Sektenaussteiger: Das Leben nach dem Zwang

Lesezeit: ~ 2 Min.
Nadja Holliger hat einen Youtube-Kanal eingerichtet, in dem sie Sektenaufklärung betreibt. Auf AWQ.DE stellt sie sich und ihr Projekt vor:
Nadja Holliger
Nadja Holliger

Vielen Dank dass ich mich hier vorstellen darf.

Mein Name ist Nadja Holliger, ich komme aus der Schweiz und betreibe Sektenaufklärung. Neben Facebookseite-Gruppe und Selbsthilfegruppe möchte ich auch über Youtube die Welt darüber aufklären, was mit Kindern passiert die so aufwachsen müssen.

Selbst aufgewachsen in einer Freikirche mit sektenhaften Strukturen, weiss ich, was es heisst als Kind kein ICH, kein Selbstbild und kein Selbstwert aufgebaut zu haben. Keine Hilfe zu bekommen, sich Ohnmächtig und alleine zu fühlen.

Angst und Scham

Die Angst vor Hölle, Schuld und Teufel und die grosse Scham mit der man von Anfang an behaftet ist. Dann der fehlende Bezug zum eigenen Körper. Alles Themen womit ein kleines Kind überrollt wird.

Auch nach dem Ausstieg im erwachsenen Alter wird es nicht besser. Die Ängste, Indoktrinationen, Sorgen und mangelndes Selbstwertgefühl nimmt man mit. Die Aussenwelt in der man nun ist, wurde einem jahrzehntelang als böse und schuldig verkauft. Man fühlt sich als Aussenseiter und gleichzeitig wünscht man sich dazuzugehören.

Viele Aussteiger haben mit psychischen Problemen zu kämpfen. Ich möchte mit meinem Tun anderen Mut machen. Dass sie sehen: he, ich bin nicht alleine, es gibt noch mehr, die das Gleiche wie ich durch gemacht haben.  Vielleicht haben einige ja den Mut durch mich, auch an die Öffentlichkeit zu gehen, damit die Welt immer mehr davon erfährt.

Aufklärung und Hilfe

In meinem Youtubekanal geht es genau um diese Themen. In Zukunft kommen noch Interviews von Sektenaussteigern der diversesten Sekten und Kirchen dazu.

Es würde mich freuen wenn mein Youtubekanal wachsen darf, und viele Menschen erreichen kann. Dieses Thema ist so wichtig, weil immer noch viele Kinder so aufwachsen müssen und die Welt nicht hinsieht.

Über ein Abo würde ich mich sehr freuen. Auch wenn Ihr Themenvorschläge für Videos habt, gerne melden.

Liebe Grüsse aus der Schweiz

Nadja Holliger

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6 Gedanken zu „Sektenaussteiger: Das Leben nach dem Zwang“

  1. Hallo, Nadja, deine Erfahrungen in einer kleinen fundamentalistischen religiösen Vereinigung entsprechen auch den Erfahrungen, die man noch lange Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bei der Indoktrination durch Großkirchen hier in Deutschland machen konnte. Viel Erfolg mit deinem Hilfsangebot für Sektenaussteiger und die es werden wollen.

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  2. Ich finde es immer wieder faszienierend von Menschen zu erfahren die es schaffen, trotz aller miserablen Umstände in ihrem Leben, einen eigenen Kern des Ichs zu entwickeln und zu bewahren. Es ist dabei egal, ob es sich um eine religiöse Sekte, eine politische Ideologie oder auch „nur“ um ein narzistisches Elternhaus handelt. Diese Menschen entziehen sich den auferlegten Optionen von Selbstaufgabe oder gar Zerstörung (des Ichs) und finden Mut und Kraft, ein selbstbestimmtes und aufgeklärtes Leben zu führen.

    Hut ab, Nadja Holliger! Ihr YT-Kanal ist abonniert.

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  3. Liebe Nadja!

    Mit Schuld, Angst und Einschüchterung, werden Menschn am besten manipuliert und schikaniert!
    (Der „liebe“ Gott wird sehr, sehr böse, wenn Du dies tust, oder das nicht tust!)
    Doch wenn wir die ausgesprochenen Drohungen mal näher untersuchen, entpuppt sich so etwas schnell als Pappmonster aus einer Geisterbahn und wir sehen es als absurd und grotesk, von was wir uns da haben beherrschen und beienflussen lassen!
    Ich wünsche Dir viel Unterstützung bei Deinem Projekt!

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  4. Welche religiösen Verrenkungen ich erlebt habe, haben mir einen grossen Teil meines Lebens geprägt, und es dauerte 30 Jahre bis ich von dieser Plage befreit war, auch durch vielen Medis +Psycho-Patres die mir das Leben schwer machen, doch eben vom Regen in die Traufe habe ich das erlebt, als Sohn von einem übereifrigen Messner, zu einer selbstherrlichen religiösen Fan-Gruppierung, die alles Aussenstehenden, sogar den religiösen Konkurrenz, als die Allversöhner hinstellten.

    [Allversöhner] ist für mich ein schlimmer Schimpfwort, und schon ist ist man als schlechter Mensch abgestempelt, weil die Toleranz andern gegenüber, den Gemeindemitglieder ein Dorn im Auge ist.

    Da ich uneinsichtig war betreff meiner Glaubens-Ausrichtung, wurde ich auf die Strasse gestellt, und ausgegrenzt.

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