Brief an Putin – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 10 Min.

Brief an Putin – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Lissy Eichert, veröffentlicht am 5.3.22 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Frau Eichert versucht heute, den orthodoxen Christen Putin mit biblisch-christlichen Waffen zu schlagen: Mit religiöser Strafandrohung.

Wann ist ein Christ ein Christ?

Es ist ein Brief, ein Brief an Wladimir Putin. An den Mann, der sich selbst einen orthodoxen Christen nennt.

(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Brief an Putin – Wort zum Sonntag, verkündigt von Lissy Eichert, veröffentlicht am 5.3.22 von ARD/daserste.de)

Nicht nur er selbst nennt sich so. Und die wichtigsten Voraussetzungen, um sich Christ nennen zu können, erfüllt er offenbar auch:

  • In seinem Flugzeug gebe es eine Ikone und eine Bibel. «Wir sind ein riesiges Land. Da habe ich Zeit, die Bibel zu lesen», sagte er. […]
  • Im zurückliegenden Wahlkampf erzählte er detailliert von seiner Taufe im Alter von sechs Wochen. […]
  • Zu Putins Religiosität soll unter anderem ein Schicksalsschlag aus dem Jahr 1996 beigetragen haben. Sein neues Haus nahe Leningrad verlor er durch einen Brand. Aus den Flammen konnte er im letzten Moment seine Töchter Maria und Jekaterina retten. In den Trümmern fand er später sein Taufkreuz – unversehrt.
  • Orthodoxe Priester bescheinigten ihm, er sei «strenggläubig». Als vergangenes Jahr die griechische Reliquie des Gürtels der Jungfrau Maria – eine der meistverehrten Heiligtümer in der orthodoxen Welt – in Russland gezeigt wurde, kam er eigens zum Flughafen.
    (Quelle: Markus Döbeli am 07.03.2012 via Livenet / Kipa: Russlands künftiger Präsident – Ist Wladimir Putin ein Christ?)

Taufe, Wundergläubigkeit, Bibelstudium, Marienverehrung und dazu noch die priesterliche Bestätigung: Das sollte genügen, um sich zurecht als Christ bezeichnen zu können.

Zumindest was diese Voraussetzungen angeht, kann sich Putin wohl genauso glaubwürdig einen orthodoxen Christen nennen wie sich Frau Eichert eine katholische Christin nennen kann.

Allerdings ist Putin nur einer von vielen, die als Beleg dafür angeführt werden können, wie perfekt sich absolutistische politische Ideologien mit dem biblisch-christlichen Glaubenskonstrukt kombinieren lassen.

Alles, was Menschen heilig ist

Der die Gebote Gottes also kennt. Auch das Gebot: „Du sollst nicht töten.“ Eindringlich appelliert Lissy Eichert in ihrem Brief an Putin: „Hören Sie auf mit der Aggression, sie zerstört alles, was Menschen heilig ist. Stoppen Sie den Krieg!“

Unabhängig davon, wie es nun tatsächlich um die religiöse Glaubensüberzeugungen von Putin bestellt sein mag:

Seine religiöse (Selbst-)inszenierung reicht aus, um zum Beispiel bei seiner propagandistischen Legende von der Befreiung unterdrückter russisch-orthodoxer Christen in der Ukraine mit der Unterstützung des russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill 1. rechnen zu können.

Bruder Wladimir

Brief an Putin

Sehr geehrter Bruder Wladimir Putin.

Ich nenne Sie Bruder, es heißt ja, Sie seien orthodoxer Christ. Obwohl mir das gerade schwer fällt zu glauben.

Das kann ich gut nachvollziehen: Wer seinen christlichen Glauben als Ursache dafür erachtet, dass er sich ethisch richtig verhält, dem dürfte es tatsächlich schwer fallen zu akzeptieren, dass Christsein eben keinesfalls zwangsläufig bedeutet, dass sich jemand deshalb auch ethisch richtig verhält.

Christen gelingt es zumeist sehr gut, die „Kriminalgeschichte des Christentums“ komplett auszublenden. Weil diese so gar nicht zur eigenen Interpretation des biblisch-christlichen Glaubenskonstruktes passen mag.

Um diese Diskrepanz zwischen eigener Wunschvorstellung vom religiösen Glauben als wertvolle und überlegene, weil Gott gegebene Moralquelle und der irdischen Wirklichkeit aufrecht zu erhalten gilt es, geeignete Bewältigungsstrategien anzuwenden.

Schritt 1: Die Glaubenslehre in Sicherheit bringen!

Schritt eins besteht darin, erstmal die eigene Glaubenslehre aus der Schusslinie zu nehmen:

Vor drei Tagen war Aschermittwoch. Katholische, evangelische Gläubige wie auch orthodoxe Christen und Christinnen lassen sich ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen. Und hören dabei den Aufruf: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ Das Aschenkreuz steht für Umkehr. Dafür, sich bewusst auszurichten auf das, was Gott wichtig ist: Ehrfurcht vor allem, was lebt.

Das Praktische an „Heiligen Schriften“ wie der Bibel: Sie können völlig beliebig ausgelegt und verstanden werden. Die Bandbreite deckt dabei das gesamte Spektrum menschlichen Verhaltens ab – von Feindesliebe bis zum Genozid.

Jeder kann nach eigenem Gusto selbst „festlegen“, was seinem Gott angeblich wichtig sei.

Bei Frau Eichert ist es also die „Ehrfurcht vor allem, was lebt.“ Um diese Ehrfurcht aus der Bibel zu extrahieren (genauer: um sie in die Bibel hineinzuinterpretieren), müsste sie sich ziemlich anstrengen.

Denn man könnte ihr sofort entgegen halten, dass das Verhalten des Gottes aus der biblisch-christlichen Mythologie keineswegs von einer besonderen Ehrfurcht vor dem Leben zeugt.

Ehrfurcht vor dem Leben?

Wir erinnern uns: Dieser Gott hat, also gemäß dieser Mythologie, trotz angeblicher Allmacht und Allgüte eine Welt voller Leid und Schmerz erschaffen.

Eine seiner ersten „Amtshandlungen“ nach der Fertigstellung ist die Bestrafung der gesamten jemals existierenden Menschheit für ein Obst-Diebstahlsdelikt der ersten Frau. Und das, obwohl diese von jeder Schuld freizusprechen wäre. Weil die Menschen ja zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gelernt hatten, „gut“ von „böse“ zu unterscheiden.

Weiter gehts in der Bibel mit einer schier unendlichen Schilderung von Vernichtungsphantasien gegenüber Glaubensfreien und Andersgläubigen.

Auch die Ermordung durch Ertränken praktisch sämtlichen Lebens kann kaum als Ausdruck von „Ehrfurcht vor dem Leben“ bezeichnet werden.

Das ganze Alte Testament über werden Menschen im vermeintlichen Namen und Auftrag Gottes verfolgt, ausgebeutet, vertrieben, bestohlen. Und sie möglichst vollzählig zu ermorden wird als besonders gottgefällig gelobt.

Im Neuen Testament wird es nicht besser…

Auch im Neuen Testament muss man die Halbsätze mit der Lupe suchen, die man dann zumindest scheinbar als Beleg für diese göttliche Priorität anführen könnte.

Aber: Wer seinen eigenen Sohn zu seiner eigenen Befriedigung im Interesse Dritter als Menschenopfer zu Tode foltern lässt, dem kann man wahrlich keine besondere „Ehrfrucht vor dem Leben“ attestieren.

Und wenn man hier einwendet, dass Gott seinen Sohn nach dessen Hinrichtung ja wieder auferweckt hatte, dann stellt sich die Frage, was von einem Gott zu halten ist, der sich von einem Menschenopfer, das eigentlich gar keines ist, sondern nur ein grausames Theaterstück, eine blutrünstige Inszenierung, wie man sie heute noch bei Fundamentalisten anderer Religionen antrifft, beeindrucken lässt.

Weil sich noch kein einziger der vielen tausend Götter, die sich die Menschen schon ausgedacht haben tatsächlich verbindlich und nachweislich dazu geäußert hat, was ihm tatsächlich wichtig ist, braucht Frau Eichert auch vom Gott der biblisch-christlichen Mythologie keinen Widerspruch zu befürchten.

Asche des Todes – ein grässliches Gefühl

Beim Austeilen der Asche musste ich diesmal an die Asche des Todes denken. Ein grässliches Gefühl.

An welche Asche haben Sie denn bisher gedacht, wenn Sie Menschen Kreuze auf die Stirn gemalt haben, Frau Eichert?

Der Tod an sich ist bedauerlich für den Betroffenen und mitunter natürlich sehr tragisch für die Hinterbliebenen. Aber grässlich wird es doch erst, wenn es nicht um den Tod an sich, sondern um die Umstände geht, wie und warum jemand stirbt.

Und wie wir nun erfahren, scheint es Frau Eichert auch gar nicht um den Tod an sich zu gehen. Sondern um die Ermordung von Menschen durch Kriegshandlungen. Was dann natürlich durchaus grässliche Gefühle hervorrufen kann:

Bilder aus der Ukraine zeigen, was alles in Schutt und Asche liegt. Asche des Todes – allüberall. Zivilisten, Frauen, Kinder, Männer, Helferinnen und Helfer. Überall Tod und Elend und Angst. Auch junge russische Soldaten sterben. Warum nur?

Wofür, Wladimir Putin, lassen Sie Menschen leiden und sterben? Für noch mehr Macht? Dass der Rest der Welt vor Angst in die Knie geht? Oder treibt Sie die historische Idee vom großen Weltreich? Wie viele Diktatoren haben schon versucht, große „Weltenlenker“ zu werden. Und doch ist die Geschichte über sie hinweggegangen. Glauben Sie, Ihnen wird es anders ergehen? Kein Weltreich währt ewig.

Neben Größenwahn ist diesen Diktatoren eins gemeinsam: Sie vertreten, etablieren und nutzen Ideologien, die sie für geeignet halten, um ihre Ziele zu erreichen.

Sakralisierung des Krieges

Und hier werden einmal mehr die Parallelen zwischen absolutistischen politischen und bestimmten religiösen Ideologien sichtbar:

Wer könnte besser das Streben nach einer Weltherrschaft „legitimieren“ als ein allmächtiger Gott? Dessen Anhänger sich einbilden, sein Auftrag an sie sei es ebenfalls, sein „Reich“ auf Erden zu errichten?

Oder, wie in diesem aktuellen Beispiel, bei ihren Glaubensbrüdern „sein“ zu müssen? In erster Linie im Gebet – und in zweiter Linie mit Panzern und Raketen?

  • „Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche in Russland, Kirill, misst dem Krieg in der Ukraine eine höhere Bedeutung zu. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax. Dem Patriarchen zufolge sei Russland in der Ukraine in einen Kampf eingetreten,“ der keine physische, sondern eine metaphysische Bedeutung hat“. Der Patriarch stelle ausdrücklich fest, dass heute „unsere Brüder im Donbass, orthodoxe Menschen, zweifellos leiden, und wir können nicht anders, als bei ihnen zu sein – in erster Linie im Gebet“.“
    (Quelle: n-tv.de Liveticker +++ 17:07 Patriarch misst Krieg höhere Bedeutung zu +++)

Wie sich die Bilder gleichen…

Quelle: Netzfund
Quelle: Netzfund

War – what is good for?

Was ist denn gewonnen, wenn Kiew und die anderen Städte in Schutt und Asche liegen, wie wir es schon im syrischen Aleppo und anderen zerstörten Städten bitter beklagen?

Kriege haben schon immer zum Beispiel dazu geführt, dass sich Grenzen verschoben haben.

Manche Reiche haben ihren Einfluss und ihren Besitz vergrößert, andere Staaten sind komplett vom Erdboden verschwunden.

Das rechtfertigt freilich keinen einzigen Krieg. Beschreibt aber die Faktenlage.

Auch für die Ausbreitung von Religionen spielten und spielen Kriege eine, wenn nicht die maßgebliche Rolle.

Seine heutige Verbreitung hat das Christentum nicht der Wahrheit oder moralischen Überlegenheit seines Glaubenskonstruktes zu verdanken.

Sondern Kriegen und anderen Maßnahmen, die ethisch kritisch zu bewerten bzw. entschieden abzulehnen sind. Und in deren Zusammenhang Länder oder auch ganze Erdteile nicht nur Besitz des angreifenden oder annektierenden Staates, sondern nebenbei gleich auch noch christianisiert wurden.

Missbrauch – oder Gebrauch?

Viele vor Ihnen haben den Namen Gottes missbraucht, ihn instrumentalisiert für Gewalt, Terror, Krieg.

Wen meinen Sie mit „Ihnen“, Frau Eichert? oder meinen Sie „ihnen“ und damit die oben genannten Diktatoren? Wenn es um Schuldzuweisungen geht, sollte man schon versuchen, Unklarheiten zu vermeiden.

Die Einschätzung, eine Instrumentalisierung des „Namen Gottes“ für Gewalt, Terror, Krieg sei ein Missbrauch dieses Namens, erscheint reichlich verzerrt, wenn man bedenkt, wie viel Leid durch Gewalt, Terror und Krieg schon im Namen dieses Gottes verursacht wurde und bis heute verursacht wird.

Dass sich zumindest ein Großteil des Christentums heutzutage weitgehend friedlich verhält, haben wir nicht der Friedfertigkeit dieses Gottes und des zugehörigen Glaubenskonstruktes zu verdanken. Sondern der Aufklärung und der Säkularisierung.

Ohne diese Faktoren hätte das Christentum überhaupt keinen Grund gehabt, ihre Ideologie zur Friedensbewegung umzudefinieren. Wenn sie das jemals von sich aus gewollt hätte, hätte sie viele Jahrhunderte alle Macht der Welt dazu gehabt.

Und trotzdem werden bis heute nach wie vor Kriege im angeblichen Namen und Auftrag, oder auch mit der Hoffnung auf Unterstützung genau dieses Gottes geführt.

Frau Eichert droht Putin mit dem „Jüngsten Gericht“

Sie, Herr Putin, kennen doch die Gebote Gottes: „Du sollst nicht töten, nicht stehlen, nicht falsch aussagen, keinen Raub begehen.“ Wie wollen Sie einst vor den Richterstuhl Gottes treten? Vielleicht können Sie einem menschlichen Gericht entrinnen; beim göttlichen wird Ihnen das nicht gelingen. Weil jedes Kind, das unter Ihren Bomben stirbt, eine Entwürdigung Gottes ist, der sein Antlitz auch über Russland erhebt.

Ernsthaft, Frau Eichert?

Sie drohen Putin mit dem „Jüngsten Gericht“? Und die Ermordung von Kindern durch Bomben halten Sie deshalb für kritikwürdig, weil Sie darin eine Entwürdigung Ihres Gottes sehen?

Abweichend von meiner sonst üblicherweise praktizierten Contenance frage ich Sie an dieser Stelle:

Sind Sie noch ganz bei Trost?

Ist Ihnen wirklich nicht bewusst, dass Sie hier Ihre religiöse Phantasiewelt mit der irdischen Wirklichkeit vermischen? Dass es hier um das reale Leid realer Menschen geht? Und nicht um absurde Jenseitsfiktionen, genauso wenig um die Stammesregeln eines halbnomadischen Wüstenvolkes aus der ausgehenden Bronzezeit?

Diese hier genannten Gebote sind nicht „die Gebote Gottes.“

Es sind grundlegende Konventionen, ohne die keine Gesellschaft langfristig hätte bestehen können. Und die deshalb in gleicher oder ähnlicher Form in praktisch allen Gesellschaftsordnungen, und zwar auch schon in sehr viel älteren als dem JHWH-Kult als anzutreffen sind.

Wie würden Sie die Ermordung eines Diktators, dessen Verhalten eine akute Bedrohung womöglich für die gesamte Weltbevölkerung darstellt ethisch bewerten?

Und was meinen Sie, wie Ihr Gott hier entscheiden würde, wenn es ihn gäbe? Würde er auf die unbedingte Einhaltung seines Gebotes bestehen? Oder würde er einen solchen Mord möglicherweise anders bewerten?

An welchen bzw. wessen Maßstäben würde er sich dabei orientieren?

Größenwahn und Kaltblütigkeit

In einem Psalm werden die Mächtigen vor Größenwahn und Kaltblütigkeit gewarnt.

Frau Eichert, was könnte der Grund dafür sein, dass diese Warnung ganz offensichtlich beim katholischen Klerus bis heute nicht angekommen zu sein scheint?

Ich zitiere:

„Da ist ein Armer, er rief, und der Herr erhörte ihn. Der Engel des Herrn umschirmt alle, die ihn fürchten und ehren, und er befreit sie.“ Wer zu Gott schreit, findet Schutz und Hilfe.

Es gibt unzählige Arme, die ihre Götter, die sie inbrünstig fürchten und aufrichtig ehren um Hilfe anriefen. Auch Anhänger des Gottes, von dem hier die Rede ist. Und ebenso unzählig viele waren trotzdem unvorstellbarem Leid ausgesetzt und wurden niemals befreit.

Gerade hatten Sie noch (zu Recht) Größenwahn und Kaltblütigkeit verurteilt. Was ist es anderes als größenwahnsinnig und kaltblütig, mit solchen Behauptungen Menschen in die Irre zu führen?

Worum geht es hier wirklich?

Doch zugleich heißt es warnend: „Meide das Böse, und tu das Gute; suche Frieden und jage ihm nach.

Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, um ihr Andenken von der Erde zu tilgen. Den Frevler – wird seine Bosheit töten.“

Die Warnung in diesem Psalm richtet sich eindeutig gegen Glaubensfreie und Andersgläubige. Die in moderneren Bibelübersetzungen gemeinhin nicht mehr als „Gottlose“, sondern verallgemeinernd und verschleiernd als „Frevler“ bezeichnet werden.

Das „Böse“ steht in der Bibel für Glaubensfreiheit oder den Glauben an andere Götter als an den der Bibel. Wohingegen mit „Gerechte“ die „Rechtgläubigen“ gemeint sind. Die Zugehörigen zur „richtigen“ Glaubensgemeinschaft. Die, die nur den „richtigen“ Gott anerkennen und verehren.

Als die Frevler noch Gottlose hießen…

Weit zurück in die Vergangenheit muss man nicht blättern um zu erfahren, dass es hier nicht um ethisch richtiges Verhalten geht. Sondern um die Sanktionierung eines fehlenden oder „falschen“ Glaubensbekenntnisses.

In der Übersetzung des Alten Testaments in der Elberfelder Bibel von 1871 lautet die zitierte Stelle zum Beispiel noch so:

  1. Vielfältig sind die Nöte des Gerechten, aber aus dem allen rettet ihn der HERR.
  2. Er bewahrt alle seine Gebeine, nicht eines von ihnen wird zerbrochen.
  3. Den Gottlosen wird die Bosheit töten; und die den Gerechten hassen, werden es büßen.
  4. Der HERR erlöst die Seele seiner Knechte; und alle, die sich bei ihm bergen, müssen nicht büßen.
    (Psalm 34, 20-23 ELB)

Die eigentliche Message ist so klar wie banal: Unterwirf dich dem richigen Gott, dann erettet er dich vor dem, was er dir androht, wenn du es nicht tust.

Und genau das ist auch die Kernbotschaft im Neuen Testament. Auf den Punkt gebracht in Markus 16,16.

Frau Eichert, und das halten Sie jetzt für einen sinnvollen und potentiell wirksamen Appell an Putin?

Absurde Vorstellung – mit und ohne Religion

Mir fallen dazu zwei mögliche Szenarien ein:

Angenommen, die russisch-orthodoxen Priester liegen richtig und Putin ist tatsächlich ein streng gläubiger Christ.

Dann wird es ihm (mit tatktäftiger Unterstüzung seiner ihm wohlgesonnenen Patriarchen) mit Leichtigkeit gelingen, Ihren Standpunkt innerhalb der biblisch-christlichen Binnenlogik und -scheinwirklichkeit sauber biblisch begründet zu widerlegen. Mit theologisch-rhetorischen Mitteln beliebig interpretierbare „Heilige Schriften“ machen es möglich.

Zur Not würde in diesem Fall sogar einfach ein Verweis auf 1. Korinther 14,33-36 genügen.

Oder: Putin spielt den strenggläubigen Christen nur.

Weil ihm der Schulterschluss mit seinen Komplizen der russisch-orthodoxen Kirche nützlich für seine eigenen Ziele erscheint.

Dann jucken ihn Jenseitsdrohungen genauso wenig, wie er sich an biblische Gebote gebunden fühlt.

Ich halte das heutige „Wort zum Sonntag“ für einen weiteren eindrucksvollen Beleg für die These, dass Religion nichts Zielführendes zu Bewältigung gegenwärtiger Krisen beizutragen hat.

Die Grenze zwischen Gut und Böse

Das heißt: Die Grenze zwischen Gut und Böse verläuft auch durch das eigene Herz. Und hier ist Umkehr möglich. Zu jeder Zeit. Jetzt.

Wladimir Putin, ich appelliere an Ihr Herz: Hören Sie auf mit der Aggression, sie zerstört alles, was Menschen heilig ist.

Was auch immer im Kopf von Putin vor sich gehen mag: Ich bin absolut davon überzeugt, dass der ganz sicher „auf sein Herz hört.“ Nur „hört“ der da offensichtlich etwas ganz anderes als Sie, Frau Eichert.

Aus dessen Sicht bedrohen die Anderen alles, was ihm „heilig“ ist. Daran zeigt sich, dass „Heiligkeit“ kein brauchbarer Maßstab für die Beurteilung menschlichen Handelns sein kann.

Frau Eichert, halten Sie das „Herz“ eines Autokraten tatsächlich für das geeignete Entscheidungsorgan, wenn es darum geht, das eigene Handeln an modernen ethischen, freiheitlich-humanistischen Standards auszurichten, was ja vermutlich Ihr eigentliches Anliegen sein dürfte?

Stoppen Sie den Krieg!

…und zwar ganz unabhängig davon, ob Sie nun tatsächlich Christ sind, oder ob Sie nur so tun.

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15 Gedanken zu „Brief an Putin – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Zum ersten Mal sprachlos, mir fehlen die Worte…
    WIE KANN MAN NUR SO DUMM, HIRNGEWASCHEN, BLÖD sein?!

    Jeder segnet auf seiner Seite nach Leibeskräften vor sich hin,
    Millionen von Religioten reiben sich die Knie wund und beten fleisig den selben Gott gegeneinander an…

    Bei so viel (Schein-)Heiligkeit will ich einach nur KOTZEN!!!

    Wie kann man sich nur derartig von Rationalität und Realität entfernen???

    Antworten
  2. Ach Frau Eichert, irgendwie klappt das mit Ihnen und der Realität einfach nicht. Es ist doch klar, was Putin vor dem göttlichen Gericht sagen wird: „Na Ihr Drei, das habe ich doch gut gemacht – Euer göttlicher Auftrag an alle rechtgläubigen Christen ist es ja, die „Heilige Rus“ wieder herzustellen. Kyrill meint auch, ich hätte als frommer Glaubenskrieger eine Belohnung verdient.“ Oder so … Die legen beim WzS nicht nur keinerlei Wert auf Vernunft; auch Fakten stören und werden dann bei Bedarf einfach ignoriert. So geht Religion.

    Antworten
  3. Na Super Frau Eichert,

    Ihr angebeteter, gütiger, allmächtiger und liebe Gott wartet also mit dem Problem Putin bis zum jüngsten Gericht.
    Er lässt Putin also einfach weiter Krieg führen bis zum Sankt Nimmerleinstag (…äh jüngsten Gericht).
    In unserer Wirklichkeit und Realität ist das unterlassene Hilfeleistung und eine Straftat.
    In ihrer Realitätsverweigerung ist das scheinbar Gerecht.
    Wie würden sie sich z. B. Verhalten wenn Sie sehen wie ein Kind missbraucht wird, oh sorry blödes Beispiel, nehmen wir lieber was anderes, also z. B. wenn eine Frau misshandelt wird, warten Sie dann auf das jüngste Gericht oder rufen sie 110 an.
    Natürlich würden Sie letzteres tun.
    Ihr Gott schaut da erst mal in Ruhe zu:
    – Wie beurteilen Sie das?
    – Was bedeutet das für ihr Verhalten?
    – Warum würden Sie anders handeln als Ihr Gott?
    – Wie bringen Sie das mit der Realität in Einklang?

    Oh Entschuldigung Frau Eichert,
    ich vergaß das Sie ja in einer anderen, einer Scheinwelt, völlig entrückt der Realität leben.
    OK dann können Sie ja die von mir gestellten Fragen natürlich sachlich gar nicht beantworten.

    2 x 3 macht 4
    Widdewiddewitt
    und Drei macht Neune !!
    Ich mach‘ mir die Welt
    Widdewidde wie sie mir gefällt ….

    Antworten
  4. @Peter Troschke:
    Treiben wie das Beispiel mit dem missbrauchtem Kind mal weiter auf die Spitze!
    Der Vergewaltiger ist z.B getaufter Christ und das vergewaltigte Kind, Jüdisch!
    Also! Dem Christen wird vergeben und das Jüdische Kind, landet in der Hölle, oder wie?

    Ist doch immer wieder erschreckend, in was für einer völlig verklärten, nebulösen Märchenwelt, Christen leben und welche Auffassung sie vom täglichen Weltgeschehen haben!
    Dieser naive Glaube, Gott sorgt für die Menschen und für Gerechtigkeit und alles passiert im Sinne des Herrn.

    Antworten
    • „Ist doch immer wieder erschreckend, in was für einer völlig verklärten, nebulösen Märchenwelt, Christen leben und welche Auffassung sie vom täglichen Weltgeschehen haben!“

      Ich vermute, dass viele Mainstream-Christen inzwischen gemerkt haben dürften, dass ihre religiös vernebelte Weltanschauung nicht zur irdischen Realität und auch nicht mehr zu ihrer eigenen Lebenswirklichkeit passt, Stichworte: Sexualmoral, Kirchgang, Beichte, Bedeutung des biblisch-christlichen Belohnungs-Bestrafungskonzeptes, allgmein Relevanz des Glaubens…

      Viele von denen hatten bisher wohl nur noch keinen triftigen Grund, sich aus dieser Glaubensgemeinschaft zu befreien, warum auch. Eine Kirche, die ihren Schäfchen sowieso nichts mehr abverlangt und stattdessen versucht, sie mit einer Art spirituelles Wellness-Angebot vom Austritt abzuhalten, braucht sich mit den Schattenseiten ihrer Ideologie höchstens dann auseinanderzusetzen, wenn sie von denen darauf angesprochen werden, die dieser Ideologie zufolge in der Hölle landen würden.

      Sicher nicht unerheblich ist auch die Zahl derer, die aus beruflichen Gründen noch nicht austreten konnten oder können.

      Antworten
      • Nicht zu vergessen die Gläubigen, die für sie unangenehme Aspekte ihrer Religion einfach verdrängen. Da ist sehr oft das zu beobachten, was ich als „Kompartementalisierung des Geistes“ bezeichne. Ich habe von Bekannten schon mehrfach gehört, dass sie meine Bücher bzw. Blogs erst gar nicht lesen … Motto: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!

        Antworten
  5. Natürlich gibt es auch sicherlich Gewohnheits-Christen, die aus Bequemlichkeit ihren Glauben weder hinterfragen, noch in irgenteiner Form kritisieren, oder auch nur annähernd eine auf eine Kritik näher eingehen. (Taufen, Konfirmationen, Kommunionen, Segnung der Ehe, Aussegnung beim Tod, etc.)
    Dennoch gibt es eine Vielzahl von Christen, die von der Christliche Lehre und der Bibel absolut überzeugt sind und das als tatsächlich und wahrhhaftig hinnehmen und auslegen.
    Und sie finden in Jesus, den Erlöser, der sie tröstet, sie führt, ihre Gebete erhört, sie liebt, etc.

    Antworten
    • …keine Frage, die gibt es auch. Und denen genügt es zumeist völlig, sich (unabhängig von ihrem Verhalten und von der Faktenlage) von ihrem Phantom geliebt und erhört fühlen zu können.

      Das Schicksal derer, die ihren Glauben *nicht* teilen scheint den meisten davon völlig egal zu sein – auch und gerade den Mainstream-Berufschristen. Und die wenigen, die tatsächlich versuchen, ihre un- und andersgläubigen Mitmenschen vor den Höllenqualen zu warnen, die ihr lieber Gott für diese Menschen vorsieht, werden selbst in den eigenen Reihen oft als Spinner angesehen. Dabei könnte man das ja sogar als Ausdruck der Nächstenliebe deuten, die die Schäfchen für sich reklamieren…

      Antworten
  6. Die meisten Christen verhalten sich gegenüber Gott devot und unterwürfig.
    Es wird alles in ihrem Leben auf Gott interpretiert.
    Und oft verhalten sie sich Ungläubigen gegenüber missionierend und wollen aufzeigen, was es für ein wunderbares Leben mit Gott doch ist.
    Selbstverständlich kommt es natürlich im jeden Einzelfall da drauf an, wie ausgeprägt der Glauben ist.

    Antworten
    • Stimmt, aber kommt es nur mir so vor, als ob es den meisten Christen völlig egal zu sein scheint, dass der Gott der biblisch-christlichen Mythologie Glaubensfreie und Andersgläubige mit furchtbaren ewigen Höllenqualen bedroht? So nach dem Motto: Selber schuld…? Wenn ich davon überzeugt wäre, dass irgendwem eine reale Gefahr droht, würde ich doch zumindest versuchen, ihn davor zu warnen, oder? Zumindest in den letzten > 300 Folgen „Wort zum Sonntag“ war davon noch niemals auch nur ansatzweise die Rede. Der Bestrafungsaspekt wird komplett ausgeblendet, dabei waren es doch gerade die Höllendrohungen, mit denen Menschen über Jahrhunderte hinweg sehr erfolgreich zum „rechten“ Glauben an den „lieben“ Gott „geführt“ worden waren…

      Antworten
  7. Das liegt zum größten Teil, dass die meisten Christien ihre Gott als warmherzigen, liebevollen Kuschel-Gott sehen, der vergibt und es gut mit ihnen meint. Was unwillkürlich zu einer Elitenbildung führt! Wie sind die Guten und alle anderen die Schlechten.
    Bekenne Dich zu Gott und Jesus Christus und alles wird gut.
    Dieses arrogante, selbstgefällige Verhalten, soll dazu führen, dass alle anderen das natürlich auch so wollen.
    Und wer nicht folgt, hat eben Pech gehabt. Der Glauben schikaniert und spielt mit den Ängsten, wie verzweifelter Versuchungsverkäufer!
    Wie perfide und pervers ist das denn bitte, dass ein Schöpfer eine Welt schafft, aus die wir alle erlöst werden müssen?

    Antworten
  8. Sehr geehrter Dr. Optiz,
    danke für ihre wieder einmal sehr akribische Rückmeldung. Einige kurze
    Anmerkungen meinerseits.
    Natürlich weiß ich auch um die Kriminalgeschichte des Christentums, aber ich
    liebe tatsächlich die Person und den Geist Jesu. So manche Heilige in der
    Geschichte sind faszinierend und wegweisend, z.B. Franz von Assisi,
    Hildegard von Bingen, Teresa von Avila, u.a.m. Ich finde, solche
    heiligmäßigen Menschen braucht es auch heute – und es gibt sie, Gott sei
    Dank.
    Gewiss kann man mit Bibelstellen alles Mögliche rechtfertigen. Bertold
    Brecht hat es ausdrucksstark demonstriert. Dennoch ist der hermeneutische
    Schlüssel zur Heiligen Schrift die Priorisierung auf das Hauptgebot der
    Gottes- und der Nächstenliebe. Daran ist alles zu messen. Um nun biblische
    Geschichten tiefer zu verstehen, ist auf den Geist darin zu achten. So geht
    es etwa bei der Ur-Sünde nicht um einen Obstdiebstahldelikt mit einer harten
    Strafe Gottes. Es wird uns Menschen vor Augen geführt, welches Leid auf uns
    zu kommt, wenn wir uns anmaßen, selber Gott zu spielen und alles besser zu
    wissen! Es geht um unsere Gier und Hybris. Um ungeheuerliche Anmaßungen wie
    Putin sie vollzieht: Er entscheidet über Leben und Tod.
    Sie irren in Ihrer Unterstellung, ich würde menschliches Leiden nicht ernst
    nehmen. Ich bin dankbar für alle Verbündeten, die dafür eintreten, wie wir
    diesen Überfall stoppen und menschliches Leiden lindern können.
    Mit freundlichen Grüßen
    Lissy Eichert

    Das war ihre Antwort auf meine Anfrage na h Ihrer Meinung zu dem obigen Beitrag

    Antworten
    • Mir fallen dazu auch ein paar Punkte ein, Frau Eichert:

      “ So manche Heilige in der Geschichte sind faszinierend und wegweisend, z.B. Franz von Assisi,
      Hildegard von Bingen, Teresa von Avila, u.a.m. Ich finde, solche heiligmäßigen Menschen braucht es auch heute – und es gibt sie, Gott sei Dank.“

      Nicht nur im Christentum, sondern auch in praktisch allen anderen Religionen und natürlich auch im säkularen Bereich gibt es faszinierende Menschen, deren Verhalten aus unterschiedlichsten Gründen als vorbildlich und richtungsweisend bezeichnet werden kann. Ihr Argument belegt somit nur, dass unter anderem auch das Christentum außergewöhnliche Menschen vorzuweisen hat.

      „Dennoch ist der hermeneutische Schlüssel zur Heiligen Schrift die Priorisierung auf das Hauptgebot der Gottes- und der Nächstenliebe. Daran ist alles zu messen. “

      Das mögen Sie so sehen. Ein Blick in die irdische Wirklichkeit zeigt, dass dieser Maßstab keineswegs von allen Christen angewendet wird. Deshalb sehe ich hier kein Argument, mit dem die frag- und kritikwürdigen Teile der Bibel abgeschwächt oder gar wegdefiniert werden könnten. Dem gegenüber steht ja auch immer auch der Anspruch, dass es sich bei der Bibel um göttlich geoffenbarte oder zumindest inspirierte und damit übergeordnete, ewige Wahrheit handeln soll. Das kann sich jede/r beliebig so zurechtbasteln, wie es ihr/ihm am besten in den Kram passt – q.e.d.

      „Um nun biblische Geschichten tiefer zu verstehen, ist auf den Geist darin zu achten. “

      Und da „Geist darin“ kein objektiver Maßstab ist, wird auf diesem Weg der Beliebigkeit Tür und Tor geöffnet. Denn was jemand als den „Geist darin“ zu erkennen meint, ist eine höchst subjektive Angelegenheit. Der Moskauer Patriarch Kirill würde sicher auch bezeugen, dass er genau den „Geist darin“ achtet und deshalb die biblischen Geschichten sogar noch tiefer versteht als alle anderen.

      „So geht es etwa bei der Ur-Sünde nicht um einen Obstdiebstahldelikt mit einer harten Strafe Gottes. Es wird uns Menschen vor Augen geführt, welches Leid auf uns zu kommt, wenn wir uns anmaßen, selber Gott zu spielen und alles besser zu wissen! Es geht um unsere Gier und Hybris. Um ungeheuerliche Anmaßungen wie Putin sie vollzieht: Er entscheidet über Leben und Tod.“

      Das kann man vielleicht so (hinein-)interpretieren, allerdings eben auch ganz anders. Laut biblischer Mythologie ging es ja darum, Gut und Böse unterscheiden zu können – das hat weder mit Gier, noch mit Hybris zu tun und es stellt (außer natürlich aus göttlicher „Sicht“) auch keine Anmaßung dar, sondern deutet eher auf einen sozio-kulturellen Fortschritt hin – in Gruppen lebende Individuen legen selbst ihre ethischen Standards fest, sie definieren, welches Verhalten positiv bewertet und welches geächtet wird. Ihre Argumentation kann ich deshalb nicht nachvollziehen.

      Die göttliche Bestrafung ist zudem völlig ungerechtfertigt, weil die Menschen ja zu dem Zeitpunkt noch gar nicht wissen konnten, dass es „böse“ oder „falsch“ sein könnte, göttliche Anweisungen nicht zu beachten.

      Viele Grüße, Marc

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  9. Tja Frau Eichert – und woher wissen Sie so genau, welcher der zahlreichen hermeneutischen Schlüssel der richtige zum Verständnis der Bibel ist? Und wie können Sie diesen Wissensanspruch begründen? Und wie kommt es, dass so viele Heilige, Kirchenväter und Top-Theologen das ganz anders sehen oder gesehen haben als Sie? Sind die alle verblendet, von Satan getäuscht oder weniger intelligent oder einfühlsam als Sie? Sie haben es gecheckt und so viele andere Top-Experten nicht? Echt jetzt?

    Genau diese Flucht aus der Vernunft in eine völlig haltlose Irrationalität und moralische Beliebigkeit, die Sie hier vorexerzieren ist es doch, die uns immer wieder die bekannte Palette an Abscheulichkeiten und Verbrechen im Namen eines Gottes oder einer Heiligen Schrift beschert. Unterscheidet sich diese völlige Beliebigkeit zu Fragen der Moral und Gerechtigkeit im Ergebnis eigentlich irgendwie von Gewissenlosigkeit, Abgestumpftheit oder Abgebrühtheit?

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  10. Da möchte nun einmal mehr anmerken, was für für ein perverser Sadist dieser Gott doch ist!
    Dem fällt doch nichts anderes ein, als erstes, seine Geschöpfe (Menschen) vorzuführen und zu schikanieren!

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