Gedanken zu NACHGEDACHT 203: Die letzte Klappe… Gedanken von Christina LANDER, verfasst von Christina Lander, Originalartikel zum Thema Vergänglichkeit veröffentlicht am 27.11.2016 von Osthessennews
Obwohl wir mehr oder weniger, bewusst oder unbewusst das Verabschieden gewohnt sind, denn fast dauernd geht etwas zu Ende: J[a]hre, Wochen, Tage, Lebensabschnitte, Freundschaften, Beziehungen, Momente. Die Zeit läuft ab. Wir bekommen nun mal nicht mehr. Und für viele ist das ein Grund zu verzweifeln. Es ist ja auch eine harte Realität. Und ob früher oder später muss sich ein Mensch damit auseinandersetzen – damit er nicht an der Endlichkeit des irdischen Lebens verzweifelt.*
Dem stimme ich zu. Ich halte es ebenfalls für sinnvoll und wichtig, sich mit Fragen wie dieser auseinanderzusetzen. Und deshalb hier einige Gedanken von mir zu diesem Thema:
Ausgangssituation
Die Atome, aus denen ein Lebewesen zum Zeitpunkt seines Ablebens besteht, gehen zurück in den irdischen Kreislauf. Auch die Energie bleibt erhalten. Und natürlich möglicherweise auch Erinnerungen der Hinterbliebenen. Oder Dinge, die der Verstorbene im Lauf seines Lebens geschaffen hat.
Nach aktuellem Stand der seriösen Wissenschaft kann eine menschliche Persönlichkeit nicht ohne einen funktionierenden Körper existieren. Vergleichbar mit dem Arbeitsspeicher eines Computers. Der ist gelöscht, sobald der PC ausgeschaltet wird.
Auch wenn noch niemand beweisen konnte, dass dies tatsächlich der Fall ist, spricht trotzdem alles dafür, dass die Existenz eines Individuums mit dessen Tod endet. Alles andere ist Spekulation.
Ohne Jenseits funktioniert das christliche Konzept nicht
Da sich die versprochene Erlösung zu Lebzeiten nur schwer darstellen lässt (wobei manchen Theologen auch diese Verbiegung „gelingt“), muss sie ins Jenseits verlegt werden. Das macht die Sache auch viel einfacher, denn wer kann schon beweisen, dass es nicht so ist wie behauptet? „Bis jetzt hat sich noch keiner unserer Kunden beschwert“, sagte nicht nur der Bestatter.
Leben: Unvorstellbar unwahrscheinlich
Dieser Einmaligkeit und Außergewöhnlichkeit steht die Tatsache gegenüber, wie unbedeutend, geradezu verschwindend gering die Bedeutung eines Lebewesens auf einem kleinen Planet in einer kleinen Galaxie für einige Momente ist. Selbst unser gesamtes Sonnensystem, unsere Galaxie ist nur eine von so vielen, dass man die Anzahl nur schätzen kann.
Die Frage nach dem Sinn
Gleiches gilt für die Frage, warum überhaupt Dinge existieren. Momentaner Stand: Das ist halt so. Es gibt verschiedene Modelle, die versuchen, diese Fragen präziser zu beantworten. Und bis es soweit ist, wissen wir es einfach noch nicht. Oder können es nicht erkennen.
Ganz anders sieht es aus, wenn es um den Sinn des Lebens geht. Denn jedes Lebewesen, von der Amöbe über den Blumenkohl bis zum Menschen, verfolgt zwei Ziele: Das eigene Wohl zu mehren und Leid zu vermeiden. Wie das konkret aussieht, kann von Individuum zu Individuum sehr unterschiedlich sein. Und es kann sich im Lauf des Lebens auch ändern.
Vergänglichkeit: Zeit vergeht
Relevant ist jedoch sowieso nur, wie sich die Zeit auf der Erde verhält und auswirkt. Und das ist nun mal, abgesehen von Abweichungen durch unterschiedliche Empfindung, mit einer bestimmten Geschwindigkeit und stets in eine Richtung. Richtung Zukunft.
Leben und Tod: Kampf der Mächte?
Doch was kann man dem Ende entgegensetzen? Nur eine Macht, die wohl viel stärker wirkt: das Leben.
Das Leben ist keine Macht, die stärker wirkt als der Tod. Das Leben ist, wie gerade erläutert, ein vorübergehender, höchst unwahrscheinlicher und (wohl auch noch bis auf Weiteres) zeitlich begrenzter Zustand. Vergänglichkeit ist eine notwendige Folge allen Lebens.
Aber dieses Ende zwingt uns auch, dass wir beginnen müssen, wirklich und echt und intensiv und gut zu leben. Die letzte Klappe wird fallen. Aber davor sollten wir noch einmal alles geben.
Auch hier stimme ich voll und ganz zu. Sich der Vergänglichkeit allen Lebens bewusst zu sein hindert nicht daran, ein glückliches und erfülltes Leben anzustreben.
Und was ist mit dem Jenseits?
Und gleichzeitig frage ich mich, wo denn diesmal die diesbezüglichen Behauptungen aus der religiösen Scheinwelt geblieben sind? Christen hoffen doch auf eine Erlösung im Jenseits? Und darauf, dass Un- und Andersgläubige wenigstens in eben diesem Jenseits für ihren Un- oder Andersglauben endlich angemessen bestraft werden? So, wie es die Bibel verspricht?
Was hat ein Glaube noch mit der christlichen Lehre zu tun, wenn dieser Aspekt offensichtlich völlig außer Acht gelassen wird? Nach christlicher Auffassung ist die Vergänglichkeit doch nur der Übergang in die ewige Herrlichkeit (oder was auch immer)?
Ich fände es sehr interesssant, mich mit Frau Lander über ihre Ansichten zum Thema Vergänglichkeit zu unterhalten. Was sie leider bisher immer strikt abgelehnt hat.
Offenbar scheinen in ihrer, wie sie es nennt liberal-theologischen Weltsicht andere Gesetzmäßigkeiten zu gelten als in der römisch-katholischen Lehre.
*Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Originalartikel.













