Kommentar zu NACHGEDACHT 127: Abergläubisch ?

Lesezeit: ~ 2 Min.

Gedanken zu NACHGEDACHT 127: Abergläubisch ? – Gedanken von Christina LEINWEBER, Original-Artikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 14.6.2015 von osthessen-news.de

[…] Mein „Aberglaube“ konnte jedenfalls nach etwas Recherche vollends zerstört werden. […]*

Schon „etwas Recherche“ hat gereicht, um den Aberglauben von der „Spinne am Morgen“ vollends zu zerstören. Da sollte man doch meinen, dass die Zerstörung des genauso un-sinnigen Glaubens auch kein Hexenwerk sein sollte? Und  inwiefern unterscheiden sich die Einnahmen der morgendlichen von denen der abendlichen Spinnerei?

[…] Fort mit dem Aberglauben. Ein wahrer Glaube sollte befreien und aufrichten. […]*

Ludwig Feuerbach
Quelle: Facebook

Ein „wahrer Glaube“ ist ein Widerspruch in sich. Wahrheit kommt ohne Glaube aus, sie erschließt sich durch die Errungenschaften von Wissenschaft, Philosophie und Kunst. Wahrheit ist auch dann wahr, wenn niemand an sie glaubt. Ein Glaube wird nicht dadurch wahr, dass jemand ihn glaubt. Kein Glaube hat die Absicht, Menschen zu befreien (wovon denn?) oder aufzurichten (womit denn?).

Es ist immer wieder belustigend und beängstigend zugleich, wenn gläubige Menschen einen Aberglauben als solchen entlarven, aber einen Satz weiter behaupten, es gäbe auch einen „wahren Glauben.“ Das ist nicht nur höchst überheblich, sondern auch schlicht und ergreifend (bis zum Beweis des Gegenteils) gelogen.

Egal ob Aberglaube oder Glaube: Keine Form des Glaubens ist geeignet, Menschen zu befreien und aufzurichten, genau das Gegenteil ist der Fall. Die Chance, sich zu befreien und aufzurichten hat jeder Mensch, der sich von Aber- und allen sonstigen Glauben befreit und sich seiner eigenen Fähigkeiten und der Wirklichkeit bewusst wird.

Deshalb formuliere ich die Forderung des letzten Zitates wie folgt um:

Fort mit dem Aberglauben, fort mit dem Glauben. Ein wahrheitsliebender Mensch sollte sich befreien und aufrichten.

*Das Online-Portal Osthessennews fordert jede Woche unter der Rubrik „NACHGEDACHT“ mit „liberal-theologischen“ Gedanken zum Nachdenken auf. Alle als Zitat gekennzeichnete Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Original-Artikel von Christina Leinweber.

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