Glaube ist nur Einbildung und Wunschdenken!

Lesezeit: ~ 3 Min.

Glaube ist nur Einbildung und Wunschdenken – diese Aussage versucht Stephan Lange in seinem Video Nr. 2* zu widerlegen:

Auch hierzu liefert Jori Wehner einen Kommentar* aus wissenschaftlich-kritisch-skeptischer Sicht:

Es gibt etliche Hinweise darauf, dass der Gott, an den Gläubige glauben, tatsächlich ein „Hirngespinst“, eine Fiktion ist.

Beispiel: Zu diesen Fragen sind verschiedene Standpunkte denkbar: War der Irak-Krieg gerechtfertigt? Sollen Homosexuelle heiraten dürfen? Soll Marihuana legalisiert werden? Ist Todesstrafe okay? Soll das Internet überwacht werden? Brauchen wir ein Rauchverbot im öffentlichen Raum?

Ein Experiment: Gläubige werden zufällig in zwei Gruppen geteilt. Zeige der ersten Gruppe gute pro-Argumente in einer Frage (z.B. pro Sterbehilfe). Zeige der zweiten Gruppe gute contra-Argumente (contra Sterbehilfe). Manipuliere also den Standpunkt jeweils in eine unterschiedliche Richtung.

Keine Überraschung: Damit ergeben sich unterschiedliche Standpunkte in beiden Gruppen. Eine Gruppe ist nun eher für Sterbehilfe – die andere eher dagegen.

Nur eine Aussage bleibt über beide Gruppen stabil, egal bei welchem Standpunkt: „Gott ist genau meiner Meinung.“

Die individuelle Gottesvorstellung scheint nichts anderes zu sein, als eine Verlängerung der eigenen Meinung. Egal, in welche Richtung die eigene Meinung gerade gelenkt wurde. Was der Gläubige will, egal was, das will dann auch Gott.

Mehr noch: fMRT-Untersuchungen zeigen: Wenn Gläubige über „Gottes“ Willen nachdenken, dann aktivieren sie dieselben Hirnareale, wie wenn sie über ihre eigene Meinung nachdenken. Andere Aktivationsmuster zeigen sich, wenn sie über die Meinung realer, fremder Personen nachdenken. Der Gott, an den Gläubige glauben, scheint nichts anderes als eine Verlängerung der jeweils eigenen Meinung zu sein – ein imaginärer Freund.

Sowas kann sich doch niemand ausdenken?

Dein Argument lautet in etwa so: Der christliche Gott ist so unintuitiv, so komplex, und handelt so „unerwünscht“ – niemand würde sich ihn ausdenken. Das ist kein sinnvoller Einwand – wie ein Blick auf andere Gottheiten zeigt, die Menschen sich ausgedacht haben.

Diesen Göttern wurden noch viel bizarrere Eigenschaften zugeschrieben. Sie haben noch viel „unerwünschtere“ Forderungen gestellt: Die Azteken zum Beispiel haben ihre eigenen Kinder geschlachtet, um den angeblichen Willen der Götter zu befriedigen.

Heißt das, die Azteken-Göter waren so unwünschbar, dass die Azteken sie sich keinesfalls ausgedacht haben konnten? Sie müssen real existieren? Nein, Dein Argument scheitert.

Menschen können sich auch Götter ausdenken, die unbequem sind. Und via Indoktrination diesen Glauben über viele Generationen aufrecht erhalten. Wie in allen anderen Religionen zu sehen. Und wie es wohl auch beim christlichen Glauben der Fall sein dürfte.

Wie kommen Skeptiker darauf, dass der christliche Gott eine Fiktion ist – ein Hirngespinst?

1. Angeblich soll dieser Gott die kühnsten Gebete erhören. Im Matthäus-Evangelium verspricht Jesus: „So ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so mögt ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dorthin! so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.“ (Mt.17,20)

Nichts dergleichen passiert. Weder heben sich Berge ins Meer, noch werden Amputierte geheilt, noch wachsen zerstörte Augen oder Gehirnteile nach.

Studien zeigen: Gebete funktionieren nicht. Die einzigen „Gebets-Erhörungen“ sind beliebige Zufallstreffer, die sich ohnehin ereignen würden. Das spricht eher für die These, dass dieser Gott nur eine Fiktion ist.

2. Christliche Ehen halten auch nicht länger, als die Ehen von Nicht-Christen. Im Gegenteil: Statistisch gesehen werden sie häufiger geschieden. Obwohl sie doch angeblich mit Segen eines realen Gottes geschlossen wurden, der an ihrer Fortsetzung interessiert sei. Das spricht eher für die These, dass dieser Gott nur eine Fiktion ist.

3. Der christliche Gott soll der Schöpfer aller Dinge sein. Sein zentrales Ziel soll sein, Leid zu ersparen:  Aus Einsamkeit und Schmerz retten, Blinde heilen, Bedrückte aufrichten usw., Menschen vor ewiger Pein bewahren usw. Gleichzeitig aber soll dieser Gott Pockenviren erschaffen haben und eine Natur, die unendliches Leid hervorbringt.

Gott möchte Leid ersparen: Einbildung und Wunschdenken

Gläubige sind der Meinung, Evolution sei ein Werkzeug der Schöpfung in den Händen eines gütigen Gottes. Auf der anderen Seite wissen sie, dass die Evolution die sadistischste Foltermaschinerie ist, die überhaupt vorstellbar ist.

Das Überleben fast aller höheren Spezies hängt davon ab, andere, empfindungsfähige Wesen zu jagen, zu verängstigen, zu foltern, zu fressen und ihre Jungen zu hilflosen Waisen zu machen.

Wäre die Evolution die Erfindung eines intelligenten Designers, dann könnte das nur ein Sadist oder ein gleichgültiger Psychopath sein. Die Heimtücke, einen Prozess so zu erschaffen, dass die Spezies Wolf (oder T-Rex oder Andrewsarchus) nur überleben kann, wenn sie täglich tausende empfindungsfähige Individuen mordet, foltert und ängstigt.

Ein allmächtiger, intelligenter Designer hätte leidfreie Evolution erschaffen können (alle Tiere zu Pflanzenfressern machen können).

Das mitleidlose Grauen der Evolution deutet auf einen Prozess hin, der ethisch völlig blind ist – auf gottfreie Evolution. Das spricht eher für die These, dass dieser Gott nur eine Fiktion ist.

Hier noch zehn weitere Argumente, die zeigen, dass Gott wahrscheinlicher nur eine Fiktion ist:

*Quelle des Videos „Glaube ist nur Einbildung und Wunschdenken!“: Stephan Lange via Youtube
**Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors

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