Unersättlicher Hunger – Das Wort zum Wort zum Sonntag zum Thema Fleischkonsum

Lesezeit: ~ 9 Min.

Unersättlicher Hunger – Das Wort zum Wort zum Sonntag zum Thema Fleischkonsum, gesprochen von Alfred Buß (ev.), veröffentlicht am 20.1.2018 von ARD/daserste.de

Und auch im Jahr 2018 hat sich an der altbekannten Wort-zum-Sonntag-Masche nichts geändert: Prangere irgendeinen Missstand an, beziehe dazu einen möglichst widerspruchsfreien, ethisch vertretbaren Standpunkt und bringe dann deine Wüstenmythologie als moralische Instanz und/oder als Lösung ins Spiel.

Dazu noch irgendein aus dem Zusammenhang gepicktes und bei Bedarf passend umformuliertes Bibelsprüchlein… und fertig ist der Lack. Gesegneten Sonntag allerseits.

Sonntagsbraten –  jeden Tag

Auch immer wieder gern verwendet: Pauschalisierungen und unzulässige Vereinfachungen von komplexen Sachverhalten. Um so ein wunschgemäßes, möglichst einfaches Gut-Böse-Schwarzweißbild zu erzeugen. So auch diesmal:

Das ist eine wichtige Frage, nicht nur für Kinder: Was gibt’s heute zu essen? Von meiner Mutter bekam ich darauf solche Antworten: Rotkohl, Bohnen, Kohlrabi oder Möhren – Gemüse also. Heute heißt es: Schnitzel, Burger, Grillwurst oder Steak.*

Fleischkonsum oder Gemüse?
Fleisch oder Gemüse?

Die darin mitschwingende Aussage ist klar: Früher gabs (jedenfalls bei Bußens) nur (gutes) Gemüse. Heute gibts (nicht explizit bei Bußens) nur noch (böses) Fleisch.

Was Mutter Buß dereinst tatsächlich servierte, weiß ich freilich nicht. Jedoch wurde auch früher Fleisch gegessen, wenn auch nicht in den Mengen, wie das seit Einführung der Massentierhaltung der Fall war.

Dazu kommt, dass eine mächtige Milch- und Fleischlobby offensichtlich ganze Arbeit geleistet und aus dem Sonntagsbraten ein Billigericht für jeden Tag gemacht hat.

Der Fleischkonsum in Deutschland sinkt

Die Aspekte, die nicht in das von Herrn Buß entworfene Bild passen, hat er einfach mal weggelassen. Zum Beispiel den Umstand, dass der Fleischkonsum in Deutschland sinkt:

  • Begonnen hatte der Trend zu weniger Fleisch bereits Mitte der 1990er Jahre. In den vergangenen 20 Jahren ist nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung der Fleischkonsum von damals 68 kg pro Kopf um fast 12 % gesunken. (Quelle: albert-schweitzer-stiftung.de – Fleischverzehr in Deutschland sinkt weiter, veröffentlicht am 16. Juni 2017).

Oder auch den Umstand, dass die Zahl der Vegetarier in Deutschland steigt: Von 2007 bis 2014 hatte sie sich in Deutschland verdoppelt und der Umsatz vegetarischer Teilfertiggerichte seit 2008 fast verdreifacht. (Quelle: welt.de – Deutschland nimmt Abschied vom Fleisch, von Claudia Ehrenstein)

Galten Vegetarier oder Veganer früher noch als sonderbare Freaks, werben Wursthersteller heute in TV-Spots mit vegetarischen und veganen Produkten.

Gerade in den letzten Jahren gibt es also auch eine signifikante Entwicklung weg vom Fleischkonsum. Aber das ignoriert Herr Buß: Früher gabs Gemüse (gut), heute gibts Fleisch (böse). Fertig.

Geschöpfe Gottes?!

[…] Und wo liegt das Problem? Sollen nun alle Vegetarier werden? Nee, dafür stehe ich hier nicht. Aber dafür, dass Tiere keine Sachen sind, sondern Geschöpfe Gottes.

Warum Menschen aufhören Fleisch zu essen, dürfte in den allerwenigsten Fällen religiöse Gründe haben. Aber gerade darum geht es Herrn Buß ja – seine absurde Schöpfungsmythologie aus der Bronzezeit und aus dem Vormittelalter als für ein aktuelles Thema irgendwie relevant unterzubringen.

Dabei scheitert die biblisch-christliche Lehre auch in diesem Fall einmal mehr gewohnt kläglich an ihrer völligen Beliebigkeit. Denn mit der „Heiligen Schrift“ können sowohl Carnivoren, als auch Vegetarier ihr Ernährungsverhalten rechtfertigen. Fleischesser orientieren sich am besten am Theologen Sebastian Moll:

  • Doch aus der Bibel heraus sei der Verzicht auf Fleisch nicht zu begründen, meint der Methodist Sebastian Moll. Er ist Dozent an einer theologischen Akademie im rheinischen Bingen. Er betont, das Neue Testament erlaube es explizit, verschiedenste Arten von Fleisch zu konsumieren. Moll hat dazu ein Buch geschrieben: „Jesus war kein Vegetarier“. […] Im Judentum sind viele Tiere für den Verzehr verboten, auch der Islam kennt spezielle Verbote und Vorschriften für den Fleischgenuss. Anders im Christentum. In Markus 7.15 wird Jesus zitiert mit den Worten: „Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hinein geht, das ihn unrein machen könnte. Sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist’s, was den Menschen unrein macht.“ Eine Pflicht für einen Verzicht auf Fleisch könne man daher aus dem Christentum kaum religiös begründen, sagt Theologe Sebastian Moll. (Quelle: deutschlandfunk.de: Dürfen Christen Tiere essen?)

…oder lieber doch vegan?

Wer Gulasch ablehnt und Gemüse vorzieht, wird zum Beispiel beim vegan lebenden Pfarrer Friedrich Laker fündig:

  • „Das Tier hat genauso eine Würde wie der Mensch. Das Tier ist beseelt wie der Mensch. Aus Gottes Sicht, aus Sicht des Schöpfers, ist das zunächst alles erstmal gleichwertig. Sind es unterschiedliche Fähigkeiten und Begabungen, die die Lebensarten haben und zum Leben beitragen.“ (Quelle: ebenda)

Auf die Frage, ob sich ein Christ aufgrund seines Christseins vegetarisch ernähren müsse oder nicht, kann die Bibel also keine verbindliche, eindeutige Antwort geben. Was auch nicht weiter erstaunen kann.

Denn immer, wenn irgendwo Mythen wie etwa „Schöpfung“, „Beseelung“ etc. im Spiel ist, ist der völligen Beliebigkeit Tür und Tor geöffnet. Im Reich der Phantasie lässt sich alles Beliebige als wahr behaupten – genauso wie das genaue Gegenteil.

Und so kann sich Herr Buß auch problemlos so positionieren, wie es ihm beliebt: Nee, Vegetarier müsse man aus christlichen Gründen nicht sein. Keine Sorge, zu dieser 2%-Minderheit möchte sich der Fernsehpfarrer natürlich nicht zählen.

Schließlich hat man als Christ ja auch den Auftrag, sich als gottgleiche „Krone der Schöpfung“ die „Erde untertan“ zu machen.

Fleischkonsum: Biblisch gesehen ist die Frau schuld

Und außerdem hat der Allmächtige seine Welt ja so geschöpft, dass sich viele seiner Geschöpfe gegenseitig auffressen müssen, um überleben zu können. Achso, nein – ich vergaß: Daran ist ja der Mensch (genauer: die Frau) schuld. Das Paradies hatte Gott ja ursprünglich ganz anders konzeptioniert:

  • Da wird der Wolf beim Lamm wohnen und der Panther beim Böcklein lagern. Kalb und Löwe werden miteinander grasen, und ein kleiner Knabe wird sie leiten. Kuh und Bärin werden zusammen weiden, ihre Jungen beieinanderliegen, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein kleines Kind wird seine Hand ausstrecken zur Höhle der Natter. (Jes 11, 6-9 LUT)
  • Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so. (1. Mo 1,29-30 LUT)
Fleischkonsum
Eva ist schuld…

Biblisch gesehen ist also die Frau unter anderem auch daran schuld, dass sich wegen der Vertreibung aus dem Paradies aufgrund ihres Obst-Diebstahlsdeliktes Gottes Schöpfung seitdem gegenseitig auffrisst.

Statt sich, wie von Gott vorgesehen, von grünem Kraut, Pflanzen, Samen und Früchten zu ernähren. Schönen Dank auch.

Dass diese biblische Legende mit der irdischen Wirklichkeit nichts zu tun hat, sollte offensichtlich sein. Das Konzept „Fressen und gefressen werden“ ist nun mal zentraler Bestandteil in der Entwicklung sehr vieler Lebewesen.

Religiöse Argumente sind irrelevant

Ich fasse zusammen: Der Grund, für den Herrn Buß diesmal vor die Kamera des öffentlich-rechtlichen Rundfunks getreten war, ist völlig irrelevant für die Diskussion um die Problematik der Massentierhaltung.

Herr Buß hätte dieses „Argument“ auch einfach weglassen können. Wenn es sich beim „Wort zum Sonntag“ nicht um eine christliche Verkündigungssendung handeln würde. Denn in einer solchen muss ja schon irgendwo mal auch Gott vorkommen.

Dabei weiß Herr Buß über die tatsächlichen Zusammenhänge und fatalen Begleiterscheinungen der Massentierhaltung offenbar recht gut Bescheid:

Und: Wir kaum auf dem Schirm, dass die Fleischindustrie weltweit mehr Klimagase freisetzt als alle Autos, Flugzeuge und Schiffe zusammen.

Auf ihr Konto gehen 80 Prozent der Abholzung des Tropenwaldes im Amazonasgebiet. Nicht nur für Weideland, vor allem für Ackerflächen. Großgrundbesitzer roden den Regenwald, vertreiben Kleinbauern, um gigantische Flächen zu beackern für Sojabohnen. Ohne dieses hochwertige Eiweißfutter funktionierte die Massentierhaltung bei uns nicht – und es gäbe kein Billigfleisch bei den Discountern. Mit all den bekannten negativen Folgen: Der Gefährdung – der artgerechten Haltung der Tiere – des Grundwassers durch zu viel Gülle, – der Gesundheit bei Tier und Mensch durch zu viel Antibiotika in den Ställen, – der Artenvielfalt durch zu viele Pestizide. Gepuscht wird der Massenkonsum durch Fleischkonzerne und Handelsketten. Die diktieren die Preise. Und die sind im Keller. […]

Es gibt also mehr als genügend handfeste, plausibel begründbare und sehr reale Argumente, die gegen Fleischkonsum sprechen. Ganz ohne Schöpfungsmythen und passend herausgepickte und umgedeutete Bibelsprüchlein.

Und selbst wenn man (tier-)ethische Gründe komplett weglässt, kann man zu dem Schluss kommen, dass es durchaus vernünftig und sinnvoll ist, sich fleischfrei zu ernähren.

Ökologische Landwirtschaft wächst kontinuierlich

Bauernhöfe machen entweder Menge oder müssen weichen. Dabei ist die Obergrenze längst erreicht. […]

Auch das ist wieder eine erwartungsgemäß einseitige Darstellung der tatsächlichen Situation. Denn längst gibt es auch immer mehr Bauernhöfe, die eben nicht Menge machen. Sondern solche, die die steigende Nachfrage nach Fleisch bedienen, das eben nicht aus Massentierhaltung stammt.

Wie zum Beispiel der BIO-RHÖNBAUER aus Oberweißenbrunn. Und natürlich noch viele weitere, deutschlandweit.

Die Produktion von Fleisch in der ökologischen Landwirtschaft nimmt seit Jahren kontinuierlich zu:

Oekologischer Landbau

Aber auch hier verschweigt Herr Buß wieder alles, was nicht in sein Bild der bösen fleischfressenden Bevölkerung passt. Klar: Würde er ein nicht eindeutig religiös motiviertes Engagement von Menschen zur Behebung eines Missstandes erwähnen, dann würde das die Selbstdarstellung seiner sehr wohl religiös begründeten moralischen Überlegenheit („…habe früher nur Gemüse gegessen und werde in Zukunft meinen Fleischkonsum halbieren, weil Tiere göttliche Geschöpfe sind…“) schmälern.

Die eigentliche Message seiner Verkündigung soll ja lauten: Mein Glaube macht mich zu einem besseren Menschen.

Der Metzger des Vertrauens: Scheinargumente von Fleischessern

[…] Die Antwort auf dieses System können wir Verbraucher geben. Billigfleisch liegenlassen. Viel weniger Fleisch essen. Dafür Qualität kaufen. Zurückverfolgen, wie das Tier gehalten wurde von der Geburt bis zur Schlachtung. Den dafür angemessenen Preis zahlen. Ich will jetzt meinen Fleischkonsum halbieren. Weil das gut ist, ja notwendig: Für das Wohl der Tiere. Für das Wohl der Erde. Und für mein eigenes Wohl.

Zu den hier genannten Vorschlägen hat „Der Artgenosse“ ein wirklich sehenswertes Video veröffentlicht:

Ein jegliches nach seiner Art – evolviert, nicht geschaffen

Vor allem will ich daran denken, dass Tiere meine Mitgeschöpfe sind, ein jegliches nach seiner Art – wie die Bibel immer wieder sagt.

Immer wieder? Wo denn noch, außer in 1. Mose 1,25, der Lieblings-Bibelstelle von Kreationisten, weil hier ja angeblich die Evolution mit der Aussage widerlegt wird, Gott habe alle Geschöpfe nach ihrer Art geschöpft?

  • Und Gott machte die Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war. Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. (1. Mo 1,25-26 LUT)

Herr Buß, denken Sie konsequenterweise dann auch daran, was die Bibel direkt im Anschluss an die von Ihnen genannten Stelle sagt? Da steht (Hervorhebung von mir):

  • Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht. (1. Mo 1,27-28 LUT)

Hier wird doch ganz eindeutig unterschieden zwischen den (gottgleichen) Menschen an der Spitze und allen anderen Tieren darunter. Mit der von Ihnen gewählten Bibelstelle lässt sich gerade Speziesismus, also „die moralische Diskriminierung von Individuen ausschließlich aufgrund ihrer Artzugehörigkeit“ (Quelle: Wikipedia) besonders gut begründen.

Herr Buß, was meinen Sie, gerade auch rückblickend auf die Zeit, in der die Kirche noch Macht hatte und Religion noch für die breite Bevölkerung eine Rolle spielte: Wieviel tierisches Leid geht auf das Konto allein dieser Bibelstelle?

Heut‘ gibts nix, heut‘ ist Sonntagsruh’…

[…] Ob Sie dem einmal wieder lauschen am morgigen Sonntag, dem Ruhetag für die ganze Schöpfung? Am siebenten Tag, so sagt die Bibel, sollst du keine Arbeit tun, … auch nicht dein Rind, dein Esel, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt…

Herr Buß, müssen Sie nicht auch am Sonntag arbeiten…? Und sie haben die Sklaven vergessen! Die haben laut Bibel am Sonntag auch frei zu haben:

  • Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Rind, dein Esel, all dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt, auf dass dein Knecht und deine Magd ruhen gleichwie du. (5. Mo 5, 14 EU)

Jetzt hat die neueste Lutherübersetzung schon extra „Sklavin“ durch „Magd“ und „Sklave“ durch „Knecht“ euphemisiert, und Sie lassen sie trotzem weg in Ihrer Verkündigung?

Und warum sollte ein Fremdling (gemeint ist einer, der nicht an Ihren Gott glaubt) ausgerechnet den Tag als Ruhetag einhalten, an dem Sie Ihren Gott verehren sollen? Sie ehren ja auch nicht den Freitag, der bei den Pastafari heilig ist.

Zur Entstehungszeit der biblischen Mythen und Legenden hatte der Fremde freilich sehr wohl einen guten Grund, sich an die Gesetze Ihres Gottes zu halten, wenn er sich unter den Vertretern dieses Gottes aufhielt und wenn ihm sein Leben lieb war:

Sonntagsruhe! …sonst wird gesteinigt

Nach biblischem Gebot hat der Gläubige am Sonntag frei, um ungestört Gott verehren zu können. Und natürlich erwähnen Sie auch nicht, was Menschen blüht, wenn sie sich nicht an die Gesetze halten und zum Beispiel am Sonntag doch arbeiten (Hervorhebung von mir):

  • Als nun die Israeliten in der Wüste waren, fanden sie einen Mann, der Holz auflas am Sabbattag. Und die ihn dabei gefunden hatten, wie er Holz auflas, brachten ihn zu Mose und Aaron und vor die ganze Gemeinde. Und sie legten ihn gefangen, denn es war nicht klar bestimmt, was man mit ihm tun sollte. Der HERR aber sprach zu Mose: Der Mann soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen draußen vor dem Lager. Da führte die ganze Gemeinde ihn hinaus vor das Lager und steinigte ihn, sodass er starb, wie der HERR dem Mose geboten hatte. (4. Mo 15,32-36 LUT)

Wie bitte? Das Alte Testament wurde vom Neuen aufgehoben? Von wegen. Jesus hatte die alttestamentarischen Anweisungen („Gesetze“) nicht aufgehoben. Sondern sogar noch ausdrücklich und unmissverständlich bestätigt und sogar verschärft:

  •  Es ist aber leichter, dass Himmel und Erde vergehen, als dass ein Tüpfelchen vom Gesetz fällt. (Lk 16,17 LUT)
  • Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. (Mt 5, 17-20 LUT)

Fazit

Fleischkonsum
Glückliche Kühe

Massentierhaltung und ein daraus resultierender übermäßiger Fleischkonsum sind aus vielen verschiedenen Gründen sehr problematisch.

Listet man diese Gründe auf und sortiert sie nach Relevanz, dann landet das Argument, man solle kein oder weniger Fleisch essen, weil in der Bibel steht, es handele sich bei Tieren um von einem bestimmten Wüstengott geschöpfte Lebewesen ganz ganz weit unten.

Ungefähr dort, wo auch das Argument steht, dass man keine Tiere essen solle, weil Einhörner ja auch Tiere seien.

Ich halte das heutige Wort zum Sonntag für ein weiteres glänzendes Beispiel dafür, wie grundlegend unbrauchbar die auf biblischer Wüstenmythologie basierende christliche Lehre zur Lösung tatsächlich bestehender Probleme ist, die die Weltbevölkerung im 21. Jahrhundert in ihrem höchsteigenen Interesse schleunigst lösen sollte.

Hätte Herr Buß alle nicht-religiösen Argumente weggelassen, wäre die geradezu erbärmliche Bedeutungslosigkeit dessen, was er eigentlich vertreten soll, noch viel offensichtlicher geworden. Aber dafür steht nun mal das „Wort zum Sonntag:“ Etwas an sich Bedeutungslosem irgendwie Relevanz verleihen.

*Die als Zitat gekennzeichneten Stellen stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Originalbeitrag zum Thema Fleischkonsum.

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