Gedanken zu: Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Corona eine Strafe Gottes?

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Gedanken zu: Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Corona eine Strafe Gottes?, veröffentlicht am 21.10.20 von osthessennews.de

Darum geht es

In seiner neuesten Videobotschaft präsentiert Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda sein persönliches Gottesbild. Das wirkt zwar unverfänglicher und sympathischer, stimmt aber nicht mehr mit dem biblisch-christlichen Gottesbild überein.

In diesen Zeiten treten etliche auf mit den interessantesten Verschwörungstheorien im Zusammenhang von Corona. Es gibt sogar jene, die sprechen von einer Strafe Gottes.
(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Corona eine Strafe Gottes?, veröffentlicht am 21.10.20 von osthessennews.de)

Keine Frage: Betrachtet man die Aussage, Corona sei die Strafe eines bestimmten Provinzialgottes, den sich ein vergleichsweise primitives halbnomadisches Wüstenvolk in der Bronzezeit aus früheren Gottesbildern zusammenphantasiert hatte im Licht der Vernunft und Rationalität, dann erscheint diese Behauptung als hanebüchener Unsinn.

Allerdings, und an dieser Stelle dürfte es mit der Zustimmung des Stadtpfarrers vermutlich schon wieder vorbei sein, folgt diese Einschätzung nicht daraus, dass die Vorstellung eines strafenden Gottes nicht dem Gottesbild eines Fuldaer Berufschristen entspricht.

Sondern schlicht daraus, dass sich redlicherweise genau gar nichts im irdischen Geschehen irgendwie seriös nachweisbar mit der Absicht oder dem Wirken eines imaginären Himmelswesens in einen ursächlichen Zusammenhang bringen lässt.

Stadtpfarrer Buß weiß, dass Gott anders denkt

Wir Menschen denken so ganz anders wie Gott.

…behauptet Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda. Hier kommt die berühmte Unergründbarkeit der göttlichen Wege zum Tragen. Wie immer, wenn man mit Redlichkeit, Logik und Verstand nicht weiterkommt. Beim Versuch, die irdische Wirklichkeit, menschliche Erkenntnis oder moderne ethische Standards mit der biblischen Mythologie in Einklang zu bringen.

Das Gottesbild, das die biblische Mythen- und Legendensammlung als einzig verfügbare Quelle zu bieten hat, entspricht exakt dem Wissens- und Erkenntnisstand der Menschen zur Zeit der ausgehenden Bronze- und beginnenden Eisenzeit. Der hier beschriebene Gott hat exakt die Eigenschaften, die sich seine Schöpfer damals von einem mächtigen Anführer erhofften.

Abgesehen davon, dass er bis zum Beweis des Gegenteils lediglich in der menschlichen Phantasie existiert, denkt dieser Gott natürlich ganz genau so wie die Menschen, die sich ihn ausgedacht hatten. Hätten die Frösche einen Gott, er würde quaken.

Pfarrer Buß und sein Privatgott

Pfarrer Buß hingegen scheint bereits auf dem Weg vom religiösen Glauben zum Atheismus zu sein. Denn statt seinen Gott als allmächtigen, gnadenlosen und absoluten Richter, als der er sich (nach christlicher Auffassung) in der Bibel zweifellos offenbart hat so zu akzeptieren wie er ist, bastelt er sich sein eigenes Gottesbild zurecht:

Gott ist kein strafender Gott.

Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda über CoronaEs mag sein, dass Gott, den sich der Fuldaer Stadtpfarrer vorstellt kein strafender Gott ist. Wenn es allerdings um den biblisch-christlichen Gott geht, dann ist dieser Gott selbstverständlich ein strafender Gott.

Die Spinner, die behaupten, Corona sei eine göttliche Strafe, finden prakisch beliebig vermehrbare Bibelstellen, mit der sie ihre Behauptung schlüssig belegen können. Natürlich nur innerhalb der biblischen Binnenlogik. Aber eine andere steht ja sowieso nicht zur Verfügung, wenn es um den Bibelgott geht.

Der Bestrafungsaspekt zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Von der ersten bis zur letzten Seite. Auch, und das sei nur als eines von unzähligen Beispielen genannt, in den 10 Geboten lassen die anonymen Verfasser keinen Zweifel daran, dass ihr Gott ein strafender, kleinlicher, nachtragender und eifersüchtiger Gott ist:

  • Du sollst dir kein Gottesbild anfertigen noch irgendein Abbild weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf der Erde, noch von dem, was im Wasser unterhalb der Erde ist! 5 Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der die Verschuldung der Väter heimsucht an den Kindern, an den Enkeln und Urenkeln bei denen, die mich hassen, der aber Gnade erweist an Tausenden von Nachkommen derer, die mich lieben und meine Gebote halten. (2. Mose 20, 4-6 MENG)

Nach biblischen Maßstäben ist die Aussage, dieser Gott sei kein strafender Gott ein Verstoß gegen das biblische Gebot: „Du sollst nicht lügen.“

Ich mache mir meinen Gott, wie er mir gefällt

Mainstream-Berufschristen wie Stadtpfarrer Buß aus Fulda gehen immer mehr dazu über, die geradezu widerwärtig unmenschliche und psychopathische Seite ihres Gottes zu leugnen.

Einerseits verständlich: Wer will schon heute noch einen Gott verteidigen müssen, der allen, die sich ihm nicht unterwerfen möchten, mit ewiger (!) physischer und psychischer Dauerfolter durch Höllenqualen bei vollem Bewusstsein droht?

Dass sein lieber Gott nur dann liebt, wenn seine Bedingungen erfüllt werden und dass diese Liebe kein optionales Angebot ist, sondern dass die Ablehnung mit der fürchterlichsten Strafe bewehrt ist, die man sich nur ausmalen konnte, verschweigt Herr Buß einfach.

Und dabei wäre es doch gerade in Zeiten, wo immer weniger Menschen überhaupt noch an diesen Gott glauben und deshalb von dieser göttlichen Strafandrohung unmittelbar und unzweifelhaft betroffen wären, ein Zeichen von wahrer Nächstenliebe, wenn Herr Buß seine nicht oder nicht mehr gläubigen Mitmenschen eindringlich vor dem warnen würde, was sie erwartet, wenn sie nicht den Gott verehren, mit dessen Verkündigung Herr Buß sein Geld verdient!?

Das Christentum ist ein Totenkult

Er ist der Gott „der Lebenden und nicht der Toten“ (Lk. 20,38) und er ist in Jesus Christus gekommen, damit wir Menschen „das Leben haben und es in Fülle haben“ (Jo. 10,10).

Gemeint ist in der Bibel damit nicht das irdische Leben. Sondern das Märchen vom „ewigen Leben.“ Das laut biblisch-christlicher Mythologie alle Menschen nach ihrem Tod erwartet. Nach katholischer Auffassung sogar nicht nur in „spiritueller“, sondern inklusive leiblicher Existenz. In himmlischer Herrlichkeit – oder in ewiger Dauerfolter. Abhängig von der Religionszugehörigkeit zu Lebzeiten (Mk 16.16).

Hier gibt es auch keinen Interpretationsspielraum. Man braucht nur die Zeilen vor dem von Stadtpfarrer Stefan Buß zitierten Abschnitt zu lesen (Hervorhebungen von mir):

  • Da sagte Jesus zu ihnen: »Die Kinder der jetzigen Weltzeit heiraten und werden verheiratet; diejenigen aber, welche würdig befunden worden sind, an jener Weltzeit und an der Auferstehung der Toten teilzunehmen [die Hölle war erst später erfunden worden, Anm. von mir], die heiraten weder noch werden sie verheiratet; sie können dann ja auch nicht mehr sterben, denn sie sind den Engeln gleich und sind Söhne Gottes, weil sie Söhne der Auferstehung sind. Daß aber die Toten auferweckt werden, das hat auch Mose bei (der Erzählung von) dem Dornbusch erkennen lassen (2.Mose 3,6), indem er dort den Herrn ›den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs‹ nennt. (Lk 20, 34-37 MENG)

Der Tod ist das zentrale Thema der biblisch-christlichen Mythologie. Zentraler Mittelpunkt einer jeden christlichen Kirche ist eine mehr oder wenig realistische Darstellung eines Menschen, der an einem Todesfolterungsinstrument gerade zu Tode gefoltert wird.

Leben in Fülle – aber erst im Jenseits!

In Johannes 10,10 ist nicht von Menschen, sondern von Schafen die Rede. In dieser Legende hatte der biblische Romanheld Jesus wieder mal seine liebe Not, den Juden zu verklickern, dass sie doch bitte gefälligst ihn als Erlöser anerkennen sollten (Joh 10,16).

Liest man die von Herrn Buß zitierten Fragmente ohne den Kontext, dann könnte man diese Aussage tatsächlich so verstehen, wie von Herrn Buß vermutlich beabsichtigt. Dass allerdings bei dem „Leben in Fülle“ nicht das irdische Dies- sondern das fiktive Jenseits gemeint ist, erwähnt Herr Buß nicht.

Jesus war nicht gekommen, damit es seinen Anhängern hienieden, also zu Lebzeiten besser geht. Sondern weil er sich für die einzige „Tür“ hält, durch die Menschen in den Genuss jenseitiger Belohnung kommen können.

Auch ein kurzer Blick in die irdische natürliche Wirklichkeit bestätigt, dass das Leben von Christen nicht „fülliger“ ist als das Leben von Glaubensfreien oder Andersgläubigen. Und wenn, dann steht auch das wieder nicht in einem nachweisbaren Zusammenhang mit Göttern, Geistern oder Gottessöhnen.

Pauschalisierende Gesellschaftskritik

Was aber in diesen Zeiten deutlich wird, unser Leben ist zerbrechlich. Diese Zerbrechlichkeit gilt für alle Menschen, für die gesamte Gesellschaft, für die gesamte Weltbevölkerung und sogar für das Klima. Wir konnten diese unangenehme Tatsache kurz verdrängen, weil die Kranken und Sterbenden meist aus unserem Familien- und Gesichtskreis verschwunden sind in Krankenhäuser und Pflegeheime und weil eine nahezu perfekte Unterhaltungsindustrie unsere Aufmerksamkeit auf angenehmere Dinge gelenkt hat.

Was für eine ignorante und arrogante Pauschalisierung.

Herr Buß, ich wünsche Ihnen, dass Sie niemals auf eine Versorgung in einem Krankenhaus oder in einem Pflegeheim angewiesen sein werden. Sollte Ihr Herrgott für Sie Leid und Siechtum vorgesehen haben (was ich Ihnen selbstverständlich nicht wünsche), dann hoffe ich, dass Sie Ihr Leid konsequenterweise und ganz im Sinne der „Heiligen Mutter Teresa“, dem Todesengel von Kalkutta bis zum letzten Atemzug im Kreise Ihrer Mitmenschen auskosten werden.

Dann brauchen Sie wenigstens diesen nicht vorzuwerfen, sie hätten Ihr Leid verdrängt. Vielleicht haben Sie dann auch noch ein bisschen Zeit, darüber nachzudenken, was Sie im Lauf der Jahre so alles verkündigt haben.

Der Mensch meint ja häufig…

Aber die Corona-Krise führt uns unsere Fragilität wieder schmerzlich vor Augen. Wir haben nicht alles in der Hand. Das wird uns zu sehr deutlich. Der Mensch meint ja häufig er könne alles regeln, alles allein hinbekommen, notfalls ist mit Geld alles zu kriegen.

Auch hier zeigt sich, dass ein möglichst wirklichkeitskompatibles Weltbild immer von Vorteil ist. Es bewahrt sowohl davor, sich für unverwundbar zu halten. Als auch davor, auf Unterstützung durch magische Himmelswesen zu hoffen. Ich finde, dass kann einem gar nicht deutlich genug bewusst werden.

Auch hier schwingt wieder die subtile Gesellschaftskritik mit, wie sie gerade von Kirchendienern immer wieder gern geübt wird. Denn den Aspekt, dass der Mensch natürlich längst nicht alles, aber eben doch schon sehr viel (zumindest viel mehr als noch vor ein paar Jahren oder Jahrzehnten) „regeln“ kann, blendet Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda aus.

Für Heilsverkäufer wie ihn ist es immer von Vorteil, wenn sich Menschen als unzulänglich, unfähig, unwürdig wahrnehmen. Umso empfänglicher werden sie für Heilsversprechen aller Art. Einmal mehr sei auch hier auf die Vorzüge eines möglichst wirklichkeitskompatiblen, vernunftbasierten Weltbildes hingewiesen.

Sinn und Glaube

Was ist der Sinn dieser Corona-Epidemie? Die Anzahl der Antworten auf diese Frage entspricht der Anzahl der Menschen, die sie stellen. Mit dem Sinn ist es wie mit dem Glauben: Jeder Mensch muss seine eigene Antwort finden.

Glaubenslehren gaukeln vor, einen Sinn liefern zu können. Selbst dann, wenn sich ein tieferer Sinn redlicherweise einfach nicht erkennen lässt. Wäre es anders, bräuchte man ja nicht daran zu glauben. Und deshalb lassen sich Glaube im religiösen Sinn und Sinnsuche redlicherweise nicht auf eine Stufe stellen.

Die religiöse Antwort auf jede Sinnfrage ist der göttliche Wille. Der, je nach Bedarf, entweder sehr detailliert bekannt ist. Oder eben unergründlich.

Glaubenslehren verlangen ja gerade, dass man den in ihnen behaupteten Sinn als wahr und sinn-voll akzeptiert. Religiös glauben bedeutet eben nicht, nach eigenen Antworten zu suchen. Sondern die Antworten zu akzeptieren, die die jeweilige Glaubenslehre vorgibt. Unabhängig davon, wie plausibel oder gar wahr diese sind.

Gründe für mitmenschliches Verhalten

Auf alle Fälle regen diese Tage an wieder auch auf die anderen zu schauen. Nicht nur zu fragen, komme ich zu meinem Recht, habe ich meine Vorteile und Vergnügungen, sondern erkenne ich meine Mitverantwortung. Gehe ich bewusst mit der Schöpfung um? Verhalte ich mich so, dass andere geschützt werden.

Ein bewusster Umgang mit dem, was Herr Buß für die „Schöpfung“ seines Gottes hält, ist aus ganz eigennützigen Gründen sinnvoll.

Alle Bestrebungen, die Erde noch möglichst lange als einen für Sauerstoff verstoffwechselnde Lebewesen geeigneten Lebensraum zu erhalten, kommen auch jedem zugute, der selbst dazu beiträgt. Wer sich so verhält, dass andere geschützt werden, schützt damit auch sich selbst. Eigennutz (nicht zu verwechseln mit Egoismus!) ist ein sehr menschliches und sehr starkes Argument für ethische Maßstäbe.

Es bedarf also keiner Schöpfungsmythen oder sonstiger Götterphantasien, um ein umweltverträgliches, faires, rücksichtsvolles Verhalten zu propagieren.

…und nochmal gelogen

Wenn wir unseren Mitmenschen und der Umwelt gegenüber bewusster und verantwortlicher handeln, ist auch diese Corona-Krise eine bewusste Zeit. Und es gilt jeden Tag eine alte biblische Zusage, die dutzendweise sich in der Bibel findet: „Fürchte dich nicht, ich dein Gott bin bei dir!“

Was heißt denn hier „es gilt“ konkret, Herr Buß? Wenn etwas gilt, dann bedeutet das ja, dass es tatsächlich zutrifft. Dass man sich darauf verlassen kann.

Woran lässt sich dieses göttliche Versprechen von einer rein menschlichen Einbildung oder Wunschvorstellung unterscheiden?

Und woran kann man festmachen, welcher der vielen tausend Götter, die sich die Menschen schon ausgedacht haben (und die man laut biblischem Gebot keinesfalls anerkennen und verehren darf), tatsächlich bei einem ist? Und welcher nicht?

Was nützt die Anwesenheit eines imaginären Wesens, das augenscheinlich völlig teilnahms- und tatenlos zuschaut, wie Menschen unvorstellbares Leid ertragen müssen? Und was ist dieses Versprechen somit wert?

Gottes Versprechen: Ich vernichte alle deine Feinde

Wenn der Bibelgott seine Anwesenheit zusichert, dann praktisch immer im Zusammenhang mit Schutz vor Feinden. Wie zum Beispiel hier:

  • Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Blicke nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich und helfe dir auch und halte dich aufrecht mit meiner heilverleihenden Rechten. Siehe, es sollen beschämt und mit Schmach bedeckt dastehen alle, die (in Feindschaft) gegen dich entbrennen; es sollen zunichte werden und zugrunde gehen alle, die Streit mit dir anfangen. Du wirst sie suchen und nicht mehr finden, alle, die dich befehdet haben; wie nichts und gar nichts sollen alle werden, die Krieg mit dir führen. Denn ich, der HERR, dein Gott, werde deine Rechte stark machen, ich, der ich dir zurufe: ›Fürchte dich nicht: ich helfe dir!‹«
    (Jesaja 41, 10-13 MENG)

Auch hier ist wieder die menschliche Sehnsucht nach einem unbesiegbaren Kriegsherren erkennbar, der einen (in diesem Fall das Volk Israel) vor Feinden beschützen möge.

Ein Abgleich mit der irdischen Wirklichkeit zeigt, dass noch kein einziger Gott jemals seriös nachweisbar tatsächlich irgendwen vor irgendwas bewahrt hätte. Vielmehr haben Menschen im Vertrauen auf ihre Götter und auf deren vermeintliche Anordnung hin schon unvorstellbar viel Leid verursacht.

Die Hoffnung, die das Vertrauen auf einen Gott, der sich um seine Anhänger kümmert ist vergleichbar mit der illusorischen Hoffnung des Alkoholikers, dass die Schnapsflasche seine Probleme lösen möge.

Ergänzung: Das Problem mit der Allmacht

Ein interessanter Aspekt, auf den Herr Buß allerdings nicht eingeht, ist in diesem Zusammenhang die Frage, warum Gott so etwas wie Corona überhaupt zulässt. Wer an einen allmächtigen, allwissenden und allgütigen Gott glaubt, der muss auch glauben, dass alles, was geschieht, genau so und nicht anders dem göttlichen Willen und göttlicher Absicht entsprechen muss.

Unter diesem Blickwinkel betrachtet könnte man die Ausführungen von Herrn Buß so interpretieren, dass der liebe Gott Corona geschickt hat, um die Menschen wieder sensibler füreinander und für ihren Lebensraum zu machen.

Das führt zwangsläufig zur Frage, ob ein allgütiger Gott nicht auch einen anderen, weniger leidvollen Weg hätte wählen können, seine bevorzugte Trockennasenaffenart wieder auf Spur zu bringen? Oder sie einfach gleich so zu schöpfen, wie er sie gerne hätte?

Während gläubige Christen an der hier zugrunde liegenden Theodizee-Frage scheitern, lässt sich diese ganz einfach beantworten: (Auch) diesen Gott gibt es nicht.

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