Gedanken zu: Impulse von Stefan Buß: Gott sehnt sich nach dem Menschen, veröffentlicht am 25.10.23 von Osthessennews
Darum geht es
Aussagen im heutigen „Impuls“ deuten auf gravierende psychische Probleme hin – oder auf klerikale Dreistigkeit sondersgleichen.[…] Gerade weil der Mensch ein Beziehungswesen ist, weil er auf Ansprache, Zuneigung, Zärtlichkeit und Zugehörigkeit angewiesen ist, braucht es mehr als körperliche Heilung, um heil zu werden. Wirklich wiederhergestellt im tieferen Sinn sind wir erst, wenn Gott uns Glauben schenkt. Wenn uns aufgeht, dass er nicht nur möchte, dass es uns wieder gut geht, dass wir endlich aus eigener Kraft unser Leben weiterführen können, sondern dass er uns in die Beziehung zu sich ziehen will.
(Quelle: Impulse von Stefan Buß: Gott sehnt sich nach dem Menschen, veröffentlicht am 25.10.23 von Osthessennews)
Herr Buß,
wenn Sie wirklich ernsthaft davon überzeugt sind, dass Sie erst wirklich wiederhergestellt im tieferen Sinn sind, wenn Ihnen der Gott aus der biblisch-christlichen Mythologie Glauben schenkt und dass es von Ihrem Glauben an diesen Gott und von dessen Wohlwollen abhängt, ob Sie endlich aus eigener Kraft Ihr Leben weiterführen können, dann rate ich Ihnen dringend, besser heute als morgen professionelle, also nicht-religiöse psychologische oder psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wahnerkrankungen sind in der Regel gut therapierbar. Und das ist keineswegs als Beleidigung oder Angriff gemeint. Betrachten Sie es als Zeichen dessen, was Sie wohl als „Nächstenliebe“ bezeichnen würden.
Und wenn Sie eigentlich gar nicht wirklich glauben, dass Menschen in einem Zustand seien, aus dem sie erst wirklich wiederhergestellt im tieferen Sinn werden müssten und dass diese Wiederherstellung nur durch ein göttliches Glaubensgeschenk erfolgen könne, sondern wenn Sie das nur deshalb öffentlich behaupten, um damit Leute zu dem Glauben zu verführen (genauer: emotional zu erpressen), mit dessen Verbreitung Sie Ihr Geld verdienen, dann sollten Sie sich in Grund un Boden schämen.
Erst recht schämen sollten Sie sich, wenn Sie auch Kinder mit solchem Bullshit behelligen sollten. Dann wäre nur zu hoffen, dass Eltern das mitbekommen und dann dafür sorgen, dass Ihnen der Umgang mit Kindern untersagt wird.
Schon dieser unsägliche pluralis majestatis, den Prediger seines Schlages gern verwenden, um den universellen Anspruch ihrer Religion zu demonstrieren, ist dreist, aufdringlich und nervtötend.
Das erinnert an den Duktus der Halbgötter in Weiss gegenüber ihren Patienten, der glücklicherweise immer mehr aus der Mode kommt.
Auf den Inhalt des Sermons muss man eigentlich nicht mehr eingehen.
Der ist jenseits jeder Diskussionswürdigkeit.
Aber Diskussion ist eh nicht sein Ding, so vermute ich mal.