Kommentar zu NACHGEDACHT 86: Eine Ode an Italien

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Kommentar zu NACHGEDACHT 86: Eine Ode an Italien, Originalartikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 31.8.2014 von osthessen-news.de

„Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn? Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht. Kennst du es wohl? Dahin, dahin möchte ich mit Dir, o mein Geliebter ziehn!“ –Von Goethe stammen diese Worte, sie sind mir immer wieder einen Ausruf wert, denn ja, ich möchte auch dorthin! Nach Italien. Ich liebe kein anderes Land mehr.*

Wenn Sie für ein Land mehr Liebe empfinden als für jedes andere Land, dann wäre es doch nur naheliegend, dort zu leben, oder? Warum leben Sie in einem Land, das Sie weniger lieben, wenn das Land, das Sie mehr als alle anderen lieben, doch nur ein paar Autostunden entfernt liegt und es relativ einfach ist, dorthin zu ziehen? Ich möchte Ihnen damit keinesfalls mangelnde Liebe zu Ihrem Heimatland vorwerfen (ich persönlich finde den Begriff „Liebe“ in Bezug auf ein Land eher seltsam), sondern ich möchte Sie ermuntern, das zu tun, was Ihr persönliches, individuelles Wohl steigert.

Dennoch: Italiener machen es anders als wir – ganz anders. Haben Sie schon einmal einen Deutschen sagen hören „Das süße Leben!“ ?*

Aber natürlich! Eine gesunde hedonistische Einstellung ist zum Glück nicht an den Wohnort gebunden, wobei die Möglichkeiten für Genuss und „süßes Leben“ durchaus nicht gleichmäßig über den Planeten verteilt sind.

[…] Luigi Barzini hat es bereits 1964 in seiner Veröffentlichung über sein Heimatland selbst gesagt: Es sei ein Land, das immer unter Korruptionen zu leiden gehabt habe, deswegen besinne es sich auf die wahren Dinge – das Greifbare, das Unverfälschliche – wie den Genuss.*

Nicht nur unter Korruption, sondern auch unter der Indoktrination einer über viele Jahrhunderte sehr einflussreichen und auch heute noch vorhandenen Kirche – zwei Phänomene, die sich ja keineswegs in die Quere kommen, im Gegenteil…

Diese Kirche raubte den Menschen nicht nur ihr Geld, sondern sie raubt ihnen auch ihre Menschenwürde, indem sie sie als sündig, unwürdig, seelisch krank und erlösungsbedürftig („Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“) degradiert und irdische Lust und sinnlichen Genuss zur Sünde deklariert.

Und können wir uns von diesem süßen Leben nicht einmal eine ungehörig große Scheibe abschneiden? Allerdings: Machen wir es wie unsere Miteuropäer und gehen zurück an die Basis. Genießen wir ein Stück Käse, als sei es das erste, was wir schmecken könnten. Hören wir endlich mal wieder gute Musik, schauen wir uns Kunst an. Aufmerksam und bewusst. Wir sollten alle das Schöne in unserem Leben suchen. Jeden Tag.*

Mit anderen Worten: Werden Sie Hedonist! Diesem „NACHGEDACHT“ kann ich mich zur Abwechslung mal vollkommen anschließen. Wer glücklich leben möchte, sollte überlegen, was sein individuelles Wohl steigert und danach streben, ohne gleichberechtigte Interessen Anderer oder der Umwelt zu beeinträchtigen.

*Das Online-Portal Osthessennews fordert jede Woche unter der Rubrik „NACHGEDACHT“ mit „liberal-theologischen“ Gedanken zum Nachdenken auf. Alle als Zitat gekennzeichnete Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Original-Artikel von Christina Leinweber.

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