folkwang zur Kriegsgöttin Freya angesagt. Für Essen und Trinken bei guter Abendunterhaltung wäre dann jedenfalls gesorgt. (Zitiert nach: rbb-online.de)

Ähnlich in der griechischen Mythologie: Hier führt der Weg zunächst über den Styx in den Hades. Bei guter Führung hienieden besteht die Chance auf einen Aufstieg in den Olymp, ansonsten ist dauerhafte Bestrafung durch Tantalus-Qualen angesagt. Ähnlichkeiten mit heute noch geglaubten Religionen sind nicht zufällig.

Aufstieg auf den Weltenbaum

Herr Rommert, wie hätten Sie einem Anhänger des Maya-Kultes erklärt, warum Sie nicht seine Jenseitsvorstellung teilen? Diese sieht so aus:

  • Wenn man stirbt, muss man erst den mühsamen, gefährlichen und gruseligen Weg durch die Unterwelt bestehen, um in den Himmel zu kommen.
    Diese Unterwelt namens Xibalbá liegt an den Wurzeln des Weltenbaums. Die Maya glaubten, dass der Zugang zu Xibalbá in einer Höhle liegt. Zwei Götter herrschten über die Unterwelt. Dort, in Xibalbá, wurden die Toten auf die Probe gestellt und mussten viele Kämpfe und Prüfungen überstehen, bevor sie in den Himmel kommen. Wenn sie es geschafft hatten, konnten sie über den Weltenbaum aufsteigen und den Schrecken von Xibalbá entgehen. (Quelle: rbb-online.de)

Was glauben Sie, Herr Rommert: Hat jemals auch nur ein Mensch den Weltenbaum nach seinem Tod erklommen? Werden die Menschen, die damals die griechische Mythologie für wahr hielten, heute noch von Tantalus gequält? Oder ist der christliche Himmel voll von Menschen, die sich tagaus, tagein darüber wundern, dass es ganz anders gekommen ist als wie sie sich das zu Lebzeiten immer vorgestellt hatten?

Maori: Drei Varianten zur Auswahl

Wenn der tatsächlich wahre Gott der der Maori sein sollte, dann geht es nach dem Tod so weiter:

  • Die Maori sagen: Wenn man stirbt, muss man reisen. Zunächst nach Norden bis Te Rerenga-wairua, die graue Wurzel des Akakitererenga hinunter bis zum Felsplateau. Dann in die See, in das Seeloch, das nach Te Reinga führt. Diese Reise ist allen gut bekannt. Für das, was noch dem Tod geschieht, gibt es drei verschiedenartige Überlieferungen.
  • Erstens, man geht nach Te Reinga und lebt dort wie gehabt, bis man zuguterletzt wieder stirbt und von der Fäulnis gefressen wird. Falls man an den Geistessern Tuapiko und Tuwhaitiri vorbeikommt, folgen die Unterwelten, von denen jede folgende unangenehmer ist. In der letzten schließlich kann man wählen, als Falter auf die Erde zurückzukehren oder ein Nichts zu werden. Stirbt der Falter, ist man fort für immer.
  • Zweitens, man reist durch die See. Auftauchend sagt man Ohau Lebewohl. In diesem Augenblick sieht man das Land zum letzten Mal und geht nach Westen weiter, bis Te Honoiwairua in Irihia kommt. Dort steht man vor einem Gericht, das darüber entscheidet, ob man in den Himmel oder in die Hölle geschickt wird. Die geklaute Möglichkeit.
  • Drittens, die Seele kann wählen, welche Reise sie unternehmen will, d. h., ob sie bei Papa bleiben oder zu Rangi gehen will. (Quelle: willischnitzler.de)
Maori
Maori

Die dritte Version finde ich insofern ansprechend, als dass es hier der „Seele“ (also dem vermeintlichen virtuellen Backup der menschlichen Persönlichkeit) selbst überlassen wird, was mit ihr geschieht.

Das erscheint mir jedenfalls wesentlich sympathischer als die Vorstellung, von einem Gott mit brutalster, menschenverachtender Biographie und katastrophalen moralischen Standards „gerichtet“ und – mangels seiner Anerkennung hienieden – zeitlich unbegrenzt dauergefoltert zu werden.

Gemeinsamkeit aller Jenseitsvorstellungen: Sie sind frei erfunden

Betrachtet man die Jenseitsvorstellungen verschiedener Religionen, so fällt auf, dass allen das jeweilige Weltbild und der Erkenntnisstand der Menschen zugrunde liegt, die sich diese Lehren jeweils ausgedacht haben.

Weiter fällt auf, dass alle religiösen und sonstig esoterischen Jenseitsphantasien nichts weiter sind als genau das: Phantasien, Fiktionen, Geschichten, die sich Menschen ausgedacht haben.

Es gibt (bislang) keine Möglichkeit zu prüfen, welche dieser, teils ja extrem unterschiedlichen Vorstellungen vom Jenseits nun wahrscheinlicher oder plausibler sein soll.

Aufgrund dieser Faktenlage erscheint es mir höchst verwunderlich, wie ein erwachsener Mensch klaren Verstandes im 21. Jahrhundert ein Jenseits (also seine Vorstellung davon, die in den allermeisten Fällen die gleiche wie die seiner Eltern ist) für wahr oder auch nur für bedeutsam halten kann.

Wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr

Dabei wissen wir schon seit Epikur über das Jenseits:

    • „τὸ φρικωδέστατον οὖν τῶν κακῶν ὁ θάνατος
      οὐδὲν πρὸς ἡμᾶς͵ ἐπειδήπερ ὅταν μὲν ἡμεῖς ὦμεν͵
      ὁ θάνατος οὐ πάρεστιν͵ ὅταν δὲ ὁ θάνατος παρῇ͵
      τόθ΄ ἡμεῖς οὐκ ἐσμέν.
    • „Das schauerlichste Übel also, der Tod, geht uns nichts an;
      denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da,
      und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr.“
      – Epikur – Brief an Menoikeus, 125 (Quelle: Wikiquote)

Statt sich also selbst mit einer vagen hoffnungsvollen Illusion zu täuschen oder sich vor einer ebenso vagen Bestrafung zu fürchten, kann man sich diese künstlich erzeugte Ungewissheit auch einfach schenken. Sämtliche Jenseitsphantasien sind für das Diesseits irrelevant, weil sie ausnahmslos alle menschlicher Phantasie entspringen.

Und ein meiner Meinung nach sehr brauchbares Motto für einen vernünftigen Umgang mit Diesseits und Jenseits, mit dem die Freigeistige Gemeinschaft Berlin ihren Friedhofspark überschrieben hat, bringt es noch knapper auf den Punkt:

  • Schafft hier das Leben gut und schön,
    Kein Jenseits ist, kein Aufersteh’n.

*Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Beitrag zum Thema Jenseits.

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