Ewigkeit? – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 5 Min.

Ewigkeit? – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Annette Behnken, veröffentlicht am 25.11.23 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Pastorin Behnken versucht diesmal, den "Ewigkeitssonntag" ihrer evangelischen Kirche so darzustellen, dass die Absurdität des religiösen Ewigkeitsbegriffes nicht ganz so sehr zum Vorschein tritt.

Trauer

Der Großteil der heutigen Sendung besteht aus der Schilderung von Anekdoten, Gebräuchen und eigenen Erlebnissen zum Thema Trauer.

Religiös wird es erst zum Abschluss:

[…] Morgen werden in vielen Kirchen die Namen der Menschen vorgelesen, die in diesem Jahr gestorben sind. Ich mach das in meiner Kirche auch. Und für jeden Namen, für jeden Menschen zünden wir eine Kerze an. Und fast alle Menschen, die dann in der Kirche sitzen haben das erlebt: dass der Tod ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt hat. Und auf einmal tickt die Welt anders und ich selbst. Und ich kann manches nicht mehr aushalten. Und anderes, das mir bisher egal war, wird mir plötzlich ganz wichtig und umgekehrt.

(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Ewigkeit? – Wort zum Sonntag, verkündigt von Annette Behnken, veröffentlicht am 25.11.23 von ARD/daserste.de)

Ich fände es interessant zu erfahren, welche Bedeutung der religiöse Ewigkeitsbegriff für die Hinterbliebenen hat, die an solchen religiösen Totengedenkzeremonien teilnehmen.

Ewigkeit

Wie stellen sie sich das mit dem „Ewigen Leben“, also das höchste Ziel in der biblisch-christlichen Mythologie, das Versprechen der Frohen Botschaft, der Grund aller christlichen Hoffnung konkret vor?

Wie viele von ihnen haben zumindest mal versucht, das religiöse Ewigkeitskonzept mit allen Prämissen, Konsequenzen und Implikationen zu durchdenken?

Und wie viele von ihnen kennen wohl die Inhalte des Geschwurbels, das ihr evangelischer Glauben zum Thema „Ewiges Leben“ beizusteuern hat? Kurz zusammengefasst von ChatGPT steht dort:

Der Text behandelt die Themen ewiges Leben und das Reich Gottes. Er hebt die Bedeutung von Ostern hervor, indem er auf die Auferstehung Jesu Christi verweist. Der Autor betont, dass die Auferstehung nicht nur das Überwinden des Todes Christi ist, sondern auch die Erwartung der Auferstehung der Gläubigen einschließt. Der Weg nach dem Tod wird als Transformation beschrieben, bei der der alte Mensch stirbt, um einem neuen Platz zu machen.

Der Text skizziert die Vorstellung einer Auferstehung mit einem neuen, vollkommenen Körper, der frei von Gebrechen und Krankheiten ist. Es wird darauf hingewiesen, dass die Auferstehung leiblich sein wird. Der Autor beschreibt auch die Vision einer neuen Schöpfung, eines neuen Himmels und einer neuen Erde, die von Gott gereinigt und erneuert wird. Die zentrale Botschaft ist, dass die ewige Seligkeit darin besteht, in inniger Gemeinschaft mit Gott zu sein.

Es wird betont, dass im Himmel die Bedürfnisse nach Gemeinschaft mit Gott gestillt werden, und die Seligkeit liegt nicht im Konsum oder der Zerstreuung, sondern in der Konzentration auf Gott. Der Text endet mit dem Ausdruck der Freude über die kommende Auferstehung und dem Glauben, dass das Beste noch bevorsteht.

(Quelle: Zusammenfassung von ChatGPT 3.5 des Textes auf https://www.evangelischer-glaube.de/die-vollendung/128-ewiges-leben-und-reich-gottes/)

Wie viele von 100 Evangelen glauben tatsächlich an eine leibliche Auferstehung von verstorbenen Menschen? Für wie viele ist das höchste Ziel im Leben, nach dem Leben in inniger Gemeinschaft mit Gott zu sein?

Was kann tatsächlich trösten?

Oder werden vielleicht gerade diese theologischen Aspekte heutzutage lieber ignoriert? Weil es nicht mehr richtig gelingen will, sich mit offensichtlich fiktiven, rein menschlichen Phantasievorstellungen selbst zu betrügen? Und weil diese auch gar nicht mehr für erforderlich erachtet werden?

Weil das, was sie eigentlich tatsächlich als tröstlich empfinden, das Gemeinschaftserlebnis mit anderen Trauernden ist? Und nicht die magisch-esoterische Jenseitsvertröstung?

Für die These, dass ausgerechnet das, was Religion zum Thema beizusteuern hat inzwischen sogar für Berufschristen irrelevant geworden ist, spricht auch Frau Behnkens Versuch, sich den Ewigkeitsbegriff ihres Glaubenskonstruktes zu rationalisieren. Das klingt bei ihr dann so:

Ewigkeitssonntag nennen wir diesen Tag in der evangelischen Kirche. Und sprechen davon, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Ewigkeit ist keine Zeiteinheit. Sondern eine Zeitqualität. Unendliche Kostbarkeit von gelebter Zeit. Geteilter Zeit. Geschenkter Zeit. Ewigkeit ist da, wo ich erlebe, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde, als unser Verstand fassen kann.

Kein Wort von ewiger Seligkeit dank ewiger Gottesnähe. Und kein Wort von leiblicher Auferstehung – und was die biblisch-christliche Ewigkeitsmythologie sonst noch so an Versprechungen und Drohungen zu bieten hat.

Stattdessen: Unendliche Kostbarkeit von gelebter, also diesseitig verbachter, vergänglicher Zeit.

Was bedeutet Ewigkeit für Frau Behnken?

Alles Absurde kaschiert Frau Behnken mit einer ad hoc-Variante des altbekannten Scheinargumentes ad ignorantiam: Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als unser Verstand fassen kann.

Immer, wenn Berufschristen in die hier präsentierte Form abgehackter Formulierungen verfallen, ist das ein starkes Indiz dafür, dass wir es hier nicht mehr mit Verstand und Vernunft, sondern mit Fiktion und Wunschphantasien zu tun haben.

Aus der Erkenntnis, dass wir längst noch nicht alles wissen (und wohl auch nie alles werden wissen können) folgt meines Erachtens nur, dass wir augenscheinlich noch lange nicht fertig sind mit Herausfinden-Wollen, wie die Dinge wirklich sind.

Und genau das kreide ich Religionen im Allgemeinen und heute Frau Behnken im Speziellen an: Dass sie Menschen dazu verleiten, nicht herausfinden zu wollen, wie die Dinge wirklich sind. Um sich auf diesem Weg einen Raum zu schaffen und zu erhalten, in dem sie die für ihren Glauben erforderlichen Götter- und Jenseitsphantasien verorten bzw. verstecken können.

Was wir allerdings schon längst herausgefunden haben, ist, dass die religiös-dualistische Vorstellung von „Himmel und Erde“ nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Es handelt sich dabei um einen magisch-mythologischen Erklärungsversuch von Menschen, die es damals tatsächlich noch nicht besser wussten.

Lavieren zwischen Zwischen Himmel und Erde

Frau Behnken schlägt heute gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie schafft sich diesen fiktiven Freiraum (Wissenslücken zwischen Himmel und Erde) – und schafft sich damit auch gleich noch eine unverfänglich erscheinende Definition für den Begriff „Ewigkeit.“

Genauer braucht sie’s nicht und genauer will sie’s auch gar nicht. Weder in Richtung Wirklichkeit, noch in Richtung ihrer Glaubenslehre. Je schwammiger, je nebulöser, umso besser.

Also nicht etwa: „Wir Christen sind fest davon überzeugt, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.“

Sie belässt es dabei zu sagen, dass in der Kirche davon geredet wird. Selbstredend fehlt auch jede Aussage darüber, was denn überhaupt konkret damit gemeint sein soll und auf welchen Annahmen diese Aussage basiert.

Dieses Lavieren ist typisch für Mainstream-Verkündiger, die zwar einerseits religiöse Mythologie zu verkündigen haben und die aber gleichzeitig versuchen, alle Aussagen zu vermeiden, die offensichtlich absurd und irrational sind.

Ewigkeit als Antwort auf Vergänglichkeit

Was hat es nun mit der Ewigkeit auf sich? Einen wichtigen Hinweis liefert die Wikipedia:

Unter Ewigkeit oder etwas Ewigem versteht man etwas, das weder einen zeitlichen Anfang noch ein zeitliches Ende besitzt bzw. unabhängig von dem Phänomen Zeit existiert. Antonym zu Ewigkeit ist Vergänglichkeit.

(Quelle: Wikipedia: Ewigkeit)

Indem Christen die Ewigkeit für sich bzw. als Synonym für ihren Gott beanspruchen, versuchen sie, ihren Gott als tröstliche Antwort auf die Kränkung darzustellen, die das Bewusstsein der Vergänglichkeit allen Lebens (auch des eigenen) für Menschen mit sich bringen kann.

Diesen Zusammenhang deutet Frau Behnken nur mit vernebelnden Worten an. Und überlässt es ihrem Publikum, diesen Schluss selbst zu ziehen.

Fazit

Wenn eine Kirchenangestellte ausgerechnet die genuin religiösen Aspekte praktisch komplett weglässt bzw. bis zur Bedeutungslosigkeit vernebelt, dann zeigt das, dass diese Aspekte offenbar nicht mal mehr von Christen selbst gebraucht bzw. geglaubt werden.

Und dann braucht es auch keine Kirche mehr, die ein solches magisch-mythologisch-esoterisches Weltbild propagiert bzw. vorschreibt. Gemeinsam trauern und feierlich an Verstorbene denken kann man auch ganz ohne Götter, Geister und Jenseitsfiktionen.

Dieses Dilemma hat dann inhaltsleere Nebelkerzen-Verkündigungen wie das heutige „Wort zum Sonntag“ zur Folge.

Ich bin sicher, dass es Frau Behnken hervorragend gelingen würde, auch eine säkulare, religionsfreie Trauer- und Gedenkfeier zu gestalten. Den größten Teil der Wegstrecke dorthin scheint sie ja schon zurückgelegt zu haben.

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11 Gedanken zu „Ewigkeit? – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Zitieren wir einmal ein wenig Nietzsche zu diesem Thema:
    Warum Glauben Menschen noch heute?
    „»Glaube« heißt Nicht-wissen-wollen, was wahr ist.“ — Friedrich Nietzsche, Der Antichrist
    Warum wird man zum Christen?
    „Es steht niemandem frei, Christ zu werden: man wird nicht zum Christentum »bekehrt«, – man muss krank genug dazu sein.“ — Friedrich Nietzsche, Der Antichrist
    Welche Lügen machen die Kirche denn aus?
    „Die gewöhnlichste Lüge ist die, mit der man sich selbst belügt; das Belügen andrer ist relativ der Ausnahmefall.“ — Friedrich Nietzsche, Der Antichrist
    Hier muss man wirklich sagen er hatte Recht die Menschen belügen sich im Grunde selbst, denn:
    „»Glaube« heißt Nicht-wissen-wollen, was wahr ist.“ — Friedrich Nietzsche, Der Antichrist

    Alle Zitate können hier gefunden werden https://beruhmte-zitate.de/werk/der-antichrist-1748/

    In diesem Sinne Empfehle ich jedem mal die Bücher Nietzsches zu lesen der sie noch nicht kennt.
    Besser hätte man wohl nicht beschreiben können was schon vor beinahe 200 Jahre abzusehen war und bis heute von den Leuten ignoriert wird.
    Manchmal ist es besser den Menschen einfach nur Ihre Ignoranz zu lassen denn blinde sehend zu machen ist etwas was derzeit nicht einmal die Medizin hinbekommt, geschweige denn ein Bronzezeitlicher Rache- und Hirtengott oder sein gewaltverherrlichender Nachfolger.

    Antworten
  2. Kenne, wie schon mal erwähnt, keinen genialeren Spruch zum Thema Ewigkeit als den von Woody Allen:
    „Eternity is really long, especially near the end.“
    Und wie Eric Clapton habe ich ein paar Questions, die, vermutlich bis in alle Ewigkeit, ohne Answers bleiben werden:
    „Will you Know my name if I saw you in heaven ?“ und
    „Will you be the same, if I saw you in heaven ?“
    darüber hinaus:
    Was wird mit meinem Sixpack? Gehört der zu meinem verherrlichten Körper ?
    Was ist mit meinem Nagelpilz ? Den habe ich schon so lange ! Dank des Intelligent Design des Schöpfers , dass ICH MICH gar nicht mehr ohne vorstellen kann !
    Wie sehen die verherrlichten Körper der gerade befruchteten Eier aus, die, allerdings nach katholischer Lehre, schon vollausgebidete und mit der Erbsünde belastete Menschen sind ?
    Und das Einssein mit Gott, bezieht sich das auch aufs Körperliche ?
    … (usque ad infinitum heißt das glaube ich auf Vatikanisch)
    Darauf hätte man doch gerne höchst lehramtliche Antworten bevor man sich auf das EWIGE LEBEN einlässt ! Irgendwo in der Bibel steht aber auch (selber suchen macht schlau :-), dass nur die richtig Gläubigen das „ewige Leben haben“ werden.
    Macht Hoffnung, auch wenn es den dreifaltigen Kuschelbären wirklich geben sollte !

    Antworten
    • Gute Idee – nichts leichter als das! ChatGPT, schreibe eine evangelische Predigt zum Thema Ewigkeitssonntag:

      Liebe Gemeinde,

      ich grüße Sie herzlich am heutigen Ewigkeitssonntag. Ein Tag, der uns dazu einlädt, innezuhalten und über die Vergänglichkeit des Lebens nachzudenken. Inmitten der Hektik und Unruhe des Alltags lenkt dieser besondere Sonntag unseren Blick auf das, was über den Horizont unseres irdischen Daseins hinausgeht – die Ewigkeit.

      Die Bibel spricht an vielen Stellen von der Ewigkeit und dem, was uns in jener unendlichen Zeit erwartet. Im Predigerbuch heißt es: „Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt.“ (Prediger 3,11) Diese Worte erinnern uns daran, dass wir als Menschen einen tieferen Sinn für das Ewige in uns tragen. Die Sehnsucht nach dem Unendlichen, nach einer Existenz, die über den Tod hinausreicht, liegt in unserem Innersten.

      Der Ewigkeitssonntag gibt uns die Gelegenheit, uns bewusst mit unserem eigenen Leben und Sterben auseinanderzusetzen. Wir gedenken der Verstorbenen, denen wir Lebewohl sagen mussten, und wir erinnern uns daran, dass das Leben auf Erden begrenzt ist. Doch in dieser Begrenztheit liegt auch eine Einladung, bewusster zu leben, liebevoller zu handeln und intensiver zu lieben.

      Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Römer: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ (Römer 8,38-39) Diese Worte ermutigen uns, die Ewigkeit in Gottes Liebe zu suchen.

      Inmitten von Trauer und Abschied erinnern uns die christlichen Hoffnungsbotschaften daran, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Durch den Glauben an Jesus Christus dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott uns in seine ewige Gemeinschaft aufnehmen wird. Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Übergang in eine neue, von Gottes Liebe erfüllte Wirklichkeit.

      Der Ewigkeitssonntag ist eine Zeit des Gedenkens, der Trauer, aber auch der Hoffnung. Lasst uns gemeinsam die Ewigkeit vor Augen haben und im Vertrauen auf Gottes Liebe leben. Möge die Gewissheit, dass wir von dieser Liebe nicht getrennt werden können, uns Trost und Zuversicht schenken.

      In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen gesegneten Ewigkeitssonntag. Amen.
      (Quelle: ChatGPT 3.5)

      Antworten
    • Andreas Edmüller

      Woher wollen wir wissen, ob das nicht schon längst der Fall ist?
      Die auftretenden WzS-Darsteller sind doch mE kaum von Bots zu unterscheiden, so mechanistisch wie sie ihr Pensum runterleiern.
      Und wenn das doch noch nicht der Fall sein sollte, werden wir es bestimmt nicht merken, wenn die „Besetzung“ derart wechselt!

      Die „Inhalte“ sind, wie AWQ hier mit der ChatGPT-Predigt beweist, eh schon ununterscheidbar.
      Und für mich waren alle Predigten, die ich als Jüngling ~15 Jahre lang „genoss“, aus heutiger Sicht nicht von solchen ChatGPT-Predigten zu unterscheiden – ich konnte sie damals mangels Kenntnis von ChatGPT noch nicht so identifizieren. Aber gewundert hab ich mich schon immer ob der hemmungslosen Schwurbeligkeit …

      Antworten
  3. Bla, bla, bla … Frau Behnken, wie immer.

    Wenn wir Glück haben, werden wir nach unserem Tod bei einigen Menschen in Erinnerung bleiben. Dadurch leben wir mittelbar noch etwas länger. Nach einigen Generationen ist aber auch das vorbei. Je nach Prominenz ist das Gedenken mal länger, mal kürzer.

    Eine andere Möglichkeit der Lebensverlängerung ist eine wissenschaftliche: Wenn wir mal vergleichen, wie alt die Menschen z. B. im Mittelalter im Durchschnitt wurden und das mit heute vergleichen, kommen da schon ein paar Jährchen zusammen. Wenn man das in die Zukunft extrapoliert und vielleicht sogar noch etwas mehr über den Alterungsprozess erforscht hat, dann ist eine Lebenserwartung biblischen Ausmasses durchaus möglich. (Natürlich müssen die Lebensumstände optimal sein.) Die Frage ist allerdings, ob das überhaupt wünschenswert wäre.

    Sei es, wie es sei. Ich finde die folgende Aussage des Philosophen Ernst Bloch sympathisch, den man im hohen Alter fragte, was er denn nach dem Tod erwarte, er nur antwortete: „Ich bin neugierig.“
    Auf eine solche neutrale und ehrfurchtslose Antwort lässt sich beim besten Willen keine religiöse Ideologie mit Kirche, Klerus und Dogmen bauen. Das ist entscheidend.

    Noch ein kleiner jüdischer Scherz am Rande, der zu dieser Thematik passt:

    Ein Mann kommt zum Rabbi und fragt ihn, was er ihm raten würde, um ewiges Leben erlangen zu können.
    Der Rabbi antwortet: Heirate!
    Der Mann fragt ungläubig: Und dann lebe ich ewig?
    Der Rabbi: Nein, das nicht, aber dann willst du es auch nicht mehr.

    Den Witz hätte Frau Behnken mal zum besten geben sollen.
    Das wäre dann allerdings auch ihr letztes Wort zum Sonntag gewesen.
    Immerhin hätte sie die Lacher auf ihrer Seite gehabt. 😉

    Antworten
  4. Jetzt mal ehrlich Frau Behnken, ewiges Leben ist doch eine Drohung und keine Hoffnung.
    Ewig Friede Freude Eierkuchen halt doch keine Sau aus
    Irgendwann ist es doch mal gut.
    Da ist mir die Hölle, so mit ihrem Schwefel und dem Teufel sein Dreizack im Anus doch lieber.
    😱 HALT! Verflixt, die geht ja auch ewig.
    🤔 Aber mal eine Frage die mich ständig bewegt Frau Behnken, in welche der Höllen (christlich, muslimisch…..) komme ich dann zuerst, also EWIG?

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