Kommentar zu: Weltgebetstag 2016, veröffentlicht am 12.1.2016 von osthessennews.de, Verfasser nicht genannt
Am Freitag, den 4. März 2016 wird dann in über 170 Ländern der Weltgebetstag gefeiert, auch im Vogelsberg.
Laut Wikipedia ist ein Gebet eine „verbale oder nonverbale rituelle Zuwendung an ein transzendentes Wesen (Gott, Gottheit, Göttin).“
Demzufolge gehen betende Menschen ganz offensichtlich davon aus, dass es ein solches transzendentes, also ein die menschlichen Wahrnehmungsfähigkeiten übersteigendes Wesen auch tatsächlich gibt und dass dieses Wesen rituelle Zuwendungen einer bestimmten Trockennasenaffenart auf einem bestimmten Planeten in einer bestimmten Galaxie entgegennimmt.
Damit nicht genug, diese betenden Menschen scheinen sich auch absolut sicher zu sein, dass sie von den über 3000 Göttern, die sich die Menschheit schon ausgedacht hat, genau den richtigen anbeten, was schon rein rechnerisch äußerst unwahrscheinlich (Chance auf den richtigen Gott: etwa 1:3000) ist.
Wer ernsthaft an die Erhörung von Gebeten glauben möchte, stößt sehr schnell auf so viele Widersprüche, dass sich ein solcher Glaube nichtmal ansatzweise mit einem halbwegs aufgeklärten Menschenverstand in Einklang bringen lässt. Das ist aber auch gar nicht nötig, wenn man bedenkt, dass bis heute noch kein einziges Gebet jemals erhört wurde in der Form, dass es wegen eines Gebetes (oder auch sonst) zum belegbaren Eingreifen eines transzendenten Wesens auf der Erde gekommen wäre.
Bei einem Gebet handelt es sich deshalb immer nur bestenfalls um einen „frommen Wunsch“, nicht mehr und nicht weniger. Während jemand, der sich ernsthaft mit Bitten oder Unterwerfungsgesten an ein beliebiges erdachtes, nicht existentes Wesen wendet als psychisch krank gilt, zeigt sich in Bezug auf Gebete zu einem Gott einmal mehr der „blinde Fleck“ in der Wahrnehmung leider immernoch vieler Menschen. Götter sind genausowenig real wie alle anderen fiktiven Wesen, die sich Menschen schon ausgedacht haben.
Trotzdem finden sich zum Beispiel allein schon im Vogelsberg 50 Frauen, für die das ganz normal zu sein scheint. Sie scheinen auch nicht zu merken, wie hier etwas Sinnloses (Gebet) mit etwas Sinnvollem (Stärkung des Miteinanders der Generationen und Erweiterung des Horizontes) geschickt vermischt wird, wodurch das Sinnlose allerdings auch nicht sinnvoller wird.
Diese Frauen könnten doch ihr lobenswertes soziales Engagement und ihre Wissens- und Bewusstseinserweiterung auch ganz einfach so betreiben, ohne ihre Zeit mit sinnlosen Gebeten an einen erfundenen Gott zu verplempern. Statt Gottesdienste vorzubereiten, die auch ihr Gott genausowenig zu schätzen wissen wird wie jeder andere Gott jeden anderen Gottesdienst auch, könnte sich die Damengruppe zum Beispiel doch weiter damit befassen, wie sie – ganz praktisch – das Miteinander der Generationen stärken und voranbringen kann.
*Alle als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Originalartikel, veröffentlicht von Osthessennews.
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