Kommentar zu: „Die Liebe Gottes braucht Hände“ – Muttertags-Gottesdienst mit Müttersegen – „Besonderer Segen Gottes“

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Kommentar zu: „Die Liebe Gottes braucht Hände“ – Muttertags-Gottesdienst mit Müttersegen – „Besonderer Segen Gottes“, veröffentlicht am 09.05.16 von Osthessennews

[…] In seiner Predigt macht Stadtpfarrer Buß deutlich, die Liebe Gottes braucht Hände. Jesus habe nur unsere Hände, um seine Liebe heute weiterzutragen.*

Die Frage, warum ein angeblich allmächtiger Gott für seine Liebe (oder für irgendetwas sonst) menschliche Hände (oder irgendetwas sonst) braucht, wird im Artikel leider nicht beantwortet. Andererseits stimmt die Aussage natürlich insofern, als dass noch keiner der über 3000 Götter, die sich die Menschen schon ausgedacht haben, jemals auch nur wenigstens ein Mal seriös nachweisbar irgendwie in Erscheinung getreten wäre oder nachweislich irgendetwas bewirkt hätte. Und dass es ohne die Phantasie von Menschen auch keine Vorstellungen von Göttern gäbe. Dafür braucht es aber Phantasie, gepaart mit Denkverweigerung und keine Hände.

Der von Herrn Buß vertretene christliche Wüstengott ist als angeblich allmächtiges, transzendent-immanentes Wesen sicher nicht auf eine bestimmte Trockennasenaffenart, über die er ja noch am „Jüngsten Gericht“ richten wird, angewiesen.

Viel mehr ist Herr Buß auf Menschen angewiesen, die an seinen Gott glauben und die möglichst auch ihre Kinder mit diesem Glauben infizieren, weil Herr Buß nämlich davon lebt, dass Menschen an seinen Gott glauben. Göttern, Göttinnen, Halbgöttern, Gottessöhnen und Geistern ist es völlig egal, ob jemand an sie glaubt oder nicht, weil sie nur in der Vorstellung von Menschen existieren, wie auch die Zahnfee oder der Gestiefelte Kater.

„In der Liebe, die wir weitergeben und für andere erfahrbar machen, wird die Liebe Gottes zu den Menschen heute deutlich“ sagte Buß.

Wunsch und Wirklichkeit. Diese arrogante Behauptung von Herrn Buß ist nicht nur völlig aus der Luft gegriffen, sie ist auch eine Beleidigung der realen Liebe, die Menschen tatsächlich verspüren und geben können.

Wie es um die Liebe eines Gottes bestellt ist, der sich selbst einen Menschen, zu dem er ein Vater-Sohn-Verhältnis hat, zu seiner eigenen Versöhnung mit bestimmten Menschen als Menschenopfer auf die denkbar grausamste Art und Weise zu Tode foltern lässt, mag sich jeder selbst überlegen.

Und Aussagen von zölibatär lebenden Männern zum Thema Liebe sind grundsätzlich immer kritisch zu beobachten.

Der „Liebe Gott“ ist eine Fiktion, eine Wunschprojektion auf ein erfundenes, ansonsten eigenschaftsloses und undefiniertes Phantasiewesen, das sich noch nie dagegen gewehrt hat, genau das zu sein, was sich die Menschen über es ausgedacht haben.

[…] Sie stellten das Leben und Wirken für ihre Familien unter den besonderen Segen Gottes. +++

Wie genau kann man sich die Wirkungsweise eines „Segen Gottes“ vorstellen? Was genau bewirkt ein solcher Segen? Was ist mit den Menschen, die nicht gesegnet wurden? Wie funktioniert ein Segen? Was unterscheidet den „besonderen Segen Gottes“ von irgendwelchen anderen billigen Voodoo-Taschenspielertricks und pseudospirituellen Ritualen und obskuren Zeremonien?

Inwiefern verändert ein „besonderer Segen Gottes“ den Lauf der Dinge, außer, dass sich die Gesegneten vielleicht wichtiger oder besser fühlen als ungesegnete Schafe? Und wieso gibt es selbst 2016 noch Menschen, die auf diesen Hokuspokus hereinfallen und sich womöglich am Ende noch tatsächlich irgendetwas davon versprechen (außer Herr Buß, der ja davon lebt)?

*Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Artikel.

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