Harte Realität – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 8 Min.

Harte Realität – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Pfarrerin Anke Prumbaum, veröffentlicht am 27.05.2023 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Wenn sich eine Pflegekraft Patienten gegenüber professionell und aufmerksam verhält, dann hält Frau Prumbaum den "heiligen Geist" des Gottes aus der biblisch-christlichen Mythologie für die Ursache.

Ihre Gefühle während eines Krankenhausaufenthaltes schildert die Pfarrerin so:

[…] Für mich und vielleicht für andere war dieses Gefühl: hilflos, total angewiesen auf andere, entblößt, ausgeliefert, Intimität gleich null – das war eine Erfahrung, die mich an meine Schamgrenze, meine Selbstbestimmungsgrenze, die Grenze meiner Würde brachte.

(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Harte Realität – Wort zum Sonntag, verkündigt von Pfarrerin Anke Prumbaum, veröffentlicht am 27.05.2023 von ARD/daserste.de)

Keine Frage: Es gibt sicher Schöneres und Angenehmeres, als bei den persönlichsten Angelegenheiten auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

Allerdings finde ich, dass es schon einen gewaltigen Unterschied macht, ob jemand meine persönlichen Grenzen ohne bzw. gegen meine Zustimmung übertritt. Oder ob dies, zum Beispiel aus medizinischen Gründen, im Interesse meiner eigenen Genesung erforderlich ist.

Wie man Pflegemaßnahmen so gestaltet, dass man die Privatsphäre der Patienten so wenig wie möglich beeinträchtigt, lernt man in einer pflegerischen Berufsausbildung.

Ein möglichst würdevoller Umgang mit Patienten ist zudem eine Frage des Berufsethos. Und: hier geht es um Professionalität. Nicht etwa um „christliche Nächstenliebe“ – falls damit gleich noch jemand um die Ecke kommen sollte…

…gespeist damals aus dem christlichen Glauben

Frau Prumbaum sinniert nun estmal über Artikel eins des Grundgesetzes:

Und dann lieg ich im Bett und lese Zeitung. Über den 74ten Geburtstag des Grundgesetzes. Artikel eins – und gleich klang dieser erste Artikel auf einmal in meiner Situation ganz nah:

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ganz vorn in unserer Verfassung. Unser Grundgesetz beginnt mit diesem Satz. Er ist kurz, prägnant, und mit bitterem Nachkriegsklang, denn er ist in einer Zeit formuliert, wo man mit Schrecken zurück sah und wusste, dass das passiert war: dass Menschen die Würde genommen worden war.

Gegen diese Erfahrung des Dämonischen setzt dieser Satz seine Wirklichkeit, gespeist damals aus dem christlichen Glauben: Jeder Mensch hat eine eigene Würde. Und die ist unantastbar. Dieser Satz schenkt Schutz für die, die sich selbst nicht schützen können, schafft Raum gegen jede Willkür, sorgt sich um die Schwachen.

Was Frau Prumbaum in ihrer Darstellung freilich verschweigt ist der Umstand, dass das „Dämonische“, das den Menschen zuvor ihre Würde (und vielen Millionen Menschen auch das Leben) genommen hatte erst recht „gespeist aus dem christlichen Glauben“ war.

Christliche Altlasten

Dass das Christentum auch beim Grundgesetz seine Finger im Spiel hatte kann wenig erstaunen, wenn man bedenkt, dass der Anteil der Christen im Nachkriegsdeutschland bei rund 95% (Quelle) lag. Erstaunlich, bzw. bedenklich und inakzeptabel ist jedoch der Umstand, dass das heute, wo die Christen in der Minderheit sind immernoch der Fall ist.

Es liegt ebenfalls auf der Hand, dass die Kirchen jede Chance nutzen mussten, um den Imageverlust aufgrund ihres (aus ethischer Sicht) Totalversagens während der Nazidiktatur möglichst geräusch- und verlustarm zumindest nach außen zu kompensieren.

Wären die Kirchen stattdessen sich selbst und ihrer zuvor symbiotischen Haltung der Nazidiktaktur konsequent gegenüber treu geblieben, wären sie andernfalls ja gemeinsam mit dieser untergegangen, statt sich zu entnazifizieren.

Da legte man dann doch lieber die fest versprochene und tatkräftig (sofern man bei Gebeten von „tatkräftig“ sprechen kann) unterstützte Hoffnung auf das „Tausendjährige Reich“ und die heiß ersehnte „Rache für den Kreuzestod Jesu“ erst nochmal auf Eis. Und ging dazu über, die „christlichen Werte“ lieber doch dem eigentlich immer so verhassten, neuen Zeitgeist entsprechend umzudefinieren.

Den Punkt „Legende von der christlichen Moral durch einseitige zweckdienliche Darstellung befeuern“ kann Frau Prumbaum also schon mal als erledigt abhaken auf ihrer heutigen Todo-Liste.

Argumentationsniveau: Marianengraben, 1. Untergeschoss

Und doch – nein – es ist nicht der Satz mit der Unantastbarkeit der Menschenwürde, der sich um die Schwachen sorgt. Es sind die Mitmenschen. So wie am Dienstag ein Pfleger.

Ich möchte Frau Prumbaum zu ihrer Ehrenrettung unterstellen, dass sie womöglich noch unter dem Einfluss gewisser sedierender Substanzen gestanden haben könnte, als sie sich die Argumente für ihr heutiges „Wort zum Sonntag“ ausgedacht hatte.

Stimmt natürlich, Frau Prumbaum. Es ist nicht der Satz, der sich um Sie gepflegt hatte. Es ist ja auch nicht die Straßenverkehrsordnung, die Ihnen einen Strafzettel wegen Falschparkens ausstellt.

Zuwendung – im Krankenhaus und an der Wursttheke

Ich hatte schon das Schlimmste hinter mir und war schon ein bisschen weniger angewiesen auf die Hilfe anderer. Trotzdem bin ich da noch in Tränen ausgebrochen, als ein Pfleger zu mir sagte: „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“ Dieser Satz hat mich so getroffen, weil ich genauso einen Satz brauchte. Schmerzmittel auch, Versorgung auch, Visiten auch, ja. Aber die Zuwendung – unbezahlbar.

Dass Zuwendung in dieser Situation unbezahlbar sei, ist ein immer wieder anzutreffender Irrtum. Der mich einmal mehr an der Eignung von „Seelsorgern“ zur Betreuung von Menschen, in diesem Fall von Krankenhauspatienten stark zweifeln lässt.

Wie oben schon angedeutet, gehört eben diese Zuwendung zur pflegerischen Professionalität genauso dazu, wie die Frage „Darfs noch was sein?“ zur Fleischereifachverkäufer*innen-Professionalität dazu gehört.

Obwohl Pflege besser bezahlt sein sollte. Die Zuwendung in diesem kleinen Satz: Ich würde etwas für dich tun, wenn du etwas brauchst – das hat mich gestärkt. Das war mehr als eine pflegerische Floskel, das hat mir in meiner angekratzten Würde gut getan.

Wenn Frau Prumbaum diesen Satz nicht als pflegerische Floskel, sondern ernst gemeint wahrgenommen hatte, dann spricht das in erster Linie für die Professionalität des Pflegers.

Nächstenliebe in 3, 2, 1…

Nach dieser wortreichen Vorbereitung wird es jetzt aber allerhöchste Zeit, schnell noch irgendwas Religiöses in die Verkündigung zu packen:

Unantastbar – das heißt wir gehen miteinander würdevoll um. In der Liebe zum Nächsten bringen wir seine Würde zum Glänzen.

Um miteinander würdevoll umzugehen ist es keineswegs erforderlich, deshalb alle „Nächsten“ auch gleich zu lieben. Bei solchen Aussagen frage ich mich immer, welche Vorstellung solche Leute wohl von „Liebe“ haben… Andererseits: Christen halten ja sogar die Erpressung ihres Gottes (Mk 16,16) für Liebe…

Um beim heutigen Thema Krankenhaus zu bleiben, sollte der professionelle würdevolle Umgang mit den Patienten eben nicht davon abhängen, ob ich als Pflegekraft diese Patienten liebe oder nicht.

Im Gegenteil: Wer in pflegerischen Berufen überleben möchte, tut im Interesse der eigenen Psychohygiene gut daran, auf eine gewisse emotionale Distanz zu achten.

Diese Option, also ein würdevoller Umgang mit Menschen ohne sich emotional vereinnahmen zu lassen scheint für Frau Prumbaum gar nicht zu existieren: Da gibt es nur entweder Gleichgültigkeit („pflegerische Floskel“) – oder eben ein würdevolles Verhalten, das dann aber nur auf Nächstenliebe basieren kann.

…ein Stückchen vom Heiligen Geist

Jetzt fehlt nur noch die Vereinnahmung dieser zurechtkonstruierten Nächstenliebe für Religionsreklame, also der eigentliche Zweck der Übung:

Wir Christinnen und Christen feiern an diesem Wochenende Pfingsten. Die Geschichte von Pfingsten steht in der Bibel und ist simpel: Jeder Mensch bekommt ein Stückchen vom Heiligen Geist, einen Funken Gotteskraft. Es wird ausgeschüttet auf alle, unterschiedslos. Und dank dieses Geistes kann ein Mensch den anderen sehen, verstehen und achten. Und so schöne Sätze sagen wie „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“.

Arroganz oder Ignoranz? Wahrscheinlich – wiedermal – beides.

Denn wenn wir die Pfarrerin beim Wort nehmen dann erscheint der heutige Titel „Harte Realität“ in einem ganz anderen Licht:

Religiöse Vereinnahmung positiver menschlicher Eigenschaften

Frau Prumbaum, Sie sprechen hier Menschen die Fähigkeit ab, auch ganz ohne die Einbildung, mit irgendwelchen Wüstengöttergeistern überschüttet worden zu sein andere Menschen zu sehen, zu verstehen und zu achten.

Ihre Darstellung impliziert die Aussage, dass Menschen diese Fähigkeiten nicht von sich selbst hätten. Sondern dass sie diese einer fiktiven göttlichen Interaktion zu verdanken hätten.

Dass es sich bei dem Funkengott, dem Menschen ihre Mitmenschlichkeit zu verdanken haben sollen natürlich um den Gott aus der biblisch-christlichen Mythologie handeln muss, setzen Sie offenbar als selbstverständlich voraus. Ungeachtet der vielen tausend anderen Götter, die sich Menschen schon ausgedacht haben. Und die als mögliche Verursacher ja genauso plausibel in Frage kommen wie auch Ihr Christengottgeist.

Natürlich kann es sein, dass der Pfleger, der sich professionell um Ihre Befindlichkeiten gekümmert hatte die gleichen religiösen Wahnvorstellungen hegt wie Sie.

Genauso gut kann es aber auch sein, dass er sich aus rein menschlichen, ethischen, professionellen, auf jeden Fall aber irgendwelchen anderen als religiösen Gründen so verhalten hatte.

Und deshalb finde ich es einfach nur übergriffig, arrogant und/oder ignorant, mitmenschliches, oder, im Fall einer Pfleger-Patienten-Konstellation professionelles Verhalten ganz selbstverständlich zur göttlich verursachten, Gottgegebenen Eigenschaft zu erklären.

Diese Vereinnahmung ethisch richtigen bzw. professionellen Verhaltens für Religionsreklame dann noch mit „Harte Realität“ zu betiteln, erscheint mir besonders widersinnig und überheblich.

Harte Realität, Frau Prumbaum!?

Frau Prumbaum, was wohl dabei herauskommen wäre, wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten, die religiösen Behauptungen Ihrer heutigen Fernsehpredigt mal mit der Realität abzugleichen?

Gerne helfe ich Ihnen auf die Sprünge. Schauen wir uns doch einfach nochmal kurz an, was genau da in Ihrer „Heiligen Schrift“ behauptet wird:

  1. Da trat Petrus im Verein mit den Elfen auf und redete sie mit laut erhobener Stimme so an: »Ihr jüdischen Männer und ihr anderen alle, die ihr in Jerusalem wohnt: dies sei euch kundgetan und schenkt meinen Worten Gehör!
  2. Diese Männer hier sind nicht betrunken, wie ihr meint – es ist ja erst die dritte Stunde des Tages –,
  3. nein, hier erfüllt sich die Verheißung des Propheten Joel (3,1-5):
  4. ›In den letzten Tagen wird es geschehen, spricht Gott, da werde ich von meinem Geist auf alles Fleisch ausgießen, so daß eure Söhne und eure Töchter prophetisch reden und eure jungen Männer Gesichte schauen und eure Greise Offenbarungen in Träumen empfangen;
  5. ja, sogar auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, so daß sie prophetisch reden.
  6. Und ich werde Wunderzeichen erscheinen lassen oben am Himmel und Wahrzeichen unten auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchwolken.
  7. Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, bevor der Tag des Herrn kommt, der große und herrliche.
  8. Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.‹«
(Apostelgeschichte 2 MENG)

So, und jetzt gleichen Sie das doch bitte mal Zeile für Zeile mit der „harten Realität“ ab, Frau Prumbaum.

Christen, die vorgeben, „in Zungen“ „prophetisch“ zu reden, gibt es heute noch. Man tut ihnen wohl nicht unrecht, wenn man ihnen auch ohne psychologisches Gutachten einen veritablen Dachschaden diagnostiziert.

Wieviele göttlich verursachte Wunderzeichen oben am Himmel und Wahrzeichen unten auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchwolken haben Sie schon beobachtet, Frau Prumbaum?

Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?

Aber nicht nur mit der Realität, sondern auch mit Ihrer eigenen „Heiligen Schrift“ gehen Sie unredlich und irreführend um.

Da steht nirgends etwas von gegenseitiger Achtung oder von mitmenschlichem Verhalten, das das göttliche Abflammen bewirkt haben soll, wie von Ihnen suggeriert.

Da steht: „Wir hören sie mit unsern Zungen die großen Taten Gottes verkünden!“ Hier geht es zweifellos erstmal nur um Gott. Und nicht um Menschen.

Und auch da, wo Menschen vorkommen, geht es nicht um den Umgang von Menschen untereinander. In Apg 2,21 wird vielmehr allen, die bereit sind, sich diesem Gott zu unterwerfen in Aussicht gestellt, dass der „liebe Gott“ sie vor dem bewahrt, was er ihnen antut, wenn sie es nicht tun: Zeitlich unbegrenzte psychische und physische Dauerfolter mit Höllenqualen bei vollem Bewusstsein und ohne Aussicht auf Begnadigung. Wie war das noch gleich mit der Würde des Menschen, die Gott unterschiedslos auf alle Menschen ausgegossen haben soll? Come on….

Harte Realität? Nein. Nur widerwärtig unmenschlicher religiöser Wahnsinn.

…aber er hat ja gar nichts an!

Des Kaisers neue Kleider

Außerdem: In der Pfingstlegende steht nicht, dass das irgendwann dereinst mal passieren wird. Sondern dass JETZT, also zur Zeit der geschilderten angeblichen Ereignisse der Zeitpunkt gekommen sei, an dem sich diese Prophezeitungen erfüllen würden. Ein Irrtum, wie wir heute, rund 2000 Jahre später wohl feststellen können.

Frau Prumbaum, würden Sie nur ansatzweise redlich vorgehen und sich Ihre Glaubensinhalte nicht nur zweckdienlich und möglichst unverfänglich aus der biblischen Textgrundlage mit spitzen Fingern zusammenklauben und -zurechtbiegen – Ihr Glaubenskonstrukt hätte sich schneller in Nichts aufgelöst als Sie „Amen!“ sagen können.

Da Sie aber zumindest berufsbedingt auf dieses Glaubenskonstrukt angewiesen sind, ignorieren Sie die Realität einerseits und die eigentlichen Aussagen der zitierten biblischen Texte konsequent.

Und stellen stattdessen Behauptungen auf, die von einer so verachtenswürdigen religiösen Arroganz und/oder Ignoranz zeugen, dass es schwer fällt, Ihnen nicht in noch viel deutlicheren Worten zu sagen, wie Ihr Geschwafel auf Menschen wirkt, die Ihren Glaubenswahn nicht teilen.

Frei nach dem Kind, dass im Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ den Bluff mit „Aber er hat ja gar nichts an!“ entlarvt, könnte man in Bezug auf die Pfingstlegende sagen: „Aber das ist doch alles nur frei erfunden!“

Gute Besserung!

Frau Prumbaum, wie Sie selbst mit Ihrer eigenen „harten Realität“ umgehen ist freilich Ihre Privatangelegenheit.

Dann frage ich mich allerdings, warum Sie sich mit Ihren augenscheinlich irrealen und rein fiktiven Phantasievorstellungen vor eine Fernsehkamera des öffentlich-rechtlichen Fernsehens stellen. Statt sich zum Beispiel mal professionelle Hilfe zu holen. Die Sie vielleicht dabei unterstützen kann, Ihr Weltbild halbwegs mit der Realität in Einklang zu bringen.

Ein Weltbild, mit dem Sie positive menschliche Eigenschaften nicht mehr zum öffentlichen Verhätscheln eines soziopathischen Rachegottes mit Minderwertigkeitskomplex und pathologischem Geltungsbedürfnis umdefinieren, sondern in dem Sie positive menschliche Eigenschaften auch den Menschen anrechnen, die sich so verhalten.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag.

Und ich wünsche Ihnen weiterhin gute Besserung – in jeder Hinsicht.

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9 Gedanken zu „Harte Realität – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Aus der Erfahrung eines langen Krankenhausaufenthalts kann ich einige Aussagen von AWQ nur bestätigen. Hier mal nur kurz angetextet:
    „Um miteinander würdevoll umzugehen …“
    „Wer in pflegerischen Berufen überleben möchte,….“
    „Sie sprechen hier Menschen die Fähigkeit ab, …“
    „Und deshalb finde ich es einfach nur übergriffig, …“
    Christen, die vorgeben, „in Zungen“ zu reden, gibt es heute noch. Allerdings vertrauen sie eigentlich nur auf das Gotteswort (habe nämlich gewohnheitsmäßig noch ein paar Verse weitergelesen 🙂
    „EU Mk16,16 Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden. 17 Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; 18 wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.“
    Man muss sich also fragen, ob Frau Prumbaum und etliche Milliarden Christen wirklich „zum Glauben gekommen sind“. Wohl eher nicht. Sonst hätte sie ja einfach mal durchs Krankenhaus gehen und Hände auflegen können. Sonst muss man wohl annehmen, dass
    a) Markus lügt oder b) Jesus gelogen hat
    Denen die in „neuen Sprachen“ reden muss man aber zugute halten, dass sie tatsächlich in einer neuen Sprache reden, einer die sie gerade erfinden 😉
    Aber was kritisieren wir die unmassgebliche Meinung einer Pfarrerin; etliche Kirchenfürsten und Große Theologen bis in die Gegenwart sprechen den „Ungläubigen“ das „wahre Menschsein“ ab und verbreiten die Parole „Ohne Gott kein wahrer Humanismus !“

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  2. Liebe Frau Prumbaum, um Ihr WzS mal mit der“Harten Realität“ abzugleichen.
    Zitat Karl Jaspers:
    „Luthers Ratschläge gegen die Juden hat Hitler genau ausgeführt“.
    Zitat Martin Luther:
    »Der Tod im Kindbett ist nichts weiter als ein Sterben im edlen Werk und Gehorsam Gottes. Ob die Frauen sich aber auch müde und zuletzt tot tragen, das schadet nichts. Lass sie nur tot tragen, sie sind darum da.«

    Von der sogenannten Nächstenliebe hat Ihr Luther nichts gesagt.
    Dieses religiöse Gesäusel von Nächstenliebe ist blanker Unsinn. Kein Mensch „liebt“ seinen Nächsten, oder haben Sie, Frau Prumbaum, Ihrem Metzger mal gesagt „Ich liebe dich“?
    Ihrem geliebten Luther war Nächstenliebe völlig unbekannt.
    Dieses sinnbefreite Wort „Nächstenliebe“ ist eine, aus der Not heraus geborene, religiöse Erfindung.
    Zunächst war man fast 2000 Jahre mit Hölle, Tod und Teufel, mit ewiger Folter und anderen Drohungen unterwegs. Im Rahmen der Aufklärung und der fortschreitende Säkularisierung ist man dann gezwungenermaßen auf die sogenannte „Nächstenliebe“ umgestiegen. Die alten Drohungen konnten sie niemandem mehr verkaufen.
    So wurde aus einer Sekte mit Kriegsgott Ihre heutige Kuschelreligion.
    Piep Piep Piep, wir haben uns alle lieb.

    Liebe Frau Prumbaum, nach dem, wie Sie mit Text aus Ihrem heiligen Büchlein umgehen, bin ich mir sicher, Sie würden sogar aus der zehnbändigen Kriminalgeschichte von Karlheinz Daeschner noch die christliche Nächstenliebe heraus lesen.

    So verbleibe ich mit dem Wunsch, die „Harte Realität“ möge Sie mal einholen.

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  3. Frau Prumbaum brach in Tränen der Rührung aus, als der Pfleger seine routinemässige Frage stellte.
    Das vermag ich mir bei einer auf seelische Krankenbetreuung spezialisierten und langjährig diesen Job ausübenden Frau eigentlich nicht so recht vorstellen.
    Entweder sie hat geflunkert, oder sie hat in ihrem Leben bisher wenig Freundlichkeit erfahren oder der Pfleger hat es bei dem lapidaren Satz nicht bewenden lassen. 😉

    Sei es, wie es sei:
    Hängen bleiben soll beim Zuhörer und Zuseher ohnehin nur die Botschaft:
    Der im Dienst der katholischen Kirche stehende Heilige Geist bewirkt immer nur Gutes.
    Wer`s nicht glaubt, kann es in der „Kriminalgeschichte des Christentums“ nachlesen. 😉

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    • Genau auf den Punkt gebracht: Menschen sind hier immer nur Statisten, Mittel zum Zweck – denn es geht im Grundsatz immer um Gott. Andernfalls könnte man Gott ja nämlich auch einfach weglassen.

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      • Wenn man beim WzS die Probe auf`s Exempel macht, und den biblischen Bezug einfach wegdenkt, so ändert sich an der – meist positiven – Aussage im Grunde nix.
        Sobald der liebe Gott aber ins Spiel kommt, ist der Sachverhalt des Etikettenschwindels und der juristische Tatbestand des Betrugs oder Scheingeschäfts erfüllt.

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  4. Zum Nachdenken für Frau Prumbaum:

    1. Die Werte unserer Verfassung, basierend auf dem Würdegedanken, mussten dem Christentum in einem langen und brutalen Kampf aus seinem blutigen Rachen gerissen werden. Es ist heuchlerisch, diese Werte mit dem Christentum in Zusammenhang zu bringen.

    2. Die Arbeitsbedingungen in Kliniken in kirchlicher Trägerschaft sind garantiert nicht besser als anderswo – was haben die Kirchen vor, um das zu verbessern? Und was haben sie in den vergangenen Jahren getan?

    3. Ich schlage vor, das WzS in „Die Heuchelei zum Sonntag“ umzubenennen.

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  5. Danke,

    dieser „unchristliche“ Text erwärmt mein Herz! Sehr schön aufgeschlüsselt.

    Die Frau Pastorin berichtet sehr viel über sich selber, man erahnt wie schlecht sie Unterstützung annehmen kann. Ertragen kann sie diese nur, wenn sie die Hilfe in einen biblisch christlichen Kontext stellt.

    Antworten
  6. @Klaus Bernd

    Richtig!
    „Gott“ ist ein Firmenlogo wie „Allianz“ oder „Siemens“.
    Unter diesem Logo konnten ja über Jahrhunderte hinweg alle erdenklichen Übeltaten und jeder noch so abstruse Aberglaube legitimiert werden.
    Sozusagen ein Konzern „too big to fail“.
    Die Zeiten sind aber nun langsam vorbei.
    Immer mehr Aktionäre stossen ihre Gottes-Aktien ab.
    Denn sie merken langsam, dass die Religion nur mit Zitronen handelt, die darüber hinaus auch noch verschimmelt sind.

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